🎬 Sin City (2005) – Visuelles Feuerwerk mit brutaler Comic-Noir Ästhetik
⏱️ Lesezeit: ca. 9 Minuten
Man, oh man! Im August 2005 knallte uns Robert Rodriguez zusammen mit Comic-Guru Frank Miller einen Film auf die Leinwand, der mich echt umgehauen hat: „Sin City“. Als ich damals im Koblenzer Kinopolis saß, hab ich nach der Vorstellung erstmal Luft holen müssen. So was hatte ich wirklich noch nie gesehen! Mit dem Tarantino als Gastregisseur für ’ne Szene und Schauspielern wie Bruce Willis, Mickey Rourke (der unter seiner Maske ja kaum zu erkennen war) und Jessica Alba als Stripperein Nancy entstand ein Film, der bis heute in meinem Kopf hängengeblieben ist. Ehrlich gesagt hab ich den vor kurzem erst wieder mit Kumpels in meiner Bude in Neuwied geguckt – und boom, immer noch krass!
📽️ Film-Fakten auf einen Blick:
- 🎬 Deutscher Titel: Sin City
- 🎬 Originaltitel: Sin City (yep, der Gleiche)
- 📆 Kinostart (DE): 11.08.2005
- 🎭 Genre: Neo-Noir, Krimi, Thriller
- ⏱️ Laufzeit: 124 Minuten
- 🔞 FSK: ab 18 (und das vollkommen zurecht!)
- 🎞️ Produktion: Dimension Films, Troublemaker Studios
- 🌐 Land: USA
- 📍 Drehorte: Austin (Texas) – komplett im Studio vor Greenscreen!
- 📺 Verfügbar auf: DVD, Blu-ray, diverse Streaming-Dienste
- 🏆 IMDb-Bewertung: 8,0/10
- 🍅 Rotten Tomatoes: 77%
- 💰 Budget: ca. 40 Millionen $ (erstaunlich wenig für das Ergebnis!)
- 💵 Einspielergebnis: 158 Millionen $ (weltweit)
📑 Hier mal ne schnelle Übersicht für alle, die nicht den ganzen Text lesen wollen (wie mein Kumpel Marco, der bei Filmbesprechungen immer nur die Highlights lesen will):
Darum geht’s in Sin City: Eine Stadt voller Sünde und Gewalt
Also… dieses Basin City (oder „Sin City“, wie alle es nennen) ist echt der letzte Drecksloch, den man sich vorstellen kann. Stellt euch vor, ihr geht nachts durch die dunkelsten Ecken von Koblenz, und dann multipliziert das mit tausend. Korruption? Normal. Gewalt? Alltag. Moral? Fehlanzeige.
Der Film erzählt uns drei Hauptgeschichten, die irgendwie miteinander verwoben sind – bisschen wie bei „Pulp Fiction“, nur noch düsterer. Manchmal taucht ein Charakter aus der einen Story plötzlich in ner anderen auf. Hab beim ersten Schauen nicht alles gecheckt, musste den Film zweimal sehen, um alle Verbindungen zu kapieren.
Story Nummer eins: Da ist dieser Cop John Hartigan (Bruce Willis), kurz vor der Rente. Eigentlich sollte er sich keine Probleme mehr machen, aber dann will er unbedingt die kleine Nancy vor diesem psychopathischen Kinderschänder retten – dumm nur, dass der Typ der Sohn des mächtigen Senators Roark ist. Und plötzlich ist Hartigan derjenige, der am Arsch ist. Typisch, oder? Wie bei uns in Rheinland-Pfalz – wenn du dich mit den falschen Leuten anlegst… okay, so schlimm ist’s hier dann doch nicht!
Zweite Geschichte: Marv. Heilige Sch… was für ein Brocken! Mickey Rourke spielt ihn absolut unerkennbar unter Tonnen von Make-up. Marv hat endlich mal Sex mit der wunderschönen Goldie, wacht auf und sie ist tot. Natürlich denken alle, er hat’s getan. Also macht er sich auf die Suche nach dem echten Killer. Und Marv ist jemand, den man NICHT zum Feind haben will. Erinnert mich bisschen an meinen Nachbarn aus Andernach, nur ohne die Mordlust.
Geschichte Nummer drei dreht sich um Dwight (Clive Owen), der eigentlich nur seine Ex-Freundin Shellie vor ihrem gewalttätigen Ex-Freund Jackie Boy beschützen will. Der Typ stellt sich als korrupter Cop heraus, und plötzlich hat Dwight nicht nur Ärger mit ihm, sondern mit den Nutten aus „Old Town“, die ihre eigenen Gesetze haben. Alles eskaliert so heftig, dass es mir beim Zuschauen fast schwindelig wurde.
💡 Insider-Tipp: Als wir den Film neulich nochmal angeschaut haben, ist mir aufgefallen, dass man echt aufpassen muss, wann welche Geschichte spielt! Die Timeline hüpft wild durcheinander. Hartigan rettet die kleine Nancy am Anfang, aber am Ende ist sie erwachsen. Hab meinen Kumpels das erklären müssen, die waren total verwirrt. Vielleicht besser beim Schauen nicht zu viel Bier trinken… 😅
Der Look: Schwarz-Weiß mit Farbspritzern
Was mich bei „Sin City“ echt umgehauen hat – und das kommt auf DVD/Blu-ray zuhause längst nicht so krass rüber wie im Kino – war dieser irre Look! Fast komplett in Schwarz-Weiß, aber dann BOOM! Plötzlich ist das Kleid rot. Oder die Augen blau. Oder das Blut gelb (wer kommt auf sowas?!).
Ich find’s witzig – hier in Neuwied gibt’s so ’ne kleine Indie-Galerie, da hing letztes Jahr Kunst, die total vom Sin-City-Stil inspiriert war. Hab mit dem Künstler gequatscht, der meinte, „ohne den Film hätte ich nie so gemalt“. Der Einfluss ist echt überall zu spüren.
Die Kameraführung ist auch der Hammer! Manchmal denkt man echt, man blättert durch’n Comic. Hab mal gelesen, dass Rodriguez praktisch jeden Shot exakt wie in Millers Comic nachgestellt hat. Kein Wunder, dass Miller am Ende so begeistert war.
Die Köpfe hinter Sin City: Starke Truppe!
🎭 Wer spielt mit?
- Bruce Willis als John Hartigan – der letzte ehrliche Cop
- Mickey Rourke als Marv – und den erkennt kein Mensch unter der Maske!
- Jessica Alba als Nancy Callahan – die Stripperin mit dem Herz aus Gold
- Clive Owen als Dwight McCarthy – cooler als cool
- Benicio Del Toro als Jackie Boy – echt widerlich gespielt!
- Elijah Wood als Kevin – nie wieder kann ich Frodo sehen, ohne zu schaudern
- Rosario Dawson als Gail – was für eine Powerfrau!
- Jaime King als Goldie/Wendy – die Zwillinge
- Brittany Murphy als Shellie – arme Seele
- Nick Stahl als Roark Junior/Yellow Bastard – ekelhaft gut gespielt
- Rutger Hauer als Kardinal Roark – kurz aber eindrucksvoll
🎬 Dahinter standen:
- Regie: Robert Rodriguez und Frank Miller (plus Quentin Tarantino für eine Szene)
- Drehbuch: Frank Miller und Robert Rodriguez (natürlich basierend auf Millers Comics)
- Kamera: Rodriguez selbst! Der Typ macht praktisch alles selbst
- Musik: Wieder Rodriguez, zusammen mit John Debney und Graeme Revell
- Schnitt: Ratet mal? Yep, Rodriguez
Ich mein, wie krass ist das denn? Rodriguez hat bei dem Film praktisch ALLES gemacht! Kein Wunder, dass er so ne spezielle Vision hat. Erinnert mich an meinen Nachbarn, der baut sein Haus auch komplett alleine um – nur dass das Ergebnis nicht ganz so beeindruckend ist wie Sin City… 😂
💡 Fun Fact: Mickey Rourke hatte anfangs überhaupt keinen Bock auf die Maske für Marv! Der musste jeden Drehtag drei Stunden in der Maske sitzen – stellt euch das mal vor! Ich werd schon unruhig, wenn ich 10 Minuten beim Friseur warten muss. Am Set haben ihn manche Leute angeblich nicht erkannt und einfach ignoriert, weil sie dachten, er wäre nur irgendein Crew-Mitglied. Hat er mal in einem Interview erzählt.
Besondere Performances, die hängen bleiben
Muss euch sagen, dass mich die schauspielerischen Leistungen echt beeindruckt haben. Besonders Mickey Rourke als Marv ist der absolute Wahnsinn. Ich mein, schaut euch den Mann an! Völlig unkenntlich unter der Maske, bewegt sich wie ein wilder Stier und hat trotzdem diese verletzliche Seite.
Der renommierte Filmkritiker Roger Ebert – einer meiner Lieblingsfilmexperten – hat mal geschrieben: „Mickey Rourke als Marv ist eine Offenbarung, eine Verwandlung, die so weit geht, dass der Schauspieler kaum zu erkennen ist.“ Hab ich im Original gelesen und musste voll zustimmen.
Willis macht auch ’nen super Job als Hartigan. Bei manchen seiner Szenen hat mir’s echt das Herz zusammengezogen. Kennt man den sonst eher als Actionheld, gibt er hier dem ganzen ne echte emotionale Tiefe.
Und dann Elijah Wood! Leute, legt die Herr-der-Ringe-DVDs beiseite, wenn ihr ihn hier seht. Er spielt diesen Kevin, einen völlig wahnsinnigen Killer, der kein Wort spricht und nur hinter seiner Brille hervorguckt. Hab ihn danach nie wieder als netten Hobbit sehen können.
💡 Kleiner Insider: Wusstet ihr, dass Clive Owen eigentlich gar nicht die erste Wahl für Dwight war? Leonardo DiCaprio war angefragt, hat aber abgelehnt. Im Nachhinein kann ich mir Leo da aber auch gar nicht vorstellen – Owens kantiges Gesicht passt einfach perfekt zu diesem Noir-Look. Manchmal hat man eben Glück im Unglück!
Die deutschen Stimmen von Sin City
Hab den Film erst neulich mit nem Kumpel aus Andernach auf Deutsch geschaut. Er ist Synchron-Freak und hat die ganze Zeit rumgenörgelt, dass man Filme im Original schauen sollte. Aber mal ehrlich: Die deutsche Synchro ist mega! Bei dem Film hab ich echt nicht das Gefühl, was zu verpassen.
Schauspieler*in | Rolle | Deutsche Synchronstimme |
---|---|---|
Bruce Willis | John Hartigan | Manfred Lehmann |
Mickey Rourke | Marv | Thomas Fritsch |
Clive Owen | Dwight McCarthy | Tobias Kluckert |
Jessica Alba | Nancy Callahan | Maria Koschny |
Benicio Del Toro | Jackie Boy | Udo Schenk |
Rosario Dawson | Gail | Arianne Borbach |
Rutger Hauer | Kardinal Roark | Thomas Danneberg |
Elijah Wood | Kevin | Timmo Niesner |
💡 Kleine Synchron-Anekdote: Ich muss immer lachen, wenn ich Manfred Lehmann höre. Letztens im Baumarkt in Neuwied hab ich ’nen Typen mit dieser Stimme telefonieren hören und hab mich automatisch umgedreht, weil ich dachte, Bruce Willis steht hinter mir! Die Stimme ist einfach SO ikonisch. Hat mir natürlich keiner geglaubt, als ich das zuhause erzählt hab… 🙄
Meine ganz persönliche Filmbesprechung

Sin City ist nicht bloß irgendein Film, sondern ein echtes Kinoerlebnis, das sich in die Netzhaut brennt. Die düstere Comicwelt wird mit einer Intensität und Liebe zum Detail auf die Leinwand gebracht, dass einem die Kinnlade runterklappt. Trotz (oder gerade wegen?) der extremen Gewalt entwickelt der Film einen seltsamen moralischen Kompass im Chaos von Basin City. 🖤🎬🔥
Erinnerung eingebrannt! Das ist das Erste, was mir zu „Sin City“ einfällt. Diesen Film vergisst man einfach nicht, wenn man ihn mal gesehen hat. Ich saß damals im Kino und wusste ehrlich nicht, ob ich begeistert oder verstört sein sollte. Wahrscheinlich beides. Was Rodriguez und Miller da abgeliefert haben, ist Cinema pur!
Wenn mich jemand fragt, warum ich Film studieren wollte (hab’s dann doch gelassen für BWL – naja, kann man nichts machen), zeig ich immer „Sin City“ als Beispiel. Dieser visuelle Stil! Dieser knallharte Kontrast! Die Art, wie einzelne Farben aus dem Schwarz-Weiß herausstechen. Manchmal halte ich bei der DVD auch einfach an und zeig Freunden einzelne Frames – die könntest du alle einrahmen und aufhängen.
Der beste Filmabend ever war letztes Jahr, als ich meinen Kumpel Dirk aus Mülheim-Kärlich überredet hab, den Film zum ersten Mal zu schauen. Wir haben Nachos gemacht, Bier kaltgestellt und die Surround-Anlage aufgedreht. Seine Reaktion bei der ersten Marv-Szene? „WTF?! DAS ist Mickey Rourke?!“ – Priceless. Ich hab fast die Nachos quer über’s Sofa gespuckt vor Lachen.
Atmosphäre, die knistert
Was mir am besten gefällt, ist, wie der Film die Comic-Stimmung transportiert. Hier wird nicht einfach versucht, nen Comic zu verfilmen – hier WIRD der Comic zum Leben erweckt. Jeder Shot, jede Kameraeinstellung, jedes bisschen Licht und Schatten… Alles fühlt sich an wie direkt aus Millers Gehirn auf die Leinwand gebracht.
Muss zugeben, dass ich nach dem Film direkt in den Comic-Laden in der Koblenzer Innenstadt gerannt bin und mir alle „Sin City“-Bücher geholt hab. War nicht billig, aber verdammt nochmal jeden Cent wert. Ist schon krass, wie genau der Film den Vorlagen folgt. Manchmal hältst du das Buch in der Hand und denkst „Hä? Das ist ja 1:1 der Film.“
Die drei Storylines… maaaan. Als ich den Film das erste Mal sah, war ich ehrlich gesagt etwas verwirrt. Hat ne Weile gedauert, bis ich kapiert hab, wann was passiert und wie alles zusammenhängt. Aber beim zweiten Schauen? Mind blown! Wie alles ineinandergreift, wie Charaktere kurz in anderen Geschichten auftauchen – einfach clever gemacht.
Brutal, aber mit Stil
Klar, über die Gewalt muss man reden. Die ist schon… heftig. Gibt Szenen, da hab ich selbst als abgehärteter Filmfan kurz weggeguckt. Aber – und das ist wichtig – es fühlt sich nie billig oder exploitativ an. Die Gewalt ist stylized, überhöht, comicmäßig… nicht realistisch. Trotzdem nichts für schwache Nerven.
Mein Kumpel Tobi aus Lahnstein hat nach dem Film gesagt: „Das ist doch krank!“ – aber er hat den Film trotzdem bis zum Ende geschaut und zugegeben, dass er visuell beeindruckt war. Ich glaub, das ist die typische Reaktion: Man ist gleichzeitig abgestoßen und fasziniert.
Was mich immer wieder packt, ist die moralische Dimension. In dieser Stadt voller Dreck und Gewalt gibt’s diese Typen wie Hartigan und Marv, die bereit sind, alles zu opfern für das, was sie für richtig halten. Klar, ihre Methoden sind… fragwürdig. Aber in dieser Welt gibt’s eben keine andere Art von Gerechtigkeit. Das ist noir in Reinform.
Zu hart für den Mainstream?
Ich versteh, warum „Sin City“ nicht jedermanns Sache ist. Der Film verlangt was von dir. Er ist unbequem, fordert dich heraus, zwingt dich, hinzuschauen, wenn du eigentlich wegschauen willst. Und er macht keine Kompromisse – nicht bei der Gewalt, nicht bei der Moral, nicht beim Look.
Hab neulich erst mit nem Filmstudenten in ner Bar in Koblenz diskutiert, der meinte: „Sin City ist Style over Substance“. Da musste ich echt lachen. Als ob der Style nicht selbst Teil der Aussage wäre! Die radikale visuelle Umsetzung IST die Substanz, Mann!
Für mich bleibt „Sin City“ ein Meilenstein – nicht nur für Comic-Adaptionen, sondern für visuelles Erzählen im Kino generell. Der Film hat Türen aufgestoßen und gezeigt, was möglich ist, wenn Filmemacher wirklich keine Kompromisse eingehen.
Hinter den Kulissen: So entstand Sin City
🎥 Gedreht wurde…
- Wo? Troublemaker Studios, Austin, Texas – Rodriguez‘ eigenes Studio!
- Wann? März bis Juni 2004, also echt schnell für so’n Film
- Für wie viel? Ca. 40 Millionen Dollar – fast ein Schnäppchen!
- Besonderes? Fast ALLES vor Greenscreen! Kaum echte Sets
- Musik? Rodriguez selbst (der Typ kann alles!), John Debney, Graeme Revell
Ich könnt mir vorstellen, dass die Dreharbeiten echt strange waren. Stellt euch vor: Du bist Schauspieler und um dich rum ist NUR grüner Stoff! Nichts echt. Nix zum Anfassen. Mein Respekt an die Schauspieler-Crew ist nochmal um 300% gestiegen, als ich das erfahren hab.
🎭 Witzige Insider-Facts
- Rodriguez hat bei der Directors Guild gekündigt, nur damit Miller Co-Regie führen konnte!
- Tarantino hat seine Gastszene für symbolische 1 Dollar gedreht (als Gegenleistung, weil Rodriguez den Soundtrack für Kill Bill 2 umsonst gemacht hatte)
- Rourke hat sein Marv-Make-up am Anfang gehasst! Konnte kaum sehen oder hören während der Szenen
- Frank Miller selbst spielt den Priester in der Beichte-Szene mit Marv
- Mihos Schwerter in „Sin City“ sind die gleichen, die auch in „Kill Bill“ verwendet wurden – Tarantino hatte sie noch in seiner Garage!
Wie alles begann – mit einem ‚Nein‘
Die Story, wie „Sin City“ überhaupt verfilmt wurde, ist fast so cool wie der Film selbst. Miller hatte jahrelang ALLEN Filmstudios den Stinkefinger gezeigt, wenn sie seine Comics verfilmen wollten. Nach den Erfahrungen mit „RoboCop“ und so weiter hatte er die Schnauze voll von Hollywood.
Und dann kam Rodriguez mit ’nem Ansatz, den noch keiner probiert hatte. Er dachte nicht „Wie adaptieren wir das?“ sondern „Wie bringen wir diesen Comic 1:1 auf die Leinwand?“ Und was macht er? Er dreht auf eigene Kosten (!) einen kurzen Test-Film mit Josh Hartnett, lädt Miller ein und zeigt’s ihm.
Miller war skeptisch – logisch, nach den ganzen Enttäuschungen – aber als er den Clip sah… BOOM! Überzeugt. Die Szene landete später sogar im fertigen Film als Eröffnung und Ende. Ziemlich meta, oder?
Hätte nicht gedacht, dass Rodriguez so hartnäckig sein würde! Er ist aus der Directors Guild of America ausgetreten, nur damit Miller als Co-Regisseur gelistet werden konnte. Die DGA erlaubt nämlich keine Co-Regie, außer bei etablierten Teams. Schon krass, was für eine Hingabe das zeigt. Da können sich unsere lokalen Filmemacher hier in Rheinland-Pfalz echt eine Scheibe abschneiden!
Technische Revolution
Bin kein Technik-Nerd, aber was Rodriguez bei „Sin City“ abgezogen hat, war seiner Zeit um Jahre voraus. Der Film wurde komplett digital gedreht – zu einer Zeit, als die meisten Filme noch auf… na, wie heißt das Zeug… Film gedreht wurden!
Fast alle Szenen wurden vor Greenscreen gedreht. Kein einziges echtes Set! Krass, oder? Voll witzig: Als mein Kumpel Matze (der ist Tontechniker) das gehört hat, meinte er: „Muss ein Albtraum gewesen sein für den Ton.“ Aber anscheinend hat’s geklappt.
Die HD-Kameras, die sie benutzt haben, waren damals total neu. Rodriguez soll angeblich gesagt haben, dass er ohne Digitalfilm „Sin City“ niemals so hätte machen können. Der Typ ist echt ein Pionier. Bisschen wie dieser Indy-Filmemacher aus Mainz, der immer mit seinem selbstgebauten Equipment angibt – nur dass Rodriguez es tatsächlich drauf hat. 😂
Krasser Fakt: Der ganze Film wurde in nur 32 Drehtagen abgedreht! DREIßIG-ZWEI! Für so einen visuell komplexen Film ist das Wahnsinn. Zum Vergleich: Für große Hollywood-Produktionen werden oft 90-120 Drehtage angesetzt. Rodriguez ist bekannt dafür, mega effizient zu arbeiten – der macht halt ALLES selbst: Regie, Kamera, Schnitt, Musik… Kein Wunder, dass er Zeit spart, wenn er nicht auf 10 verschiedene Departments warten muss!
Häufig gestellte Fragen zu Sin City
Basiert Sin City auf einem Comic oder ist es ein eigenständiger Film?
Yepp! Sin City basiert auf Frank Millers gleichnamiger Comic-Noir-Serie, die von 1991 bis 2000 erschienen ist. Der Film nimmt sich drei der populärsten Geschichten vor: „The Hard Goodbye“ (Marvs Rachefeldzug), „The Big Fat Kill“ (Dwights Abenteuer in Old Town) und „That Yellow Bastard“ (Hartigans Kampf gegen die Roarks). Hab mir nach dem Film alle Comics gekauft – die sind manchmal sogar noch heftiger als der Film!
Kam da nicht auch irgendwann eine Fortsetzung raus?
Ja, 2014 erschien „Sin City 2: A Dame to Kill For“. Wieder mit Rodriguez und Miller als Regisseure, wieder mit vielen Stars. Aber – und das tut echt weh – der Film war einfach nicht so gut wie Teil 1. Weder beim Publikum noch bei Kritikern kam er an. Hab ihn selbst im Kino gesehen und war enttäuscht. Irgendwie fehlt der Zauber des ersten Teils. Meine Meinung: Einmal schauen, dann vergessen.
Warum ist der Film in Schwarz-Weiß mit nur einzelnen Farben?
Das ist direkt von Millers Comics übernommen! Die sind auch in diesem starken Schwarz-Weiß-Kontrast gezeichnet, mit gezielten Farbakzenten. Es verstärkt den Noir-Charakter und gibt dem Film seinen einzigartigen Look. Man sieht sofort „Ah, das ist Sin City!“ Hab mal versucht, beim Fotografieren diesen Look nachzumachen – nicht so einfach, wie es aussieht. Mit Snapseed-App kommt man zumindest nahe ran.
Kann ich Sin City irgendwo streamen?
Kommt immer drauf an, wo und wann. Der Film wandert zwischen den Streaming-Diensten. Zuletzt hab ich ihn auf Disney+ gesehen (weil sie die Rechte von 20th Century Fox übernommen haben), aber er war auch schon auf Netflix und Amazon Prime. Wenn nichts geht, kannst du ihn immer noch bei den digitalen Videotheken leihen oder kaufen (iTunes, Google Play, Maxdome etc.). Die Blu-ray ist aber die beste Option – der Film profitiert echt von der höheren Bildqualität!
Wie nah ist der Film an den Comics?
Unverschämt nah! Ich war echt baff, als ich die Comics nach dem Film gelesen hab. Manche Szenen sind literally Panel für Panel umgesetzt. Viele Dialoge sind 1:1 übernommen. Kein Wunder, dass Miller so begeistert war – der Film respektiert seine Arbeit total. Es gibt minimale Anpassungen für die Leinwand, aber im Grunde hat Rodriguez versucht, die Comics zum Leben zu erwecken, nicht sie zu „adaptieren“ im klassischen Sinn.
Für wen ist Sin City was? Meine ehrliche Einschätzung
Sin City ist perfekt für dich, wenn du…
- besondere visuelle Erlebnisse suchst – mal ehrlich, so was sieht man nicht alle Tage!
- auf düstere Neo-Noir-Geschichten und moralisch zwielichtige Charaktere stehst
- kein Problem mit stilisierter (aber heftiger) Gewalt hast
- Comics oder Graphic Novels magst und deren direkte Umsetzung sehen willst
- manchmal Bock auf Filme hast, die dich etwas aus der Komfortzone holen
Finger weg von Sin City, wenn du…
- empfindlich auf Gewaltdarstellungen reagierst – echt, das ist nichts für schwache Nerven!
- Geschichten brauchst, die einfach und geradlinig erzählt werden
- lieber realistische statt stilisierte Filme schaust
- dir keinen Film antun willst, bei dem du manchmal wegschauen musst
💡 Persönliche Empfehlung: Ich sag immer zu Freunden, die Sin City sehen wollen: „Probier’s einfach aus, aber sei vorbereitet!“ Am besten schaut man den Film in einer kleinen Gruppe – hat bei uns zu den besten Film-Diskussionen überhaupt geführt. Und: Der Film ist FSK 18, und das aus gutem Grund. Wir haben ihn mal mit einem 17-jährigen Kumpel geschaut… der hatte danach echt Alpträume, kein Witz!
Wenn dir Sin City gefällt, könnten diese Filme auch was für dich sein
Bist du auf den Geschmack gekommen? Dann gib diesen Perlen mal eine Chance:
Watchmen (2009)
The Spirit (2008)
Blade Runner (1982)
Dark City (1998)
Was diese Filme mit Sin City gemeinsam haben
Warum ich gerade diese Filme empfehle? Ganz einfach: Sie ticken ähnlich wie Sin City, wenn auch auf ihre eigene Art!
„300“ ist ebenfalls von Frank Miller und wurde von Zack Snyder in einem ähnlich stilisierten Look verfilmt. Nicht Schwarz-Weiß, aber auch krass visuell und heftig brutal. Hat mir aber nicht ganz so gut gefallen wie Sin City – zu viel Zeitlupen-Action für meinen Geschmack.
„Watchmen“ – oh Mann, den liebe ich fast genauso wie Sin City! Auch eine Comic-Adaption, auch düster und kompromisslos. Snyder hat sich da echt Mühe gegeben, dem Comic treu zu bleiben. Haben wir damals mit der ganzen WG im Kino in Neuwied geschaut, danach mussten wir erstmal zwei Stunden bei Bier diskutieren!
„The Spirit“ kommt von Frank Miller selbst als Regisseur – muss aber sagen, ohne Rodriguez hat’s nicht so gut funktioniert. Trotzdem sehenswert für den Look.
„Blade Runner“ und „Dark City“ liegen mir besonders am Herzen. Das sind keine Comic-Adaptionen, aber sie haben diese unglaubliche Noir-Atmosphäre und visuelle Stärke. „Blade Runner“ ist ohnehin Pflicht für jeden Filmfan, und „Dark City“ ist ein unterschätztes Meisterwerk, das mehr Aufmerksamkeit verdient!
📌 Heißer Tipp: Wenn du nur EINEN Film aus dieser Liste schauen kannst, nimm „Watchmen“ in der Ultimate Cut Version. Der Film ist ähnlich wie Sin City eine radikale, kompromisslose Adaption eines geliebten Comics. Der renommierte Roger Ebert nannte ihn „eine Art Anti-Superhelden-Film“ – und traf damit den Nagel auf den Kopf. Die Extended Version ist zwar fast 3,5 Stunden lang, aber jede Minute wert!
Technik-Nerdkram zu Sin City
📀 Sin City kaufen oder streamen? Ich empfehle die Blu-ray für die beste Qualität – der Film lebt von seinen visuellen Details. Gibt’s hier auf Amazon oder in den üblichen Videotheken.
📋 Technik-Facts für die Nerds unter uns
Was? | Details |
---|---|
Bildformat | 1.85:1 (nicht ganz so breit wie manche Blockbuster) |
Kamera | Sony CineAlta HDC-F950 (damals state-of-the-art) |
Sound | Dolby Digital, DTS 5.1 (klingt auf meiner Anlage HAMMER) |
Schnitt | Robert Rodriguez (der macht einfach ALLES selbst!) |
Effekte | Troublemaker Digital (Rodriguez‘ eigene Firma) |
💬 Deine Meinung ist gefragt!
Warst du auch so geflasht von Sin City wie ich? Oder findest du den Film übertrieben und zu brutal? Was hältst du vom Schwarz-Weiß-Look? Ich bin echt gespannt auf deine Meinung – schreib’s in die Kommentare und lass uns drüber diskutieren! Wie denkst du über die moralisch ambivalenten Helden?
Visuell wirklich toll gemacht, das verbreitet seine ganz eigene Stimmung und passt gut zu den düsteren Geschichten. Hatte ich echt Spaß dran. Finde es nur schade, dass der Nachfolger dann ziemlich schlecht ausfiel.
Ja sehe ich auch so. Eva Green ist schon ein Genuss sie zu sehen…..aber das hier war einfach nur plump. Wie viele Fortsetzungen, hätte man sich den sparen können.
Ich glaube, dass die da zu viel wollten. Kann mir vorstellen, die wollten den Ersten nochmal übertreffen und alles ein bisschen geiler, größer und kultiger machen, aber das ging dann nach hinten los. Zumindest habe ich den Eindruck dazu.