Ein neues Kapitel beginnt – zwischen Erinnerung und Neuanfang.
Kurzinhalt:
Viele Generationen nach Caesars Tod hat sich die Welt erneut verändert. Die Menschheit ist weiter zurückgedrängt, Affen haben sich in komplexe soziale Strukturen organisiert. In diesem neuen Zeitalter leben sie in kleinen Clans, geprägt von den Lehren der Vergangenheit – oder dem, was davon übrig ist. Der junge Schimpanse Noa wächst in einem friedlichen Stamm auf, bis ein Angriff durch fanatische Affen-Anhänger eines neuen Anführers sein Leben auf den Kopf stellt. Diese neue Fraktion nutzt brutale Mittel und sucht nach alter Menschentechnologie, um ihre Macht auszuweiten. Parallel dazu begegnet Noa einer jungen Frau, die anders ist als die restlichen Menschen – intelligenter, wacher und mit einem eigenen Plan. Ihre Wege kreuzen sich und setzen eine Kette von Ereignissen in Gang, die das fragile Gleichgewicht zwischen Mensch und Affe erneut ins Wanken bringt. Während Noa mit seiner Identität und seinen Überzeugungen ringt, wächst er in eine Führungsrolle hinein. Doch auch er muss erkennen, dass Heldentum Opfer verlangt – und dass Geschichte sich wiederholen kann. Das neue Königreich steht auf wackligen Säulen, und die Frage bleibt: Lernen Affen und Menschen jemals aus ihrer Vergangenheit?
Review:
„New Kingdom“ ist ein gelungener Versuch, die Planet der Affen-Reihe weiterzuführen, ohne sich in den Schatten von Caesar oder der alten Trilogie zu verlieren. Der Film öffnet die Tür zu einer neuen Generation und bleibt dabei visuell wie atmosphärisch absolut überzeugend. Die Welt wirkt gealtert, aber lebendig, mit vielen kleinen Details, die die Zeitspanne glaubhaft machen. Besonders gelungen ist die neue Hauptfigur Noa, die mit einer Mischung aus Naivität, Mut und Nachdenklichkeit durch die Handlung führt. Die Balance zwischen Action und ruhigeren Momenten stimmt über weite Strecken. Die Einführung der Menschenfigur, die weder plump als Feind noch als Heilsbringer gezeichnet wird, bringt frischen Wind in die Reihe. Leider wirken manche Storybeats vorhersehbar, besonders die Motivation der neuen Antagonisten. Auch wenn es inhaltlich Sinn ergibt, stört die immer noch stockende Affensprache ein wenig – nach so vielen Jahren hätte man da mehr Entwicklung erwartet. Der Film bemüht sich zwar um eine eigenständige Erzählung, hängt aber thematisch oft zu sehr an vertrauten Mustern. Das religiöse Element früherer Filme wird durch technologische Macht ersetzt, was weniger mystisch, aber nicht minder gefährlich wirkt. Die Schauplätze sind beeindruckend, gerade die alten, überwucherten Ruinen menschlicher Zivilisation. Die Effekte sind wie gewohnt auf höchstem Niveau. Emotional erreicht der Film nicht ganz die Tiefe der Caesar-Trilogie, hat aber seine starken Momente. Die neuen Figuren brauchen noch Zeit, um sich zu entwickeln – hier legt man klar ein Fundament für Fortsetzungen. Das Pacing ist anfangs etwas zäh, nimmt dann aber gut Fahrt auf. Ein echter Gänsehautmoment fehlt, dafür überzeugt die dichte Stimmung durchgängig. Besonders stark ist das Finale, das Fragen aufwirft, ohne zu sehr auf Cliffhanger zu setzen. Die Musik trägt erneut zur intensiven Atmosphäre bei, bleibt dabei aber dezent im Hintergrund. Der Film ist eher leise als laut – und genau das ist seine Stärke. Am Ende bleibt ein solides Kapitel, das Lust auf mehr macht und neue Wege aufzeigt. New Kingdom ist kein Meilenstein, aber ein würdiger nächster Schritt.

Die Reihe schlägt ein neues, ruhigeres Kapitel auf und tut gut daran, nicht zu viel auf einmal zu wollen. New Kingdom lebt von der Stimmung, den Bildern und dem Potenzial seiner Figuren. Wer Geduld mitbringt, wird mit einem klugen Sci-Fi-Abenteuer belohnt.