📺 Der Denver Clan – Glamour, Intrigen und die wildesten Ohrfeigen des 80er-Fernsehens
Puh ok nagut.. wo soll ich bloß anfangen mit dem Denver Clan? Diese Serie hat mich in den 80ern sowas von aufgeregegt. Ja ich weiss das ist keine Serie für einen Jungen/Mann (konnte ich mir anhören damals), aber es hat mich doch manchmal gepackt und die Intgieren waren einfach zu spannend. Dynasty – wie der Originaltitel lautet – flimmerte ab dem 12. Januar 1981 über die amerikanischen Mattscheiben und wurde schnell DER Inbegriff der Primetime-Seifenoper. Das Schöpferpaar Richard und Esther Shapiro hatte mit dem ölreichen Carrington-Clan und dem mächtigen Blake Carrington (John Forsythe) ’ne Goldgrube erschaffen… aber richtig durch die Decke ging’s erst, als die unvergessliche Joan Collins als intrigante Alexis in Staffel 2 dazu stieß!
📺 Denver Clan Facts & Firlefanz:
- 🎬 Deutscher Titel: Der Denver Clan
- 🎬 Originaltitel: Dynasty
- 📆 Erster Ausstrahlungstermin: 12.01.1981 (USA) / 29.01.1983 (ZDF Deutschland)
- 📅 Letzter Vorhang: 11.05.1989 (dann kam’s noch 1991 zum TV-Film)
- 🎭 Kategorie: Primetime-Soap, Drama, Familiensaga mit Schampus
- ⏱️ Folgen dauern so: ungefähr 45 Minuten
- 🔞 FSK: ab 12 Jahren (wobei ich als 10-Jähriger schon heimlich guckte…)
- 🎞️ Wer hat’s verbockt: Aaron Spelling Productions
- 🌐 Kommt aus: USA
- 📍 Gedreht in: L.A. (Studios) und bissl Denver für Außenaufnahmen
- 📺 Heute zu kriegen bei: DVD-Box, manchmal auf Amazon Prime (kostenpflichtig)
- 🏆 IMDb-Note: 6,3/10 (unterschätzt, wenn ihr mich fragt!)
- 🍅 Tomaten-Bewertung: 68% (auch zu niedrig!)
- 👥 Verantwortliche Köpfe: Richard und Esther Shapiro
📑 Was dich hier erwartet:
- Alle 9 Staffeln im Schnelldurchlauf
- Worum geht’s eigentlich?
- Die wichtigsten Figuren im Carrington-Kosmos
- Wer stand vor und hinter der Kamera?
- Die deutschen Stimmen des Denver Clan
- Insider-Wissen & kuriose Facts
- Meine ganz persönliche Serienkritik
- Häufig gestellte Fragen
- Solltest du einschalten?
- Kennst du schon diese verwandten Serien?
📊 Alle Staffeln – von überragend bis „naja…“
Als Volker und ich letzte Woche im Café in Koblenz über die Serie diskutierten, musste ich zugeben, dass nicht alle Staffeln gleich gut sind. Hier mal mein höchst subjektiver und liebevoller Überblick:
Staffel | Episoden | Wann lief’s? | Was taugt’s? |
---|---|---|---|
1 | 15 Folgen | Jan – Apr 1981 | 7,5/10 – Solider Start, aber das Beste kommt noch! |
2 | 22 Folgen | Nov 1981 – Mai 1982 | 8,3/10 – Alexis kommt! Jetzt wird’s spannend! |
3 | 24 Folgen | Okt 1982 – Apr 1983 | 8,8/10 – Richtig gut, Adam mischt mit! |
4 | 27 Folgen | Sep 1983 – Mai 1984 | 9,0/10 – Der absolute Höhepunkt! Besser geht’s nich! |
5 | 29 Folgen | Sep 1984 – Mai 1985 | 8,7/10 – Der berühmte Moldawien-Cliffhanger! |
6 | 31 Folgen | Sep 1985 – Mai 1986 | 8,0/10 – Immer noch stark, aber langsam wird’s abgedreht |
7 | 28 Folgen | Sep 1986 – Mai 1987 | 7,5/10 – Man merkt: die Luft wird dünner |
8 | 22 Folgen | Nov 1987 – Mai 1988 | 6,8/10 – Joa… noch ganz unterhaltsam |
9 | 22 Folgen | Nov 1988 – Mai 1989 | 6,2/10 – Da war der Ofen schon fast aus |
The Reunion | 2 Folgen (TV-Film) | Okt 1991 | 6,5/10 – Netter Versuch, alles aufzulösen |
Worum geht’s eigentlich? Die Story des Denver Clan
Stellt euch vor, ihr geht zum allerersten Mal ins Kino und erlebt direkt Star Wars – so ähnlich war das früher mit dem Denver Clan für viele Fernsehgucker. Diese Serie war der Inbegriff von „Reich und Schön“ mit Machtkampf und Familiendramen in der Öl-Welt von Denver, Colorado.
Im Mittelpunkt steht Blake Carrington, ein knallharter Ölmagnat und Boss von Denver-Carrington, einem der dicken Fische im Ölgeschäft. Die Serie startet, als der verwitwete Blake seine junge Sekretärin Krystle heiratet – und seine verzogene Tochter Fallon ist davon… naja, nicht grade begeistert (um’s mal höflich zu sagen!).
💡 Apropos „Denver Clan“: Im ursprünglichen Konzept sollte die Serie „Oil“ heißen und war als ’ne Art „Romeo und Julia“-Story zwischen zwei verfeindeten Ölclans geplant. Manchmal sagt Marco zu mir: „Stell dir vor, wir würden heute noch ‚Oil‘ statt ‚Dynasty‘ sagen“ – wär irgendwie komisch, oder?
Familienkram & Zoff: Die Serie ist von Anfang an voll mit familiären Streitereien und Spannungen. Blake hat’s besonders mit seinem Sohn Steven nicht leicht – der ist nämlich schwul, was der konservative Blake damals überhaupt nicht akzeptieren konnte. Das war übrigens für die frühen 80er extrem fortschrittlich, dass ’ne Hauptfigur offen homosexuell war!
Der absolute Game-Changer war aber der Auftritt von Alexis in Staffel 2. Als Blakes Ex-Frau und Mutter von Fallon und Steven kehrt sie aus dem Nichts zurück und setzt sich in den Kopf, Blake zu ruinieren. Mit ihrem britischen Akzent, den riesigen Hüten und ihrer messerscharfen Zunge hat Joan Collins quasi über Nacht die ultimative TV-Schurkin erschaffen. Wetten, dass Cersei Lannister aus Game of Thrones bissl was von Alexis gelernt hat?
Business-Schlachten: Parallel zu den Familienkonflikten gibt’s ständig Geschäftskriege zwischen Blake und seinen Konkurrenten, vor allem gegen Jason Colby und Cecil Colby vom Rivalen-Unternehmen ColbyCo. Der Kampf wird dann auch auf die Kinder übertragen – besonders Adam, Blakes lange verschollener und dann plötzlich aufgetauchter Sohn, entpuppt sich als skrupelloser Mitspieler.
Wie sich’s entwickelt hat: Wisst ihr, was am meisten an dieser Serie auffällt, wenn man sie heute schaut? Wie sie sich von Staffel zu Staffel steigert – im Guten wie im Schlechten. Die ersten Staffeln sind noch relativ bodenständige Familiendramen mit Business-Elementen. Doch mit jeder weiteren Season wurden die Plots verrückter: internationale Verschwörungen, Entführungen, Amnesie, geheime Zwillinge und – Höhepunkt des Wahnsinns – ein Massaker bei einer Hochzeit in „Moldawien“ (gibt’s in echt gar nicht), wo Terroristen alle niederschießen und man bis zur nächsten Staffel nicht weiß, wer überlebt hat.
Diese Eskalation spiegelt perfekt die 80er Jahre wider: Es wurde immer mehr, immer bunter, immer extremer. Die Kleider wurden opulenter, die Schulterpolster größer, und die Haare… ach du meine Güte, die Haare! 🤣
📅 Kurioser Fun-Fact: 2011 gab’s tatsächlich Pläne für ’ne Fortsetzung der Originalserie, wo Joan Collins, Linda Evans und andere Original-Stars zurückkehren sollten. Als ich das damals las, hab ich mich mega gefreut – aber leider is nix draus geworden. Stattdessen entschied sich der Sender The CW für’n komplettes Reboot, das 2017 startete. Hab’s mit Patrick im Kinopolis Koblenz beim Filmabend mal diskutiert – wir waren uns einig: Das Original bleibt unerreicht!
Die Carringtons, Colbys & Co. – Die wichtigsten Figuren
Mensch, über die Charaktere könnt ich stundenlang labern! Als Dirk und ich neulich in Andernach die DVD-Box durchgeguckt haben, hab ich immer wieder neue Facetten entdeckt. Hier sind die wichtigsten Figuren:
Blake Carrington (John Forsythe): Der Chef vom Ganzen. Ein steinreicher, knallharter Businessman alter Schule, der für Erfolg über Leichen gehen würde – aber gleichzeitig der treue Familientyp sein will. Was ich an seiner Entwicklung so spannend fand: Er startet als fast schon tyrannischer Patriarch und wird mit der Zeit weicher und menschlicher. Da hatten die Drehbuchautoren echt was drauf!
Krystle Carrington (Linda Evans): Blakes zweite Frau und ehemalige Sekretärin. Wisst ihr noch, wie sie in den ersten Folgen total überfordert mit dem Reichtum und den ganzen Butlern war? Sie kommt aus einfachen Verhältnissen und bleibt trotz all dem Luxus bodenständig und gut – quasi das moralische Gewissen der Serie. Ihre Auseinandersetzungen mit Alexis sind legendär und die Hauptattraktion für viele Zuschauer gewesen. War übrigens die Lieblingsfigur meiner Mutter!
Alexis Colby (Joan Collins): Heiliger Strohsack, was für eine Powerfrau! Blakes intrigante Ex-Frau und Mutter von Fallon und Steven taucht in Staffel 2 auf und – bumm! – die Serie geht durch die Decke. Mit britischem Akzent, Gift in der Zunge und einem Geschäftssinn, der sogar Blake das Fürchten lehrt. Wie Collins die Rolle gespielt hat, war einfach… unbeschreiblich gut. Jede Szene mit ihr ist Gold wert. Hab letztens Patrick erklärt, dass ohne Alexis der Denver Clan wahrscheinlich nach zwei Staffeln eingestellt worden wäre.
Fallon Carrington Colby (erst Pamela Sue Martin, später Emma Samms): Die verwöhnte, aber wahnsinnig clevere Tochter von Blake und Alexis. Hat definitiv den Geschäftssinn ihres Vaters geerbt. Klug, ehrgeizig und manchmal richtig fies – aber auch mit Herz an der richtigen Stelle, wenn’s drauf ankommt. Ihre On-Off-Beziehung mit Jeff Colby zieht sich wie Kaugummi durch die gesamte Serie.
Steven Carrington (erst Al Corley, später Jack Coleman): Blakes sensibler Sohn und der progressive Gegenpol zu seinem konservativen Vater. Seine Kämpfe mit seiner sexuellen Identität und die langsame Akzeptanz durch die Familie waren für die 80er revolutionär. Viele meiner schwulen Freunde sagen heute noch, dass Steven eine der ersten TV-Figuren war, mit der sie sich identifizieren konnten.
Jeff Colby (John James): Der Neffe von Cecil Colby und später Fallons Ehemann. Im Gegensatz zu vielen anderen Figuren ist Jeff meist der „Gute“ – gerät aber ständig zwischen die Fronten im Carrington-Colby-Krieg. Der arme Kerl nimmt in der Serie wirklich viel Leid auf sich – vergiftet, betrogen und was nicht alles!
Sammy Jo Reece (Heather Locklear): Krystles Nichte, die als Goldgräberin in die Serie eingeführt wird. Anfangs dacht ich: „Die is so flach wie ne Flunder“ – aber sie entwickelt sich zu einer der vielschichtigsten Figuren. Ihre Ehe mit Steven ist… kompliziert. Locklear hat aus dieser Rolle echt was gemacht!
Adam Carrington (Gordon Thomson): Der verschollene Sohn, der in Staffel 3 plötzlich auftaucht. Als Kind entführt und bei Adoptiveltern groß geworden, kehrt er als manipulativer, oft bösartiger Erwachsener zurück. Die Szene, wo er absichtlich Bleivergiftung verursacht, ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben – da sind wirklich die Haare zu Berge gestanden! Keine Ahnung wieso, aber die Figur hat mich immer fasziniert.
Wer hat den Laden geschmissen? Cast & Crew
🎬 Die Macher hinter der Kamera
- Schöpfer: Richard und Esther Shapiro (Ehepaar!)
- Produktion: Aaron Spelling & Douglas S. Cramer
- Titelmusik: Bill Conti (der hat auch Rocky komponiert!)
- Kostümdesign: Nolan Miller (Schulterpolster-König!)
- Hauptregie: Irving J. Moore, Don Medford
🎭 Die wichtigsten Gesichter vor der Kamera
- John Forsythe als Blake Carrington
- Linda Evans als Krystle Carrington
- Joan Collins als Alexis Colby ab Staffel 2
- Pamela Sue Martin als Fallon (Staffel 1-4)
- Emma Samms als „neue“ Fallon (Staffel 5-9)
- Al Corley als Steven (Staffel 1-2)
- Jack Coleman als „neuer“ Steven (Staffel 3-9)
- John James als Jeff Colby
- Gordon Thomson als Adam Carrington
- Heather Locklear als Sammy Jo Reece
- Diahann Carroll als Dominique Deveraux
- Catherine Oxenberg als Amanda Carrington
- Michael Nader als Dex Dexter (mein heimlicher Favorit!)
💡 Wusstest du schon? John Forsythe war eigentlich gar nicht die erste Wahl für Blake! George Peppard (der Hannibal aus dem A-Team!) hatte schon angefangen zu drehen, warf dann aber das Handtuch wegen kreativer Differenzen. Forsythe sprang ein und wurde zum einzigen Schauspieler, der in JEDER EINZELNEN Folge der Serie zu sehen war. Dirk und ich streiten immer noch drüber, wie Peppard wohl als Blake gewesen wäre – ich denk, es hätte nicht funktioniert, Dirk ist anderer Meinung.
Die schauspielerischen Höhepunkte
Der Denver Clan wär nie so erfolgreich geworden ohne Joan Collins als Alexis. Tatsache! Als sie in der zweiten Staffel auftauchte, entwickelte sich die Serie von ’nem soliden aber nicht spektakulären Format zum absoluten Quotenhit. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir damals in Andernach alle vor der Glotze hingen, wenn Alexis mal wieder auftauchte.
Der TV-Kritiker Tom Shales schrieb damals in der Washington Post: „Mit dem Auftauchen von Collins verwandelte sich ‚Dynasty‘ von einer konventionellen Primetime-Seifenoper in einen süchtig machenden, wöchentlichen Karneval der Dekadenz.“ Dem kann ich nur zustimmen! Collins‘ Alexis war einfach der Hammer – die Art, wie sie jedes Wort wie ein Skalpell benutzte, diese Blicke… sowas sieht man heute gar nicht mehr im TV.
Aber auch Linda Evans verdient Anerkennung. Krystle hätte leicht zur langweiligen „Guten“ werden können – aber Evans gab ihr echt Tiefe und Charakter. Ihre Auseinandersetzungen mit Collins – die berühmten „Catfights“ – waren sicher albern, aber Mann, waren die unterhaltsam! Das lief im Fernsehraum unserer Schule, und selbst die coolsten Jungs haben da mitgefiebert!
💡 Kleiner Nachtrag: Diahann Carroll als Dominique Deveraux war revolutionär. Sie war praktisch die erste schwarze Hauptdarstellerin in einer amerikanischen Prime-Seifenoper! Carroll selbst beschrieb ihre Rolle als „die erste schwarze Schlampe im Fernsehen“ – und was für eine! Sie kämpfte hinter den Kulissen aktiv dafür, dass ihre Figur nicht als Stereotype dargestellt wurde, sondern genauso vielschichtig und komplex wie die anderen Carringtons. Chapeau!
Die deutschen Stimmen des Denver Clan
Neulich saß ich mit Volker im neuen Café am Rhein und wir kamen auf die deutschen Synchronsprecher zu sprechen. Er meinte: „Manchmal war die deutsche Fassung fast besser als das Original!“ – und da is tatsächlich was dran!
Die deutsche Synchro vom Denver Clan kam von der Berliner Synchron GmbH unter der Regie von Karlheinz Brunnemann. Und die war richtig gut! Die Sprecherauswahl für die Hauptfiguren war so passend, dass viele Deutsche die Serie NUR auf Deutsch kennen und lieben.
Schauspieler:in | Rolle | Deutsche Stimme |
---|---|---|
John Forsythe | Blake Carrington | Friedrich W. Bauschulte |
Linda Evans | Krystle Carrington | Ursula Heyer |
Joan Collins | Alexis Colby | Ursula Traun |
Pamela Sue Martin | Fallon Carrington | Marina Erdmann |
Emma Samms | Fallon 2.0 | Marina Erdmann (Kontinuität!) |
Gordon Thomson | Adam Carrington | Lutz Mackensy |
Jack Coleman | Steven Carrington | Christian Brückner |
💡 Nette Randnotiz: Friedrich W. Bauschulte, der Blake Carrington sprach, kennt ihr vielleicht noch als Standardstimme von Paul Newman! Und falls ihr mal die „Die drei ???“ gehört habt – er war auch der Kommissar Reynolds! Hat bei mir immer komische Assoziationen ausgelöst, wenn plötzlich Blake Carrington nach den drei Detektiven rief… 😅 Und Ursula Traun als Alexis? Perfektion! Ihre rauchige Stimme hat den bissigen Tonfall von Collins exakt getroffen.
Das wusstest du garantiert noch nicht! Hintergründe & Insider-Infos
Wie’s anfing: Der Denver Clan war quasi die direkte Antwort auf „Dallas“! Aaron Spelling und das Ehepaar Shapiro sahen den Erfolg von J.R. Ewing & Co. und dachten sich: „Das können wir auch – nur glamouröser!“ Der erste Arbeitstitel war einfach nur „Oil“ und war viel mehr auf Blakes Geschäfte ausgerichtet. Aber der Sender ABC wollte mehr Drama und weniger Business, um vor allem Frauen anzusprechen. Is schon witzig – Dallas war bodenständiger und maskuliner, der Denver Clan opulenter und femininer. Beide Serien haben sich so perfekt ergänzt.
Dallas vs. Denver: In Amerika lieferten sich beide Serien einen brutalen Quotenkampf. Während Dallas insgesamt die Nase vorn hatte, schaffte es der Denver Clan in der Saison 1984-1985 tatsächlich kurz auf Platz 1 der meistgesehenen Sendungen! International war Denver sogar oft erfolgreicher als Dallas – besonders in Europa. Marco schwört bis heute, dass der Denver Clan die bessere Serie war, während ich immer noch Team Dallas bin… führt beim Bier zu hitzigen Diskussionen! 😅
Die irren Klamotten: Oh Mann, die Kostüme! Das war keine Serie, das war ’ne wöchentliche Modenschau! Kostümdesigner Nolan Miller hatte pro Staffel über eine Million Dollar Budget – DAMALS! Das wären heute locker 3 Millionen. Joan Collins‘ Alexis trug in der gesamten Serie über 120 verschiedene Hüte! Die Kostüme wurden so berühmt, dass Miller sogar eine eigene „Dynasty Collection“ Modelinie rausbrachte. Meine Mutter hatte damals tatsächlich eine Bluse aus dieser Kollektion – mit so Schulterpolstern, da hättest du ’ne Couch drauf abstellen können!
Der Moldawien-Massaker: Das Staffelfinale von Staffel 5 schrieb TV-Geschichte. Bei einer Hochzeit in Moldawien (dieses Land gab’s damals noch gar nicht!) stürmen Terroristen rein und schießen alle nieder. Cliffhanger! Wochenlang spekulierten alle darüber, wer wohl überleben würde. Ironischerweise endete die Serie selbst mit einem unaufgelösten Cliffhanger in Staffel 9, weil die Absetzung so überraschend kam.
Ableger „Die Colbys“: Von 1985 bis 1987 lief „The Colbys“ (bei uns „Die Colbys“), ein Spin-off zum rivalisierenden Colby-Clan. Mit Hollywood-Legende Charlton Heston und Filmikone Barbara Stanwyck im Cast sollte es ein Riesenerfolg werden – wurde es aber nicht. Nach nur zwei Staffeln war Schluss… mit dem vielleicht absurdesten Serienfinale aller Zeiten: Fallon wird von Aliens entführt! Kein Witz! Die Szene ist auf YouTube – schaut’s euch an, ihr werdet nicht glauben, dass das wirklich so gesendet wurde!
Abstieg und Ende: Nach Staffel 5 gingen die Quoten langsam bergab. Die Autoren versuchten mit immer absurderen Handlungssträngen gegenzusteuern (Doubles, Amnesie, Gehirnwäsche…), was die Serie nur unglaubwürdiger machte. Die letzte Staffel erreichte nur noch ein Drittel der Zuschauer von früher. Trotzdem kam die Absetzung 1989 überraschend – so sehr, dass die Serie mit einem ungelösten Cliffhanger endete. Erst zwei Jahre später brachte man den TV-Film „Dynasty: The Reunion“, um die Handlungsfäden zusammenzubinden.
Kultureller Einfluss: Der Denver Clan definierte den Stil der 80er mit – vom Shoulder-Pad-Wahnsinn bis zur Megafrisur. Thematisch war die Serie überraschend progressiv: Stevens Homosexualität wurde offen thematisiert (wenn auch noch problematisch dargestellt), und mit Diahann Carroll als Dominique Deveraux bekam erstmals eine schwarze Schauspielerin eine tragende Rolle in einer amerikanischen Primetime-Soap.
Tragisches am Rande: Rock Hudson hatte 1985 einen Gastauftritt als Daniel Reece – kurz bevor seine AIDS-Erkrankung bekannt wurde. Nach Kuss-Szenen mit Linda Evans wurde sie auf AIDS getestet (natürlich negativ). Das klingt heute absurd, half aber damals, viele Missverständnisse über die Übertragungswege aufzuklären.
Insider-Tipp für Fans: Falls ihr mal in der Bay Area von San Francisco seid – die Außenaufnahmen der Carrington-Villa zeigen in Wirklichkeit das Filoli Estate in Woodside, das man heute besichtigen kann! Marco war da letztes Jahr und meinte, es sei ein Muss für Denver-Fans. Interessant: Dieselbe Villa war auch in anderen Filmen zu sehen, unter anderem in „Der Himmel soll warten“ mit Warren Beatty. Die Innenaufnahmen entstanden übrigens alle im Studio in Hollywood.
Meine persönliche Sicht auf den Denver Clan
Um ehrlich zu sein (und das werd ich jetzt mal sein): Ich hab den Denver Clan früher belächelt. Als Teenager in den 90ern fand ich die Serie furchtbar kitschig und übertrieben. Erst als ich vor ein paar Jahren mit Marco in Andernach einen Nostalgie-Abend machte und wir die erste Staffel auf DVD schauten, änderte sich meine Meinung komplett.
Klar, die Schulterpolster sind so riesig, dass man darauf ein Frühstücksbuffet servieren könnte, und manche Dialoge sind so hölzern wie mein alter Schreibtisch. Aber hinter all dem Pomp steckt echt viel Substanz! Die Serie wagte es, Themen wie Homosexualität, Rassismus und Frauenrechte anzusprechen – zu einer Zeit, als das im Mainstream-TV noch echtes Neuland war.
Was mir besonders gut gefällt: Im Gegensatz zu vielen heutigen Serien, die verzweifelt „relevant“ sein wollen, machte der Denver Clan nie einen Hehl daraus, dass er in erster Linie unterhalten will. Die Serie war Eskapismus pur – aber einer mit Köpfchen und manchmal sogar mit gesellschaftlicher Relevanz.
Susan Sontag (die berühmte Kulturkritikerin) schrieb 1986 in der New York Review of Books: „Dynasty verkörpert die Quintessenz des ‚Camp‘ – diese Mischung aus Ernsthaftigkeit und ironischer Distanz, bei der das Übertriebene zum Stilmittel wird.“ Naja, da hat die gute Frau nicht ganz unrecht – aber ich find, sie unterschätzt die emotionale Tiefe der Serie. Besonders in den frühen Staffeln gab’s durchaus bewegende Momente, die nichts mit ironischer Distanz zu tun hatten.
Mein Kumpel Stefan hat mal gesagt: „Die Serie ist wie ’ne Pralinenschachtel – außen glänzend und vielleicht bissl kitschig, aber drinnen steckt doch mehr als nur leere Kalorien.“ Fand ich n schönen Vergleich!
Wie steht der Denver Clan im Vergleich zu heutigen Serien da?
Verglichen mit modernen Hochglanzproduktionen wirkt der Denver Clan technisch natürlich veraltet. Die Inszenierung hat oft was Theaterhaftes, das Erzähltempo ist gemächlich, und manche Dialoge… naja, sagen wir mal, die hätten selbst damals schon n bisschen Feinschliff vertragen können.
ABER: In Zeiten von Nostalgie-TV und der ständigen Wiederbelebung alter Erfolgsformate hat der Denver Clan einen zeitlosen Charme bewahrt. Was ich an modernen Serien wie „Succession“ manchmal vermisse, ist genau diese unverhohlene Freude am Eskapismus, die der Denver Clan hatte. Während heutige Serien oft krampfhaft versuchen, „realistisch“ zu sein, war der Denver Clan eine bewusste, schamlose Fantasie – eine Welt, in die man für eine Stunde eintauchen konnte, ohne jeden Anspruch auf Realismus.
Is schon komisch: Gerade weil die Serie sich nie für ihren Glitzer und Glamour entschuldigte, wirkt sie auf ’ne Art authentischer als manche „ernsthafte“ Produktion von heute. Vielleicht können wir von diesen alten Soaps doch noch was lernen, was Unterhaltung angeht!
Das fragen sich viele zum Denver Clan
Wie viele Staffeln hat „Der Denver Clan“ insgesamt?
Die originale Serie umfasst 9 Staffeln mit insgesamt 220 Episoden (1981-1989). Dazu kommt noch der TV-Film „Dynasty: The Reunion“ von 1991 (bei uns: „Der Denver Clan – Die Versöhnung“), der die offenen Handlungsstränge des ursprünglichen Serienfinales auflösen sollte. War aber ehrlich gesagt nur so mittelprächtig gelungen…
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen „Der Denver Clan“ und „Dynasty“?
Gar keiner! „Der Denver Clan“ ist einfach der deutsche Titel von „Dynasty“. In Deutschland wurde der Titel geändert, um den Bezug zu Denver zu betonen. In Österreich lief die Serie übrigens als „Der Denver Clan – Die Dynastie“ – bisschen redundant, oder? 😉
Gab’s überhaupt ein richtiges Ende für die Serie?
Nope, zumindest nicht direkt. Die Serie wurde ziemlich abrupt nach Staffel 9 abgesetzt und endete mit ’nem fetten Cliffhanger: Blake lag angeschossen auf der Treppe, Fallon und Krystle waren verschwunden, Alexis und Dex stürzten vom Balkon… und? Und nix! Erst zwei Jahre später kam der TV-Film, der alles mehr oder weniger auflöste. Spoiler: Fast alle haben überlebt, nur Alexis und Dex nicht… oh, Mist, die haben doch auch überlebt. Eigentlich starb fast niemand in dieser Serie dauerhaft!
Wo kann ich die Serie heute schauen?
In Deutschland ist der Denver Clan aktuell bei Amazon Prime Video verfügbar – aber nicht im Prime-Abo inklusive, sondern als Kaufversion. Ist aber echt nicht teuer. Alternativ: Die komplette Serie gibt’s als DVD-Box. Hab letztens mit Dirk eine auf ’nem Flohmarkt in Koblenz für 30 Euro geschossen – echtes Schnäppchen!
Hat das Reboot von 2017 irgendwas mit dem Original zu tun?
Jein. Das 2017 gestartete „Dynasty“-Reboot von The CW ist ’ne komplette Neuinterpretation mit neuen Schauspielern und modernisierten Handlungssträngen. Es gibt keine direkte Verbindung zum Original, nur die Grundidee und die Hauptcharaktere wurden übernommen. Statt in Denver spielt’s in Atlanta, und viele sozialen und kulturellen Aspekte wurden aktualisiert. Ist wie das Original, nur… anders. Und mit weniger Schulterpolstern!
Solltest du den Denver Clan schauen?
Diese Serie ist perfekt für dich, wenn du…
- ’nen Faible für Prunk, Pomp und überbordende Dramaturgie hast (denk an „Die Hochzeit meiner Eltern“ – aber jeden Mittwoch!)
- dich für die Popkultur der 80er interessierst und ein ungeschöntes Zeitdokument dieser Ära erleben willst
- auf komplexe Familienkonflikte und Generationenclash stehst (gaaaanz viel davon!)
- starke, ikonische Frauenfiguren magst, die ihrer Zeit voraus waren
- wissen willst, womit deine Eltern oder Großeltern jede Woche mitgefiebert haben
Eher nix für dich, wenn du…
- realistische Darstellungen von Business, Politik oder zwischenmenschlichen Beziehungen erwartest (hier wird dauernd dramatisch geohrfeigt!)
- subtiles Schauspiel und Understatement bevorzugst (hier wird ALLES overplayed!)
- schnelles Erzähltempo gewohnt bist und keine Geduld für das gemächliche Tempo alter TV-Produktionen hast
💡 Meine Altersempfehlung: Obwohl die FSK bei 12 Jahren liegt, würd ich die Serie erst ab 14 empfehlen. Nicht wegen expliziter Inhalte, sondern weil Themen wie häusliche Gewalt, sexuelle Manipulation und Homophobie zwar für die 80er progressiv, aber aus heutiger Sicht nicht immer sensibel behandelt werden. Für Jugendliche kann’s aber ’ne gute Gelegenheit sein, um über den gesellschaftlichen Wandel seit den 80ern zu diskutieren.
Das könnte dir auch gefallen: Serien für Denver-Fans
Wenn du den Denver Clan mochtest (oder magst), solltest du unbedingt einen Blick auf diese verwandten Serien werfen:
Warum diese Serien auch was für dich sein könnten:
Wenn dich die intriganten Familiendynamiken und Machtkämpfe im Denver Clan fasziniert haben, wirst du „Succession“ von HBO lieben – es ist quasi die moderne, realistischere Version davon. Statt Öl geht’s um Medien, aber die Familienfehden sind genauso giftig! „Empire“ ist ähnlich, nur mit Hip-Hop-Industrie statt Öl und mit einer Matriarchin (Cookie Lyon), die Alexis in Sachen Giftigkeit locker das Wasser reichen kann.
„Dallas“ ist natürlich ein Muss – der direkte Konkurrent des Denver Clan. Falls du’s noch nie gesehen hast: Es ist bodenständiger, aber nicht weniger dramatisch. „Falcon Crest“ vervollständigt das Trio der großen Primetime-Soaps der 80er und spielt im Napa Valley, Kalifornien, mit Weingütern statt Ölfeldern als Kulisse.
📌 Mein persönlicher Tipp: „Revenge“ ist die perfekte moderne Interpretation des Primetime-Soap-Formats. Als Patrick und ich die Serie vor ein paar Jahren im Filmabend in Koblenz geschaut haben, waren wir direkt süchtig! Emily Nussbaum vom New Yorker hat’s mal treffend als „Dynasty mit dem visuellen Glanz und erzählerischen Tempo des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet. Der zentrale Rachefeldzug von Emily Thorne hätte direkt aus Alexis‘ Drehbuch stammen können.
Falls du mehr über die Hintergründe des Denver Clan erfahren willst: Der Podcast „The Real Dynasty“ bietet faszinierende Interviews mit Cast-Mitgliedern und Insider-Storys. Hab neulich ’ne Folge mit Joan Collins gehört – die Frau hat mit über 80 immer noch denselben Biss wie damals!
📀 Denver Clan kaufen oder streamen: Die komplette Serie gibt’s hier auf Amazon als DVD-Box oder zum Kauf bei Prime Video. Leider ist sie derzeit in keinem Abo-Streaming-Dienst ohne Zusatzkosten enthalten.
💬 Und nun zu dir!
Hast du den Denver Clan in den 80ern live verfolgt oder erst später entdeckt? Warst du Team Krystle oder Team Alexis? (Ich war übrigens heimlich Team Alexis, obwohl sie ja die „Böse“ war… aber eben auch die Interessantere!) Und welcher der berüchtigten Cliffhanger hat dich am meisten vom Hocker gehauen? Das Moldawien-Massaker? Oder Fallons Alien-Entführung bei den Colbys? Lass es mich in den Kommentaren wissen – ich bin gespannt!