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Casino (1995)

cs 1Mann, als ich „Casino“ zum ersten Mal gesehen hab, konnte ich meine Augen kaum vom Bildschirm lassen! 1995 hat uns Martin Scorsese mal wieder gezeigt, warum er der ungekrönte König des Gangsterfilms ist. Sein fast dreistündiges Epos mit Robert De Niro als knallhartem Casino-Boss, dem unberechenbaren Joe Pesci und einer atemberaubenden Sharon Stone katapultiert uns mitten ins verruchte Las Vegas der 70er – für mich bis heute einer der packendsten Filme über die Schattenseite des amerikanischen Traums.

📽️ Film-Fakten auf einen Blick:

  • 🎬 Deutscher Titel: Casino
  • 🎬 Originaltitel: Casino
  • 📆 Kinostart (DE): 29.02.1996
  • 🎭 Genre: Gangsterfilm, Drama, Thriller
  • ⏱️ Laufzeit: 178 Minuten
  • 🔞 FSK: 16
  • 🎞️ Produktion: Universal Pictures
  • 🌐 Land: USA
  • 📍 Drehorte: Las Vegas, San Diego, Chicago
  • 📺 Verfügbar auf: Amazon Prime Video, Apple TV, Maxdome
  • 🏆 IMDb-Bewertung: 8,2/10
  • 🍅 Rotten Tomatoes: 80%
  • 💰 Budget: ca. 52 Millionen $
  • 💵 Einspielergebnis: 116 Millionen $ (weltweit)

Handlung & Story von Casino: Sin City und sein dunkles Herz

In „Casino“ wird das Las Vegas der 1970er Jahre zum Schauplatz einer faszinierenden und letztlich tragischen Geschichte von Gier, Macht und Verrat. Sam „Ace“ Rothstein, ein jüdisch-amerikanischer Spielexperte mit unglaublichem Glück und Gespür fürs Geschäft, wird von der Chicago-Mafia beauftragt, das Tangiers Casino zu leiten. Mit seinem einzigartigen Talent verwandelt er das Casino in eine Goldgrube und steigt in die glitzernde High Society von Las Vegas auf.

An seiner Seite: sein bester Freund Nicky Santoro, ein aufbrausender Enforcer der Mafia, der eigene Ambitionen entwickelt. Kompliziert wird das Ganze, als die atemberaubende Ginger McKenna in Sams Leben tritt. Er verfällt ihr hoffnungslos und heiratet sie – obwohl sie ihn nicht liebt und ihre Gefühle für einen zwielichtigen Ex-Freund nie überwunden hat.

Was als perfektes Dreiergespann beginnt, zerbricht langsam an Gier, Drogen und Misstrauen. Die FBI-Ermittlungen werden intensiver, Egos prallen aufeinander, und das fragile Machtgefüge beginnt zu bröckeln. Die Bosse in Chicago werden nervös, da immer mehr Geld verschwindet und die Aufmerksamkeit der Behörden auf sie gelenkt wird.

Was macht die Handlung von Casino so besonders?

Scorseses Film gelingt es meisterhaft, die schillernde Fassade des Glücksspielmekkas zu durchbrechen und den Blick auf die düstere Maschinerie dahinter zu lenken. Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten und dem Buch von Nicholas Pileggi, was ihr eine besondere Authentizität verleiht. Beeindruckend ist vor allem, wie detailliert der Film die Abläufe und Betrugsmechanismen der Casinos darstellt – von den versteckten Kameras bis zum Abschöpfen der Gewinne („skimming“).

💡 Wusstest du’s? Die Story basiert auf dem Leben von Frank „Lefty“ Rosenthal, der tatsächlich mehrere Casinos für die Chicago-Mafia leitete. Der echte Rosenthal überlebte sogar einen Autobombenanschlag – genau wie im Film. Die Szene, in der De Niro in die Luft fliegt und wie durch ein Wunder überlebt, weil unter seinem Sitz eine Metallplatte eingebaut war, ist komplett wahr! Manchmal ist die Realität wirklich irrer als jede Fiktion.

Cast & Crew: Die Köpfe hinter Casino

🎬 Kreatives Team

  • Regie: Martin Scorsese
  • Drehbuch: Nicholas Pileggi & Martin Scorsese
  • Kamera: Robert Richardson
  • Musik: Verschiedene Künstler*innen (Compilation-Soundtrack)
  • Schnitt: Thelma Schoonmaker
  • Kostüme: Rita Ryack, John Dunn
  • Produktion: Barbara De Fina

Schauspieler*innen:

Schauspieler*in Rolle Deutsche Synchronstimme
Robert De Niro Sam „Ace“ Rothstein Christian Brückner
Joe Pesci Nicky Santoro Mogens von Gadow
Sharon Stone Ginger McKenna Traudel Haas
James Woods Lester Diamond Joachim Tennstedt
Don Rickles Billy Sherbert Friedrich Georg Beckhaus
Alan King Andy Stone Klaus Miedel
Kevin Pollak Philip Green Bodo Wolf

💡 Besetzungs-Highlight: Sharon Stone lieferte in „Casino“ die vielleicht beste Performance ihrer Karriere ab und wurde dafür mit einer Oscar-Nominierung sowie einem Golden Globe belohnt. Die Rolle der Ginger sollte ursprünglich mit Michelle Pfeiffer besetzt werden, die jedoch ablehnte.

Besondere schauspielerische Leistungen

Wenn ich über die Darsteller nachdenke, fällt mir immer als erstes das unglaubliche Zusammenspiel zwischen De Niro und Pesci ein. De Niro ist als Rothstein die pure Kontrolle – jede seiner Bewegungen wirkt kalkuliert, jeder Blick ist gezielt. Da passt sogar der kleinste Fleck auf seiner Krawatte ins Konzept! Pesci dagegen spielt seinen Nicky mit einer explosiven Unberechenbarkeit, die mir noch immer Gänsehaut verursacht. Diese zwei Gegensätze – der kühle Stratege und der impulsive Hitzkopf – erzeugen eine Spannung, die den ganzen Film trägt.

Roger Ebert hat das mal als „Duett eingespielter Jazzmusiker“ bezeichnet – find ich ’nen schönen Vergleich. De Niro und Pesci hatten nach „GoodFellas“ einfach ’nen Rhythmus gefunden, der hier nochmal auf die Spitze getrieben wird.

Aber wer mich wirklich umgehauen hat, war Sharon Stone als Ginger. Das ist definitiv ihre beste Rolle ever! Sie schafft es, eine Figur zu erschaffen, die gleichzeitig Opfer und Täterin ist – manipulativ, selbstzerstörerisch, aber auch verletzlich und irgendwie tragisch. Es gibt Szenen mit ihr, die ich nie vergessen werde – besonders den kompletten Zusammenbruch im Hotelflur. Die Oscar-Nominierung hat sie sich sowas von verdient!

Die besten Zitate aus Casino

Legendäre Original-Zitate

„In Vegas, everybody’s gotta watch everybody else. Since the players are looking to beat the casino, the dealers are watching the players. The box men are watching the dealers. The floor men are watching the box men. The pit bosses are watching the floor men. The shift bosses are watching the pit bosses. The casino manager is watching the shift bosses. I’m watching the casino manager. And the eye-in-the-sky is watching us all.“
– Sam ‚Ace‘ Rothstein, gespielt von Robert De Niro

„Listen to me very carefully. There are three ways of doing things around here: the right way, the wrong way, and the way that I do it.“
– Nicky Santoro, gespielt von Joe Pesci

„I’m just playin‘ with my jew’s harp, baby.“
– Ginger McKenna, gespielt von Sharon Stone

Die deutsche Synchro – auch nicht von schlechten Eltern!

„In Vegas muss jeder jeden beobachten. Da die Spieler das Casino schlagen wollen, beobachten die Dealer die Spieler. Die Box-Men beobachten die Dealer. Die Floor-Men beobachten die Box-Men. Die Pit-Bosse beobachten die Floor-Men. Die Schicht-Bosse beobachten die Pit-Bosse. Der Casino-Manager beobachtet die Schicht-Bosse. Ich beobachte den Casino-Manager. Und das Auge im Himmel beobachtet uns alle.“
– Sam ‚Ace‘ Rothstein, gesprochen von Christian Brückner

„Hör mir gut zu. Es gibt drei Möglichkeiten, Dinge hier zu erledigen: die richtige Art, die falsche Art und meine Art.“
– Nicky Santoro, gesprochen von Mogens von Gadow

„Ich spiel nur ein bisschen mit meiner Maultrommel, Baby.“
– Ginger McKenna, gesprochen von Traudel Haas

💡 Fun Fact: Das berühmte „Auge im Himmel“-Zitat von Rothstein ist mittlerweile Kult geworden. Ich hab das mal bei ner Casino-Tour in Vegas erwähnt, und der Guide meinte: „Das ist das akkurateste, was je über die Überwachung in Casinos gesagt wurde.“ Tatsächlich ist die Überwachung heute noch viel extremer – mit KI-gestützten Kameras und Gesichtserkennung. Heute wäre Rothsteins Betrug vermutlich nach 10 Minuten aufgeflogen!

Wissenswertes: Hinter den Kulissen von Casino

🎥 Drehorte & kuriose Details

  • Obwohl’s im Film um Vegas geht, wurde nur etwa 1/3 tatsächlich dort gedreht – das meiste entstand im Riviera Casino, das 2015 abgerissen wurde. Für mich ein Stück Filmgeschichte, das verloren gegangen ist!
  • Die berüchtigte Wüstenszene? Wurde tatsächlich in der Wüste bei Jean, Nevada gedreht, knapp 30 Minuten außerhalb von Vegas. War wohl höllisch heiß dort…
  • Für die Chicago-Szenen hat Scorsese ’ne alte italienische Bäckerei in San Diego umgebaut – hat keiner gemerkt!
  • Die Dreharbeiten dauerten 119 Tage – für Scorsese eher zügig, wenn man bedenkt, wie perfektionistisch der Mann ist.
  • Für die Maisfeld-Szene sind sie tatsächlich nach Indiana gefahren, um das original Setting zu haben.

🎭 Fun Facts & skurrile Zahlen

  • Trotz der geballten Star-Power und der epischen Story: Der Film bekam nur EINE Oscar-Nominierung (Sharon Stone)!
  • De Niro trägt im Film sage und schreibe 70 (!) verschiedene Outfits – jeder einzelne Anzug maßgeschneidert.
  • Scorsese hat insgesamt 420 verschiedene Songs im Film untergebracht – muss der teuerste Soundtrack aller Zeiten gewesen sein!
  • Das F-Wort fällt exakt 422 Mal – das sind 2,4 „F*cks“ pro Minute! Meine Oma wäre in Ohnmacht gefallen…
  • Pesci war eigentlich schon im Ruhestand, als Scorsese ihn anrief – gut, dass er ihn überreden konnte!

Entstehungsgeschichte

Alles fing damit an, dass der Journalist Nicholas Pileggi den echten Frank Rosenthal kennenlernte und merkte: „Hey, die Geschichte dieses Typen ist unglaublich!“ Pileggi hatte bereits mit Scorsese bei „GoodFellas“ zusammengearbeitet (übrigens mein Lieblingsfilm vor Casino), und die beiden beschlossen, gleichzeitig am Buch und am Drehbuch zu arbeiten. Ziemlich ungewöhnlich – aber bei Scorsese ist eben vieles anders.

Scorsese meinte mal in nem Interview mit dem Empire Magazine: „Vegas war ne Goldgrube für die Mafia. Sie haben dieses Glitzer-Paradies aus dem Wüstensand gestampft und dann wieder verloren. Diese Ironie wollte ich einfangen.“ Hat er definitiv geschafft – der Film zeigt genau diesen Aufstieg und Fall einer ganzen Ära.

Lustigerweise wollten mehrere Studios den Film nicht finanzieren – zu lang, zu brutal, zu teuer. Da hat Universal die Chance genutzt und zugeschlagen. Scorsese hat übrigens von Anfang an klipp und klar gesagt: „Der Film wird mindestens drei Stunden, da gibt’s nix zu kürzen.“ Hut ab vor seiner Sturheit – jede Minute lohnt sich!

Die wahre Geschichte hinter Casino

Was mich an „Casino“ besonders packt: Diese irren Geschichten sind tatsächlich (größtenteils) passiert! Klar wurden Namen geändert und manches dramatisiert, aber der Kern ist wahr:

  • Sam „Ace“ Rothstein ist in Wirklichkeit Frank „Lefty“ Rosenthal – ein geniales Mathehirn mit nem Händchen fürs Glücksspiel, der für die Chicago-Mafia mehrere Casinos managte.
  • Der fiese Nicky Santoro basiert auf Anthony „Tony the Ant“ Spilotro, einem berüchtigten Mafia-Enforcer, der seine eigene Gang in Vegas aufbaute.
  • Ginger McKenna? Das war eigentlich Geri McGee, Rosenthals Ex-Frau. Sie war wirklich Showgirl und wohlbekannt in Vegas‘ High Society.
  • Das Tangiers Casino gab’s nie – im echten Leben war Rosenthal Chef vom Stardust Casino (und drei weiteren Läden).

Letztendlich nahm die Geschichte den gleichen brutalen Verlauf: Das FBI schnappte die meisten Beteiligten, viele landeten im Knast oder unter der Erde. Der echte Rosenthal überlebte tatsächlich diesen krassen Autobombenanschlag (den man im Film sieht) und starb 2008 friedlich in Miami. Manchmal hat man echt mehr Glück als Verstand…

Insider-Wissen: De Niro ist ja bekannt dafür, dass er in jede Rolle voll eintaucht – aber was er für Casino gemacht hat, ist next level! Er hat sich mehrmals heimlich mit dem echten Rosenthal getroffen und den Kerl richtig studiert. Sogar das kleine Detail, dass Rosenthal immer darauf bestand, dass seine Blaubeermuffins exakt die gleiche Anzahl Blaubeeren haben mussten, hat De Niro in den Film eingebaut. Hab letztens gelesen, dass Rosenthal den Film angeblich mochte, aber fand, dass er im echten Leben noch bessere Anzüge trug als De Niro im Film – Eitelkeit kennt eben kein Alter!

Kostüme und visuelle Gestaltung

Wenn ich über die optische Gestaltung von „Casino“ nachdenke, kommt mir immer als erstes diese wahnsinnige Farbexplosion in den Sinn! Die Kostümdesigner Rita Ryack und John Dunn haben für den Film über 7.000 einzelne Kostümteile entworfen und zusammengestellt. De Niro allein trägt 52 verschiedene Anzüge – jeder einzelne ne Maßanfertigung! Beim letzten Filmabend hab ich mit Freunden nur die Anzüge gezählt und dabei ordentlich einen gehoben… war ein langer Abend!

Was ich faszinierend finde: Die Visualität ändert sich mit dem Verlauf der Geschichte. Am Anfang sehen wir das warme, goldene Las Vegas der frühen 70er – dann wird’s langsam greller, synthetischer, bis wir in den 80ern diese fast schmerzhafte Neonästhetik bekommen. Der Kameramann Robert Richardson hat sich von alten Vegas-Werbefotos inspirieren lassen – deswegen hat der Film diesen übersättigten, fast künstlichen Look, der gleichzeitig nostalgisch und abstoßend wirkt.

Super clever auch der visuelle Kontrast zwischen den strahlend hellen Casinoflächen und den düsteren Hinterzimmern – wie Tag und Nacht, die öffentliche Fassade und das verborgene Gesicht von Las Vegas. Herrje, ich könnte stundenlang über die visuelle Sprache dieses Films reden!

Soundtrack und Musikauswahl

Oh Mann, die Musik in „Casino“ ist ein Fest für sich! Über 40 Songs hat Scorsese reingepackt – von Bach über Dean Martin bis zu den Stones. Was der Mann mit Musik macht, ist einfach auf nem anderen Level. Hab mir damals extra den Soundtrack auf CD geholt und rauf und runter gehört.

Diese Eröffnungssequenz mit „House of the Rising Sun“, wo Ace in seinem Auto explodiert und durch die Flammen von Vegas fliegt – absolut genial! Noch heute kann ich diesen Song nicht hören, ohne diese Bilder im Kopf zu haben. Scorsese hat mal in nem Interview gesagt: „Manchmal erzählt die Musik mehr als jeder Dialog.“ So isses!

Mega interessant ist auch, dass jede Hauptfigur quasi ihre eigene musikalische Identität hat: Ace kriegt diesen coolen Jazz, der seine Präzision und Eleganz unterstreicht. Nicky wird oft von rockigeren Stücken begleitet – passt zu seinem wilderen Charakter. Und für Ginger gibt’s immer wieder diese melancholischen Balladen, die ihre innere Zerrissenheit spiegeln. Das sind Details, die vielleicht nicht jedem auffallen, aber den Film auf so ner unterschwelligen Ebene bereichern.

Casino Filmkritik: Meine Gedanken zum Mafia-Epos

MEISTERWERK!
FLIMMERKISTE.NET
FILM BEWERTUNG
LEGENDÄRER STATUS:
9.6/10
"EPISCHES GANGSTER-KINO MIT UNSTERBLICHEN PERFORMANCES!"
DEINE REZENSION:
Scorseses 'Casino' ist ein visuelles Feuerwerk mit erstklassigem Cast, das uns tief in die faszinierende Unterwelt von Las Vegas eintauchen lässt. Ein Film, den man immer wieder sehen kann und der mit jedem Mal besser wird.

Was Casino so grandios macht:

  • De Niro, Pesci und Stone liefern die vielleicht besten Performances ihrer Karrieren ab
  • Die Geschichte zieht dich drei Stunden in ihren Bann, ohne auch nur eine Minute zu langweilen
  • Die detailverliebten Einblicke hinter die Kulissen des Casino-Business sind unglaublich faszinierend
  • Der Soundtrack gehört für mich zu den besten der Filmgeschichte
  • Visuell ist der Film ein Fest – diese Farben und Bilder brennen sich ins Gedächtnis

Ein paar Kritikpunkte:

  • Manche Gewaltszenen sind so heftig, dass selbst ich als Horrorfilm-Fan schlucken musste
  • Wer „GoodFellas“ kennt, wird einige Parallelen entdecken – manchmal fast zu viele

Warum ich „Casino“ immer wieder schaue

Hinweis: Was jetzt kommt, ist natürlich nur meine persönliche Meinung – filmische Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

Ich erinner mich noch, wie ich „Casino“ zum ersten Mal gesehen hab – damals noch auf VHS, ausgeliehen vom kleinen Videoverleih um die Ecke. Die schiere optische und erzählerische Wucht hat mich umgehauen! Ich hatte davor schon „GoodFellas“ gesehen und geliebt, aber „Casino“ hat für mich nochmal ne Schippe draufgelegt. Es ist wie ein fiebriger Traum, ein Rausch aus Farben, Musik und großen Emotionen – ein Film, in dem man regelrecht versinken kann.

Die New York Times Kritikerin Janet Maslin schrieb damals: „Casino funkelt wie ein riesiger Diamant mit unzähligen Facetten im grellen Licht von Las Vegas.“ Find ich sehr treffend – der Film hat so viele Ebenen und Details, dass man auch beim zehnten Mal noch was Neues entdeckt.

Was ich besonders beeindruckend finde, ist die Art, wie Scorsese die komplexe Geschichte erzählt. Der Film jongliert zwischen verschiedenen Zeitebenen und Erzählperspektiven, ohne dass man jemals den Überblick verliert. De Niro und Pesci führen uns mit ihren Voice-Overs durch diese irre Welt – wie zwei diabolische Tourguides in einem pervertierten Vergnügungspark. Und dann diese rasanten Schnitte von Thelma Schoonmaker… Wahnsinn! Kein Wunder, dass die Frau so viele Oscars hat.

Die schonungslose Bildsprache

Meine Freunde machen sich manchmal lustig über mich, weil ich über die Kameraarbeit in „Casino“ schwärme wie andere über einen Sportwagen. Aber was Robert Richardson hier abliefert, ist einfach vom anderen Stern! Diese endlosen, fließenden Kamerafahrten durchs Casino, die Zeitlupenaufnahmen, die knalligen Farben… Der Film sieht gleichzeitig hyperrealistisch und traumhaft aus – wie Vegas selbst.

Ich liebe besonders die Szenen, in denen uns Ace durch die Abläufe im Casino führt, diese fast dokumentarischen Einblicke in ein System, das darauf ausgelegt ist, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Nach dem Film hab ich in Vegas immer ein mulmiges Gefühl, wenn ich durch ein Casino laufe!

Der Soundtrack als emotionale Achterbahn

Die Musikauswahl… alter Schwede! Von Devo über die Stones bis zu Bach – Scorsese nutzt Musik nicht einfach als Untermalung, sondern als Teil der Geschichte. Die Kontraste sind manchmal brutal: Diese elegant-böse Bach-Passage während einer der brutalsten Mordszenen – absolut verstörend und unvergesslich!

Lohnt sich „Casino“ 2025 noch?

Auf jeden Fall! Der Film mag über 25 Jahre alt sein, aber er wirkt kein bisschen angestaubt. Im Gegenteil – in Zeiten, wo viele Filme immer glatter und berechenbarer werden, ist so ein kompromissloses, wildes Werk wie „Casino“ eine absolute Wohltat. Wenn du „Casino“ noch nie gesehen hast (was machst du eigentlich mit deinem Leben?!), dann besorg dir die Blu-ray oder stream ihn in HD – die visuelle Pracht will auf großem Bildschirm genossen werden!

Meine Meinung vs. Filmkritik: Roger Ebert gab dem Film damals 4 von 4 Sternen und nannte ihn „hypnotisierend“ – dem kann ich nur zustimmen! Andere Kritiker wie Pauline Kael mäkelten rum, dass der Film zu viel wie „GoodFellas“ sei. Ja, es gibt Parallelen, aber für mich ist das kein Minuspunkt. „Casino“ ist wie die exzessivere, opulentere Schwester von „GoodFellas“ – größer, bunter, emotionaler. Es ist weniger die Geschichte einzelner Gangster als die eines ganzen Systems in seinem Aufstieg und Fall. Und genau das macht den Film für mich so besonders!

Häufig gestellte Fragen zu Casino

🔍 Basiert Casino auf wahren Begebenheiten?

Ja, und das ist das Verrückte daran! Der Film beruht auf der Geschichte von Frank „Lefty“ Rosenthal, der mehrere Casinos für die Chicago-Mafia in Vegas managte. Die Figur des Nicky basiert auf Tony „The Ant“ Spilotro, Ginger auf Geri McGee. Fast alles, was im Film passiert, ist tatsächlich so oder so ähnlich abgelaufen – inklusive des Autobombenanschlags, den Rosenthal überlebte. Der echte Rosenthal starb übrigens erst 2008 friedlich in Miami – ein Happy End, das Hollywood kaum besser hätte schreiben können!

🔍 Wie lang ist der Film eigentlich?

Mach dir ’nen Kaffee und setz dich gemütlich hin – „Casino“ hat eine Laufzeit von 178 Minuten, also knapp 3 Stunden! Die ungeschnittene Fassung ist sogar noch 4 Minuten länger. Aber keine Sorge, die Zeit vergeht wie im Flug. Für Scorsese ist das übrigens gar nicht so ungewöhnlich – „The Irishman“ toppt das noch mit satten 209 Minuten.

🔍 Wo kann ich Casino heute streamen?

Der Film ist aktuell bei mehreren Anbietern verfügbar: Amazon Prime Video, Apple TV+, Google Play und Maxdome haben ihn als Leih- oder Kaufoption im Programm. Bei Netflix und Disney+ wirst du aktuell leider nicht fündig. Da sich das Streamingangebot aber ständig ändert, schau am besten mal bei JustWatch.com vorbei – die haben immer die aktuellen Infos.

🔍 Ist der Film geschnitten oder zensiert worden?

Oh ja, defintiv! Für die deutsche Kinoversion wurden einige besonders brutale Szenen gekürzt, um die FSK-16-Freigabe zu bekommen. Erst später kam die ungeschnittene FSK-18-Version raus. Vor allem die krasse Schraubstock-Szene und die Baseballschläger-Szene im Maisfeld wurden für die 16er-Fassung entschärft. Mittlerweile ist auf den meisten Streaming-Diensten und Blu-rays die Originalfassung zu sehen. Ich schwanke immer zwischen „zum Glück!“ und „puh, heftig!“…

🔍 Was sind das eigentlich für coole Anzüge, die De Niro trägt?

Modisch interessierte Filmfans aufgepasst: De Niro trägt im Film insgesamt 52 (!) verschiedene Anzüge, alle speziell für „Casino“ vom Kostümdesigner John Dunn entworfen. Die Anzüge sind von der Mode der 70er inspiriert – daher die teils gewagten Farben und Muster. Jeder einzelne wurde maßgeschneidert und soll die exzentrische, selbstbewusste Persönlichkeit von Rothstein unterstreichen. Ne Freundin von mir hat mal jeden Anzug fotografiert und ein Ranking erstellt… manche Leute haben echt zu viel Zeit! 😅

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🔍 Wie lange ist Casino?

Die Laufzeit von Casino beträgt 178 Minuten (2 Stunden und 58 Minuten) in der Kinofassung. Die ungeschnittene Version ist sogar noch etwas länger mit 182 Minuten. Der Film gehört damit zu Scorseses längsten Werken, wird aber von „The Irishman“ (209 Minuten) übertroffen.

🔍 Wo kann ich Casino streamen?

Casino ist aktuell auf mehreren Streaming-Plattformen verfügbar. Du kannst den Film bei Amazon Prime Video, Apple TV+, Google Play und Maxdome als Leihfilm oder zum Kauf finden. Bei Netflix und Disney+ ist er derzeit nicht im Programm. Die Verfügbarkeit kann sich jedoch ändern, daher lohnt es sich, auf JustWatch.com nach aktuellen Streaming-Optionen zu suchen.

🔍 Wurde Casino zensiert?

Ja, für die Kinoversion in Deutschland wurden einige besonders brutale Szenen gekürzt, um eine FSK-16-Freigabe zu erhalten. Die ungekürzte Fassung erhielt später eine FSK-18-Einstufung. Besonders die Folterszene mit dem Schraubstock und die brutale Baseballschläger-Szene im Maisfeld wurden für die 16er-Freigabe entschärft. Auf den meisten Blu-ray und Streaming-Versionen ist heute die ungekürzte Fassung zu sehen.

🔍 Welche Anzüge trägt Robert De Niro in Casino?

Robert De Niro trägt in Casino 52 verschiedene, speziell angefertigte Anzüge, die vom Kostümdesigner John Dunn kreiert wurden. Die Anzüge sind inspiriert von der Mode der 1970er Jahre und wurden speziell auf De Niros Charakter Sam Rothstein zugeschnitten. Viele der Anzüge haben eine auffällige Farbgebung und ausgefallene Muster, was den exzentrischen und selbstbewussten Charakter von Rothstein unterstreichen soll.

Wenn dir Casino gefällt: Ähnliche Film-Empfehlungen

Falls du nach „Casino“ noch mehr von dem Stoff willst, der dir den Atem raubt, hab ich hier ein paar Filme, die in die gleiche Kerbe schlagen:

GoodFellas (1990)
The Irishman (2019)
Heat (1995)
Bugsy (1991)
The Departed (2006)
American Hustle (2013)

Meine persönlichen Top-3-Empfehlungen:

GoodFellas (1990)

Was ähnlich ist: Gleiche „Dreifaltigkeit“ mit Scorsese, De Niro und Pesci – und ebenfalls ne wahre Mafia-Geschichte mit Voice-Over-Erzählung

Warum er sich lohnt: Für viele (auch für mich) der beste Gangsterfilm aller Zeiten! Hat die gleiche Energie und visuelle Brillanz wie „Casino“, aber in kompakterer Form und mit noch mehr Kultszenen

Wo zu finden: Amazon Prime, Apple TV

Heat (1995)

Was ähnlich ist: Kam im gleichen Jahr raus, ebenfalls mit De Niro und einem ähnlichen Blick auf kriminelle Strukturen und komplexe Charaktere

Warum er sich lohnt: Michael Manns Meisterwerk ist ein wenig kühler als Scorseses Stil, aber genauso fesselnd – und die Shootout-Szene ist bis heute unerreicht! Plus: Das erste Mal De Niro und Pacino gemeinsam auf der Leinwand

Wo zu finden: Netflix, Amazon Prime

The Irishman (2019)

Was ähnlich ist: Scorseses spätes Mafia-Epos mit Robert De Niro, Joe Pesci (und diesmal auch Al Pacino)

Warum er sich lohnt: Ein melancholischer, nachdenklicher Gangsterfilm, der das Genre auf ne ganz neue Ebene hebt – wie ein Epilog zu „Casino“ und „GoodFellas“, aber mit eigener Identität

Wo zu finden: Netflix

📌 Mein heißer Tipp: Wenn dir „Casino“ gefallen hat, MUSST du „GoodFellas“ sehen – falls du’s nicht schon kennst! Die beiden Filme bilden für mich ein perfektes Doppelpack und zeigen Scorsese auf dem Höhepunkt seines Könnens. Ich nenn sie manchmal die „Mafia-Zwillinge“ – beide basieren auf Büchern von Nicholas Pileggi, beide haben De Niro und Pesci, beide verwenden ähnliche Erzähltechniken. Aber jeder Film hat seinen eigenen Ton und Fokus. Der britische Filmkritiker Mark Kermode hat sie mal als „zwei Seiten derselben brillanten Medaille“ bezeichnet – dem kann ich nur zustimmen!

Empfehlungen nach Kategorie

Wenn dir Scorsese als Regisseur gefallen hat: Unbedingt auch „The Departed“, „Shutter Island“ und „The Wolf of Wall Street“ anschauen – jeder Film zeigt eine andere Facette seines Könnens, aber alle tragen seine unverkennbare Handschrift.

Wenn du mehr De Niro sehen willst: Schau dir „Heat“, „The Deer Hunter“ oder „Once Upon a Time in America“ an – in all diesen Filmen spielt er komplexe Figuren mit einer beeindruckenden Tiefe und Nuance.

Wenn dich das Mafia-Genre gepackt hat: Die „Pate“-Trilogie ist natürlich Pflicht, aber probier auch mal „Donnie Brasco“ oder „Road to Perdition“ – alle bieten fesselnde Einblicke in die organisierte Kriminalität aus verschiedenen Blickwinkeln.

Wenn dir das Las Vegas-Setting gefallen hat: Dann könnten „Fear and Loathing in Las Vegas“, „Ocean’s Eleven“ oder „Leaving Las Vegas“ interessant sein – jeder zeigt eine ganz andere Seite der Glitzer-Stadt in der Wüste.

Offizieller Trailer zu „Casino“

🎥 Check mal den Original-Trailer zu „Casino“ aus – der macht schon richtig Bock auf den Film!

Der Trailer wurde im Oktober 1995 veröffentlicht, kurz vor dem US-Kinostart. Schon damals war klar: Hier kommt ein Gangsterfilm der Extraklasse! Was sagst du – macht er dich neugierig auf den Film oder hast du ihn schon gesehen?

📀 „Casino“ gucken? Den Film kannst du hier auf Amazon als DVD/Blu-ray kaufen oder digital leihen.

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