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The Wanderers

twThe Wanderers – Terror in der Bronx aus 1979 basiert auf dem gleichnamigen Roman von Richard Price. Der Film verbindet Coming-of-Age-Themen, Bandenrivalitäten und soziale Spannungen im New York der frühen 1960er Jahre.

Filmhandlung:
Die „Wanderers“ sind eine italienisch-amerikanische Teenager-Gang. Sie werden von Richie Gennaro angeführt. Die Mitglieder tragen gelbe Bomberjacken mit einem Gangsymbol darauf. Die Wanderers sind aber nur eine von vielen Banden in der Bronx.

Neben den Wanderers gibt es auch andere rivalisierende Gangs, die nach ethnischen Linien organisiert sind. Dazu gehören zum Beispiel die „Fordham Baldies“ (eine Gang von glatzköpfigen, muskulösen Schlägern), die „Ducky Boys“ (eine unheimliche stille irisch-katholische Gang) und die „Wongs“ (eine asiatische Gang). Jede Gruppe hat ihre eigene Identität, ihre Rituale und ihren eigenen Code.

Gleichzeitig hat Richie auch noch Probleme mit seinen Bandenmitgliedern. Und auch in seiner Beziehung zu Despie läuft es nicht rund. Despie ist die Tochter vom Mafia-Boss Mr. Galasso, was Richie zusätzlich unter Druck setzt. Im Laufe der Geschichte entwickelt sich eine Dreiecksbeziehung, weil Richie untreu wird und eine Affäre mit einer anderen Frau beginnt. Despie wird misstrauisch und stellt Richie zur Rede, als sie herausfindet, dass er sie betrogen hat. Sie zwingt ihn, Verantwortung zu übernehmen.
Als sie schwanger wird, muss Richie sich entscheiden: Will er ein „Erwachsener“ sein oder sein Leben selbst in die Hand nehmen?

Regie: Philip Kaufman
Drehbuch: Philip Kaufman, Rose Kaufman
Produktion: Martin Ransohoff
Musik: Philip Kaufman
Kamera: Michael Chapman
Schnitt: Stuart H. Pappé

Die Hauptfiguren

  • Richie Gennaro (Ken Wahl): Der Anführer der Wanderers. Richie ist ein typischer Teenager, der versucht, sich in der rauen Umgebung der Bronx zu behaupten. Er ist charismatisch, aber auch mit seinen eigenen Unsicherheiten konfrontiert. Er hat eine Beziehung zu seiner Freundin Despie, die ihm später Probleme bereitet.
  • Joey Capra (John Friedrich): Ein enger Freund von Richie und Mitglied der Wanderers. Joey lebt in einem schwierigen familiären Umfeld und sucht in der Gang einen Ausweg.
  • Perry LaGuardia (Tony Ganios): Ein bulliger, aber gutmütiger Typ, der später Mitglied der Wanderers wird. Er kommt neu an die Schule und beeindruckt alle mit seiner körperlichen Stärke.
  • Despie Galasso (Toni Kalem): Richies Freundin und Tochter des gefährlichen Gangsterbosses Mr. Galasso. Ihre Beziehung zu Richie steht im Zentrum des emotionalen Konflikts im Film.
  • Terror (Erland van Lidth): Ein massiver, einschüchternder Schläger der Fordham Baldies, der eine starke Präsenz hat und den Wanderers immer wieder Probleme bereitet.
  • Ducky Boys: Die Ducky Boys sind eine bedrohliche, gruselige Gruppe, die sich fast wie eine Horde Zombies verhält. Sie sprechen kaum und erscheinen in großer Zahl, was eine mystische Aura um sie schafft.

Weitere Schauspieler|innen:
Karen Allen als Nina
Toni Kalem als Despie Galasso
Alan Rosenberg als Turkey
Dolph Sweet als Mr. Sharp
William Andrews als Emilio
Linda Manz als Peewee
Val Avery als Mr. Galasso
Michael Wright als Clinton Stitch
Burtt Harris als Marine-Rekrutierer
Olympia Dukakis als Joeys Mutter

Wissenswertes zu The Wanderers

  • Buchvorlage: Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Richard Price, der 1974 veröffentlicht wurde. Richard Price war selbst in der Bronx aufgewachsen und wollte mit der Geschichte das Leben von Jugendlichen in den ethnisch geprägten Vierteln der Stadt realistisch darstellen.
  • Regisseur Philip Kaufman: Kaufman hatte bereits durch Filme wie Die Körperfresser kommen (1978) Anerkennung gefunden. Er entschied sich, den Fokus stärker auf die Coming-of-Age-Geschichte zu legen und die düstereren Aspekte des Romans abzumildern.
  • Drehorte in New York: Der Film wurde an mehreren Originalschauplätzen in der Bronx gedreht. Das authentische Setting verleiht dem Film seine raue, städtische Atmosphäre und fängt das Lebensgefühl der frühen 1960er Jahre ein.
  • Musik als Erzählinstrument: Der Film enthält zahlreiche Songs aus den 50er und 60er Jahren, darunter Klassiker von Künstlern wie Dion, The Angels und The Shirelles. Songs wie „Runaround Sue“ und „The Wanderer“ (von Dion) spiegeln die Sorgen und Wünsche der Protagonisten wider.
  • Verlust der Unschuld: Die Ermordung von John F. Kennedy (1963) wird im Film als Wendepunkt für die Charaktere dargestellt. Es markiert das Ende der Unschuld – sowohl für die Protagonisten als auch für die gesamte US-amerikanische Gesellschaft. Der Moment verdeutlicht, dass die jugendliche Leichtigkeit der Charaktere unweigerlich von der Realität eingeholt wird.
  • Casting von Newcomern: Regisseur Philip Kaufman entschied sich bewusst dafür, relativ unbekannte Schauspieler zu besetzen, um die Authentizität zu wahren. Ken Wahl (Richie) war ein Neuling in der Filmbranche, bevor er die Hauptrolle in „The Wanderers“ erhielt. Tony Ganios (Perry) wurde buchstäblich von einem Casting-Agenten in einem Fitnessstudio entdeckt.
  • Kultfilm-Status: Obwohl der Film bei seiner Veröffentlichung 1979 keine großen finanziellen Erfolge erzielte, erlangte er später Kultstatus, vor allem in Europa, insbesondere in Großbritannien.
  • Vergleich mit „The Warriors“ (1979): „The Wanderers“ wird oft mit The Warriors (ebenfalls 1979) verglichen, einem weiteren Film über rivalisierende Gangs in New York. Während „The Warriors“ sich mehr auf Gewalt, Action und stilisierte Darstellung konzentriert, legt „The Wanderers“ den Fokus auf persönliche Geschichten, Nostalgie und die Themen des Erwachsenwerdens.
  • Einfluss auf andere Filme: Elemente von The Wanderers tauchten in späteren Filmen auf, die Coming-of-Age-Themen oder New Yorker Gangs behandeln, darunter A Bronx Tale (1993) und Sleepers (1996).
  • Die Ducky Boys basieren auf einer echten Gang: Die unheimliche Gang der Ducky Boys wurde vom Autor Richard Price auf realen Geschichten aus der Bronx inspiriert. Es gab tatsächlich Gerüchte über eine Gang namens „Ducky Boys“, die als gefährlich galt.
  • Improvisation am Set: Viele Szenen, darunter die Konfrontation mit den Fordham Baldies und die Football-Szene, enthielten improvisierte Dialoge und Aktionen. Dies verlieh dem Film eine rohe, authentische Note.

Trailer:

Autorenbewertung

"The Wanderers" (1979) ist ein kraftvoller Mix aus Coming-of-Age-Drama, Gang-Film und nostalgischer Zeitreise in die 1960er Jahre. Der Film zeigt auf authentische Weise, wie es ist, wenn man erwachsen wird. Dazu hat er richtig gute Charaktere, eine dichte Atmosphäre und einen mitreißenden Soundtrack. Die Mischung aus Humor, Gewalt und Melancholie macht den Film zu einem einzigartigen Kultklassiker. Trotz der rauen Gang-Thematik vermittelt er eine universelle Botschaft über Freundschaft und das Ende der Unschuld. Besonders die unheimliche Bedrohung der Ducky Boys und die letzte Szene mit der JFK-Ermordung bleiben nachhaltig im Gedächtnis.

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