Das Erwachen der Jägerin (Originaltitel: „The Marsh King’s Daughter“) ist ein packender Psychothriller aus dem Jahr 2023, den Neil Burger inszeniert hat. Mit Daisy Ridley und Ben Mendelsohn in den Hauptrollen kriegen wir ein kompliziertes, düsteres Vater-Tochter-Drama geboten, das mir echt unter die Haut gegangen ist. Basierend auf Karen Dionnes Roman „Die Moortochter“ nimmt uns der Film mit auf ’ne Reise in die abgeschiedenen Moorlandschaften Michigans – und das ist alles andere als gemütlich!
⏱️ Brauchste ungefähr 8 Minuten zum Lesen | Stand: 19.05.2025
📽️ Was du über den Film wissen solltest:
- 🎬 Deutscher Titel: Das Erwachen der Jägerin
- 🎬 Original heißt er: The Marsh King’s Daughter
- 📆 Kinostart bei uns: 25.01.2024
- 🎭 Genre: Thriller, Drama
- ⏱️ Länge: 109 Minuten
- 🔞 FSK: ab 12 Jahren
- 🎞️ Wer hat’s produziert: Black Bear, Anonymous Content
- 🌐 Herkunftsland: USA
- 📍 Gedreht wurde in: Ontario (Kanada)
- 📺 Wo kannste ihn gucken: Amazon Prime Video, DVD/Blu-ray
- 🏆 IMDb-Bewertung: 5,9/10
- 💰 Budget lag bei: ca. 10-15 Millionen $
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📑 Was dich hier erwartet:
- Worum geht’s? – Die Handlung im Überblick
- Die markantesten Sprüche aus dem Film
- Wer spielt mit? Cast & Crew
- Die deutschen Stimmen der Darsteller
- Meine persönliche Filmbewertung
- Spannende Fakten zur Entstehung
- Häufig gestellte Fragen zum Film
- Ist der Film was für dich?
- Filme, die in die gleiche Kerbe schlagen
- Der offizielle Filmtrailer
Worum geht’s eigentlich? Die Story auf den Punkt gebracht
Stell dir vor, du führst ein total normales, bürgerliches Leben mit Mann und Kind, aber hast ein krasses Geheimnis: Dein Vater ist ein berüchtigter Verbrecher, der jahrelang deine Mutter und dich in der Wildnis gefangen hielt. Genau das erlebt Helena (Daisy Ridley), deren scheinbar perfektes Vorstadtleben mit ihrem Mann Stephen (Garrett Hedlund) und der kleinen Tochter Marigold plötzlich ins Wanken gerät, als der „Moorkönig“ – so wird ihr Vater Jacob (Ben Mendelsohn) genannt – aus dem Knast ausbricht.
Durch Rückblenden erfahren wir, wie die kleine Helena (da spielt sie Brooklynn Prince) mit ihrem Dad durch die Wildnis streunt. Für sie ist er einfach der beste Papa der Welt – er bringt ihr alles bei: jagen, Spuren lesen, in der Natur überleben. Dass die Situation völlig verdreht ist, checkt sie nicht. Ihre Mom Beth (Caren Pistorius) wirkt irgendwie… anders. Als sich durch ’nen Zufall die Chance ergibt, flieht ihre Mutter mit ihr. Da erfährt Helena erst, was Sache ist: Ihr Vater hatte ihre Mutter entführt und in der Wildnis gefangen gehalten – ein Psychopath, kein liebender Dad.
Jahre später, als Helena längst ein neues Leben aufgebaut hat – sie hat sogar ihren Namen geändert und nicht mal ihrem Mann von ihrer Vergangenheit erzählt – kommt die Nachricht: Der „Moorkönig“ ist ausgebrochen! Helena weiß sofort: Er wird sie finden wollen. Um ihre Familie zu schützen, muss sie nun alles anwenden, was ausgerechnet ihr Vater ihr mal beigebracht hat. Sie muss zurück in die Wildnis, zurück zu ihren Wurzeln, um den Jäger selbst zu jagen. Ein psychologisches Katz-und-Maus-Spiel beginnt…
Hat’s mich überzeugt? Mein kurzes Fazit
„Das Erwachen der Jägerin“ ist wie ’ne Wanderung durchs Moor – atmosphärisch, manchmal etwas zäh, aber mit Momenten, die unter die Haut gehen. Die Story über Kindheitsprägungen und verdrehte Familiendynamik fand ich faszinierend. Ridley und Mendelsohn liefern ab, aber der Spannungsbogen hätte mehr Höhen und Tiefen vertragen können. Die Naturbilder sind der Hammer, auch wenn der mittlere Teil etwas durchhängt. Wer psychologische Thriller mit charakterstarken Hauptfiguren mag, sollte definitiv reinschauen!
💡 Kleiner Fun Fact nebenbei: Der Originaltitel „The Marsh King’s Daughter“ spielt auf ein Märchen von Hans Christian Andersen an, wo die Tochter des Sumpfkönigs auch so’n Zwischending ist – halb Frosch, halb Mensch. Genauso fühlt sich Helena – gefangen zwischen der wilden Natur, in der sie aufwuchs, und dem angepassten Leben, das sie sich später aufgebaut hat.
Buch vs. Film: Was ist anders?
Hab kürzlich erst Karen Dionnes Roman „Die Moortochter“ gelesen und muss sagen: Die Verfilmung hat einiges vereinfacht. Im Buch kriegen wir viel mehr von Helenas Gedankenwelt mit – die inneren Konflikte, das Ringen mit sich selbst, die Erinnerungen. Der Film konzentriert sich mehr aufs Äußere, aufs Sichtbare. Was ich schade fand: Im Buch gibt’s noch mehr Nebenhandlungen und Charakterentwicklung, während der Film sehr geradlinig erzählt wird.
Die Grundessenz – diese toxische Vater-Tochter-Beziehung zwischen Liebe und Hass – bleibt in beiden Versionen stark. Mendelsohn verkörpert diesen manipulativen Charakter so gut, dass ich ihm den „Moorkönig“ sofort abgekauft hab. Dionne fand die Adaption übrigens auch gelungen, wie sie in einem Interview mit Entertainment Weekly verriet.
Wer hat den Film zum Leben erweckt? Cast & Crew
🎭 Vor der Kamera standen:
- Daisy Ridley als Helena Pelletier
- Ben Mendelsohn als Jacob Holbrook / Der „Moorkönig“
- Garrett Hedlund als Stephen Pelletier
- Brooklynn Prince als junge Helena
- Caren Pistorius als Beth
- Gil Birmingham als Clark Bekkum
- Joey Carson als Marigold Pelletier
🎬 Hinter der Kamera:
- Regie: Neil Burger
- Drehbuch: Elle Smith, Mark L. Smith
- Romanvorlage: „Die Moortochter“ von Karen Dionne
- Kamera: Alwin H. Küchler
- Filmmusik: Adam Janota Bzowski
- Schnitt: Alan Edward Bell
💡 Kleines Casting-Detail: Mit Daisy Ridley und Ben Mendelsohn haben sich gleich zwei Gesichter aus dem „Star Wars“-Universum im Film wiedergefunden! Zwar standen sie dort nie gemeinsam vor der Kamera – Ridley spielte Rey in der Sequel-Trilogie, während Mendelsohn als Orson Krennic in „Rogue One“ zu sehen war – trotzdem ein nettes Easteregg für Fans!
Die darstellerischen Highlights
Muss schon sagen, die Dynamik zwischen Ridley und Mendelsohn hat mich echt gepackt. Mendelsohn ist ja bekannt für seine intensiven Schurkenrollen, aber hier zeigt er noch mehr Facetten. Sein „Moorkönig“ ist gleichzeitig liebender Vater und manipulativer Psychopath – eine Gratwanderung, die er mit unheimlicher Präzision meistert.
Susan Vahabzadeh von der Süddeutschen hat in ihrer Kritik was Treffendes über Ridleys Performance geschrieben: „Sie ist zugleich zerbrechlich und zäh wie Leder – eine Frau, die immer Schwierigkeiten hatte, mit der Zivilisation zurechtzukommen.“ Kann ich nur unterschreiben! Man merkt Ridley in jeder Szene an, dass unter ihrer angepassten Fassade noch immer dieses Wildkind steckt. Besonders in den Momenten, wo sie in alte Verhaltensmuster zurückfällt, wird’s richtig spannend.
Und dann die kleine Brooklynn Prince! Die hab ich seit „The Florida Project“ auf dem Schirm – ein Naturtalent. Wie sie die kindliche Bewunderung für ihren Vater rüberbringt und später den Moment der schmerzhaften Erkenntnis durchlebt – großes Kino von einer jungen Schauspielerin!
💡 Insider-Info: Ben Mendelsohn hat sich intensiv auf seine Rolle vorbereitet und tatsächlich ein paar Wochen in abgelegenen Waldgebieten verbracht, um ein Gefühl für das Leben in der Wildnis zu bekommen. Er lernte Grundlagen des Überlebens im Wald, Fallenstellen und Fischen – Elemente, die seinem Charakter im Film eine zusätzliche Authentizität verleihen.
Die deutschen Stimmen der Hauptdarsteller
Die deutsche Sprachfassung kommt von Splendid Synchron in Berlin. Cornelius Frommann führte Regie und schrieb auch das Dialogbuch. Bei der Wahl der Stimmen hat man echt guten Geschmack bewiesen – die transportieren die Intensität der Originaldarstellungen richtig gut.
Schauspieler|in | Rolle | Deutsche Stimme |
---|---|---|
Daisy Ridley | Helena Pelletier | Karin Noske |
Ben Mendelsohn | Jacob Holbrook | Bernd Vollbrecht |
Garrett Hedlund | Stephen Pelletier | Tim Knauer |
Brooklynn Prince | Helena (Kind) | Paula Kurzeja |
Caren Pistorius | Beth | Maria Koschny |
Gil Birmingham | Clark Bekkum | Thomas Nero Wolff |
💡 Für Synchron-Fans: Karin Noske ist auch in anderen Filmen als die deutsche Stimme von Daisy Ridley zu hören – unter anderem in der kompletten Star Wars-Reihe. Bernd Vollbrecht leiht seine markante Stimme oft Charakterdarstellern wie Joel Edgerton oder Guy Pearce. In „Yellowstone“ spricht Thomas Nero Wolff übrigens auch Gil Birmingham – da bleibt er seiner Rolle treu!
Sprüche, die hängen bleiben – Die besten Zitate aus dem Film
Die Original-Sprüche
„When you’re scared and running for your life, where would you go?“
– Jacob Holbrook, gespielt von Ben Mendelsohn
„He called me his ‚little shadow‘. I thought it was because I followed him everywhere. But shadows have no voice.“
– Helena, gespielt von Daisy Ridley
„The most dangerous predator is the one you never see coming.“
– Jacob Holbrook, gespielt von Ben Mendelsohn
Und so klingen sie auf Deutsch
„Wenn du vor etwas Angst hast und um dein Leben rennst, wohin würdest du fliehen?“
– Jacob Holbrook, gesprochen von Bernd Vollbrecht
„Er nannte mich seinen ‚kleinen Schatten‘. Ich dachte, weil ich ihm überallhin folgte. Aber Schatten haben keine Stimme.“
– Helena, gesprochen von Karin Noske
„Das gefährlichste Raubtier ist das, das du nie kommen siehst.“
– Jacob Holbrook, gesprochen von Bernd Vollbrecht
💡 Zitat mit Tiefgang: Der Spruch mit dem „kleinen Schatten“ hat mich echt getroffen. Man versteht erst später, wie viel Symbolik darin steckt. Ein Schatten hat keine eigene Existenz, sondern ist nur ein Abbild – genauso wie Helena für ihren Vater nie ein eigenständiger Mensch war, sondern nur eine Erweiterung seiner selbst, formbar nach seinen Vorstellungen.
Meine ganz persönliche Einschätzung des Films
Was mir richtig gut gefiel:
- Daisy Ridley und Ben Mendelsohn spielen ihre Rollen mit einer Intensität, die unter die Haut geht
- Die Naturaufnahmen sind der absolute Wahnsinn – man riecht förmlich den morastigen Waldboden
- Die komplexe Vater-Tochter-Beziehung wird psychologisch glaubwürdig dargestellt
- Der clevere Wechsel zwischen Kindheit und Erwachsenenalter baut stetig Spannung auf
Was mich nicht so überzeugt hat:
- Stellenweise zieht sich die Handlung – besonders im Mittelteil hatte ich ein paar Längen
- Manche Entwicklungen sind leider zu vorhersehbar
- Die Nebenfiguren bleiben etwas blass – vor allem Helenas Ehemann hätte mehr Tiefe vertragen können
Das macht den Film aus
Vorweg: Was ich hier schreibe, ist natürlich nur meine Sicht der Dinge. Für objektivere Einschätzungen gibt’s IMDb und Co.
Als ich „Das Erwachen der Jägerin“ das erste Mal gesehen hab, war ich vor allem von der Atmosphäre gepackt. Regisseur Neil Burger schafft es, diese Naturidylle, die gleichzeitig befreiend und bedrohlich wirkt, fast greifbar zu machen. Die Szenen, in denen Vater und Tochter durch die Wälder streifen, auf die Jagd gehen oder am Lagerfeuer sitzen, haben eine seltsame Schönheit – obwohl man als Zuschauer längst ahnt, dass da was ganz und gar nicht stimmt.
Philipp Bühler hat in seiner Filmrezension geschrieben: „Das Moor selbst wird zum psychologischen Raum – tückisch, undurchdringlich und manchmal schön.“ Kann ich nur unterschreiben! Die Landschaft spiegelt Helenas Psyche perfekt wider: Unter der ruhigen Oberfläche lauert eine Tiefe voller Geheimnisse. Kameramann Alwin H. Küchler hat dafür genau die richtigen Bilder gefunden – gedämpfte Farben in der Gegenwart, warme, fast verklärte Töne in den Rückblenden.
Bildgewalt und Sounddesign
Was mir auch aufgefallen ist: Die Kontraste zwischen den Lebensabschnitten werden nicht nur visuell, sondern auch akustisch untermalt. In den Gegenwarts-Szenen dominieren alltägliche Geräusche und eine eher zurückhaltende Musik. Die Rückblenden dagegen sind voller Naturklänge – Wind in den Bäumen, knackende Äste, plätscherndes Wasser. Der Komponist Adam Janota Bzowski spielt damit, baut subtile Spannungsbögen auf. Manchmal reicht ein einziger dissonanter Ton, um Unbehagen zu erzeugen.
Daisy Ridley jenseits von Star Wars
Für mich war es spannend, Daisy Ridley mal in einer ganz anderen Rolle zu sehen. Von der strahlenden Heldin Rey zum gebrochenen Charakter Helena – das ist schon ein krasser Sprung. Aber sie meistert das mit Bravour. Man sieht ihr die innere Zerrissenheit in jeder Szene an – wie sie zwischen der angepassten Vorstadtmutter und dem wilden Kind aus dem Wald hin- und hergerissen ist. Ihre stummen Momente sind oft die stärksten – wenn sie einfach nur in die Ferne blickt und man förmlich die Erinnerungen in ihren Augen lesen kann.
Lohnt sich das Einschalten?
Definitiv ja, wenn du psychologische Thriller magst, die mehr auf Atmosphäre als auf Action setzen. Die Schauspieler tragen den Film auch über schwächere Momente hinweg. Aber erwarte keinen klassischen Verfolgungsthriller mit ständigen Schockmomenten. „Das Erwachen der Jägerin“ nimmt sich Zeit, um die Charaktere zu entwickeln – manchmal vielleicht etwas zu viel Zeit. Die wahre Spannung liegt in der psychologischen Dynamik zwischen Vater und Tochter, und die ist richtig gut umgesetzt.
Meine Sicht vs. Filmkritik: Der angesehene Kritiker Oliver Armknecht gab dem Film 6 von 10 Punkten und lobte besonders die „hervorragende Besetzung und die tollen Landschaftsaufnahmen“. Da stimme ich zu, würde aber ergänzen, dass besonders die ambivalente Vater-Tochter-Beziehung den Film über das reine Genre-Kino heraushebt. Der Kritikpunkt der „behäbigen Erzählweise“ hat was für sich – aber manchmal braucht es eben diese Langsamkeit, um die Psychologie der Figuren wirklich zu entfalten. Für mich persönlich liegt die Stärke des Films gerade in diesen ruhigen Momenten.
»Wenn du vor etwas Angst hast und um dein Leben rennst, wohin würdest du fliehen?« – Jacob Holbrook (Bernd Vollbrecht)
Was man sonst noch wissen sollte: Produktionsdetails & Hintergrund
🎥 Drehorte & Produktion
- Wo wurde gedreht: In den Moorgebieten Ontarios, Kanada
- Wann wurde gedreht: Sommer 2021, mitten in der Corona-Zeit
- Budget lag bei: Ca. 10-15 Millionen Dollar – eher im Mittelfeld
- Besondere Schauplätze: Abgelegene Sumpfgebiete nördlich von Toronto
- Herausforderungen: Das Wetter! Dreharbeiten bei Regen, Schlamm und unberechenbaren Moorlandschaften
Obwohl die Story in Michigan angesiedelt ist, entschied man sich aus Kostengründen für Dreharbeiten in Kanada. Die Filmcrew musste tagelang durch unwegsames Gelände stapfen – was der Authentizität natürlich zugute kam. Ridley erzählte in einem Interview, dass es Tage gab, an denen sie buchstäblich bis zu den Knien im Morast versank. Diese Erfahrungen haben ihr geholfen, sich besser in ihre Rolle einzufühlen.
🎭 Wissenswertes & Kuriositäten
- Das Projekt lag jahrelang auf Eis – ursprünglich sollten Alicia Vikander und Regisseur Morten Tyldum („The Imitation Game“) den Film realisieren
- Die Autorin der Romanvorlage, Karen Dionne, lebte tatsächlich eine Zeitlang in einer selbstgebauten Hütte in der Wildnis – allerdings freiwillig
- Für die Jagdszenen arbeitete Daisy Ridley mit einem echten Bogenjäger zusammen
- Ben Mendelsohn verbrachte vor Drehbeginn ein paar Tage allein im Wald, um ein Gefühl für seinen Charakter zu bekommen
- Die Schlussszene wurde als allererstes gedreht – eine ungewöhnliche Entscheidung!
Die lange Entstehungsgeschichte
Mensch, die Story, wie dieser Film überhaupt zustande kam, ist fast genauso spannend wie der Film selbst! Schon 2018, direkt nach dem Erfolg des Buches, wollten sie loslegen. Damals war noch Morten Tyldum als Regisseur vorgesehen – der Typ, der „The Imitation Game“ mit Benedict Cumberbatch gedreht hat. Und Alicia Vikander sollte die Hauptrolle spielen.
Aber dann… Filmgeschäft eben. Das Projekt kam ins Stocken, die Finanzierung klappte nicht, beide zogen sich zurück. Laut eines Insider-Berichts im Hollywood Reporter lag das Ding fast zwei Jahre komplett auf Eis. Erst als Neil Burger („Ohne Limit“, „The Illusionist“) Interesse zeigte und Daisy Ridley für die Hauptrolle unterschrieb, kam wieder Schwung in die Sache.
Mark L. Smith, einer der Drehbuchautoren, hatte übrigens bereits Erfahrung mit Überlebens-Thrillern – er schrieb das Skript zu „The Revenant“ mit Leonardo DiCaprio. Dieses Knowhow merkt man dem Drehbuch an, auch wenn die psychologischen Aspekte stärker betont werden als die reine Survival-Action.
Kameraarbeit mit Feingefühl
Kameramann Alwin H. Küchler hat einen echt coolen Ansatz gewählt. Für die Szenen in der Wildnis arbeitete er mit einem speziellen Filter, der die Grün- und Brauntöne natürlicher und intensiver macht. Die Gegenwarts-Szenen in der Vorstadt sind dagegen bewusst in kühleren, etwas entsättigten Farben gehalten – als würde das „echte Leben“ für Helena blasser wirken als ihre Kindheitserinnerungen.
Bei den Nachtszenen im Wald hat das Team weitgehend auf künstliche Beleuchtung verzichtet und stattdessen mit natürlichen Lichtquellen wie Lagerfeuern und Mondlicht gearbeitet. Das gibt diesen Szenen eine unheimliche Authentizität – man fühlt sich, als würde man selbst im dunklen Wald sitzen.
Hätt ich nie gedacht: Die emotionale Schlussszene des Films wurde tatsächlich ganz am Anfang der Dreharbeiten aufgenommen! Daisy Ridley verriet in einem Interview mit Entertainment Weekly, dass das eine echte Challenge war: „Es war, als würde ich rückwärts in die Rolle einsteigen. Ich musste die emotionale Reise meiner Figur verstehen, bevor ich sie überhaupt durchlebt hatte. Aber irgendwie hat mir das geholfen, den ganzen Charakter besser zu begreifen.“
Fragen, die viele Leute haben
🔍 Lohnt sich „Das Erwachen der Jägerin“?
Wenn du atmosphärische Thriller mit starken Charakteren magst, definitiv! Der Film ist kein Actionspektakel, sondern ein spannungsgeladenes Psychodrama mit hervorragenden Darstellern. Die Natur- und Moorlandschaften sind spektakulär in Szene gesetzt, und die komplexe Vater-Tochter-Beziehung bietet viel Stoff zum Nachdenken. In meinen Augen eine solide 6,5/10.
🔍 Wie lang ist der Film?
109 Minuten – also knapp 1 Stunde und 50 Minuten. Der Abspann nimmt davon etwa 7 Minuten ein. Keine Post-Credit-Szene, also musste nicht bis zum Schluss sitzen bleiben.
🔍 Basiert der Film auf ner wahren Geschichte?
Nope, „Das Erwachen der Jägerin“ ist fiktiv und basiert auf dem Thriller-Roman „Die Moortochter“ (Originaltitel: „The Marsh King’s Daughter“) von Karen Dionne aus 2017. Natürlich könnten reale Entführungsfälle die Autorin inspiriert haben, aber die Geschichte selbst ist erfunden.
🔍 Wo kann ich den Film streamen?
Aktuell läuft „Das Erwachen der Jägerin“ auf Amazon Prime Video. Ansonsten kannste ihn auch bei den üblichen Verdächtigen wie Apple TV, Google Play und Maxdome leihen oder kaufen.
🔍 Ist der Film was für Kinder?
Mit FSK 12 ist er zwar offiziell für ältere Kinder freigegeben, aber ich würde ihn persönlich eher ab 14 oder 15 empfehlen. Es gibt zwar keine drastischen Gewaltszenen, aber die psychologischen Themen – Entführung, Stockholm-Syndrom, komplizierte Eltern-Kind-Beziehungen – können für jüngere Zuschauer belastend sein.
Für wen ist der Film was? Eine ehrliche Einschätzung
Du wirst den Film mögen, wenn:
- Du auf psychologische Thriller stehst, bei denen die Figuren im Mittelpunkt stehen
- Dir Filme mit intensiven Natur- und Wildnisszenen gefallen
- Du Fan von Daisy Ridley oder Ben Mendelsohn bist und sie mal abseits ihrer bekannten Rollen erleben willst
- Dich komplexe, problematische Familiendynamiken interessieren
- Du Survival-Elemente magst, aber kein reines Action-Feuerwerk erwartest
Lieber Finger weg, wenn:
- Du einen schnellen, actiongeladenen Thriller mit vielen Twists suchst
- Langsamere, charakterorientierte Erzählungen dich eher langweilen
- Dir Themen wie Entführung und familiärer Missbrauch zu schwer sind
- Du keine ruhigen, atmosphärischen Filme magst, bei denen viel im Ungesagten liegt
💡 Meine persönliche Altersempfehlung: Obwohl der Film FSK 12 hat, würd ich ihn erst ab 14-15 Jahren empfehlen. Nicht wegen expliziter Gewalt, die gibt’s kaum – aber die psychologischen Themen sind heftig und könnten jüngere Zuschauer überfordern oder ängstigen.
Wenn dir „Das Erwachen der Jägerin“ gefallen hat – Ähnliche Filme
Hier ein paar Filme, die in die gleiche Kerbe schlagen:
Leave No Trace (2018)
Captain Fantastic (2016)
Wind River (2017)
Tochter – Don’t Say a Word (2001)
Der grüne Radius (2022)
Die sind besonders ähnlich:
Raum (2015)
Warum ähnlich? Behandelt wie „Das Erwachen der Jägerin“ die traumatischen Folgen einer Entführung und Gefangenschaft. Besonders interessant: Auch hier wird die Geschichte teilweise aus Kinderperspektive erzählt.
Das macht ihn besonders: Brie Larson hat zurecht den Oscar für ihre Rolle bekommen. Die Mutter-Sohn-Beziehung ist herzzerreißend authentisch, und der Film zeigt, wie schwer die Rückkehr in die „normale“ Welt sein kann.
Wo zu sehen: Amazon Prime, Apple TV
Leave No Trace (2018)
Warum ähnlich? Ein Vater und seine Tochter leben isoliert in der Wildnis – aus freier Entscheidung, aber mit ähnlichen Survival-Themen und einem komplexen Vater-Tochter-Verhältnis.
Das macht ihn besonders: Unglaublich feinfühlig inszeniert, mit minimalem Dialog, aber enormer emotionaler Tiefe. Ben Foster und Thomasin McKenzie spielen so natürlich, dass man vergisst, dass man einen Film guckt.
Wo zu sehen: Netflix, Apple TV
Captain Fantastic (2016)
Warum ähnlich? Wieder geht’s um Kinder, die abseits der „zivilisierten“ Welt in der Wildnis aufwachsen – diesmal mit einem idealistischen Vater als Autoritätsfigur.
Das macht ihn besonders: Viggo Mortensen als charismatischer, aber eigensinniger Vater, der zwischen seinen Idealen und dem Wohl seiner Kinder zerrissen ist. Der Film stellt interessante Fragen über Erziehung und Gesellschaftskritik.
Wo zu sehen: Amazon Prime, Netflix
📌 Meine persönliche Empfehlung: Von allen ähnlichen Filmen würde ich dir besonders „Raum“ ans Herz legen. Er trifft einen ähnlichen Ton wie „Das Erwachen der Jägerin“, geht aber noch tiefer in die psychologischen Folgen von Gefangenschaft. Die bekannte Filmkritikerin Anke Sterneborg schrieb darüber: „In seiner stillen, intensiven Art ist ‚Raum‘ ein Film, der noch lange nachhallt – ein behutsames, aber erschütterndes Porträt von Trauma und Heilung.“ Dem kann ich nur zustimmen – hab ihn selbst dreimal gesehen und entdecke immer neue Facetten.
Nach Kategorien sortiert
Wenn dir Neil Burgers Regie gefallen hat: Schau mal in seine anderen Filme rein: „The Illusionist“ (2006), „Ohne Limit“ (2011) und „Voyagers“ (2021).
Wenn du Daisy Ridley magst: Abseits von Star Wars hat sie auch in „Mord im Orient Express“ (2017) und „Chaos Walking“ (2021) überzeugt.
Wenn dich Psychothriller fesseln: Dann leg ich dir „Gone Girl“, „The Girl on the Train“ und „Nocturnal Animals“ ans Herz – alle mit ähnlich komplexen Charakteren.
Wenn du die Vater-Tochter-Dynamik spannend fandest: Check mal „Beautiful Boy“, „Prisoners“ oder „Lady Bird“ – verschiedene Genres, aber alle mit intensiven Eltern-Kind-Beziehungen.
Hier der offizielle Trailer
🎥 Schau dir hier den deutschen Trailer zu „Das Erwachen der Jägerin“ an
🔊 Sound an
Der Trailer erschien am 8. Dezember 2023. Hat er dich neugierig gemacht? Lohnt sich der Film deiner Meinung nach?
💬 Lieber die Mutter retten oder dem Vater vergeben?
Was hättst du an Helenas Stelle getan? Könntest du einem Vater verzeihen, der so manipulativ und gleichzeitig liebevoll war? Oder wäre ein klarer Schnitt die bessere Option? Wir sind gespannt auf deine Gedanken dazu!
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