Wenn das eigene Zuhause zur Falle wird.


Kurzinhalt:
Tim (Matthias Schweighöfer) und Olivia (Ruby O. Fee) wohnen in einem Mehrfamilienhaus in Hamburg und stecken gerade in einer handfesten Beziehungskrise. Doch all ihre persönlichen Probleme rücken schlagartig in den Hintergrund, als sie eines Morgens feststellen, dass ihr Haus von einer schwarzen, undurchdringlichen Wand eingeschlossen ist. Niemand kommt hinein, niemand hinaus – Wasser, Strom und Kommunikation fallen aus. Die Bewohner, eine bunte Mischung aus Nachbarn, müssen plötzlich zusammenarbeiten, um einen Ausweg zu finden. Schnell brechen Misstrauen, Egoismus und versteckte Konflikte aus. Während draußen nichts zu sehen ist, eskaliert drinnen die Lage immer mehr.
Tim und Olivia kämpfen nicht nur ums Überleben, sondern auch um ihre Beziehung – und stoßen dabei auf Hinweise, dass die Mauer kein Naturphänomen, sondern High-Tech ist. Mithilfe eines entschlüsselten Lichtcodes entdecken sie schließlich den Ausweg. Doch bevor sie fliehen können, spitzt sich die Lage dramatisch zu und endet in Gewalt und Verrat.
Am Ende steht die bittere Erkenntnis: Draußen wartet keine Rettung, sondern die nächste Mauer.


Review:
Brick startet stark – mit einer bedrückenden Atmosphäre und einem Szenario, das sofort unter die Haut geht.
Die klaustrophobische Enge, gepaart mit der Ungewissheit über das „Warum“, funktioniert zu Beginn hervorragend.
Matthias Schweighöfer und Ruby O. Fee liefern eine solide Leistung ab – glaubwürdig, aber ohne große emotionale Höhepunkte.
Das restliche Ensemble bringt Farbe ins Spiel, bleibt aber oft zu klischeehaft gezeichnet.
Die Regie versteht es, Spannung zu erzeugen – leider gelingt es nicht immer, diese auch zu halten.
Die Idee mit der Hightech-Mauer und dem Lichtcode als Schlüssel ist kreativ und hebt sich angenehm vom Standard ab.
Visuell ist der Film stark: düstere Flure, harte Schnitte und eine stimmige Kameraführung tragen viel zur Atmosphäre bei.
Doch je länger der Film läuft, desto mehr verliert er an Schwung.
Gerade in der Mitte wirken Handlung und Konflikte vorhersehbar und stellenweise etwas belanglos.
Die Gruppendynamik hätte mehr Eskalation und psychologischen Tiefgang vertragen.
Der finale Twist – dass die Bedrohung draußen noch größer ist – sorgt für einen starken Abschluss.
Die Musik bleibt unaufdringlich, unterstützt aber wirkungsvoll die bedrohliche Stimmung.
Trotz aller guten Ansätze schafft es Brick nicht, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Dafür fehlt dem Film die letzte Konsequenz in Erzählung und Charakterzeichnung.
Einige spannende Ideen werden angedeutet, aber nicht konsequent ausgespielt.
Das Tempo ist ordentlich, aber nicht immer gut verteilt – besonders im Mittelteil hapert es an Drive.
Dennoch bleibt Brick ein solider Genrebeitrag, der sich gut für einen kurzweiligen Streamingabend eignet.
Wer keine großen Überraschungen erwartet, bekommt hier genau das: solide Thrillerkost.
Es ist kein Ausreißer nach oben, aber eben auch kein völliger Reinfall.
Ein Film, der seine Stärken hat – und seine Schwächen nicht versteckt.

SOLIDE
WhiskyTom

WhiskyTom

It cant rain all the time
6,0
von 10

Brick punktet mit einem starken Setting und einer interessanten Grundidee. Leider fehlt es an Charaktertiefe und echtem Spannungsaufbau. Ein solider Escape-Thriller, der unterhält, aber schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwindet.

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