Der regimekritische iranische Regisseur Jafar Panahi hat bei den 78. Internationalen Filmfestspielen von Cannes die Goldene Palme für den besten Film gewonnen – für sein neues Werk It Was Just an Accident.
Panahi, der noch vor wenigen Jahren in Teheran inhaftiert war und mit einem 20-jährigen Berufs- und Reiseverbotbelegt wurde, feierte nun ein triumphales Comeback in Cannes. Er nahm den Preis persönlich entgegen – überreicht von Jurypräsidentin Juliette Binoche, die als bekennende Unterstützerin Panahis gilt.
Der Film ist Panahis erstes Werk seit seiner Freilassung im Jahr 2023 und ein direkter Angriff auf das autoritäre Regime des Iran. Die Geschichte dreht sich um einen ehemaligen politischen Gefangenen, der den Mann entführt, den er für seinen früheren Folterer hält – und daraufhin mit anderen Dissidenten diskutiert, ob er ihn töten oder ihm vergeben soll.
Der Preisgewinn markiert zudem das sechste Jahr in Folge, in dem ein von Neon für Nordamerika erworbener Film die Goldene Palme gewinnt. Tom Quinns Indie-Label sicherte sich den Film bereits zu Beginn des Festivals und setzt damit seine eindrucksvolle Erfolgsserie fort.