📺 Film Review: The Breakfast Club – Der Kultfilm einer ganzen Generation
⏱️ Lesezeit: ca. 10 Minuten
The Breakfast Club erschien am 15. Februar 1985 und prägte eine ganze Generation von Teenager-Filmen. Der von John Hughes inszenierte Kultfilm des Brat-Pack-Kinos mit Molly Ringwald (bekannt aus „Pretty in Pink“) und Judd Nelson erzählt die Geschichte von fünf grundverschiedenen Highschool-Schülern, die einen schicksalhaften Samstagnachmittag zusammen im Nachsitzen verbringen.
🍿 Film-Fakten auf einen Blick:
- 🎬 Deutscher Titel: The Breakfast Club (dt. gleichnamig)
- 📆 Erscheinungsjahr: 1985 (Deutschland: Juli 1985)
- ⏱️ Laufzeit: 97 Minuten
- 🎭 Genre: Coming-of-Age, Drama, Komödie
- 🔞 FSK: ab 12 Jahren
- 🎞️ Produktion: A&M Films, Channel Productions
- 👥 Regie: John Hughes
- 📝 Drehbuch: John Hughes
- 🌐 Land: USA
- 📍 Drehorte: Maine North High School, Des Plaines, Illinois
- 💰 Budget: ca. 1 Million US-Dollar
- 💵 Einspielergebnis: ca. 51 Millionen US-Dollar
- 🏆 IMDb-Bewertung: 7,8/10
- 🍅 Rotten Tomatoes: 89%
- 🎬 Verfügbar auf: Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV
📑 Inhaltsverzeichnis:
Darum geht’s in The Breakfast Club: Handlung, Story & Entwicklung der Charaktere
Am Samstag, dem 24. März 1984, finden sich fünf Schüler der Shermer High School zum Nachsitzen ein. Auf den ersten Blick könnten sie nicht unterschiedlicher sein: Der rebellische John Bender, die beliebte Prom-Queen Claire Standish, der sportliche Andrew Clark, die schüchterne Außenseiterin Allison Reynolds und der intelligente Streber Brian Johnson. Der autoritäre Vizedirektor Richard Vernon verdonnert sie dazu, einen Aufsatz über sich selbst zu schreiben – 1000 Wörter darüber, „wer sie glauben zu sein“.
💡 Wusstest du schon? Der Filmtitel „The Breakfast Club“ bezieht sich auf den Spitznamen, den einige Schüler der New Trier High School in Illinois ihrer morgendlichen Nachsitzgruppe gegeben hatten – John Hughes erfuhr davon während seiner Recherchen für den Film.
Was als langweiliger Strafnachmittag beginnt, entwickelt sich bald zu einer emotionalen Achterbahnfahrt. Zunächst verhalten sich die Teenager genau nach den Stereotypen, in die sie die Gesellschaft gepresst hat. Doch im Laufe des Tages beginnen die Fassaden zu bröckeln. Anfängliche Feindseligkeiten und Vorurteile weichen tiefgründigen Gesprächen. Nach und nach offenbaren die Jugendlichen ihre wahren Gesichter, ihre Ängste, Unsicherheiten und den enormen Druck, den sie in ihrem Alltag erleben – sei es durch Eltern, Freunde oder gesellschaftliche Erwartungen.
Zwischen emotionalen Ausbrüchen, heimlichen Eskapaden durch die Schulgänge und gemeinsamen Rebellionsakten gegen Vernon lernen sie, hinter die oberflächlichen Labels zu blicken. Sie entdecken, dass trotz ihrer offensichtlichen Unterschiede alle mit ähnlichen Problemen kämpfen: dem Wunsch nach Anerkennung, der Suche nach Identität und dem Gefühl, missverstanden zu werden.
Der Film erreicht seinen emotionalen Höhepunkt während einer Gruppentherapie-ähnlichen Sitzung, in der jeder seine tiefsten Geheimnisse und Ängste offenlegt – von Brians Selbstmordgedanken über Andrews Wut auf seinen dominanten Vater bis hin zu Claires innerer Zerrissenheit zwischen Gruppenzwang und eigenem Willen.
Am Ende des Tages haben sie eine tiefgreifende Verbindung aufgebaut und die sozialen Barrieren zwischen ihnen überwunden. Als sie auseinandergehen, bleibt die Frage offen, ob ihre neugewonnene Verbundenheit den Montag und die Rückkehr zur Schulroutine überleben wird. Der Film schließt mit Brians kraftvollem Voice-Over-Brief an Vernon, in dem er erklärt, dass jeder von ihnen sowohl ein Freak als auch ein Athlet, eine Prinzessin, ein Krimineller und ein Streber ist – mehr als die einfachen Etiketten, mit denen die Gesellschaft sie abstempelt.
Die Hauptcharaktere von The Breakfast Club
John Bender (Judd Nelson): Der rebellische „Criminal“ mit einer harten Schale und verletzlichem Kern. Seine provokante Art und sein respektloses Verhalten maskieren eine schmerzhafte Familiengeschichte geprägt von Missbrauch und Vernachlässigung. Seine Figur steht für die Außenseiter, die bewusst gegen das System rebellieren, um ihre Verletzlichkeit zu verbergen. Bender liefert einige der denkwürdigsten Dialogzeilen und fungiert als Katalysator, der die anderen aus ihrer Komfortzone treibt.
Claire Standish (Molly Ringwald): Die wohlhabende, beliebte „Princess“ des Films. Anfangs erscheint sie oberflächlich und snobistisch, doch im Laufe des Films offenbart sich ihre Unsicherheit und der Druck, den ihre soziale Stellung mit sich bringt. Claire kämpft mit den Erwartungen ihrer Peergroup und den Konsequenzen, wenn sie diesen nicht entspricht. Ihre Entwicklung zeigt, wie selbst die scheinbar Privilegierten unter gesellschaftlichen Zwängen leiden.
Andrew Clark (Emilio Estevez): Der erfolgreiche Athlet oder „Jock“, der unter dem immensen Leistungsdruck seines Vaters leidet. Hinter seiner sportlichen Fassade verbirgt sich Scham über seine eigenen Handlungen und die Angst, die Erwartungen anderer nicht erfüllen zu können. Seine emotionale Offenbarung darüber, wie er einen schwächeren Mitschüler gemobbt hat, gehört zu den bewegendsten Momenten des Films.
Allison Reynolds (Ally Sheedy): Die rätselhafte Außenseiterin oder „Basket Case“. Allison spricht anfangs kaum, kommuniziert durch exzentrisches Verhalten und nimmt die Rolle der stillen Beobachterin ein. Ihre Isolation ist teilweise selbst gewählt, teilweise Reaktion auf die Vernachlässigung durch ihre Familie. Durch ihre unkonventionelle Perspektive bietet sie oft überraschende Einsichten in die Gruppendynamik.
Brian Johnson (Anthony Michael Hall): Der akademisch brillante, aber sozial unbeholfene „Brain“. Seine guten Noten kaschieren einen enormen Leistungsdruck und die Angst vor dem Versagen. Brians verzweifelte Reaktion auf eine schlechte Note – er brachte eine Waffe mit zur Schule – zeigt, wie der akademische Druck auch die scheinbar Erfolgreichsten an ihre Grenzen bringen kann. Er wird zum Chronisten der Gruppe und verfasst den abschließenden Brief an Vernon.
Richard Vernon (Paul Gleason): Der strenge, verbitterte Vizedirektor verkörpert die unflexible Autorität des Bildungssystems. Seine Machtdemonstration und sein Zynismus gegenüber den Schülern spiegeln die Kluft zwischen Generationen wider. Vernon symbolisiert die Erwachsenenwelt, die die Komplexität jugendlicher Identitätsfindung nicht verstehen kann oder will.
💡 Charakterwissenswertes: Nicolas Cage war ursprünglich für die Rolle des John Bender im Gespräch, wurde aber wegen seiner Gagenforderung nicht genommen. Molly Ringwald wollte eigentlich lieber die Rolle der Allison spielen, doch John Hughes bestand darauf, dass sie die Claire verkörpert.
Cast & Crew: Das Team hinter The Breakfast Club
🎬 Kreatives Team
- Regie & Drehbuch: John Hughes
- Produktion: John Hughes, Ned Tanen
- Kamera: Thomas Del Ruth
- Musik: Keith Forsey, Gary Chang
- Schnitt: Dede Allen
- Kostümdesign: Marilyn Vance
🎭 Hauptbesetzung
- Judd Nelson als John Bender
- Molly Ringwald als Claire Standish
- Emilio Estevez als Andrew Clark
- Ally Sheedy als Allison Reynolds
- Anthony Michael Hall als Brian Johnson
- Paul Gleason als Richard Vernon
- John Kapelos als Carl, der Hausmeister
Deutsche Synchronisation von The Breakfast Club
Die deutsche Synchronfassung wurde von der Berliner Synchron GmbH erstellt. Die Synchronregie führte Arne Elsholtz, der auch das Dialogbuch verfasste.
Schauspieler:in | Rolle | Deutsche Synchronstimme |
---|---|---|
Judd Nelson | John Bender | Frank Schaff |
Molly Ringwald | Claire Standish | Maud Ackermann |
Emilio Estevez | Andrew Clark | Torsten Sense |
Ally Sheedy | Allison Reynolds | Ulrike Stürzbecher |
Anthony Michael Hall | Brian Johnson | Santiago Ziesmer |
Paul Gleason | Richard Vernon | Joachim Tennstedt |
💡 Synchron-Wissenswertes: Santiago Ziesmer, der deutsche Synchronsprecher von Brian Johnson, ist vielen besser bekannt als die Stimme von SpongeBob Schwammkopf. Die Wahl dieser etwas höheren, leicht nasalen Stimme unterstreicht perfekt Brians Charakter als unsicherer Streber.
Wissenswertes
Entstehungsgeschichte: John Hughes schrieb das Drehbuch zu „The Breakfast Club“ angeblich in nur zwei Tagen. Die Inspiration kam aus seinen eigenen Erfahrungen an der Glenbrook North High School in Illinois. Ursprünglich plante Hughes, den Film in Echtzeit zu drehen – jede Filmminute sollte einer realen Minute entsprechen. Diese Idee wurde jedoch aus praktischen Gründen verworfen, obwohl die grundlegende Struktur eines einzigen Tages beibehalten wurde.
Improvisation: Viele der denkwürdigsten Szenen des Films entstanden durch Improvisation der Schauspieler:innen. Die berühmte „Lunchszene“, in der die Charaktere ihre mitgebrachten Mahlzeiten auspacken (von Claires Sushi bis zu Allisons Zuckersandwich), war größtenteils improvisiert und spiegelt die Persönlichkeiten der Figuren perfekt wider. Auch Judd Nelsons Imitation von Verständnislosigkeit, als Brian über seinen „falschen“ Fake-Ausweis spricht, war eine Improvisation, die im Film blieb.
Dreharbeiten im Zeitraffer: Der gesamte Film wurde in nur 32 Tagen gedreht. Interessanterweise fanden die Dreharbeiten nicht in einer echten, genutzten Schule statt, sondern in der verlassenen Maine North High School in Des Plaines, Illinois, die 1981 geschlossen worden war. Die Bibliothek, in der der Großteil des Films spielt, war nicht real – das Filmteam baute sie speziell für den Dreh in der Turnhalle der Schule auf.
Der berühmte Tanz: Die improvisierte Tanzszene, in der die fünf Jugendlichen gemeinsam zu „We Are Not Alone“ von Karla DeVito tanzen, entstand, als John Hughes bemerkte, dass Molly Ringwald während der Drehpausen gerne tanzte. Er entschied spontan, diese Szene einzubauen, obwohl sie nicht im ursprünglichen Drehbuch stand. Diese Sequenz wird heute als einer der ikonischsten Momente des Films angesehen.
Die Szenen, die wir nie sahen: Einige Szenen wurden gedreht, aber nie in den endgültigen Film aufgenommen. Dazu gehört eine längere Szene mit Carl, dem Hausmeister, in der er mehr über seine Vergangenheit als Schüler erzählt. Eine weitere geschnittene Szene zeigte die Schüler:innen beim gemeinsamen Schwimmen im Schulpool – nachdem sie Marihuana geraucht hatten. Hughes entschied sich, diese Szene zu streichen, da er befürchtete, sie würde dem Film eine zu leichtfertige Note geben.
Simple Minds und der Titelsong: Der ikonische Song „Don’t You (Forget About Me)“ wurde speziell für den Film geschrieben, aber die Band Simple Minds wollte ihn zunächst gar nicht aufnehmen. Die Gruppe lehnte den Song mehrfach ab, und erst nach einigem Drängen der Plattenfirma stimmten sie widerwillig zu. Ironischerweise wurde es ihr größter Hit und ist bis heute eng mit dem Film verbunden.
Insider-Wissen: Die Schauspieler:innen verbrachten vor Drehbeginn viel Zeit miteinander, um eine authentische Gruppendynamik zu entwickeln. John Hughes veranlasste gemeinsame Proben und Gespräche ähnlich einer Gruppentherapie. Diese Methode zahlte sich aus – viele der emotionalen Reaktionen im Film sind echt, weil die Darsteller:innen tatsächlich eine tiefe Verbindung zueinander aufgebaut hatten.
Das „Brat Pack“: „The Breakfast Club“ gilt als definierender Film für das sogenannte „Brat Pack“ – eine Gruppe junger Schauspieler:innen, die in den 1980er Jahren in mehreren Coming-of-Age-Filmen zusammen auftraten. Der Begriff wurde vom New York Magazine geprägt und umfasste neben dem Hauptcast des Films auch Schauspieler:innen wie Rob Lowe, Demi Moore und Andrew McCarthy. Obwohl viele der Beteiligten den Begriff als reduktiv empfanden, hat er kulturell überdauert.
John Hughes‘ Vermächtnis: „The Breakfast Club“ ist untrennbar mit dem Vermächtnis von John Hughes verbunden, der in den 1980er Jahren mehrere kulturprägende Jugendfilme schuf. Hughes‘ Beobachtungsgabe und sein Respekt für die emotionale Welt von Teenagern revolutionierten das Genre. Er war bekannt dafür, seine Schauspieler:innen zu fördern und ihnen kreative Freiheit zu geben – eine Methode, die im Film deutlich Früchte trägt.
Die berühmte Faust: Die ikonische Schlussgeste des Films – Bender hebt triumphierend die Faust in die Luft, während „Don’t You (Forget About Me)“ spielt – war eine Hommage an den Film „The Harder They Come“ mit Jimmy Cliff. Judd Nelson improvisierte die Geste während des Drehs, und Hughes war so begeistert, dass er sie behielt. Heute gilt diese Szene als eines der bekanntesten Filmenden überhaupt und wurde in zahlreichen anderen Filmen und TV-Shows parodiert und referenziert.
The Breakfast Club Filmkritik & Analyse: Meine ausführliche Bewertung

Ein durch und durch ehrlicher Film, der trotz – oder gerade wegen – seiner 80er-Jahre-Wurzeln bis heute eine unglaubliche emotionale Wucht entfaltet und jede Generation aufs Neue berührt. Das brillante Zusammenspiel des Casts und Hughes' tiefes Verständnis für die Nöte Heranwachsender machen diesen Film zu einem unsterblichen Klassiker.
Als ich „The Breakfast Club“ zum ersten Mal sah – damals noch als VHS-Kassette bei meinem Kumpel Micha in Neuwied – war ich sofort gefesselt. Kein anderer Film hat die emotionale Achterbahnfahrt des Teenager-Daseins je so treffend eingefangen. Und das Verrückte ist: Bei jedem Wiederanschauen, egal ob mit 16, 25 oder jetzt mit Ü40, entdecke ich neue Ebenen, die ich vorher nicht wirklich verstanden hatte. Das ist das Genie dieses Films – er wächst mit dir.
Was diesen Film für mich zur perfekten 9,6 macht, ist die schonungslose Ehrlichkeit. Hughes traut sich, Teenagers ernst zu nehmen, ohne in die typischen Jugendfimklischees abzudriften. Die fünf Hauptfiguren sind keine platten Stereotypen, sondern komplexe Menschen mit eigenen Geschichten. Wenn Brian von seinem Selbstmordversuch erzählt oder Andrew unter Tränen gesteht, wie er einen schwächeren Jungen gequält hat – das sind Momente von solcher emotionalen Wucht, dass sie noch heute nachklingen.
Der renommierte Filmkritiker Roger Ebert schrieb in seiner ursprünglichen Rezension: „Die Charaktere sind so perfekt beobachtet, dass wir sie alle wiedererkennen – und uns manchmal in ihnen selbst.“ Da kann ich nur zustimmen, wobei für mich die wahre Stärke des Films noch tiefer geht: Er zeigt, wie gesellschaftliche Erwartungen uns in vorgefertigte Rollen zwängen, gegen die wir gleichzeitig ankämpfen und sie doch erfüllen wollen.
Der New-York-Times-Kritiker Janet Maslin bemängelte damals: „Der Film macht es sich zu einfach, indem er die Erwachsenen als eindimensionale Bösewichte darstellt.“ Hier muss ich widersprechen – gerade die Abwesenheit der Eltern (außer in den Gesprächen) unterstreicht die isolierte Welt der Jugendlichen. Vernon ist kein platter Bösewicht, sondern ein desillusionierter Mann, der den Bezug zur Jugend verloren hat – seine Szene mit Carl dem Hausmeister zeigt diese Komplexität wunderbar.
Wie schlägt sich The Breakfast Club heute?
Natürlich merkt man dem Film sein Alter an – die Frisuren, die Kleidung, Allisons makabres Makeup-Makeover am Ende (der einzige Moment, den ich kritisch sehe). Aber die emotionale Grundwahrheit ist zeitlos. Der Druck, bestimmten Erwartungen zu entsprechen, die sozialen Hierarchien, die Angst, nicht gut genug zu sein – all das spüren Teenager heute genauso, nur mit Instagram und TikTok als zusätzliche Faktoren.
Was mich immer wieder packt, ist die Direktheit der Dialoge. Wenn Bender sagt: „You see us as you want to see us: in the simplest terms, in the most convenient definitions.“ (Ihr seht uns, wie ihr uns sehen wollt: in den einfachsten Begriffen, mit den bequemsten Definitionen) – dann spricht er nicht nur zum fiktiven Vernon, sondern zu einer ganzen Gesellschaft, die junge Menschen bis heute in Schubladen steckt.
Wie kein zweiter Jugendfilm hat „The Breakfast Club“ verstanden, dass die vermeintlich trivial wirkenden Kämpfe der Jugend – Identität finden, gesehen werden, Anerkennung erlangen – in Wahrheit existenzielle Fragen sind, die uns ein Leben lang begleiten.
Kultureller Einfluss und Vermächtnis
Wenige Filme haben das Coming-of-Age-Genre so nachhaltig geprägt wie „The Breakfast Club“. Der Film etablierte nicht nur das „Brat Pack“ als kulturelles Phänomen, sondern definierte auch einen neuen Standard für jugendorientierte Filme, die sich trauten, Teenager und ihre Probleme ernst zu nehmen.
Einfluss auf die Popkultur: Die ikonische Faust-in-die-Luft-Geste am Ende wurde unzählige Male referenziert – von Filmen wie „Easy A“ und „Pitch Perfect“ bis hin zu TV-Serien wie „Community“ und „Die Simpsons“. Der Film wird so häufig parodiert und zitiert, dass selbst Menschen, die ihn nie gesehen haben, seine berühmtesten Szenen kennen.
Die „Gruppentherapie“-Struktur: Das Format, eine diverse Gruppe von Charakteren in einen Raum zu sperren und ihre Konflikte und Gemeinsamkeiten zu erkunden, wurde zum wiederkehrenden Motiv in Filmen und Serien. Von „The Faculty“ über „Empire Records“ bis hin zu „Community“ – alle verdanken ihren Grundaufbau „The Breakfast Club“.
Umgang mit Teenagerthemen: Hughes revolutionierte mit diesem Film die Art, wie über Teenager-Probleme gesprochen wird. Statt sie als trivial abzutun, behandelte er Themen wie Gruppendruck, familiäre Erwartungen und soziale Identität mit überraschender Tiefe. Diese Herangehensweise beeinflusste spätere Werke wie „My So-Called Life“ und „Freaks and Geeks“.
Archetypen vs. komplexe Charaktere: Die brillante Wendung des Films besteht darin, mit Stereotypen zu beginnen und sie dann zu dekonstruieren. Diese Methode wurde zum Standard für anspruchsvolle Jugendfilme und -serien. Ohne „The Breakfast Club“ hätte es möglicherweise Shows wie „Sex Education“ oder „13 Reasons Why“ in ihrer heutigen Form nicht gegeben.
Film-DNA: „The Breakfast Club“ wurde selbst von früheren Werken beeinflusst, insbesondere von „Blackboard Jungle“ (1955) und dem experimentellen „Twelve Angry Men“ (1957), die ebenfalls das Konzept nutzten, unterschiedliche Charaktere in einem Raum zu isolieren und ihre Interaktionen zu beobachten. Der Film nahm aber auch Einflüsse aus der Gruppendynamik-Theorie auf, die in den 70er Jahren populär wurde, und transportierte diese Konzepte in ein Jugenddrama.
Häufig gestellte Fragen zu The Breakfast Club
Warum heißt der Film „The Breakfast Club“?
Der Name „The Breakfast Club“ stammt von einem Spitznamen, den eine Gruppe von Schülern der New Trier High School in Illinois ihrer morgendlichen Nachsitzgruppe gegeben hatte. John Hughes erfuhr während seiner Recherchen von diesem Begriff und fand, dass er perfekt die Idee einer unfreiwilligen Gemeinschaft einfängt. Im Film selbst nennt Brian diese Bezeichnung in seinem Abschlussbrief an Vernon.
Was ist das „Brat Pack“ und welche Verbindung hat es zum Film?
Der Begriff „Brat Pack“ wurde vom New York Magazine geprägt und bezeichnet eine Gruppe junger Schauspieler:innen, die in den 1980er Jahren in mehreren Coming-of-Age-Filmen zusammen auftraten. Die Hauptdarsteller:innen von „The Breakfast Club“ – Judd Nelson, Molly Ringwald, Emilio Estevez, Ally Sheedy und Anthony Michael Hall – bildeten den Kern des Brat Pack zusammen mit anderen Schauspielern wie Rob Lowe und Demi Moore. „The Breakfast Club“ gilt als der definierendste „Brat Pack“-Film.
Gab es eine Fortsetzung oder ein Remake von „The Breakfast Club“?
Nein, es gibt weder eine offizielle Fortsetzung noch ein Remake von „The Breakfast Club“. John Hughes lehnte Ideen für eine Fortsetzung stets ab, da er der Meinung war, dass die Geschichte in sich geschlossen sei. Er wollte die Frage, ob die Freundschaften der fünf am Montag Bestand haben würden, bewusst offen lassen. Aufgrund des Kultstatus des Films und des Respekts vor Hughes‘ Vermächtnis gab es bisher keine ernsthaften Versuche eines Remakes.
Wurde der Film an einer echten Schule gedreht?
Die Dreharbeiten fanden in der verlassenen Maine North High School in Des Plaines, Illinois statt, die 1981 geschlossen worden war. Die ikonische Bibliothek, in der der Großteil des Films spielt, existierte allerdings gar nicht wirklich – das Filmteam baute sie speziell für den Dreh in der Turnhalle der Schule auf. Nach den Dreharbeiten nutzte Hughes das Gebäude noch für weitere Filme, darunter „Ferris macht blau“ (Ferris Bueller’s Day Off). Heute beherbergt das Gebäude Büros des Illinois State Police und des Illinois Department of Transportation.
Welches Ende war ursprünglich für den Film geplant?
In Johns Hughes‘ ursprünglichem Drehbuchentwurf sollte der Film mit einer viel düstereren Note enden: Die Charaktere sollten am Montag in ihre alten Rollen zurückfallen und die Freundschaften des Samstags vollständig ignorieren. Hughes entschied sich jedoch für ein offeneres Ende, das Hoffnung lässt, dass ihre Verbindungen bestehen bleiben könnten. Auch ein alternatives Ende, in dem alle fünf am nächsten Samstag freiwillig zum Nachsitzen zurückkehren, wurde erwogen, aber letztendlich verworfen.
Zielgruppe: Für wen ist The Breakfast Club geeignet?
Dieser Film ist perfekt für dich, wenn du…
- charaktergetriebene Geschichten mit tiefen emotionalen Einblicken liebst
- dich für die Komplexität menschlicher Beziehungen und Identitätsfragen interessierst
- nostalgische 80er-Jahre-Filme mit zeitlosen Themen magst
- Wert auf brillante Dialoge und authentisches Schauspiel legst
- John Hughes‘ einzigartigen Blick auf die Teenagerwelt schätzt
- selbst einmal ein Outsider, ein Sportler, ein Streber, eine Prinzessin oder ein Rebell warst – also praktisch jeder von uns!
Vielleicht weniger geeignet, wenn du…
- ausschließlich actiongeladene Filme mit schnellen Schnitten und spektakulären Effekten bevorzugst
- dich mit dem Retro-Charme der 80er Jahre überhaupt nicht anfreunden kannst
- komplett lineare Erzählstrukturen mit klaren Konflikt-Auflösungs-Schemata erwartest
💡 Altersempfehlung: Trotz der FSK-12-Einstufung empfehle ich den Film persönlich eher ab 14 Jahren, da einige der angesprochenen Themen wie Selbstmordgedanken, familiäre Gewalt und Drogenmissbrauch jüngere Zuschauer überfordern könnten. Gleichzeitig bietet der Film eine hervorragende Gesprächsgrundlage für Eltern und Jugendliche, um über diese komplexen Themen ins Gespräch zu kommen.
Wenn dir The Breakfast Club gefällt: Ähnliche Filmempfehlungen
Fans von „The Breakfast Club“ sollten sich diese ähnlichen Filme nicht entgehen lassen:
Warum du diese Filme auch mögen könntest:
Wenn dich die emotionale Tiefe und der respektvolle Umgang mit Jugendthemen in „The Breakfast Club“ begeistert haben, wird dir „Vielleicht lieber morgen“ (The Perks of Being a Wallflower) besonders gefallen. Der Film greift die Idee des Außenseiters auf und entwickelt sie in einem modernen Kontext weiter, mit ähnlich einfühlsamen Charakterstudien.
Für weitere John-Hughes-Klassiker sind natürlich „Ferris macht blau“ und „Pretty in Pink“ unverzichtbar. Besonders „Ferris“ zeigt Hughes‘ unverwechselbaren Stil und seine Gabe, humorvolle Momente mit tiefsinnigen Beobachtungen zu verbinden.
📌 Meine Top-Empfehlung: „Dazed and Confused“ von Richard Linklater fängt ähnlich meisterhaft einen Tag im Leben verschiedener Teenagergruppen ein und hat eine ähnlich authentische Atmosphäre. Wie „The Breakfast Club“ nutzt der Film ein begrenztes Zeitfenster (hier die letzte Schulnacht vor den Sommerferien 1976), um tiefere Einblicke in die Charaktere zu gewähren. Die renommierte Filmkritikerin Anne Thompson beschrieb den Film treffend als „spirituellen Nachfolger des Breakfast Club, der die gleiche emotionale Ehrlichkeit in einem anderen Jahrzehnt einfängt„.
Wer die intelligenten Dialoge und das Aufbrechen von Stereotypen liebt, sollte unbedingt „10 Dinge, die ich an dir hasse“ schauen – eine moderne Adaption von Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“, die ähnlich geschickt mit Teenagerstereotypen spielt und sie untergräbt.
📀 The Breakfast Club kaufen oder streamen: Der Film ist hier auf Amazon als DVD/Blu-ray erhältlich oder auf Netflix, Amazon Prime Video und Apple TV verfügbar.
💬 Deine Meinung zu The Breakfast Club
Mit welchem der fünf Charaktere hast du dich am meisten identifiziert? Glaubst du, dass die fünf am Montag noch Freunde waren oder doch wieder in ihre alten Rollen zurückgefallen sind? Teile deine Gedanken in den Kommentaren mit uns!
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Eine meiner Bildungslücken.
Ich habe den schon ewig auf meiner Liste, aber ich habe es noch nie geschafft mir den anzusehen. Aber vielleicht schaffe ich es in diesem Leben doch noch mal.
Unbedingt!