StartMy two centsDie Mumie - Das Grabmal des Drachenkaisers

Kurzinhalt:
Nach dem Rückzug aus dem aktiven Abenteuerleben werden Rick und Evelyn O’Connell erneut in eine gefährliche Mission hineingezogen. Ihr Sohn Alex, mittlerweile erwachsen, entdeckt in China das Grab des legendären Drachenkaisers Han. Dieser brutale Herrscher wurde vor Jahrhunderten mitsamt seiner Armee verflucht und in Eis gebannt. Als Alex bei Ausgrabungen ungewollt den Fluch bricht, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Der wiedererweckte Kaiser strebt nach Unsterblichkeit und will seine Terrakotta-Armee erneut ins Leben rufen. Rick und Evelyn reisen mit ihrem Sohn durch das alte und neue China, um das Unheil aufzuhalten. Dabei treffen sie auf neue Verbündete – unter anderem eine geheimnisvolle Unsterbliche und Yetis. Evelyns neue Darstellung wird elegant durch eine kleine Meta-Anspielung in einer Lesung gelöst. Die Mumie ist diesmal nicht ägyptisch, sondern aus dem Fernen Osten, doch die Bedrohung ist genauso groß. Was folgt, ist ein Mix aus Action, Humor, Mythen und Familienkonflikten.


Review:
Der dritte Teil der Mumien-Saga hat viele Elemente, die ihn als gelungenen Abenteuerfilm auszeichnen. Das chinesische Setting bringt frischen Wind und unterscheidet sich wohltuend vom Wüstensand der Vorgänger. Jet Li als Drachenkaiser wirkt bedrohlich und eindrucksvoll, wird jedoch nicht ganz so ikonisch wie Imhotep. Die Actionszenen sind spektakulär choreografiert und die CGI ist für die Zeit solide, wenngleich nicht revolutionär. Brendan Fraser spielt Rick mit gewohnter Lässigkeit und Witz, auch wenn sein Charakter hier etwas müder wirkt. Der Verlust von Rachel Weisz in der Rolle der Evelyn ist spürbar, aber Maria Bello schlägt sich wacker und bringt eine neue Nuance ein. Besonders gelungen ist die clevere Selbstreferenz bei der Buchvorstellung zu Beginn, die den Schauspielerwechsel charmant kommentiert. Der Humor ist diesmal etwas gezähmter, aber noch vorhanden. Die Vater-Sohn-Dynamik bringt zusätzliche Tiefe, wird aber nicht immer konsequent genutzt. Der Yeti-Auftritt ist herrlich trashig und bleibt im Gedächtnis. Was dem Film fehlt, ist die Magie und Chemie der ersten beiden Teile. Der Score ist passend, aber weniger ikonisch. Die neue Mythologie rund um den Drachenkaiser ist spannend, hätte aber noch weiter vertieft werden können. Man vermisst Oded Fehr und Arnold Vosloo, die der Reihe zuvor viel Charisma verliehen haben. Trotzdem bleibt der Film ein kurzweiliger Abenteuertrip, der Fans des Genres bedient. Das Setting ist stimmungsvoll eingefangen und überzeugt mit schöner Bildsprache. Die chinesische Geschichte wird respektvoll, wenn auch etwas oberflächlich, eingebunden. Als Standalone-Abenteuer funktioniert der Film besser als als direkter Nachfolger der ersten beiden Teile. Er hätte mit anderem Titel wohl weniger Erwartungen geweckt – und mehr Lob bekommen. Im Herzen ist das kein klassischer „Mumienfilm“, sondern ein fernöstliches Fantasy-Abenteuer. Und als solches funktioniert er erstaunlich gut.


Fazit:
„Das Grabmal des Drachenkaisers“ ist ein solider Abenteuerfilm, der unter einem anderen Titel wohl besser angekommen wäre. Die Mischung aus fernöstlicher Mythologie, Action und Familiengeschichte bietet gute Unterhaltung. Nicht perfekt, aber sehenswert – vor allem ohne Vergleich zu den Vorgängern.


Bewertung:
8 von 10

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