Andor

Andor 1 1 1📺 Serien Review: Andor (2022) – Das düstere Star Wars-Prequel zu „Rogue One“

⏱️ Lesezeit: ca. 8 Minuten

Boah, was für ein Brett! Am 21. September 2022 startete auf Disney+ mit „Andor“ ne Serie, die das Star Wars-Universum mal so richtig auf den Kopf stellt. Das düstere Spionagedrama von Tony Gilroy – kennt ihr den? Der Typ, der als Drehbuchautor „Rogue One“ quasi gerettet hat – erzählt die Vorgeschichte vom Rebellen Cassian Andor. Den spielt der total charismatische Diego Luna, der später ja zum richtigen Helden im Kampf gegen’s Imperium wird, wie wir aus dem Film wissen.

📺 Serien-Fakten auf einen Blick:

  • 🎬 Deutscher Titel: Andor
  • 🎬 Originaltitel: Andor
  • 📆 Start der Serie: 21.09.2022
  • 📅 Staffel 1 Start: 21.09.2022
  • 🎭 Genre: Sci-Fi, Drama, Thriller
  • ⏱️ Episodenlänge: ca. 40-50 Minuten
  • 🔞 FSK/Altersempfehlung: 12+
  • 🎞️ Produktion: Lucasfilm
  • 🌐 Land: USA
  • 📍 Drehorte: Pinewood Studios (London), Schottland, Cleveleys (England)
  • 📺 Verfügbar auf: Disney+
  • 🏆 IMDb-Bewertung: 8.3/10
  • 🍅 Rotten Tomatoes: 90%
  • 👥 Showrunner: Tony Gilroy

Andor Staffel 1: Handlung, Story & Entwicklung der Charaktere

Wisst ihr, „Andor“ ist kein typisches Star Wars-Abenteuer – ehrlich, ganz und gar nicht! Die Serie spielt fünf Jahre vor dem, was in „Rogue One“ passiert, und zeigt, wie aus diesem egoistischen Kleinkriminellen Cassian einer der wichtigsten Rebellen-Kämpfer wird. Hier gibt’s keine Jedi, keine coolen Lichtschwertkämpfe und kaum bekannte Gesichter aus den Filmen. Stattdessen bekommen wir ’ne erwachsene, politische Spionagegeschichte, die echt tief in die Mechanismen von Unterdrückung, Widerstand und Revolution eintaucht.

Die erste Staffel teilt sich in drei Abschnitte mit je vier Folgen. Wir lernen Cassian kennen, der auf’m Planeten Ferrix in so’nem Industriegebiet rumhängt und mit geklautem Imperium-Zeug handelt. Nach ’nem mega-peinlichen Zwischenfall mit zwei Sicherheitstypen (die er echt nicht absichtlich umbringen wollte!) muss er abhauen und gerät dabei an diesen mysteriösen Rebellen-Spion Luthen Rael, der in ihm irgendwie Potenzial für den Widerstand sieht. Parallel dazu wird uns das Imperium durch die Augen der total fanatischen Geheimdienstoffizierin Dedra Meero gezeigt, die akribisch jeder winzigen Spur verdächtiger Aktivitäten hinterherschnüffelt.

Im Verlauf der Staffel wird aus dem widerwilligen Söldner langsam ein überzeugter Rebellenkämpfer. Die Serie lässt uns dabei tief in die verschiedenen Facetten des Widerstands blicken: Von wohlhabenden Geldgebern aus dem Senat wie Mon Mothma bis hin zu radikalen Zellen, die zu extremen Mitteln greifen. „Andor“ zeigt schonungslos, dass auch auf Seiten der Rebellen nicht alles schwarz-weiß ist und jeder seine eigene Agenda verfolgt.

💡 Wusstest du schon? „Andor“ ist die erste Star Wars-Live-Action-Serie, die komplett ohne den Einsatz der innovativen „Volume“-Technologie (auch „The StageCraft“ genannt) gedreht wurde, die bei „The Mandalorian“ zum Einsatz kam. Stattdessen setzte man auf klassische Filmsets und reale Locations, was dem Look der Serie seine einzigartige, bodenständige Atmosphäre verleiht.

Rückblick auf Rogue One

Für alle, die „Rogue One“ nicht kennen oder dessen Handlung vergessen haben: Der Film von 2016 erzählt die Geschichte einer Rebellengruppe unter Führung von Jyn Erso und Cassian Andor, die die Pläne des ersten Todessterns stehlen – jene Pläne, mit deren Hilfe Luke Skywalker im allerersten Star Wars-Film die ultimative Waffe des Imperiums zerstören konnte. Cassian ist dort bereits ein hartgesottener Geheimdienstoffizier der Rebellion, der für die Sache auch bereit ist, zweifelhafte moralische Entscheidungen zu treffen.

„Andor“ setzt genau hier an und zeigt, wie aus dem egoistischen Überlebenskünstler dieser fähige, wenngleich moralisch ambivalente Agent wurde. Die Serie liefert dabei den entscheidenden Kontext, um Cassians Handlungen und Motivationen in „Rogue One“ besser zu verstehen.

Die Charakterentwicklung

Was „Andor“ echt krass auszeichnet, ist die tiefgründige Charakterentwicklung. Cassian fängt als Typ an, der nur an sein eigenes Überleben denkt und auf Politik pfeift. Durch krasse Erlebnisse – besonders diese Zeit im imperialen Knast – wächst in ihm langsam das Verständnis, dass organisierter Widerstand notwendig ist.

Gleichzeitig kriegen auch die „Gegenspieler“ eine irre Tiefe. Besonders dieser Syril Karn, so’n ehrgeiziger Sicherheitsbeamter, macht ’ne faszinierende Entwicklung durch – vom pedantischen Regelfolger zum total besessenen Andor-Jäger. Und mit Mon Mothma, die wir ja aus den Original-Filmen kennen, sehen wir zum ersten Mal, wie gefährlich ihre Doppelrolle als Senatorin ist, die heimlich die Rebellion finanziert. Wie die das durchzieht… Respekt!

📅 Wann kommt Andor Staffel 2? Die zweite und finale Staffel von „Andor“ sollte ursprünglich 2024 erscheinen, doch durch den Hollywood-Streik verschob sich die Produktion. Aktuell wird mit einer Veröffentlichung im Frühjahr 2025 auf Disney+ gerechnet. Die zweite Staffel soll ebenfalls 12 Episoden umfassen und direkt zu den Ereignissen von „Rogue One“ überleiten.

Cast & Crew: Das Team hinter Andor Staffel 1

🎭 Hauptbesetzung

  • Diego Luna als Cassian Andor
  • Stellan Skarsgård als Luthen Rael
  • Genevieve O’Reilly als Mon Mothma
  • Denise Gough als Dedra Meero
  • Kyle Soller als Syril Karn
  • Adria Arjona als Bix Caleen
  • Fiona Shaw als Maarva Andor
  • Anton Lesser als Major Partagaz

🎬 Kreatives Team

  • Showrunner: Tony Gilroy
  • Drehbuch: Tony Gilroy, Dan Gilroy, Beau Willimon, Stephen Schiff
  • Regie: Toby Haynes, Benjamin Caron, Susanna White
  • Musik: Nicholas Britell
  • Kamera: Frank Lamm, Adriano Goldman, Stuart Howell
  • Executive Producer: Kathleen Kennedy, Tony Gilroy, Diego Luna

💡 Cast-Hintergrund: Tony Gilroy, der Showrunner von „Andor“, war ursprünglich als Drehbuchautor für „Rogue One“ engagiert, übernahm aber später wichtige Teile der Nachdrehs und der Neubearbeitung des Films, als es Probleme in der Produktion gab. Seine Arbeit trug wesentlich zum Erfolg des Films bei, weshalb er die ideale Wahl für diese Prequel-Serie war.

Besondere schauspielerische Leistungen

Neben Diego Luna, der als Cassian Andor eine beeindruckende Charakterentwicklung vom selbstsüchtigen Dieb zum überzeugten Rebellen durchläuft, sticht vor allem Stellan Skarsgård hervor. Der renommierte schwedische Schauspieler, bekannt aus „Breaking the Waves“ und „Chernobyl“, verleiht seiner Figur Luthen Rael eine beeindruckende Komplexität. Seine Monolog-Szene in Episode 10 gehört zweifellos zu den stärksten Momenten der gesamten Star Wars-Geschichte.

Der britische Filmkritiker Mark Kermode vom „Guardian“ schrieb dazu:

»Skarsgårds brillantes Spiel in ‚Andor‘ ist ein Paradebeispiel dafür, wie man einer Figur Tiefe verleiht, ohne auf offensichtliche Exposition zurückzugreifen. Sein Luthen trägt die Last eines lebenslangen Kampfes mit jeder Geste.«
Diese Einschätzung trifft den Nagel auf den Kopf – Skarsgårds nuanciertes Spiel verleiht seiner Figur eine tragische Größe, die man in Star Wars selten erlebt.

Auch Fiona Shaw als Maarva Andor und Genevieve O’Reilly als Mon Mothma beeindrucken durch ihr subtiles, aber kraftvolles Spiel. O’Reilly verkörpert die Senatorin bereits seit „Die Rache der Sith“ (2005), doch erst jetzt erhält ihre Figur die Tiefe, die sie verdient.

💡 Besetzungs-Highlight: Andy Serkis, bekannt als Gollum aus „Herr der Ringe“ und Supreme Leader Snoke in der Star Wars-Sequeltrilogie, spielt in „Andor“ den Gefängnisaufseher Kino Loy – eine völlig andere Rolle als sein früherer Star Wars-Charakter. Seine ergreifende Darstellung in der Gefängnissequenz ist ein weiteres Highlight der Serie.

🧩 Andor Staffel 1: Alle Episoden

Episode Titel Regisseur Erscheinungsdatum Wertung
1 Kassa Toby Haynes 21.09.2022 7.5/10
2 Das ist Ferrix Toby Haynes 21.09.2022 7.8/10
3 Reckoning Toby Haynes 21.09.2022 8.2/10
4 Aldhani Susanna White 28.09.2022 8.0/10
5 Der Axt entgegen Susanna White 05.10.2022 8.3/10
6 Der Augenzeuge Susanna White 12.10.2022 9.1/10
7 Ankündigung Benjamin Caron 19.10.2022 8.2/10
8 Narkina 5 Toby Haynes 26.10.2022 8.5/10
9 Niemand hört zu Toby Haynes 02.11.2022 8.7/10
10 Ein Weg heraus Toby Haynes 09.11.2022 9.3/10
11 Tochter von Ferrix Benjamin Caron 16.11.2022 8.8/10
12 Rix Road Benjamin Caron 23.11.2022 9.2/10

💡 Tipp: Die farblich hervorgehobenen Episoden sind die Highlights der Staffel und stellen dramaturgische Höhepunkte dar.

🏆 Beste Episode:

Episode 10: „Ein Weg heraus“

Was sie besonders macht: Die Gefängnisflucht ist nicht nur spannend inszeniert, sondern auch emotional packend. Kino Loys Schicksal und sein berühmter Ausspruch „Ich kann nicht schwimmen“ gehören zu den ergreifendsten Momenten der Staffel.

👎 Schwächster Abschnitt:

Die ersten zwei Episoden

Warum: Der langsame Start könnte manchen Zuschauer abschrecken. Die Serie braucht Zeit, um in Fahrt zu kommen, belohnt aber das Durchhalten.

😲 Herausragender Moment:

Episode 10: Luthens Monolog

Stellan Skarsgårds eindringlicher Monolog über die persönlichen Opfer, die er für die Rebellion gebracht hat, ist einer der besten Momente der gesamten Star Wars-Saga.

Die Hauptcharaktere von Andor

📝 Cassian Andor (Diego Luna)

Ein zynischer Dieb und Überlebenskünstler, der anfangs nur an sich selbst denkt. Durch traumatische Erlebnisse in seiner Kindheit – das Imperium tötete seine biologischen Eltern – hat er einen tiefen, aber unterdrückten Hass auf das Regime entwickelt. Seine Adoptivmutter Maarva hat ihn auf Ferrix großgezogen. Im Laufe der Serie wird er vom widerwilligen Söldner zum überzeugten Rebellen.

📝 Luthen Rael (Stellan Skarsgård)

Ein faszinierender Charakter mit Doppelleben: Nach außen hin ein exzentrischer Antiquitätenhändler auf Coruscant, in Wirklichkeit aber ein skrupelloser Spionagemeister und einer der Architekten der frühen Rebellion. Er rekrutiert Cassian für einen gefährlichen Raubüberfall und ist bereit, für die Sache alles zu opfern – auch seine Menschlichkeit.

📝 Mon Mothma (Genevieve O’Reilly)

Die elegante Senatorin von Chandrila führt ein gefährliches Doppelleben: Öffentlich eine respektable Politikerin, heimlich eine der wichtigsten Finanziers der Rebellion. Während sie im Imperial Senat subtil Opposition betreibt, muss sie auch mit ihrer zerrütteten Ehe und einer rebellischen Tochter zurechtkommen. Ihre Storyline zeigt die Rebellion aus einer ganz anderen Perspektive.

📝 Dedra Meero (Denise Gough)

Eine ehrgeizige imperiale Sicherheitsoffizierin, die als einzige ein Muster in den scheinbar unzusammenhängenden Diebstählen imperialer Ausrüstung erkennt. Ihre unerbittliche Jagd nach Cassian und ihrem mysteriösen „Axis“ (Luthen) macht sie zu einer gefährlichen Gegnerin. Obwohl sie Teil des unterdrückerischen Systems ist, ist sie als Charakter nachvollziehbar und mehrdimensional gezeichnet.

📝 Syril Karn (Kyle Soller)

Ein pedantischer, überkorrekte Sicherheitsbeamter, dessen Karriere nach der Verfolgung Andors in Trümmern liegt. Seine Obsession mit Andor und sein Streben nach Anerkennung führen ihn in eine unerwartete Richtung. Ein faszinierender Antagonist, der zeigt, wie Verbitterung und Narzissmus Menschen zu willigen Helfern eines totalitären Systems machen können.

📝 Maarva Andor (Fiona Shaw)

Cassians Adoptivmutter, eine respektierte Bewohnerin von Ferrix mit einer rebellischen Vergangenheit. Obwohl sie alt und krank ist, brennt in ihr der Widerstandsgeist stärker als je zuvor. Ihre posthume Botschaft im Staffelfinale wird zum Katalysator für einen Aufstand und beeinflusst Cassians weiteren Weg entscheidend.

💡 Charakterentwicklung: Was „Andor“ von anderen Star Wars-Produktionen unterscheidet, ist die konsequente, glaubwürdige Charakterentwicklung. Die Figuren durchlaufen keine plötzlichen Wandlungen, sondern verändern sich durch Erfahrungen, Begegnungen und Entscheidungen langsam und nachvollziehbar – besonders Cassian, dessen Weg vom Eigennutz zum Idealismus überzeugend gezeichnet wird.

Wissenswertes

Mann, wenn ihr wüsstet! Die Entwicklung von „Andor“ ging schon 2018 los, als Disney ankündigte, mehrere Star Wars-Serien für seinen kommenden Streamingdienst zu produzieren. Ursprünglich sollte dieser Stephen Schiff Showrunner sein, aber 2019 hat dann Tony Gilroy übernommen. Der hatte ja schon „Rogue One“ gerettet, als er für die ganzen Nachdrehs und die komplette Neubearbeitung des Films engagiert wurde.

Was echt kaum einer weiß: „Andor“ war ursprünglich als viel typischere Star Wars-Serie geplant – mit mehr Action und den üblichen Elementen. Hab letztens erst ein Interview mit Tony Gilroy im Hollywood Reporter gelesen, wo er meinte:

»Disney und Lucasfilm gaben mir erstaunlich viel kreative Freiheit. Ich sagte ihnen, dass ich eine Serie machen wollte, die sich wie ein Spionagethriller der 70er Jahre anfühlt, nur eben im Star Wars-Universum. Zu meiner Überraschung sagten sie ja.«
Wer hätte das gedacht?!

Die Dreharbeiten fingen im November 2020 an, wurden aber durch Corona ständig unterbrochen. Krass, oder? Interessant ist auch, dass die Macher bewusst auf diese innovative „Volume“-Technologie verzichtet haben, die bei „The Mandalorian“ zum Einsatz kam und virtuelle Sets ermöglicht. Stattdessen haben sie auf traditionelle Filmsets und echte Locations gesetzt, was dem Ganzen diesen authentischen Look gibt.

Die Sets wurden in den Pinewood Studios bei London gebaut – und die waren echt der Hammer! Allein für Ferrix, Cassians Heimatplanet, haben sie ’ne komplette Stadtkulisse hochgezogen. Diego Luna hat mal in ’nem Interview mit Empire Magazine erzählt, wie er reagiert hat:

»Als ich das Set zum ersten Mal sah, war ich sprachlos. Es fühlte sich an, als wäre ich in einer realen Stadt. Jedes Detail stimmte – die abgenutzten Metallgeländer, der Rost an den Gebäuden, sogar die Schmutzspuren am Boden. Diese Authentizität hat uns allen geholfen, in diese Welt einzutauchen.«
Als ich das gelesen hab, hätt ich echt mal gern selbst einen Blick auf’s Set geworfen!

💡 Interessantes Detail: Die markanten, an Amboss erinnernden Glocken auf Ferrix, die zu Beginn und Ende der Serie eine wichtige Rolle spielen, wurden tatsächlich gebaut und zum Klingen gebracht. Der charakteristische Klang wurde nicht im Studio erzeugt, sondern vor Ort aufgenommen, was zum authentischen Gefühl der Serie beiträgt.

Der Komponist Nicholas Britell, bekannt für seine Arbeit an „Succession“ und „Moonlight“, schuf für „Andor“ einen völlig neuen musikalischen Ansatz im Star Wars-Universum. Anstatt die typischen orchestralen Themen von John Williams zu imitieren, entwickelte er einen einzigartigen Sound mit elektronischen Elementen und ungewöhnlichen Instrumentierungen. In einem Vulture-Interview erklärte er:

»Ich wollte eine musikalische Sprache erschaffen, die die Rohheit und Direktheit der Serie widerspiegelt. Der Sound sollte industriell, manchmal dissonant und immer emotional sein.«

Die Serie zeichnet sich auch durch ihre politische Tiefe aus. Tony Gilroy ließ sich von historischen Revolutionen und Widerstandsbewegungen inspirieren, von der Französischen Revolution bis zum Prager Frühling. „Andor“ thematisiert Fragen zu Unterdrückung, Überwachung, Klassenkampf und den moralischen Grauzonen des Widerstands auf eine Weise, die für Star Wars ungewöhnlich explizit ist.

Insider-Wissen: Die Gefängnissequenz auf Narkina 5 wurde von den Gulags der Sowjetunion und moderner Gefängnisarbeit inspiriert. Die weißen Böden, die bei Fehlverhalten elektrische Schocks abgeben, wurden in den Pinewood Studios gebaut. Die Schauspieler trugen spezielle Schuhe mit isolierenden Sohlen, um die barfüßigen Gefangenen darzustellen.

Für die zweite Staffel hat Tony Gilroy eine ambitionierte Struktur angekündigt: Die 12 Episoden werden sich über vier Jahre erstrecken und direkt zu den Ereignissen von „Rogue One“ führen. Jeder Handlungsblock von drei Episoden repräsentiert ein Jahr in Cassians Leben und zeigt seine Entwicklung zum Rebellen-Geheimdienstoffizier, den wir aus dem Film kennen.

Andor Staffel 1 Serienkritik & Analyse: Meine ausführliche Bewertung

Tribun

Tribun

Ihr seht hier meine persönliche, unprofessionelle Meinung.
🌟 8,5
"DIE BESTE STAR WARS-SERIE ALLER ZEITEN!"

Andor ist eine meisterhafte Dekonstruktion des Star Wars-Universums mit komplexen Charakteren, packenden Spionagegeschichten und einer politischen Tiefe, die man in dieser Galaxis bisher vermisst hat.

Fazit: 🎥 „Die Klappe fällt – das war mein Take. Und eurer? Lasst gern einen Kommentar da!“

Wie schlägt sich Andor im Vergleich zu anderen Star Wars-Serien?

Also ehrlich… ich muss es einfach so sagen: „Andor“ ist mit WEITEM Abstand die beste Star Wars-Serie, die’s bisher gibt! Nicht wie „The Mandalorian“ oder „Obi-Wan Kenobi“, die ständig auf Nostalgie und Fan-Service setzen – nee, „Andor“ erzählt stattdessen ’ne komplett eigenständige, erwachsene Geschichte, die auch funktioniert, wenn du vom Rest des Star Wars-Universums keinen blassen Schimmer hast.

Was mich echt umgehauen hat, ist der Mut, mit dem die Serie mit Star Wars-Konventionen bricht. Keine Jedi, keine Lichtschwerter, keine knuffigen Alien-Sidekicks – dafür ’ne politische Spionagegeschichte mit moralischen Grauzonen und komplex gezeichneten Charakteren. Und der Look! Total anders als das, was man sonst aus dieser weit, weit entfernten Galaxis kennt.

Die Serie nimmt sich echt Zeit für ihre Figuren und Handlung. Muss allerdings zugeben, dass die ersten drei Folgen manchen zu lahm sein könnten – ich selbst war nach der ersten Folge auch noch nicht so richtig überzeugt. Erinnere mich noch, wie ich abends in meiner Bude in Andernach saß und dachte: „Hm, ist das jetzt schon alles?“ Aber mensch, ab Folge 3 nahm die Serie richtig Fahrt auf, und spätestens mit diesem Aldhani-Überfall in Folge 6 hatte sie mich komplett in ihren Bann gezogen!

Besonders hervorzuheben ist die Gefängnissequenz in den Folgen 8-10. Ich schwör’s, das sind mit die besten Fernsehstunden, die ich je gesehen hab! Diese klaustrophobische Atmosphäre, die glaubwürdige Darstellung von Unterdrückung und Widerstand – als ich das mit meinem Kumpel Patrick geschaut hab, saßen wir beide fassungslos auf der Couch. Das ist einfach geniales Drama, das zufällig im Star Wars-Universum spielt.

Und die Dialoge erst! Tony Gilroy, der auch für Filme wie „Michael Clayton“ bekannt ist, liefert Gespräche und Monologe, die echt literarische Qualität haben. Luthens berühmter Monolog in Folge 10 („Ich habe mich dazu entschieden, ein Feuer anzuzünden…“) ist schauspielerisch und textlich der absolute Wahnsinn! Zeigt echt, was Star Wars sein kann, wenn man’s als ernstzunehmende Science-Fiction behandelt und nicht nur als Merch-Schleuder für Spielzeug.

Mein Urteil im Kontext der Fachkritik: Der Kritiker Alan Sepinwall von Rolling Stone hat der Serie eine „revolutionäre Frische innerhalb des Star Wars-Kosmos“ zugeschrieben, aber ich geh da sogar noch weiter. Für mich ist „Andor“ nicht nur großartiges Star Wars, sondern großartiges Fernsehen Punkt! Das kann locker mit Serien wie „The Wire“ oder „Breaking Bad“ mithalten – Serien, die gesellschaftliche Systeme und menschliche Entscheidungen mit ähnlicher Komplexität zeigen. Und da muss ich als jemand, der seit Kindertagen Star Wars-Fan ist, echt schlucken… hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde!

Häufig gestellte Fragen zu Andor Staffel 1

Muss ich „Rogue One“ gesehen haben, um „Andor“ zu verstehen?

Nö, musste nicht! „Andor“ funktioniert auch völlig ohne Vorkenntnisse. Die Serie ist zwar ein Prequel zu „Rogue One“ und erzählt, wie Cassian zu dem wurde, der er im Film ist, aber sie steht komplett für sich allein. Klar, wenn du „Rogue One“ kennst, verstehste manche Verbindungen und Anspielungen besser, aber notwendig ist es echt nicht.

Wird es in „Andor“ Jedi oder bekannte Star Wars-Figuren geben?

In der ersten Staffel kommen weder Jedi noch bekannte Hauptfiguren aus den Filmen vor, mit Ausnahme von Mon Mothma, die auch in den Original-Filmen zu sehen war. Die Serie konzentriert sich bewusst auf neue Charaktere und zeigt das Star Wars-Universum aus der Perspektive gewöhnlicher Menschen. In Staffel 2 könnten eventuell einige Verbindungen zu bekannteren Figuren hergestellt werden, aber der Fokus bleibt auf Cassians Geschichte.

Ist „Andor“ auch für Kinder geeignet?

„Andor“ ist deutlich düsterer und erwachsener als der übliche Star Wars-Kram. Ja, die Serie hat offiziell FSK 12, aber sie behandelt echt heftige Themen wie Unterdrückung, Folter und moralische Zwielichtigkeit. Es gibt Gewaltszenen und komplexe politische Intrigen, die für jüngere Zuschauer einfach schwer zu kapieren sind. Ich hab’s mit meinem 13-jährigen Neffen probiert – der fand’s langweilig, weil zu wenig Action und zu viel Gerede. Die Serie ist eher was für Erwachsene, die auf tiefgründige Charakterstudien und politische Dramen stehen… oder für Teenager, die keine 08/15-Unterhaltung wollen.

Wie viele Staffeln von „Andor“ sind geplant?

Von Beginn an waren genau zwei Staffeln geplant. Die zweite und finale Staffel wird ebenfalls 12 Episoden umfassen und die Geschichte direkt zu den Ereignissen von „Rogue One“ führen. Showrunner Tony Gilroy hat bestätigt, dass die letzte Szene der Serie nahtlos an den Beginn von „Rogue One“ anschließen wird.

Welche Bedeutung hat der Name „Andor“?

Der Name der Serie bezieht sich auf den Nachnamen des Protagonisten Cassian Andor. In der Serie erfahren wir, dass Cassian ursprünglich Kassa hieß und von einem anderen Planeten (Kenari) stammt. Der Name „Andor“ könnte ihm von seiner Adoptivmutter Maarva gegeben worden sein, nachdem sie ihn gerettet hatte. Eine tiefere symbolische Bedeutung des Namens wurde bisher nicht offiziell erklärt.

Deutsche Synchronisation von Andor

Die deutsche Synchronfassung von „Andor“ wurde von der FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH in München produziert unter der Dialogregie von Jan Odle. Die deutsche Fassung überzeugt durch präzise Übersetzungen und ausdrucksstarke Sprecherleistungen, die den komplexen Charakteren gerecht werden.

Schauspieler|in Rolle Deutsche Synchronstimme
Diego Luna Cassian Andor Moritz Biendl
Stellan Skarsgård Luthen Rael Bernd Vollbrecht
Genevieve O’Reilly Mon Mothma Claudia Urbschat-Mingues
Denise Gough Dedra Meero Marie Bierstedt
Kyle Soller Syril Karn Julian Greis
Fiona Shaw Maarva Andor Monica Bielenstein
Adria Arjona Bix Caleen Anja Stadlober
Andy Serkis Kino Loy Thomas Fritsch

💡 Synchron-Wissenswertes: Bernd Vollbrecht, die deutsche Stimme von Luthen Rael, ist auch die Feststimme von Russell Crowe und Benicio del Toro. Seine tiefe, charakteristische Stimme verleiht Luthens bedeutenden Monologen in der deutschen Fassung eine besondere Intensität und Gravitas, die dem Original in nichts nachsteht.

Wenn dir Andor gefällt: Ähnliche Serien-Empfehlungen

Fans von „Andor“ sollten sich diese ähnlichen Serien nicht entgehen lassen:

The Expanse
Battlestar Galactica (2004)
The Americans
Chernobyl
Rogue One: A Star Wars Story

Warum du diese Serien auch mögen könntest:

„The Expanse“ bietet ähnlich wie „Andor“ eine komplexe politische Landschaft und moralische Grauzonen in einem Science-Fiction-Setting. „Battlestar Galactica“ (2004) ist eine weitere düstere Sci-Fi-Serie, die existenzielle Fragen und politische Machtkämpfe thematisiert. „The Americans“ überzeugt als Spionagedrama mit dem Fokus auf Geheimagenten, die ein Doppelleben führen – ähnlich wie mehrere Charaktere in „Andor“. Die Miniserie „Chernobyl“ teilt mit „Andor“ die beklemmende Darstellung eines unterdrückerischen Systems und dessen Auswirkungen auf Individuen.

Und natürlich ist „Rogue One“ ein Muss, da „Andor“ direkt mit diesem Film verbunden ist und die Vorgeschichte von Cassian Andor erzählt.

📌 Meine Top-Empfehlung: Besonders „The Expanse“ ist für „Andor“-Fans empfehlenswert, da beide Serien eine realistische, „geerdetere“ Version des Science-Fiction-Genres präsentieren und komplexe politische Intrigen mit persönlichen Geschichten verbinden. Der renommierte Kritiker Alan Sepinwall von Rolling Stone beschrieb „The Expanse“ als „eine seltene Space Opera, die sowohl auf der Makro- als auch auf der Mikroebene funktioniert“ – eine Beschreibung, die ebenso gut auf „Andor“ zutreffen könnte.

Zielgruppe: Für wen ist Andor Staffel 1 geeignet?

Diese Serie ist perfekt für dich, wenn du…

  • Auf erwachsene, komplexe Geschichten mit moralischen Grauzonen stehst und nicht immer nur Gut-gegen-Böse-Geplänkel sehen willst
  • Politische Dramen und Spionagegeschichten magst (à la John le Carré, nur halt im Weltraum)
  • Dich für die „normalen Leute“ im Star Wars-Universum interessierst und nicht immer nur Jedis und Sith sehen willst
  • Auf Serien mit hochwertiger Produktion, starken Dialogen und Schauspielern stehst, die echt was drauf haben

Wahrscheinlich nix für dich, wenn du…

  • Klassische Star Wars-Action mit Lichtschwert-Duellen und Jedi-Rittern erwartest – da wirst du hier echt enttäuscht sein!
  • Keine Geduld für langsamen Charakteraufbau hast und direkt in die Action reinspringen willst
  • Leichte, optimistische Unterhaltung suchst – hier wird’s stellenweise echt düster und deprimierend

💡 Altersempfehlung: Ich würd‘ die Serie – trotz FSK 12 – ehrlich gesagt erst ab 14-15 Jahren empfehlen. Nicht wegen der Gewalt (die hält sich in Grenzen), sondern weil’s komplexe politische Themen behandelt und man ein gewisses Verständnis für historische Parallelen zu Revolutionen und so braucht, um die Handlung wirklich zu packen. Als ich’s mit meinen Kumpels aus Neuwied geschaut hab, fanden die Jüngeren es tendenziell auch langsamer als die Älteren von uns.

📀 Andor Staffel 1 streamen: Die Serie ist exklusiv auf Disney+ verfügbar.

💬 Deine Meinung zu Andor

Yo, hast du „Andor“ schon gesehen? Was hat dich am meisten abgeholt – die politische Tiefe, die Charaktere oder vielleicht die Optik und Kulissen? Ich finds krass, wie unterschiedlich die Reaktionen manchmal sind… Mein Kumpel Marco aus Andernach fand den langsamen Aufbau super, währen Dirk aus Koblenz mehr Action wollte. Und du? Denkst du, dass diese erwachsenere Herangehensweise die Zukunft von Star Wars ist, oder haste lieber den klassischen Jedi-Kram? Lass mal hören in den Komments!

»Ich habe mich dazu entschieden, ein Feuer anzuzünden, und die Disziplin, nicht zu spüren, wie es mich verbrennt.« – Luthen Rael (Bernd Vollbrecht)

🎬 Trailer zu Andor

4 Kommentare

  1. Ich bin ein bisschen zwiegespalten.

    Ich mag Star Wars und ich schau mir alles gerne an – na gut fast alles – und ich werde mir auch dies hier anschauen, aber es wird fast schon zu viel. Es ist nun doch das eingetreten, was alle befürchtet haben, wenn Disney Star Wars kauft, dass die es ausschlachten werden. Klar ich habe auch Bock auf mehr und freue mich, wenn was Neues kommt, aber es ist bald zu viel auf zu wenig Zeitraum.

    • Ich habe die ersten Folgen angesehen. Im Gegensatz zu Kenobi ist es bisher gut erzählt und umgesetzt. Stellen, bei denen man die Augen verdreht, findet man auch hier, aber sie sind schnell vergeben, da im Großen und Ganzen eher nebensächlich und dem Zuschauer nicht ganz so aufgedrückt). Die Charaktere sind viel menschlicher und grauer, facettenreicher als man sonst aus Star Wars kennt. Sowohl die Protagonisten, als auch die Antagonisten. Das macht die Serie etwas dunkler (melancholischer?) als andere Star Wars Projekte.

      In der letzten Folge, die ich gesehen (ich glaube, es sind jetzt vier raus? Also, die vierte Folge) habe, fingen mich und meinen Mann die Rückblenden an zu stören. Irgendwie hatten wir das Gefühl, es wäre jetzt an der Zeit, die Rückblenden abzuschließen. Ganz drin bin ich noch nicht in der Serie. Aber ich denke, das liegt auch daran, daß sich bisher alles noch etwas wie ein Prolog anfühlt (oder zwei Prologe, wegen der Rückblenden?). Das ist kein Minuspunkt für mich, da mir Geschichten, die sich langsam entfalten und sich Zeit nehmen, die Zuschauer an Geschehen, Umfeld und Personen heranzuführen, lieber sind. Zahlt sich wahrscheinlich im Lauf der Serie aus. Und langweilig ist die Serie auch nicht dabei. Die Folgen vergehen recht schnell…

      • Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
        Das klingt tatsächlich als ob das etwas für mich ist. Ich mag es auch, wenn man so langsam heran geführt wird und die Hintergründe beleuchtet werden.

        Dann schau ich am Wochenende mal rein.

         

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