WarGames – Kriegsspiele ist ein Science-Fiction-Thriller aus dem Jahr 1983, der die Themen Kalter Krieg, künstliche Intelligenz und die Gefahren von Computernetzwerken behandelt. Im Zentrum der Handlung steht der Teenager David Lightman, ein technisch versierter Schüler, der versehentlich in ein militärisches Computersystem eindringt und dabei fast einen dritten Weltkrieg auslöst.
Filmhandlung:
David Lightman ist ein ganz normaler High-School-Schüler, der sich für Computer und Videospiele interessiert. Statt sich auf den Unterricht zu konzentrieren, hackt er lieber Schulnetzwerke, um seine Noten zu verbessern. Dabei nutzt er sein umfangreiches Wissen über Computersysteme, Passwörter und Modems, was ihn schnell in eine gefährliche Lage bringt.
Gleichzeitig wird auch das militärische NORAD-System (North American Aerospace Defense Command) vorgestellt. Dort arbeitet die US-Regierung daran, die nationale Verteidigung zu automatisieren. Nach einem Test, bei dem menschliche Offiziere zögern, den Befehl zum Abschuss von Atomraketen zu geben, entscheidet das Militär, den menschlichen Faktor zu eliminieren. Stattdessen soll ein KI-gestützter Supercomputer namens WOPR (War Operation Plan Response) die Kontrolle über die Atomwaffen übernehmen. Der Computer berechnet rund um die Uhr verschiedene Szenarien für einen möglichen Atomkrieg, um die bestmöglichen Verteidigungsstrategien zu entwickeln.
David ist auf der Suche nach einer Möglichkeit, an neue Spiele zu kommen. David sucht im Internet nach ungeschützten Systemen und stößt dabei auf das Netzwerk von WOPR. Er weiß nicht, dass es sich um ein militärisches System handelt, sondern denkt, es sei die Datenbank einer Spielefirma. Er bekommt Zugriff, indem er das einfache Passwort „Joshua“, benannt nach dem verstorbenen Sohn des WOPR-Schöpfers Stephen Falken, eingibt.
Als David die Liste der „Spiele“ sieht, fällt ihm ein Titel besonders auf: „Globaler Thermonuklearer Krieg„. David will wissen, wie das Spiel funktioniert, und wählt es aus. Er spielt gegen den Computer und übernimmt die Sowjetunion, der Computer die USA. WOPR sieht das Spiel als reale militärische Bedrohung und übermittelt den Spielstatus an die militärischen Behörden von NORAD.
Regie: John Badham
Drehbuch: Lawrence Lasker, Walter F. Parkes
Produktion: Harold Schneider
Musik: Arthur B. Rubinstein
Kamera: William A. Fraker
Schnitt: Tom Rolf
Schauspieler |innen:
Matthew Broderick als David Lightman
Ally Sheedy als Jennifer Mack
Dabney Coleman als Dr. John McKittrick
John Wood als Dr. Stephen Falken
Barry Corbin als General Jack Beringer
Juanin Clay als Pat Healy
Dennis Lipscomb als Lyle Watson
Michael Madsen als Jerry
Alan Blumenfeld als Mr. Liggett
Maury Chaykin als Jim Sting
Eddie Deezen als Malvin
Wissenswertes über WarGames
- Die Autoren Lawrence Lasker und Walter F. Parkes waren inspiriert von der Vorstellung, dass Computersysteme bald die Kontrolle über Nuklearwaffen übernehmen könnten. Die wachsende Popularität von Home-Computern und Hackern in den 1980er Jahren trug ebenfalls zur Entstehung der Story bei.
- Die Figur des Dr. Stephen Falken, der geniale, aber desillusionierte Wissenschaftler, wurde teilweise von Stephen Hawking inspiriert. Wie Hawking hat auch Falken eine pessimistische Sicht auf die Menschheit und sieht die Gefahren der Wissenschaft, die er selbst geschaffen hat. Die Idee, dass eine KI die Logik eines unlösbaren Problems erkennen und sich zurückziehen könnte, ist tief in der KI-Forschung verwurzelt.
- Der Film war einer der ersten, der das Konzept des Hackings einem breiten Publikum zugänglich machte. David Lightman verwendet Techniken, die heute als „War-Dialing“ bekannt sind – das automatische Durchsuchen von Telefonnummern, um Modemverbindungen zu finden. Diese Technik war in den 1980er Jahren eine echte Methode, die von Hackern genutzt wurde, um Zugang zu Computersystemen zu erhalten.
- WarGames hatte einen derart großen Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung der Cybersicherheit, dass er teilweise für den Computer Fraud and Abuse Act von 1986 verantwortlich gemacht wird – ein US-Gesetz, das Hacking unter Strafe stellt. Der Film verdeutlichte die Gefahr, dass selbst Kinder mit Heimcomputern Zugriff auf sensible Netzwerke erlangen konnten, was die Regierung dazu veranlasste, die Gesetzgebung zur Cybersicherheit zu verschärfen.
- Das berühmte Zitat des WOPR-Computers am Ende des Films:
„Ein seltsames Spiel. Der einzige gewinnbringende Zug ist, nicht zu spielen.“
wurde zu einem der bekanntesten Zitate der Filmgeschichte. Diese Aussage steht nicht nur für die Sinnlosigkeit des Atomkriegs, sondern wurde auch zu einer Metapher für viele moderne Probleme, bei denen der „Ausstieg“ die beste Lösung darstellt. - Der Film erhielt 1984 drei Oscar-Nominierungen, darunter eine für das beste Drehbuch. Obwohl er keinen Oscar gewann, festigte er sich als Klassiker, der die Art und Weise, wie Filme über Hacker, Computer und KI gemacht wurden, für Jahrzehnte beeinflusste.
- Obwohl der Film in den 1980er Jahren spielt, hat er nichts von seiner Relevanz verloren. Fragen über KI, Cybersicherheit und autonome Waffen sind heute aktueller denn je. Die Kernbotschaft – dass es keinen Gewinner in einem globalen Atomkrieg geben kann – bleibt zeitlos. WarGames wird oft als einer der ersten Filme über Cybersicherheit, KI und Hacker bezeichnet und hat Generationen von Filmemachern, Informatikern und Hackern beeinflusst.
Trailer: