Der Film Rocky V aus dem Jahr 1990 setzt die Geschichte von Rocky Balboa fort und thematisiert seinen Kampf mit gesundheitlichen, familiären und finanziellen Problemen. Im Vergleich zu den vorherigen Teilen konzentriert sich die Handlung weniger auf große Boxkämpfe, sondern mehr auf Rockys persönliche Herausforderungen.
Filmhandlung
Rückkehr aus Russland:
Die Geschichte startet direkt nach Rockys Sieg über Ivan Drago in Rocky IV. Rocky kommt als Held aus Russland zurück, aber schon in den ersten Szenen wird klar, dass er gesundheitliche Probleme hat. Er hat Hirnschäden, die durch die ganzen Schläge im Ring verursacht wurden, und die Ärzte sagen ihm, dass er nie wieder boxen soll.
Finanzielles Desaster:
Als Rocky wieder in Philadelphia ist, erfährt er, dass sein Schwager Paulie sein Vermögen verschwendet hat. Ein schlechtes Investment und Steuerprobleme zwingen die Familie Balboa, ihr luxuriöses Leben aufzugeben und in die alte Nachbarschaft zurückzukehren.
Neuanfang in der alten Nachbarschaft:
Rocky und seine Familie ziehen zurück in ihr altes Viertel. Dort müssen sie sich mit weniger Luxus arrangieren. Adrian kehrt in sein früheres Arbeitsumfeld zurück. Rocky versucht, sich in dieser neuen Realität zurechtzufinden.
Rocky als Trainer:
In dieser schwierigen Phase trifft Rocky auf den jungen Boxer Tommy Gunn. Tommy ist ehrgeizig und talentiert und sieht in Rocky einen Mentor. Rocky übernimmt die Rolle seines Trainers und Managers und beginnt, Tommy zu unterrichten und auf Kämpfe vorzubereiten. Währenddessen entfremdet er sich jedoch von seinem eigenen Sohn Robert, der zunehmend das Gefühl hat, von seinem Vater vernachlässigt zu werden.
Tommy Gunns Aufstieg und Verrat:
Rocky hilft Tommy, in der Boxwelt aufzusteigen. Aber dann manipuliert George Washington Duke, ein skrupelloser Boxpromoter, Tommy und bringt ihn dazu, Rocky zu verlassen. Tommy wendet sich von seinem Mentor ab und wird von Duke als neuer Champion inszeniert. Obwohl er erfolgreich ist, bleibt Tommy in der Öffentlichkeit unbeliebt, weil viele denken, dass er nur ein Produkt von Rocky ist und er nicht wirklich eigenständig ist.
Der Konflikt eskaliert:
Tommy will sich beweisen und fordert Rocky zu einem Kampf heraus. Rocky weigert sich erst, aber als Tommy ihn öffentlich provoziert und beleidigt, spitzt sich die Situation zu. Am Ende kommt es nicht zu einem offiziellen Boxkampf, sondern zu einer brutalen Straßenprügelei vor einer Bar in der Nachbarschaft. Rocky nutzt seine Erfahrung und seinen Kampfgeist, um Tommy zu besiegen und seine Würde zu verteidigen.
Regie: John G. Avildsen (Er führte auch Regie bei Rocky von 1976)
Drehbuch: Sylvester Stallone
Produktion: Robert Chartoff, Irwin Winkler
Musik: Bill Conti (Verantwortlich für den legendären Rocky-Soundtrack, einschließlich „Gonna Fly Now“)
Kamera: Steven Poster
Schnitt: John G. Avildsen, Michael N. Knue
Hauptdarsteller |innen:
- Sylvester Stallone als Rocky Balboa
- Talia Shire als Adrian Balboa
- Burt Young als Paulie Pennino
- Sage Stallone als Robert „Rocky Jr.“ Balboa (Rockys Sohn, auch im echten Leben Stallones Sohn)
- Tommy Morrison als Tommy „The Machine“ Gunn
- Richard Gant als George Washington Duke (Boxpromoter)
- Tony Burton als Duke Evers (Rockys Trainer und Freund)
- Kevin Connolly als Chickie (Freund von Robert Balboa)
- Elisebeth Peters als Jewel (Freundin von Robert Balboa)
Wissenswertes
- Rückkehr von John G. Avildsen:
Nach Rocky (1976), für den er einen Oscar gewann, kehrte John G. Avildsen als Regisseur zurück, um der Serie wieder die bodenständigere und realistischere Atmosphäre des Originals zu verleihen. - Sylvester Stallones Absicht:
Stallone schrieb das Drehbuch mit der Idee, die Serie mit einem dramatischen und emotionalen Abschluss zu versehen. Ursprünglich sollte Rocky in diesem Film sterben, aber die Produzenten, insbesondere Irwin Winkler, waren dagegen, da Rocky eine ikonische Figur war, die Fans nicht verlieren wollten. - Tommy Morrison als Tommy Gunn:
Tommy Morrison, der den Schüler von Rocky spielt, war ein echter Profiboxer und später WBO-Weltmeister im Schwergewicht. Sein schauspielerisches Debüt in Rocky V half seiner Popularität erheblich. - Sage Stallone als Rocky Jr.:
Sylvester Stallones echter Sohn, Sage Stallone, spielte die Rolle von Rockys Sohn Robert. Die Dynamik zwischen Vater und Sohn im Film spiegelt teilweise die echte Beziehung zwischen den beiden wider. - Authentische Schauplätze:
Viele Szenen wurden in Philadelphia gedreht, um Rockys Rückkehr zu seinen Wurzeln zu symbolisieren. Die alte Nachbarschaft und das Gym, in dem Rocky Tommy trainiert, sind zentrale Elemente des Films. - Die Straßenkampfszene:
Der finale Kampf zwischen Rocky und Tommy Gunn wurde auf einer realen Straße in Philadelphia gedreht. Die Choreografie wurde intensiv geprobt, um die rohe, ungezähmte Energie eines Straßenkampfs einzufangen. - Probleme mit Rockys Gesundheit:
Rockys gesundheitliche Probleme wurden als neue Herausforderung eingeführt, um zu zeigen, dass selbst ein Champion nicht unbesiegbar ist. Diese Wendung basierte auf realen Fällen von Boxern, die an dauerhaften Schäden durch ihren Sport litten. - Gemischte Kritiken:
Rocky V erhielt gemischte Reaktionen von Kritikern und Fans. Viele lobten die Rückkehr zu einer emotionaleren und realistischeren Geschichte, andere vermissten die große, triumphale Note der vorherigen Teile. - Kommerzieller Erfolg:
Der Film spielte weltweit etwa 120 Millionen Dollar ein – deutlich weniger als die Vorgänger, aber immer noch ein Erfolg gemessen an seinem Budget von etwa 42 Millionen Dollar. - Rückblick von Sylvester Stallone:
Stallone selbst hat später in Interviews gesagt, dass Rocky V nicht seinen Erwartungen entsprach und er den Film heute anders umsetzen würde. - Rockys ursprünglicher Tod:
Im ersten Drehbuchentwurf stirbt Rocky am Ende des Films während der Straßenkampfszene an den Folgen seiner Hirnverletzungen. Dies wurde jedoch geändert, um den Charakter weiterleben zu lassen. - Musik:
Der Soundtrack wurde erneut von Bill Conti komponiert, der mit Gonna Fly Now bereits den ikonischen Titeltrack der Reihe geschaffen hatte. Es gibt jedoch auch Hip-Hop- und zeitgenössische Tracks, um den urbanen Stil des Films zu unterstreichen. - Kritik an der Boxwelt:
Die Figur des George Washington Duke ist eine offensichtliche Karikatur des realen Boxpromoters Don King, bekannt für seine skrupellosen Geschäftspraktiken. - Einfluss von Rocky V auf den nächsten Teil:
Trotz des gemischten Erfolgs war Rocky V der Ausgangspunkt für die Fortsetzung der Reihe. Stallone kehrte Jahre später mit Rocky Balboa (2006) zurück, einem Film, der die Serie würdig abschließen sollte.
Trailer: