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Gott vergibt – Django nie!

gfdnDer Western „Gott vergibt – Django nie!“ aus dem Jahr 1967 markiert den legendären Beginn der Zusammenarbeit zwischen Terence Hill und Bud Spencer als Filmpartner. Unter der Regie von Giuseppe Colizzi entstand ein erstaunlich harter und düsterer Italowestern, der noch wenig mit den späteren komödiantischen Filmen des Duos zu tun hat. Im Original heißt der Film „Dio perdona… io no!“ (Gott vergibt… ich nicht!), was die ernste Grundstimmung perfekt einfängt.

📽️ Film-Fakten auf einen Blick:

  • 🎬 Originaltitel: Dio perdona… io no!
  • 📆 Erscheinungsjahr: 1967
  • 🎭 Genre: Western, Action
  • ⏱️ Laufzeit: 113 Minuten
  • 🔞 FSK: ab 16 Jahren
  • 🎞️ Produktion: Crono Cinematografica, PEFSA

Handlung:

Ein Zug fährt in einen Bahnhof ein. Die wartenden Angehörigen erleben einen Schock – alle Passagiere wurden brutal ermordet, und 300.000 Dollar in Goldmünzen sind verschwunden. Der Versicherungsdetektiv Hutch „Dan“ Bessy (Bud Spencer) kann dank eines sterbenden Zeugen zumindest den Tathergang rekonstruieren. Für die Aufklärung benötigt er allerdings die Hilfe seines alten Freundes: den Pokerspieler und Revolverhelden Cat „Django“ Stevens (Terence Hill).

Dan ist überzeugt davon, dass nur ein Gangster zu so einem präzisen Überfall fähig wäre: Bill San Antonio. Für Django ist das allerdings ein echter Schock – er hatte San Antonio nämlich vor einiger Zeit in einem Duell erschossen. Zumindest dachte er das… Bald müssen die beiden ungleichen Partner feststellen, dass San Antonio seinen Tod nur vorgetäuscht hat, um sein Leben als Verbrecher ungestört fortsetzen zu können.

Als Django und Dan endlich das gestohlene Gold finden, geraten sie in die Fänge von San Antonio und seiner Bande. Sie müssen nicht nur überleben, sondern auch verhindern, dass die Gangster das Gold in ihre Finger bekommen. Am Ende steht ein spektakuläres Duell zwischen Django und seinem alten Feind…

⭐ Stab & Schauspieler

Regie: Giuseppe Colizzi
Drehbuch: Giuseppe Colizzi, Gumersindo Mollo
Musik: Carlo Rustichelli
Kamera: Alfio Contini
Schnitt: Sergio Montanari

Schauspieler|innen:

Schauspieler Rolle Deutsche Synchronstimme
Terence Hill Cat „Django“ Stevens Thomas Danneberg
Bud Spencer Hutch „Dan“ Bessy Martin Hirthe
Frank Wolff Bill San Antonio Arnold Marquis
Gina Rovere Rose Marianne Wischmann
José Manuel Martín Bud Wolfgang Hess
Frank Braña Lou Gerd Duwner

🎬 Wissenswertes

💡 Des Schicksals Fußtritt

Meine Güte, wat für’n Zufall! Die ganze Hill/Spencer-Kombo war eigentlich nie im Plan – geht’s noch verrückter? Der arme Peter Martell (kennt den überhaupt jemand?) hat sich kurz vorm Dreh den Fuß gebrochen. Einfach so! Tja, und dann musste notgedrungen der Terence ran, der grade mit „Blaue Bohnen für ein Halleluja“ fertich war. Und der dicke Bud? Der hatte erstma überhaupt kein‘ Bock auf die Rolle! Colizzi musste richtig auf’n Putz hauen und erst ihn überreden und dann noch die knauserigen Produzenten, die die verhältnismäßig hohe Gage zahlen sollten. Hättste dir das so ausgedacht? Ich net!

🎭 Von brutal bis lustig

Mann, Mann, Mann… die ham den Film in Deutschland so oft umgebaut wie mein Nachbar seine Küche! Erstma 1969 als „Gott vergibt – Django nie!“ – da fehlen schon 10 Minuten vom Original. Dann 1973 unter „Gott vergibt – wir beide nie!“ wieder in die Kinos geschubst. Und als die Beiden mit ihren Klamauk-Filmen richtig abgeräumt hatten, ham’se 1981 den ernsten Western komplett mit ner witzigen „Schnoddersynchronisation“ verhunzt und als „Zwei vom Affen gebissen“ nochma rausgebracht. Da fehlten dann schon 27 Minuten! Verrückt, oder? So’n Film kriegt bei uns gefühlt mehr Identitäten als mancher Spion…

🎬 Tschüss, bürgerlicher Name!

Da hamma’s! Carlo Pedersoli und Mario Girotti – klingt wie ne Pasta-Sorte, oder? Die mussten bei diesem Film zum ersten Mal ihre echten Namen abgeben. War damals typisch für italienische Schauspieler, wenn die Filme international vertickt werden sollten. Hill hat angeblich einfach mit’m Finger ins Telefonbuch gestupst – Zack, neuer Name! Und Bud Spencer? Der mochte Budweiser-Bier und fand Spencer Tracy cool. Is ja praktisch wie bei meiner Kneipe um die Ecke: Mischgetränke selber zusammenbauen! 🍺 Der Typ hatte echt Humor, das muss man ihm lassen…

🌵 Wo zum Teufel ist Polopos?

Also, die Drehorte… da bin ich vielleicht neidisch! Hauptsächlich in Andalusien gedreht, in der Wüste von Tabernas. Herrjeh, das war DER Hotspot für Italowestern – da hat auch dieser Leone seine ganzen Schinken gedreht! Die Hütten von Bill San Antonio stehn noch heute in Polopos (Granada) – da musste ich erstmal googeln, wo das überhaupt liegt. Mein Kumpel Micha war da mal, hat Fotos gemacht und schwärmt heute noch davon. Is ’n bisschen wie die Film-Kultstätte für Western-Fans. Die Innenaufnahmen haben die dann in Rom gemacht, in den Elios-Studios. Logisch, da war’s wenigstens nich so heiß!

Weisste was noch irre is? Der Film sollte ursprünglich „Il cane, il gatto, la volpe“ heißen – übersetzt: „Der Hund, die Katze, der Fuchs“. Sollte wohl clever auf Leones „Il buono, il brutto, il cattivo“ („Zwei glorreiche Halunken“) anspielen. Aber dann kam irgendeiner aufm Marketing-Trip und meinte: „Nee, in Deutschland muss einer Django heißen, das verkauft sich besser!“ Und zack – war der Cat plötzlich Django, obwohl das mit Corbuccis Film gar nix zu tun hatte. Total bekloppt!

🎵 Damals ohne Ohrwurm

Die Mucke kam von so nem Carlo Rustichelli – komplett anders als die Kult-Melodien von den Oliver Onions später! Mann, als Kind hab ich die Spencer/Hill-Titelmelodien rauf und runter gepfiffen… aber hier? Naja, is halt dramatisch, düster, bisschen Tschingderassabum für Western-Feeling. Nix zum Mitsingen, ehrlich gesagt. Passt aber schon zum Film. Ich hab neulich nochma reingespitzt, und die Musik erinnert mich eher an ne Mischung aus Morricone-light und Bandausflug in die Wüste. Merkste direkt: Das is noch nicht die Formel, die später Millionen begeistert hat!

🔫 Von wem geklaut?

Da is ja klar, wo die Ideen herkamen… *hust*… Leone und Corbucci lassen grüßen! Besonders „Django“ und „Für ’ne Handvoll Dollar“ ham hier Pate gestanden. Is irgendwie, als hätte jemand gesagt: „Hier, nehmt mal die typischen Western-Zutaten, aber packt den dicken Bud und den schönen Terence rein!“ Mein Onkel Karl (unser Familien-Filmexperte) hat immer gesagt: „Der Film steht mit einem Bein im ernsten Western und mit dem andern schon im Spencer/Hill-Universum – bisschen wie ich nach 5 Bier!“ 😂 Und ich glaub, damit hat er gar nicht so Unrecht!

🎭 Der erste von dreien

Wusste bis letztens gar net, dass der Film Teil 1 einer Trilogie ist! Die nennen’s „Ace-High-Trilogie“ – komischer Name, find‘ ich. Geht weiter mit „Vier für ein Ave Maria“ und endet mit „Hügel der blutigen Stiefel“. Alle drei von diesem Colizzi gedreht. Ich hab mir letztens alle drei an einem verregneten Wochenende reingezogen – war ’n bisschen wie Zeitreise! Is schon irre zu sehen, wie sich die beiden entwickelt haben, bevor sie dann mit „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ so richtig durch die Decke gingen. Da sin se erst zu DEM Duo geworden, das wir alle lieben – mit mehr Humor und weniger Leichen!

Total kurios: Mein Kumpel hat ne VHS-Kassette, wo noch die Erstausstrahlung von „Zwei vom Affen gebissen“ drauf is. Die ham echt die ernstesten Szenen rausgeschmissen und andere mit witziger Synchro überbügelt, um den Film wie die späteren Hill/Spencer-Komödien wirken zu lassen. Fast wie’n Jeans-Aufnäher auf’m Hosenriss – sieht man noch, aber keiner sagt was! 😅 Tja, so isses halt im deutschen Verleihgeschäft…

🎭 Zitate aus dem Film

»Django: Was willst Du? Dan: Vor einer Woche ist ein Eisenbahnzug beraubt worden, 300.000 Dollar in Gold sind verschwunden. Django: Donnerwetter, das hat sich gelohnt.«

»Django: Du störst! Bill San Antonio: Du vergisst, dass sie eine Dame ist.«

»Dan: Wer wäre Deiner Meinung nach imstande, so ein perfektes Ding zu drehen, Django? Django: Mehrere!«

SEHENSWERT
FLIMMERKISTE.NET
FILM BEWERTUNG
UNTERHALTUNGSWERT:
7.5/10
"DER ERNSTE BEGINN EINER LEGENDÄREN PARTNERSCHAFT!"
DEINE REZENSION:
Ein harter, brutaler Western, der bereits das Potenzial des späteren Kultduos erahnen lässt. Überraschend düster und gewalttätig im Vergleich zu den späteren Komödien. 🤠

💭 Meine persönliche Bewertung

Als ich „Gott vergibt – Django nie!“ zum ersten Mal geschaut hab, war ich echt überrascht, wie ernst und hart der Film daherkommt. Heutzutage kennt man Hill und Spencer ja hauptsächlich aus ihren Klamauk-Western und Haudrauf-Komödien. Aber hier zeigen die beiden, dass sie auch ernste, düstere Rollen spielen können.

Terence Hill ist in seiner Rolle als rätselhafter Revolverheld richtig überzeugend – und wirkt mit seinem kühlen Blick und der stoischen Art fast wie ein Gegenentwurf zu Clint Eastwoods „Man with No Name“. Bud Spencer kriegt man hier mal ganz anders zu sehen: Ernst, nachdenklich und nicht permanent am Prügeln.

Was mir besonders gefällt: Der Film hat diese typische Italowestern-Atmosphäre. Die staubigen Landschaften Spaniens, die kargen Dörfer, die schwitzenden Gesichter in Großaufnahme – das hat was! Die Musik ist jetzt nicht so einprägsam wie bei den späteren Filmen, aber passt perfekt zur düsteren Grundstimmung.

Für mich ist „Gott vergibt – Django nie!“ ein wichtiges Stück Filmgeschichte und für echte Fans des Duos absolut sehenswert. Klar, er hat nicht den Witz, den man später von den beiden gewohnt ist. Aber genau das macht ihn so interessant – man sieht quasi die DNA ihrer späteren Erfolge, aber in einem ganz anderen Gewand.

🎞️ Für Fans von…

📺 Wo kann ich „Gott vergibt – Django nie!“ streamen?

Der Film ist aktuell bei Netflix und Amazon Freevee im Streaming-Angebot verfügbar. Auf Amazon Prime Video kann der Film außerdem ausgeliehen oder gekauft werden.

💬 Filmkritiker-Stimmen

Die Filmzeitschrift Cinema bezeichnet „Gott vergibt – Django nie!“ als „effektvoll und spannend inszenierter, seine gelungenen Gags aber brutal ausspielender Italo-Western, der die langjährige Partnerschaft des Duos Spencer/Hill einleitete.“

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich den Punkt mit den „gelungenen Gags“ nicht ganz nachvollziehen kann. Der Film ist ja gerade deshalb so bemerkenswert, weil er so ungewöhnlich ernst und düster für ein Hill/Spencer-Werk ist. Die komödiantischen Elemente, die später ihr Markenzeichen wurden, sind hier allenfalls in Ansätzen zu erkennen.

❓ FAQ zu „Gott vergibt – Django nie!“

Warum heißt der Film in Deutschland „Gott vergibt – Django nie!“, obwohl keine Figur im Original „Django“ heißt?

Der Name „Django“ wurde in der deutschen Version aus Marketinggründen verwendet, um vom Erfolg des Films „Django“ (1966) mit Franco Nero zu profitieren. Die Hauptfigur heißt im Original „Cat Stevens“ und hat nichts mit dem Charakter aus Corbuccis Film zu tun.

Ist „Gott vergibt – Django nie!“ wirklich der erste gemeinsame Film von Terence Hill und Bud Spencer?

Ja und nein. Streng genommen standen beide schon 1959 im Historienfilm „Hannibal“ gemeinsam vor der Kamera, allerdings in Nebenrollen und ohne gemeinsame Szenen. „Gott vergibt – Django nie!“ ist jedoch der erste Film, in dem sie als Duo in den Hauptrollen agierten.

Warum gibt es verschiedene Fassungen des Films?

Der Film wurde in Deutschland mehrfach neu synchronisiert und geschnitten. Die erste Fassung (1969) war eher ernst, während eine spätere Version (1981) mit einer humorvollen „Schnoddersynchronisation“ versehen wurde, um an den Erfolg der späteren, komödiantischen Hill/Spencer-Filme anzuknüpfen.

Wie kam es zu der Besetzung von Terence Hill und Bud Spencer?

Eigentlich war Peter Martell für die Rolle des Cat Stevens vorgesehen, brach sich aber kurz vor Drehbeginn den Fuß. Terence Hill sprang kurzfristig ein. Bud Spencer musste vom Regisseur Giuseppe Colizzi erst überredet werden, die Rolle anzunehmen.

Trailer:

Welches ist dein Lieblings-Spencer/Hill-Film? Ist dir die ernstere Seite der beiden Schauspieler lieber oder magst du mehr die typischen Haudrauf-Komödien? Schreib mir deine Meinung in die Kommentare! 💬

 

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Tribun
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