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Nightmare on Elm Street 5 – Das Trauma


Nightmare on Elm Street 5 - Das Trauma
Der 1989 erschienene Horrorstreifen Nightmare on Elm Street 5 – Das Trauma (Originaltitel: A Nightmare on Elm Street 5: The Dream Child) setzt die Geschichte rund um den berüchtigten Traumdämon Freddy Krueger fort, der diesmal auf noch finsterere Weise zurückkehrt. Unter Regie von Stephen Hopkins und mit Robert Englund in seiner Paraderolle als klauenbewehrter Killerdämon versucht Freddy diesmal, durch die Träume eines ungeborenen Kindes in die reale Welt zurückzukehren. Die Fortsetzung des erfolgreichen vierten Teils ist deutlich düsterer gestaltet und verwendet einen bläulichen Farbfilter, der der Geschichte eine noch bedrohlichere Atmosphäre verleiht.

📽️ Film-Fakten auf einen Blick:

  • 🎬 Originaltitel: A Nightmare on Elm Street 5: The Dream Child
  • 📆 Erscheinungsjahr: 1989
  • 🎭 Genre: Horror, Fantasy
  • ⏱️ Laufzeit: 89 Minuten
  • 🔞 FSK: ab 18 Jahren
  • 🎞️ Produktion: New Line Cinema

Handlung:

Etwa ein Jahr nach den Ereignissen des vierten Films hat Alice Johnson (Lisa Wilcox) ihr Leben wieder einigermaßen im Griff und genießt die Beziehung mit ihrem Freund Dan Jordan (Danny Hassel). Doch die Ruhe währt nicht lange – bald wird sie von beunruhigenden Träumen heimgesucht, in denen sie die Nonne Amanda Krueger sieht, Freddys Mutter, die in einer psychiatrischen Anstalt von Geisteskranken vergewaltigt wurde und später Freddy zur Welt brachte.

Als Alice entdeckt, dass sie von Dan schwanger ist, nimmt der Horror erst richtig seinen Lauf. Freddy nutzt die Träume des ungeborenen Kindes, um zurückzukehren und seine mörderischen Pläne fortzusetzen. In ihrer Traumwelt begegnet Alice nicht nur Krueger, sondern auch ihrem Sohn Jacob als Kind, der zwischen den Fronten steht – zwischen seiner Mutter und dem Mann mit der „seltsamen Hand“. Freddy beginnt erneut, Alices Freunde zu töten, darunter die angehende Supermodel-Schülerin Greta und den Comic-Fan Mark.

Alice muss feststellen, dass Freddy Jacobs Seele für sich gewinnen will, um wiedergeboren zu werden. Ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in dem Alice versuchen muss, ihr ungeborenes Kind vor Freddys Einfluss zu schützen und seine teuflischen Pläne zu durchkreuzen. Sie begibt sich auf die Suche nach Amandas Geist, in der Hoffnung, dass Freddys eigene Mutter ihr helfen kann, ihn endgültig zu besiegen.

⭐ Stab & Schauspieler

Regie: Stephen Hopkins
Drehbuch: Leslie Bohem
Produktion: Robert Shaye, Rupert Harvey
Musik: Jay Ferguson
Kamera: Peter Levy
Schnitt: Chuck Weiss, Brent A. Schoenfeld

Schauspieler|innen:

Schauspieler/in Rolle Deutsche Synchronsprecher/in
Robert Englund Freddy Krueger Detlef Bierstedt
Lisa Wilcox Alice Johnson Madeleine Stolze
Danny Hassel Dan Jordan Frank Schaff
Kelly Jo Minter Yvonne Miller Ulrike Stürzbecher
Erika Anderson Greta Gibson Dorette Hugo
Whit Hertford Jacob Johnson Dirk Meyer
Joe Seely Mark Gray Santiago Ziesmer
Beatrice Boepple Amanda Krueger Karin Buchali

🎬 Wissenswertes

Stephen Hopkins hatte nur acht Wochen Zeit, um den Film zu drehen und zu schneiden! Ursprünglich wurden dem Regisseur nur vier Wochen für den Dreh und vier weitere für den Schnitt zugestanden – eine extrem kurze Zeit für einen Film mit so vielen Spezialeffekten. Da Hopkins diese Herausforderung meisterte, wurde er anschließend direkt für die Regie von „Predator 2“ verpflichtet.

Interessant ist auch, dass Stephen King und Comic-Legende Frank Miller (bekannt für „Sin City“ und „The Dark Knight Returns“) ursprünglich angeboten wurde, den Film zu schreiben und Regie zu führen – beide lehnten jedoch ab. Hopkins bekam schließlich den Job als Regisseur am Valentinstag 1989 und musste den Film bis August desselben Jahres fertigstellen – ein wahnsinniges Tempo für einen Horrorfilm mit komplexen Effekten.

💡 Wusstest du schon?

Die Idee zu Nightmare 5 entstand eigentlich bereits während der Entwicklung von Teil 3! Executive Producer Sara Risher hatte ursprünglich vorgeschlagen, dass Freddy ein Baby haben sollte. Ihre genaue Pitch lautete angeblich: „Stellt euch vor, wie Freddy sich mit seinen Klauen aus dem Mutterleib herausschneidet!“ – eine Idee, die damals abgelehnt wurde, für Teil 5 aber wieder ausgegraben und umgedeutet wurde.

🎭 Besetzungs-Trivia

Die Schauspielerin Beatrice Boepple, die Freddys Mutter Amanda Krueger spielte, fand die Geburtsszene besonders schwierig zu drehen, da sie während der Dreharbeiten ihre Periode hatte – eine zusätzliche körperliche Belastung bei den ohnehin schon herausfordernden Aufnahmen.

Der Film verwendet eine außergewöhnliche Farbgebung mit einem blauen Filter, der eine düstere, alptraumhafte Atmosphäre erzeugt. Der visuelle Stil ist deutlich gotischer und finsterer als bei den Vorgängerfilmen. Besonders interessant sind die surrealistischen Bilder, wie zum Beispiel die Szene, in der Freddy’s Gesicht auf dem Ultraschallbild von Alices ungeborenem Kind erscheint – ein wahrhaft verstörender Moment.

Die Traumsequenzen gegen Ende des Films, in denen Alice und Jacob auf verwinkelten Treppen entgegen der Schwerkraft laufen, wurden direkt von den berühmten optischen Täuschungen des Künstlers M.C. Escher inspiriert. Robert Englund, der Freddy-Darsteller, war sofort begeistert, als Regisseur Hopkins ihm diese Idee auf einer Serviette skizzierte.

Robert Englund zur Zusammenarbeit mit Hopkins: „Ich traf Stephen Hopkins, der so was wie der schönste Mann Hollywoods ist, in einem Thai-Restaurant in Culver City. Stephen machte Storyboards, und er ist ein so toller Illustrator, dass ich einfach sagte: ‚Nimm mich jetzt.‘ Er meinte: ‚Ich will, dass diese ganze Sequenz wie M.C. Escher aussieht.‘ Ich sagte: ‚Oh, perfekt für eine Traumsequenz, ich verstehe.‘ Das war alles, was er mir sagen und auf einer Serviette kritzeln musste, und ich war begeistert.“

Für Whit Hertford, der den jungen Jacob spielte, gab es eine besondere Herausforderung: Als Minderjähriger durfte er den im Drehbuch vorgesehenen Satz „Fuck you, Krueger“ nicht aussprechen – die Aufnahme dieser Szene hätte gegen Jugendschutzbestimmungen verstoßen.

Der Song „Bring Your Daughter… to the Slaughter“ von Bruce Dickinson, dem Sänger der legendären Heavy-Metal-Band Iron Maiden, war ursprünglich exklusiv für diesen Film geschrieben worden. Ironischerweise erhielt der Song 1990 die Goldene Himbeere für den schlechtesten Film-Song – wurde aber später in einer leicht veränderten Version von Iron Maiden neu aufgenommen und erreichte in Großbritannien Platz 1 der Charts!

6/10

Meine Bewertung:

Ich muss zugeben, dass ich mit gemischten Gefühlen aus dem Kino kam, als ich Nightmare 5 zum ersten Mal gesehen hab. Der Film hat seine starken Momente – die Geburt von Freddy und die Szenen mit Amanda Krueger sind wirklich gruselig umgesetzt. Das Konzept, dass der Traumdämon über die Träume eines ungeborenen Kindes zurückkehrt, ist auch originell und hat was von einem verstörenden Märchen.

Allerdings merkt man dem Film an einigen Stellen den irren Produktionszeitplan an. Manche Effekte wirken etwas unfertig, und der Comic-Buch-Tod von Mark ist zwar kreativ, aber fast schon unfreiwillig komisch. Der Film schwankt zwischen ernstem Horror und übertriebenen, fast schon albernen Freddy-Sprüchen – da hätte man sich für eine Richtung entscheiden sollen.

Lisa Wilcox gibt aber trotzdem als Alice eine starke Performance, und die Idee, Freddys Vorgeschichte mehr einzubringen, ist gut umgesetzt. Was mich am meisten stört: Mit nur drei Todesszenen ist der Body Count für einen Slasher-Film relativ niedrig, und die Kills fehlt etwas das gewisse Etwas aus Teil 3 und 4.

GEHT SO
FLIMMERKISTE.NET
FILM BEWERTUNG
GEHT NOCH SO:
6/10
"VISUELL DÜSTERER TRAUMTRIP MIT GEHEMMTEM HORROR!"
DEINE REZENSION:
Der fünfte Teil der Freddy-Saga bietet durch seine blaue Farbfilter-Optik und die M.C. Escher-inspirierten Traumsequenzen eine faszinierende visuelle Erfahrung, krankt aber an zu wenig Kills und einer unausgewogenen Mischung aus ernstem Horror und Comedy-Elementen.

💭 Die Film-DNA von Nightmare 5

Der fünfte Teil der Elm Street-Reihe zeigt deutliche Einflüsse aus verschiedenen Horror-Subgenres. Das Thema der ungewollten Schwangerschaft und des „bösen Babys“ greift Elemente aus Klassikern wie Roman Polanskis „Rosemary’s Baby“ (1968) auf, während die surrealistischen Sequenzen in ihrer visuellen Gestaltung an Dario Argentos farbintensive Giallo-Filme erinnern.

Die Szenen in der psychiatrischen Anstalt mit ihrer bedrohlichen, gotischen Atmosphäre erinnern an frühe Gothic Horror-Filme und stellen eine interessante Verbindung zu Klassikern wie „Der Schrecken der Medusa“ her. Der visuelle Stil mit dem blauen Filter war zudem ein Novum im Horror-Genre der späten 80er und beeinflusste später ähnliche Farbfilter-Techniken in Filmen wie „Sieben“ von David Fincher.

🎬 Für Fans von…

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💬 Filmkritiker-Stimmen

»Trotz einer beeindruckenden Tasche voller Spezialeffekte beginnt der alte Fred immer mehr einem toten Pferd zu ähneln, auf dem die Studio-Bosse beharren, es weiter auszupeitschen.« – Variety (1989)

Stimme ich teilweise zu, aber „totes Pferd“ ist übertrieben. Klar, da bahnt sich eine gewisse Franchise-Müdigkeit an, aber gerade die Traumsequenzen zeigen noch deutlich kreative Energie. Besonders der blaue Farbfilter und die M.C. Escher-Treppen sind ebenso innovativ wie verstörend – da hat Hopkins neue Wege beschritten.

»Was ‚The Dream Child‘ am erfolgreichsten austrägt, ist ein empathisches, emotionales Engagement mit Teenage-Trauma und Schwangerschaft. Es spiegelt einen Siedepunkt der Spannung zwischen Hollywoods Tabu-Brechern und politischen Spießern wider.« – Nick Evan (Filmkritiker)

Hier hat der Kritiker einen wichtigen Punkt getroffen. Hinter der Horrormaske versteckt sich tatsächlich eine Auseinandersetzung mit den Ängsten ungewollt schwangerer Teenager – ein fast schon mutiges Thema für einen Mainstream-Horrorfilm Ende der 80er.

📺 Wo kann man „Nightmare on Elm Street 5: The Dream Child“ streamen?

Aktuell kannst du den Film als digitalen Kauf oder Leihfilm bei verschiedenen Anbietern finden:
Amazon Prime Video (Kaufen/Leihen)
Apple TV (Kaufen/Leihen)
– Tubi (kostenlos mit Werbung, allerdings nur in den USA verfügbar)

❓ FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Nightmare 5

Warum wurde die Rolle von Amanda Krueger in Teil 5 neu besetzt?

In „Nightmare on Elm Street 3“ wurde Amanda Krueger von Nan Martin gespielt, während in Teil 5 Beatrice Boepple die Rolle übernahm. Der Grund ist simpel: In Teil 5 sehen wir eine jüngere Version von Amanda, daher brauchte es eine jüngere Schauspielerin.

Wie viel Zeit hatte Regisseur Stephen Hopkins für den Dreh?

Laut Hopkins selbst hatte er nur etwa vier Wochen für den Dreh und weitere vier für den Schnitt – ein extrem knappes Zeitfenster für einen effektreichen Horrorfilm. Dass das Endprodukt unter diesen Bedingungen so gut aussieht, ist wirklich beeindruckend.

Ist Alice die einzige Figur, die Freddy zweimal überlebt hat?

Ja, Lisa Wilcox‘ Figur Alice Johnson ist tatsächlich der einzige Charakter in der gesamten „Nightmare“-Reihe, der zweimal gegen Freddy Krueger antreten und beide Male überleben konnte – ein bemerkenswerter Umstand, der sie zu einer wichtigen Figur im Franchise macht.

»Ich habe dir immer gesagt, dass Comic-Hefte nicht gut für dich sind.« – Freddy Krueger (Robert Englund)

Zum Abschluss eine persönliche Randnotiz: „Nightmare 5“ hat zwar seine Schwächen, aber der Film nimmt in der Reihe einen interessanten Platz ein, weil er versucht, den klassischen Slasher-Horror mit einer tieferen emotionalen Geschichte zu verbinden. Die Idee, Freddys Geburt und seine Mutter in den Mittelpunkt zu rücken, gibt dem Charakter eine zusätzliche Dimension. Und auch wenn die Effekte heute etwas datiert wirken mögen – in unserer Zeit der CGI-Überfrachtung hat das handgemachte Grauen der späten 80er seinen ganz eigenen nostalgischen Charme.

Trailer:

Was meint ihr: Ist Nightmare 5 besser als sein Ruf? Und hättet ihr damals als Alice das Baby behalten oder lieber abgetrieben, wenn ihr gewusst hättet, dass Freddy es als Traumkanal nutzt? Schreibt eure Meinung in die Kommentare!

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