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Karate Tiger

ktDer 1986 erschienene Martial-Arts-Klassiker Karate Tiger (Originaltitel: No Retreat, No Surrender) markierte das amerikanische Regiedebüt von Corey Yuen und legte den Grundstein für eine der bekanntesten Kampfsportfilmreihen überhaupt – wobei die meisten der späteren „Karate Tiger“-Teile eigentlich gar nix mit dem Original zu tun haben. Darin spielt Kurt McKinney einen Bruce-Lee-fanatischen Teenager, der mit Hilfe von Lees Geist zum Kampfkünstler wird, um gegen einen fiesen russischen Kampfsportler anzutreten, verkörpert vom damals noch ziemlich unbekannten Jean-Claude Van Damme. Der Film ist quasi ’ne Mischung aus „Karate Kid“ und „Rocky IV“ – nur mit noch mehr 80er-Flair!

📽️ Film-Fakten auf einen Blick:

  • 🎬 Originaltitel: No Retreat, No Surrender
  • 📆 Erscheinungsjahr: 1986
  • 🎭 Genre: Martial-Arts, Action, Drama
  • ⏱️ Laufzeit: 85 Minuten
  • 🔞 FSK: 16
  • 🎞️ Produktion: Seasonal Film Corporation

🎬 Handlung

Der junge Jason Stillwell ist ein begeisterter Karateschüler und absoluter Bruce-Lee-Fan. Als sein Vater Tom, ein Karatelehrer, von einem skrupellosen Verbrechersyndikat unter Druck gesetzt wird, sein Dojo in Los Angeles aufzugeben, und sich dabei von dem bedrohlichen russischen Kämpfer Ivan Kraschinsky (Jean-Claude Van Damme) das Bein brechen lässt, zieht die Familie nach Seattle – ausgerechnet Bruce Lees Heimatstadt.

In Seattle hat Jason erstmal Schwierigkeiten, Fuß zu fassen. Er trifft zwar seinen alten Schwarm Kelly wieder und freundet sich mit dem coolen R.J. an, wird aber von den lokalen Karate-Typen um den arroganten Dean nur so richtig fertig gemacht. Absolut blamabel läuft auch sein erster Besuch im örtlichen Karate-Dojo ab, was echt demütigend für den Jungen ist. Nach ’ner heftigen Auseinandersetzung mit seinem Vater – der findet, dass Jason endlich mit dem Kämpfen aufhören soll – besucht der verzweifelte Teenager Bruce Lees Grab und fleht sein Idol um Hilfe an.

Und tatsächlich – in der Nacht erscheint ihm der Geist von Bruce Lee (Kim Tai Chung) und beginnt, ihn in dessen speziellen Kampfkunststil Jeet Kune Do zu unterrichten. Jason trainiert wie besessen und entwickelt sich unter Lees Anleitung zu einem echten Kämpfer. Als das Verbrechersyndikat plötzlich auch in Seattle auftaucht und ein Karate-Turnier organisiert, meldet sich Jason spontan an. Im Finale steht er dann dem gefürchteten Russen Ivan gegenüber – demselben Kämpfer, der seinen Vater verletzt hatte. Es kommt zum spektakulären Showdown, bei dem Jason alle seine neu erlernten Fähigkeiten einsetzen muss, um gegen den überlegenen Gegner zu bestehen.

⭐ Stab & Schauspieler

Regie: Corey Yuen

Drehbuch: Keith W. Strandberg, See-yuen Ng

Musik: Paul Gilreath (US-Version) / Frank Harris (internationale Version)

Kamera: Bill Wong

Produktion: Ng See-yuen

Schauspieler|innen:

Schauspieler Rolle
Kurt McKinney Jason Stillwell
Jean-Claude Van Damme Ivan Kraschinsky
J.W. Fails R.J. Madison
Kathie Sileno Kelly Riley
Timothy D. Baker Tom Stillwell
Kim Tai Chung Bruce Lees Geist
Kent Lipham Scott
Dale Jacoby Dean „Shooting Star“ Ramsay

🎭 Charaktere

Jason Stillwell (Kurt McKinney)

Ein talentierter, aber noch unausgereifter junger Karateschüler, der Bruce Lee vergöttert und davon träumt, ein großer Kampfkünstler zu werden. Er ist impulsiv und manchmal etwas naiv, hat aber ein gutes Herz. Sein innerer Kampf zwischen der Loyalität zu seinem Vater und seinem eigenen Weg macht ihn zu einer sympathischen Hauptfigur. Jason ist quasi so’n Underdog, mit dem man sich echt gut identifizieren kann – ein Junge, der erst lernen muss, seine Ängste zu überwinden und seinen eigenen Stil zu finden, statt nur Bruce Lee zu imitieren.

Ivan Kraschinsky (Jean-Claude Van Damme)

Der russische Kampfsport-Champion, der als Schläger für ein Verbrechersyndikat arbeitet. Er ist kalt, brutal und hat keinerlei Skrupel. Mit seiner einschüchternden Präsenz, die durch seinen berühmten Spagat und die beeindruckenden Kicks noch verstärkt wird, ist er der perfekte Bösewicht der 80er. Van Damme hat hier zwar nicht viel Screentime, aber jede seiner Szenen ist einprägsam. Vor allem dieser eiskalte Blick, den er drauf hat – der hat ihm definitiv den Weg zum Action-Star geebnet!

R.J. Madison (J.W. Fails)

Jasons neuer Freund in Seattle, ein breakdancender und rappender Teenager, der für komische Momente sorgt. Er ist loyal und hilfsbereit, aber nicht unbedingt der mutigste Typ. R.J. verkörpert den typischen Sidekick der 80er-Jahre – immer mit nem flotten Spruch auf den Lippen und mit seinem Walkman in der Gegend rumhüpfend. Die Szene, wo er versucht, Karate und Breakdance zu verbinden, is einfach Comedy-Gold!

Bruce Lees Geist (Kim Tai Chung)

Kim Tai Chung, der bereits als Bruce Lees Double in dessen letzten Filmen gearbeitet hatte, verleiht dem Geist eine mysteriöse Aura. Als spiritueller Mentor ist er streng, aber fair und führt Jason zum wahren Verständnis der Kampfkunst. Der Clou: Während der Dreharbeiten konnten sich McKinney und Kim nicht verständigen, da sie keine gemeinsame Sprache sprachen. Sie lasen von Karten ab, ohne zu wissen, was der andere eigentlich sagte!

💡 Wissenswertes

Karate Tiger hat sich über die Jahre echt zum Kultfilm entwickelt, obwohl damals die Kritiker nur so drüber hergezogen sind. Klar, die Story is nicht grad subtil, und manche Szenen sind heute unfreiwillig komisch – aber gerade das macht ja den Charme aus! Hinter den Kulissen gibt’s aber auch manch überraschende Fakten, die nicht jeder kennt.

🤕 Van Dammes Kontrollprobleme

Jean-Claude Van Damme hatte während der Dreharbeiten anscheinend seine Kampftechniken nicht immer unter Kontrolle. Bei der Anfangsszene soll er den Schauspieler Timothy D. Baker, der Jasons Vater spielte, tatsächlich leicht am Bein und im Gesicht verletzt haben! Baker warf ihm später vor, seine Technik nicht beherrscht zu haben. Auch mit Pete Cunningham soll es Probleme gegeben haben – Van Damme traf ihn wohl bei einer Kampfszene wirklich. Der Belgier war damals erst 24 Jahre alt und hatte vorher noch nie in einem größeren Film mitgespielt.

🎭 Sprachbarriere beim „Bruce Lee“

Eine der absurdesten Produktionsgeschichten: Die Szenen mit Bruce Lees Geist wurden gedreht, während Kim Tai Chung und Kurt McKinney in verschiedenen Sprachen sprachen! Kim konnte kein Englisch, daher wurde sein Dialog auf Koreanisch geschrieben, zeitlich abgestimmt auf den englischen Text, und später ins Englische synchronisiert. Die Schauspieler lasen von Texttafeln hinter den Kameras ab und hatten keine Ahnung, was der jeweils andere eigentlich sagte. Trotzdem funktionieren die Szenen erstaunlich gut – vielleicht weil die mystische Atmosphäre diese Verwirrung irgendwie gut kaschiert.

Der Film wurde bereits 1984 gedreht, kam aber erst 1986 in die Kinos. Kurt McKinney war damals 22 und Jean-Claude Van Damme 24 Jahre alt – beide waren eigentlich Kampfsportler und keine ausgebildeten Schauspieler. McKinney hatte einen schwarzen Gürtel im Taekwondo und war amerikanischer Landesmeister im Amateur-Kickboxen, während Van Damme einen schwarzen Gürtel im Karate besaß und sogar Mittelgewichtsmeister der European Professional Karate Association war.

Witzigerweise haben viele Leute den Film damals als Jean-Claude Van Damme-Film gesehen, obwohl er nur eine Nebenrolle als Bösewicht hatte und insgesamt vielleicht 10 Minuten Screentime. Nach dem Erfolg von „Bloodsport“ (1988) wurde Van Dammes Gesicht dann groß auf alle DVD-Cover gepackt, was etwas irreführend war. Aber er hat definitiv die eindrucksvollsten Szenen im Film!

Einer der größten Filmfehler: Obwohl der Film „Karate Tiger“ heißt, geht es eigentlich überhaupt nicht um Karate! Jason trainiert Jeet Kune Do, Bruce Lees eigene Kampfkunst, die eine Mischung verschiedener Stile darstellt. Der deutsche Verleihtitel wurde wohl gewählt, weil „Karate“ beim deutschen Publikum bekannter war. Auch im Original-Titel „No Retreat, No Surrender“ kommt das Wort Karate nicht vor.

Eine weitere Kuriosität ist, dass es verschiedene Soundtrack-Versionen gibt. Die US-Version hatte Musik von Paul Gilreath, während die internationale Version (auch die deutsche) einen komplett anderen Soundtrack von Frank Harris hatte. Der Song „Hold on to the Vision“ von Kevin Chalfant in der US-Version wurde zum Kult-Hit, während in Europa der Song „Stand on Your Own“ von Joe Torono lief. Erst 2008 erschien der komplette Original-Soundtrack als digitaler Download.

»No retreat, no surrender!« – R.J. Madison (J.W. Fails)

Die geplante Fortsetzung sollte ursprünglich eine direkte Weitererzählung sein, aber aufgrund von Sicherheitsbedenken bei den Dreharbeiten im kambodschanischen Dschungel stieg Van Damme aus dem Projekt aus und überzeugte auch McKinney, dasselbe zu tun. „Karate Tiger 2“ (1987) hatte dann eine völlig andere Handlung mit neuen Charakteren – wie überhaupt fast alle Filme der Reihe nix miteinander zu tun haben.

Übrigens: Das deutsche „Karate Tiger“-Franchise ist ein absolutes Vermarktungs-Chaos! Deutsche Verleihfirmen kauften einfach verschiedene amerikanische Kampfsportfilme auf und benannten sie beliebig in „Karate Tiger X“ um, egal ob sie mit dem Original zusammenhingen oder nicht. So kam es, dass Filme aus der „Kickboxer“-Reihe, der „Best of the Best“-Reihe und der „No Retreat, No Surrender“-Reihe alle unter dem Karate-Tiger-Label vermarktet wurden. Ein echtes Durcheinander für Fans!

📺 Wo kann man Karate Tiger streamen?

Aktuell ist „Karate Tiger“ nicht bei den großen Streaming-Diensten wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+ im Abo enthalten. Man kann den Film aber bei Amazon als DVD oder Blu-ray kaufen oder digital leihen. Wer den Film in seiner ursprünglichen Form erleben möchte, sollte zur Uncut-Version greifen, die bei Online-Händlern erhältlich ist.

❓ FAQ zu Karate Tiger

Ist Karate Tiger (No Retreat, No Surrender) Jean-Claude Van Dammes erster Film?

Jein. Es war seine erste größere Rolle in einem amerikanischen Film, aber er hatte vorher schon kleine Auftritte in einigen europäischen Produktionen. Der Film, der ihn wirklich berühmt machte, war dann „Bloodsport“ von 1988.

Was hat es mit dem Bruce Lee-Geist auf sich?

Im Film erscheint Bruce Lee als Geist, um Jason zu trainieren. Gespielt wurde er von Kim Tai Chung, der auch als Double für Bruce Lee in einigen seiner letzten Filme gearbeitet hatte. Interessanterweise sprachen Kim und McKinney während der Dreharbeiten nicht dieselbe Sprache und mussten später synchronisiert werden.

Warum gibt es so viele verschiedene „Karate Tiger“-Filme?

Das ist hauptsächlich dem deutschen Verleih zu verdanken. Verschiedene nicht zusammenhängende Kampfsportfilme wurden unter dem „Karate Tiger“-Label vermarktet, um vom Erfolg des ersten Films zu profitieren. Tatsächlich gehören sie zu unterschiedlichen Filmreihen wie „No Retreat, No Surrender“, „Kickboxer“ und „Best of the Best“.

🎬 Für Fans von…

Wenn dir „Karate Tiger“ gefallen hat, solltest du dir unbedingt auch diese Filme ansehen:

⭐ Meine Bewertung

Karate Tiger ist so ein typischer 80er-Jahre-Kampfsportfilm, den man einfach lieben muss – trotz oder gerade wegen seiner Schwächen! Die Story ist natürlich total überzogen und manchmal echt albern, aber die Kampfszenen sind für die damalige Zeit wirklich gut choreografiert. Besonders der Endkampf zwischen Van Damme und McKinney hat’s in sich! Klar, die Schauspielerischen Leistungen sind jetzt nicht Oscar-verdächtig, aber alle Beteiligten geben ihr Bestes und man spürt die Begeisterung förmlich.

Was mich immer wieder fasziniert, ist die seltsame Mischung aus naiver Coming-of-Age-Geschichte, Martial-Arts und übernatürlichen Elementen. Irgendwie funktioniert das aber alles zusammen und hat diesem Film einen verdienten Kultstatus eingebracht. Jean-Claude Van Damme ist als fieser Russe absolut überzeugend – da versteht man, warum er später so ’ne Karriere hingelegt hat. Seine Präsenz ist einfach beeindruckend, auch wenn er nur in wenigen Szenen zu sehen ist.

Für alle Fans von Old-School-Kampfsportfilmen ist Karate Tiger definitiv ein Must-See, auch wenn man über so manche Logiklücke und Cheesiness hinwegsehen muss. Und mal ehrlich – gerade das macht den Charme solcher Filme doch aus!

Tribun

Tribun

Ihr seht hier meine persönliche, unprofessionelle Meinung.
🌟 8,5
"KULTIGER 80ER MARTIAL-ARTS FILM MIT STARKEN KICKS UND SCHWACHEN DIALOGEN!"

Karate Tiger bietet alles, was einen klassischen 80er-Jahre-Kampfsportfilm ausmacht: spektakuläre Kicks, eine vorhersehbare aber charmante Story und einen frühen Jean-Claude Van Damme in seiner ersten beeindruckenden Bösewichtrolle. Trotz aller Schwächen ein echter Kultklassiker, den jeder Martial-Arts-Fan gesehen haben sollte!

Fazit: 🎥 „Die Klappe fällt – das war mein Take. Und eurer? Lasst gern einen Kommentar da!“

Trailer:

Was meinst du: War Van Damme der beste Teil des Films oder findest du, dass Kurt McKinney als Hauptdarsteller den Film getragen hat? Und welchen anderen „Karate Tiger“-Teil findest du am besten?

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