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🎬 Film Review: Gladiator (2000) – Als Rom ins Kino zurückkehrte
⏱️ Lesezeit: etwa 10 Minuten
Jetzt wird’s episch! Am 18. Mai 2000 eroberte Ridley Scotts monumentaler Historienkracher Gladiator die deutschen Kinoleinwände und hauchte dem totgeglaubten Sandalenfilm neues Leben ein. Mannomann, was für ein Film! Russell Crowe (der Bulle aus „L.A. Confidential“) als gefallener General Maximus und Joaquin Phoenix als schmieriger Thronräuber Commodus liefern sich ein emotionales Duell, das mir beim ersten Anschauen im Kino fast den Atem geraubt hat.
📽️ Film-Fakten auf einen Blick:
- 🎬 Deutscher Titel: Gladiator
- 📆 Kinostart (DE): 18.05.2000
- 🎭 Genre: Historienfilm, Action, Drama
- ⏱️ Laufzeit: 155 Minuten (Director’s Cut: 171 Minuten)
- 🔞 FSK: 16
- 🎞️ Produktion: DreamWorks Pictures, Universal Pictures
- 🌐 Land: USA, Großbritannien
- 📍 Drehorte: Malta, Marokko, England, Italien
- 📺 Verfügbar auf: Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV
- 🏆 IMDb-Bewertung: 8,5/10
- 🍅 Rotten Tomatoes: 77%
- 💰 Budget: ca. 103 Millionen $
- 💵 Einspielergebnis: 457 Millionen $ (weltweit)
📑 Inhaltsverzeichnis:
Darum geht’s in Gladiator: Handlung, Story & Ende
Also, 180 nach Christus – die römische Armee knüppelt gerade ein paar Germanen im Wald. Mittendrin: General Maximus, Liebling von Kaiser Marcus Aurelius und strategisches Genie. Der alte Kaiser hustet schon bedenklich und will eigentlich Rom zurück zur Republik machen mit Maximus als Übergangschef. Blöd nur, dass Aurelius‘ schmallippiger Sohn Commodus das spitzkriegt. Zack, Papa erdrosselt, Maximus zum Tode verurteilt.
Unserm Helden gelingt die Flucht, aber zu spät für seine Familie – die lässt Commodus abschlachten. Halbtot wird Maximus von Sklavenhändlern eingesackt und landet in Nordafrika bei Proximo, einem Ex-Gladiator mit Geschäftssinn. Der bildet ihn zum Arenakämpfer aus, und weil unser Maximus ordentlich Wut im Bauch hat, metzelt er sich ziemlich erfolgreich durch die Provinzarenen.
Als die Spiele dann nach Rom verlegt werden – Commodus will beim Pöbel punkten – sieht Maximus seine Chance: Rein ins Kolosseum, Rache am Kaiser. Mit Hilfe von Lucilla (Commodus‘ Schwester, die ihren Bruder ’n bisschen zu gruselig findet) und Senator Gracchus plant Maximus den Umsturz. Am Ende… naja, ihr wisst schon. Der Film heißt nicht „Happy End mit Maximus und seiner neuen Freundin beim Sonnenuntergang“.
💡 Wusstest du schon? Russell Crowe erlitt während der Dreharbeiten mehrere ernsthafte Verletzungen, darunter einen Achillessehnenriss, Bruch von Fußknochen und zahlreiche Schnitt- und Prellungsverletzungen. In der berühmten „Sind Sie nicht unterhalten?“-Szene war er tatsächlich vor Schmerzen gereizt, was der Darstellung zusätzliche Intensität verlieh.
Cast & Crew: Die Köpfe hinter Gladiator
🎬 Kreatives Team
- Regie: Ridley Scott
- Drehbuch: David Franzoni, John Logan, William Nicholson
- Kamera: John Mathieson
- Musik: Hans Zimmer, Lisa Gerrard
- Schnitt: Pietro Scalia
- Produktionsdesign: Arthur Max
Schauspieler|innen:
- Russell Crowe als Maximus Decimus Meridius
- Joaquin Phoenix als Commodus
- Connie Nielsen als Lucilla
- Oliver Reed als Antonius Proximo
- Richard Harris als Marcus Aurelius
- Derek Jacobi als Gracchus
- Djimon Hounsou als Juba
- David Schofield als Falco
- John Shrapnel als Gaius
- Tomas Arana als Quintus
💡 Cast-Hintergrund: Die Rolle des Maximus wurde ursprünglich Mel Gibson angeboten, der jedoch ablehnte. Auch Antonio Banderas und Hugh Jackman waren kurzzeitig als Hauptdarsteller im Gespräch, bevor Ridley Scott sich für Russell Crowe entschied – eine Entscheidung, die Crowe seinen ersten Oscar einbrachte.
Besondere schauspielerische Leistungen
Russell Crowes Darstellung des Maximus ist ein Paradebeispiel für körperliche und emotionale Intensität. Der renommierte Filmkritiker Roger Ebert schrieb damals: „Crowe verkörpert in ‚Gladiator‘ eine Präsenz, die so einfach und doch komplex ist, dass wir vergessen, dass er schauspielert.“ Diese Einschätzung teile ich vollkommen – Crowe schafft es, mit minimalistischer Mimik maximale Wirkung zu erzielen, und sein Blick allein transportiert mehr als manch andere Schauspieler mit seitenlangen Monologen.
Nicht weniger beeindruckend ist Joaquin Phoenix in seiner Rolle als fragiler, neurotischer und doch gefährlicher Commodus. Seine Darstellung des innerlich zerrissenen Bösewichts hat eine psychologische Tiefe, die weit über das Klischee des eindimensionalen Antagonisten hinausgeht. Wenn Phoenix in einer Szene zwischen kindlicher Verletzlichkeit und wahnsinniger Brutalität schwankt, ist das beunruhigend authentisch und vielschichtiger als die meisten Schurkenrollen jener Zeit.
Gladiator Filmkritik: Was für’n Brett!

Gladiator knallt dir Action, Emotion und zeitlose Themen um die Ohren. Die Kampfszenen hauen dich vom Hocker, Zimmers Musik geht nicht mehr aus dem Kopf und die Schauspieler... meine Güte, was für Leistungen! Einer der besten Historienfilme ever.
Wenn ich an mei ersten Besuch im Broadway Neuwied denke, wo ich Gladiator gesehen hab… boah, was für’n Kinoabend! Kennt ihr das, wenn euch ein Film regelrecht in den Sitz drückt? Patrick und ich hatten hinterher Muskelkater vom Anspannen. Ridley Scott hat sich da selbst übertroffen – das ist kein seichter Historienquatsch, sondern emotionales Prestige-Kino, das einen nicht mehr loslässt.
Die Arena-Szenen… so was von krass! Letzten Sonntag hab ich den Film nochmal mit Dirk geguckt, der ihn tatsächlich noch nie gesehen hatte (wie geht das überhaupt?!), und wir haben ständig auf Pause gedrückt, um über die perfekte Inszenierung zu fachsimpeln. Scott zeigt genau so viel wie nötig, nie zu viel, und die Kamera von Mathieson macht dich quasi zum Mitspieler statt nur zum Zuschauer. Die Schnittfrequenz ist perfekt – heutige Actionregisseure mit ihren 0,2-Sekunden-Cuts könnten da echt was lernen!
Und Hans Zimmer hat sich hier endgültig unsterblich gemacht. Jaaaa, vielleicht hat er den Sound später zu oft recycelt, aber hier war’s das erste Mal, und es hat mich umgehauen. Ich kann nicht der Einzige sein, der beim Einkaufen manchmal den „Battle“-Track im Kopf hat, oder? Diese Mischung aus wuchtigen Blechbläsern und Lisa Gerrards Stimme ist… ach, ich find keinen besseren Ausdruck: einfach episch! Kein Wunder, dass ich meinen Nickname „Tribun“ für Flimmerkiste.net in einer Anwandlung von Fanboy-Begeisterung gewählt hab.
Wenn mir jemand mit historischer Genauigkeit kommt – nee, bitte nicht. Ich weiß, die Römer haben anders gekämpft, das Kolosseum sah anders aus, und Maximus ist eh frei erfunden. Na und? Ich will einen guten Film sehen, kein Geschichtsseminar besuchen! Gladiator bedient sich einfach bei der Geschichte, um was Größeres zu erzählen – und das funktioniert prächtig.
Is der Film perfekt? Nö, klar nicht. Manche Dialoge sind schon arg dick aufgetragen, und der CGI-Tiger sieht aus heutiger Sicht… naja, sagen wir mal „vintage“. Aber diese kleinen Macken sind wie Schrammen an einer antiken Statue – sie machen das Gesamtwerk nur liebenswerter. Ich kann Gladiator 20 Mal sehen und finde immer wieder neue Details, die mich begeistern. Für mich der beste Beweis, dass wir’s hier mit einem echten Klassiker zu tun haben.
Krasser Kram: Trivia & Hintergründe zu Gladiator
Wusstet ihr, dass Gladiator eigentlich mit ’nem Foto angefangen hat? Produzent Douglas Wick hat ein altes Gemälde namens „Pollice Verso“ gesehen – mit ’nem Gladiator in der Arena – und dachte: „Boah, da mach ich’n Film draus!“ Zusammen mit Drehbuchfutzi David Franzoni haben sie die Geschichte von Maximus ausgebrütet. Dass dabei was Vernünftiges rauskam, grenzt fast an ein Wunder.
Hört mal, die Sache mit dem Drehbuch war totales Chaos! Glaubt’s oder nicht: Als sie anfingen zu drehen, war das Script noch lange nicht fertig! Russell Crowe hat später rum gemeckert, dass er oft morgens am Set ankam und keine Ahnung hatte, was sie drehen würden. Die haben echt William Nicholson eingeflogen, um das Drehbuch während (!) der Dreharbeiten zu reparieren. Joaquin Phoenix war angeblich so angepisst wegen der ständigen Änderungen, dass er mehrmals droht hat, alles hinzuschmeißen. Krass, oder?
Die Sache mit Oliver Reed is besonders tragisch. Der Mann – der den Gladiatorentrainer Proximo spielt – ist während der Dreharbeiten auf Malta einfach weggestorben! Herzinfarkt in ner Bar, nachdem er wohl ein paar Matrosen zu ’nem Saufwettbewerb herausgefordert hatte. Seine Szenen warn noch nicht alle im Kasten, also hat Ridley improvisieren müssen: Mit ’ner Mischung aus Körperdoubeln, CGI und altem Material haben sie die Rolle fertiggedreht. Für die damalige Zeit war das ’ne echte technische Meisterleistung! Die haben sogar Teile vom Drehbuch umgeschrieben, um Proximos Tod einzubauen. Wenn ihr den Film nochmal guckt, achtet mal drauf – manchmal sieht man Reed nur von hinten oder im Halbdunkel. Der fertige Film ist ihm gewidmet.
Die großen Arena-Szenen im Kolosseum? Die meisten Leute denken, das war alles im Studio. Tatsächlich haben sie in Malta ein etwa drei Stockwerke hohes Teilstück des Kolosseums gebaut, und den Rest digital drangehängt. Ziemlich clever! Ironischerweise basierte die digitale Rekonstruktion gar nicht auf dem echten Kolosseum in Rom, sondern auf einer aufgemotzten Fantasieversion – größer und protziger als das historische Original. Typisch Hollywood, ne?
Russell Crowe hat sich beim Training für die Rolle echt reingehängt. Mit Stuntkoordinator Nick Powell hat er nicht nur Schwertkampf gelernt, sondern auch den Umgang mit allerlei anderen Waffen. Der Typ war so besessen von seiner Rolle, dass er darauf bestanden hat, viele gefährliche Stunts selbst zu machen – was zu ner ganzen Reihe von Verletzungen geführt hat, darunter ’n gebrochener Fuß. No pain, no gain, schätze ich.
Apropos historische Ungenauigkeiten – die berühmte „Daumen runter“-Geste im Film ist komplett falsch! Bei den alten Römern bedeutete Daumen nach unten tatsächlich Gnade, während Daumen nach oben den Tod signalisierte. Ridley Scott hat sich aber bewusst für die filmhistorisch etablierte, wenn auch falsche Version entschieden, weil’s das Publikum so erwartet hat. Manchmal ist Filmgeschichte eben wichtiger als echte Geschichte!
🏗️ Rom aus dem Computer: Die krassen Aufnahmen vom antiken Rom waren damals bahnbrechende VFX-Arbeit. John Nelsons Team hat ein komplettes digitales Modell der Stadt gebaut, das zwar auf archäologischen Erkenntnissen basierte, aber künstlerisch deutlich aufgeblasen wurde. Für die Vogelperspektiven mussten über 6.000 virtuelle Gebäude platziert werden – bei den damaligen Rechnern ’ne echte Herausforderung. Mein Kumpel Marco, der in der VFX-Branche arbeitet, meint immer, dass Gladiator die Messlatte für historische Städte im Film gelegt hat.
Die Hauptfiguren: Wer ist wer im alten Rom?
Maximus – Der gefallene General
Unser Held! Erst kaiserlicher Liebling, dann Sklave und Gladiator. Maximus ist der Inbegriff des „ehrenhaften Römers“ – loyal, tapfer und pflichtbewusst bis zum Umfallen. Nach dem Mord an seiner Familie wird er zur Rachemaschine… aber irgendwie bleibt er trotzdem sympathisch. Die Szene, wo er seinen berühmten „Mein Name ist Maximus Decimus Meridius…“-Spruch raushaut, hat sich in mein Gehirn eingebrannt wie ein verdammtes Brandzeichen. Crowe spielt ihn genau richtig: Hart, aber nicht gefühllos. Schwer nachzuahmen, aber leicht ins Herz zu schließen.
Commodus – Der Psycho-Kaiser
Was für’n Freak! Commodus ist so ziemlich der vielschichtigste Filmschurke, den’s gibt. Kein platter Bösewicht, sondern ’n zutiefst verunsicherter Kerl, der Papas Liebe nie kriegen konnte. Seine Schwester will er auch noch bumsen (igitt!) und sein kindisches Verlangen nach Anerkennung macht ihn irgendwie… fast menschlich? Phoenix spielt ihn so gut, dass man zwischen Ekel und Mitleid schwankt. Da waren die Drehbuchautoren echt schlau – sie haben keinen Monster-Bösewicht erschaffen, sondern einen Typen, den man fast verstehen kann. Fast.
Lucilla – Die Kaiserschwester mit Plan
Lucilla ist nicht einfach nur „die Frau im Film“. Sie ist clever, berechnend und muss einen ekligen Bruder, einen gefährlichen Ex (Maximus) und die Sicherheit ihres Sohnes unter einen Hut kriegen. In einer Männerwelt wie Rom ist das kein Zuckerschlecken. Die Szenen mit ihr und ihrem Bruder haben so ’ne unterschwellige Anspannung, dass man kaum hinschauen kann. Connie Nielsen bringt genau die richtige Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit mit – wie sie Maximus ansieht, verrät mehr als tausend Worte Drehbuch.
Proximo – Von der Arena zum Geschäftsmann und zurück
Der alte Haudegen! Erst scheint er nur an Kohle und seinem Gladiatoren-Business interessiert, aber dann entwickelt er sowas wie… Gewissen? Sein „Marcus Aurelius hat mich freigelassen, ich war mal wie du“-Moment mit Maximus gehört für mich zu den besten Szenen. Oliver Reed spielt ihn mit dieser rauen, lebensmüden Art, die nur echte Schauspieler-Veteranen hinkriegen. Dass Reed während der Dreharbeiten starb, gibt der Figur im Nachhinein ’ne tragische Note – sein letzter großer Auftritt, und was für einer!
Juba – Der Freund im Staub der Arena
Juba ist der heimliche Herzensbrecher des Films. Als Maximus‘ Kumpel und Mitgladiator ist er mehr als nur Beiwerk. Er hat dieses spirituelle Band zu seiner Heimat und Familie, das ihn menschlich macht. Seine Figur gibt dem Film eine Seele. Anders als Maximus hofft er immer noch, irgendwann nach Hause zu kommen. Die letzte Szene, wo er die kleinen Figuren von Maximus‘ Familie vergräbt… Mann, ich krieg jedes Mal feuchte Augen. Er verspricht, Maximus „im nächsten Leben“ wiederzusehen – und ich glaub ihm jedes Wort. Djimon Hounsou spielt ihn mit einer Würde, die den ganzen Film aufwertet.
Hinter den Kulissen: Wo und wie gedreht wurde
🎥 Dreharbeiten & Orte
- Hauptdrehorte: Fort Ricasoli (Malta), Ouarzazate (Marokko), Bourne Woods (England), Toskana (Italien)
- Gedreht von: Januar bis Mai 1999
- Kosten: etwa 103 Millionen Dollar
- Coole Locations: Die Wälder der Germanen-Schlacht wurden in den Bourne Woods in Surrey gedreht. Die Gladiatorenschule und Teile des Kolosseums entstanden auf Malta.
- Besondere Herausforderungen: Oliver Reed stirbt mitten in den Dreharbeiten, ständige Skript-Änderungen, Russell Crowe verletzt sich andauernd
🎭 Fun Facts & Kurioses
- Das berühmte „Now We Are Free“-Lied entstand total zufällig, als Lisa Gerrard bei einer Aufnahme einfach drauflos improvisierte. Die Worte sind übrigens keine echte Sprache, sondern Gerrards eigenes Fantasie-Gebrabbel!
- Bei der Germanen-Schlacht am Anfang haben sie tatsächlich echte Feuerbälle auf die Schauspieler geschossen. Sicher, aber trotzdem mega stressig für alle Beteiligten.
- Die Tattoos auf Maximus‘ Arm (SPQR) bedeuten „Senatus Populusque Romanus“ (Der Senat und das Volk von Rom) – genau wie die echten Legionen sie trugen. Zumindest das hat Scott richtig recherchiert!
- Der Tiger, mit dem Maximus kämpft, war n echtes Tier, aber durch eine Glaswand von Russell Crowe getrennt. Die haben sie später digital rausretouchiert. Trotzdem hatte Crowe Schiss, hab ich mal gelesen.
- Ridley Scott hat Joaquin Phoenix absichtlich nicht mit Russell Crowe reden lassen vor den Dreharbeiten, damit die Spannung zwischen ihnen authentischer wirkt. Fieser Trick, aber hat funktioniert!
Wie alles anfing
Der ganze Gladiator-Film entstand Ende der 90er, als eigentlich kein Hahn mehr nach Historienfilmen krähte. Ich hab mal ’n Interview mit Douglas Wick gelesen – der Produzent – der meinte, alle hätten ihn für bekloppt erklärt: „Sandalenfilme sind tot, Mann!“ Aber Wick wollte unbedingt „die Kraft des alten Rom mit moderner Technik zeigen“ und hat sich durchgesetzt. Die Idee kam nicht nur von alten Klassikern wie „Spartacus“, sondern auch aus historischen Quellen über Marcus Aurelius.
Lustigerweise war Ridley Scott nicht die erste Wahl! Wick hatte erst an Darren Aronofsky (waaas?) oder Mel Gibson (ok, das hätte passen können) gedacht. Scott war damals nach seinem Flop „G.I. Jane“ auf der Suche nach ’nem Hit, also hat er sofort zugeschlagen, als das Angebot kam.
Die Vorproduktion war der totale Albtraum: David Franzoni hat das erste Script geschrieben, aber das musste komplett umgekrempelt werden. Dann kam John Logan dazu, und am Ende auch noch William Nicholson für mehr „emotionale Tiefe“. Scott hat später mal gesagt: „Als wir anfingen zu drehen, hatten wir keinen fertigen Film. Nur ’ne vage Idee und ’n Gefühl.“ Ist das zu glauben? Ein 100-Millionen-Dollar-Film ohne fertiges Drehbuch? Hollywood, ey…
Technische Kniffe
„Gladiator“ hat echt die Art und Weise verändert, wie man historische Filme macht. Mit der Mischung aus echten Sets und digitalen Erweiterungen haben sie neue Maßstäbe gesetzt. VFX-Guru John Nelson hat ne Technik namens „digital crowd replication“ entwickelt – mit der konnten sie aus ein paar hundert Statisten eine Arena mit 35.000 Zuschauern zaubern. Die Methode wurde später in Filmen wie „Herr der Ringe“ perfektioniert.
Auch bei den Kampfszenen war Scott innovativ. Um die brutalen Gladiatorenkämpfe echt wirken zu lassen, aber trotzdem verständlich für’s Publikum, hat er schnelle Schnitte mit Zeitlupen kombiniert. Der Kameramann John Mathieson hat mal in ’nem Fachblatt erklärt: „Wir wollten, dass man die Wucht der Schläge spürt, ohne dass es aussieht wie’n gewöhnlicher Action-Film. Deshalb die ungewöhnlichen Kamerawinkel und die wechselnden Geschwindigkeiten.“ Dirk, der früher Kamera studiert hat, schwärmt heute noch von dieser Technik.
Insider-Kram: Die Crew hatte auf Malta ein echtes Problem: Es gab nicht genug Rüstungen für all die Statisten, die römische Soldaten spielen sollten! Ihre Lösung? Sie haben einfach Rüstungen aus Pappmaché gebastelt und mit Metallicspray besprüht! In den Massenszenen tragen viele Soldaten im Hintergrund tatsächlich Papprüstungen! Das hab ich aus nem Interview mit Kostümdesignerin Janty Yates im DVD-Bonusmaterial. Als wir in unserem Filmclub in Andernach den Film angeschaut haben, hab ich Patrick immer angestoßen und gerufen: „Da, noch’n Pappsoldat!“
Was man über Gladiator wissen sollte
Basiert Gladiator auf echter Geschichte?
Jein. Marcus Aurelius und sein Sohnemann Commodus ham tatsächlich gelebt, und Commodus ist wirklich als Gladiator aufgetreten (allerdings nur in fake-Kämpfen, die er natürlich immer gewonnen hat, der Feigling). Aber Hauptfigur Maximus ist komplett ausgedacht, genau wie die meisten Handlungsteile. Historiker regen sich bis heute über die vielen Ungereimtheiten auf – besonders was die politische Struktur des Römischen Reichs angeht. Aber hey, es ist ein Film, kein Geschichtsbuch!
Kommt noch’n Gladiator 2?
Ja, tatsächlich! „Gladiator 2“ ist in der Mache und soll am 22. November 2024 in die Kinos kommen. Ridley Scott sitzt wieder auf dem Regiestuhl. Der Film spielt etwa 25 Jahre nach dem Original und folgt Lucius, dem Sohn von Lucilla. Paul Mescal spielt die Hauptrolle. Auch mit dabei: Denzel Washington, Pedro Pascal und Connie Nielsen. Bin schon mega gespannt, ob die das hinkriegen – Fortsetzungen von Klassikern gehen ja oft in die Hose…
Wie endet der Film nochmal?
Im letzten Kampf erledigt Maximus den fiesen Kaiser Commodus, stirbt aber selbst an einer Stichwunde, die er vorher abbekommen hat. Sterbend bittet er, dass seine Kumpels freigelassen werden und Senatoren wie Gracchus wieder das Sagen haben. Juba vergräbt die kleinen Figürchen von Maximus‘ Familie in der Arena und sagt, dass er ihn im nächsten Leben wiedersehen wird. Der Film endet mit Juba, der aus der leeren Arena spaziert, und dann sieht man kurz das Elysium, wo Maximus endlich wieder mit seiner Familie vereint ist. Ich geb zu, beim ersten Mal gucken hab ich da ein Tränchen verdrückt!
Wo kann ich Gladiator streamen?
Gladiator gibt’s aktuell auf Netflix, Amazon Prime Video und Apple TV. Auf manchen Plattformen findest du sowohl die normale Kinofassung als auch den längeren Director’s Cut mit ca. 15 Minuten Extra-Material. Ich persönlich bevorzuge den Director’s Cut – die zusätzlichen Szenen geben dem Film noch mehr Tiefe. Patrick findet die Kinofassung straffer und besser, aber der hat eh keinen Geschmack.
Hat Russell Crowe nen Oscar für Gladiator bekommen?
Japp, hat er! Russell Crowe hat für seine Darstellung des Maximus den Oscar als „Bester Hauptdarsteller“ abgestaubt. Der Film selbst war für 12 Oscars nominiert und hat insgesamt 5 gewonnen, unter anderem als „Bester Film“. Wusstest du, dass Crowe beim Dreh so in seine Rolle vertieft war, dass er manchmal auch nach Drehschluss noch im „Maximus-Modus“ blieb? Scott hat mal in nem Interview erzählt, dass die Crew ihn manchmal kaum von seiner Figur unterscheiden konnte – so intensiv war der drauf.
Für wen ist Gladiator was?
Der Film ist genau dein Ding, wenn du…
- auf fette Historienspektakel mit hammermäßigen Schlachtszenen abfährst
- Schauspieler magst, die richtig was auf’m Kasten haben und nicht nur hübsch aussehen
- Rachegeschichten liebst, die mehr bieten als nur Blut und Geschreie
- bisschen was über’s alte Rom erfahren willst (auch wenn’s nicht alles historisch korrekt ist)
- auf Ridley Scotts visuellen Stil stehst – der Typ weiß einfach, wie man beeindruckende Welten baut
Vielleicht nicht so dein Fall, wenn du…
- kein Blut sehen kannst – is schon teils derb, was da so abgeht in der Arena
- total genau bei historischen Details bist – da würdest du nur mit den Augen rollen
- leichte, unkomplizierte Unterhaltung suchst – der Film verlangt schon Aufmerksamkeit
- mit langsamen Charakterszenen zwischen den Actionparts nix anfangen kannst
💡 Alters-Check: Obwohl der Film offiziell FSK 16 hat, würd ich sagen, ab 14 kann man’s schon wagen, wenn der Teenager nicht gleich bei jedem Tröpfchen Blut ausflippt. Die Gewalt ist zwar heftig, aber künstlerisch umgesetzt – nicht so platt-brutal wie in vielen neueren Filmen. Hab den Film mit meinem damals 15-jährigen Neffen geschaut, und der fand’s großartig. War hinterher sogar richtig an römischer Geschichte interessiert!
Wenn dir Gladiator gefällt: Mehr von dem Zeug!
Bist du Gladiator-Fan? Dann könnten diese Filme genau dein Ding sein:
Troja
300
Kingdom of Heaven
Der Patriot
Das erste Königreich
Warum die was für dich sein könnten:
Wenn dich die epische Rachegeschichte und die krassen Schlachtszenen in „Gladiator“ umgehauen haben, dann bist du mit diesen Filmen gut bedient. „Braveheart“ und „Der Patriot“ erzähln auch von Typen, die durch persönliches Leid zu Freiheitskämpfern werden – Mel Gibson hat’s mit solchen Rollen einfach drauf! „Troja“ und „300“ haben ähnlich brachiale Kampfchoreographien in historischen Settings. Letzterer ist bildlich noch stylischer, aber dafür weniger realistisch als Gladiator.
„Kingdom of Heaven“ ist auch von Ridley Scott und hat den gleichen Blick fürs Detail – wobei du UNBEDINGT den Director’s Cut schauen solltest, die Kinofassung ist verstümmelt! „Das erste Königreich“ ist bisschen unbekannter, aber nimmt sich wie „Gladiator“ richtig Zeit für die emotionale Entwicklung der Hauptfigur. Als wir den letztens im Filmclub in Andernach geguckt haben, meinte Volker hinterher: „Das ist quasi Gladiator mit Wikingern“ – und irgendwie hat er recht.
📌 Mein absoluter Tipp: Definitiv „Kingdom of Heaven“ im Director’s Cut! Ridley Scott hat da seine Stärken als Geschichtenerzähler noch weiterentwickelt. Der Film kam anfangs nicht so gut an, hat aber mittlerweile richtigen Kultstatus. Die Kinofassung wurde vom Studio zerhackstückelt, aber der DC ist ein ganz anderes Tier! Die Filmkritikerin Claudia Puig von USA Today hat über den Director’s Cut gesagt: „Ein komplexes, faszinierendes Epos, das Scotts Talent für historische Welten und die Vielschichtigkeit menschlicher Konflikte zeigt„. Bin ich völlig bei ihr! Und btw, Eva Green ist da einfach umwerfend.
🎬 Trailer zu Gladiator
Was ist deine Meinung zu Gladiator? Bleibt der Film auch nach all den Jahren noch ein Meisterwerk oder hat er mittlerweile Rost angesetzt? Und was erhoffst du dir von der kommenden Fortsetzung? Lass es mich in den Kommentaren wissen!
[…] Gladiator […]
Der Film ist wirklich großartig. Müsste ich mir auch mal wieder ansehen, denn ist auch schon wieder Jahre her wo ich den zuletzt gesehen hatte.
Ja den kann ich mir auch immer wieder anschauen……und dann sitzt man im Kino im neuen Thor und da springt „MEIN HELD MAXIMUS“ als dicker trotteliger Zeus herum und spielt eine Lachnummer. Das war nicht leicht zu verkraften 😉
Ja … aber das ist dann so die Sache, dass wir leider alle nicht jünger werden.