Misery

misDer packende Psycho-Thriller Misery startete am 30. November 1990 in den US-Kinos und kam am 28. Februar 1991 auch in die deutschen Lichtspielhäuser. Rob Reiner, bekannt durch Erfolge wie „Stand by Me“ und „Harry und Sally“, führte Regie, während die Hauptrollen von James Caan und der Oscar-prämierten Kathy Bates brillant verkörpert wurden.

📽️ Film-Fakten auf einen Blick:

  • 🎬 Originaltitel: Misery
  • 📆 Erscheinungsjahr: 1990
  • 🎭 Genre: Psycho-Thriller, Horror, Drama
  • ⏱️ Laufzeit: 107 Minuten
  • 🔞 FSK: 16
  • 🎞️ Produktion: Castle Rock Entertainment, Columbia Pictures

Handlung:

Paul Sheldon, ein gefeierter Schriftsteller, beendet seinen neuesten Roman in einem abgelegenen Berghotel in Colorado und macht sich auf den Heimweg – ungeahnt, dass dieser Tag sein Leben für immer verändern wird. In einem heftigen Schneesturm verliert er die Kontrolle über seinen Wagen und stürzt einen Abhang hinunter. Wie durch ein Wunder wird er von Annie Wilkes gefunden und in ihr abgelegenes Haus gebracht.

Die ehemalige Krankenschwester Annie entpuppt sich schnell als Pauls „Nummer-1-Fan“ und pflegt den schwerverletzten Autor mit akribischer Sorgfalt. Abgeschnitten von der Außenwelt – kein Telefon, keine Besucher, mitten im Nirgendwo – ist Paul vollkommen auf Annie angewiesen. Die anfängliche Dankbarkeit weicht jedoch bald blankem Entsetzen, als Annie Pauls neuestes Manuskript liest und darin den Tod ihrer Lieblingsromanfigur Misery Chastain entdeckt.

Was als Rettung begann, wird zum Albtraum: Annie zwingt Paul, einen neuen Roman zu schreiben, in dem er Misery wieder zum Leben erweckt. Dabei offenbart sie zunehmend ihre psychotische Persönlichkeit – mal fürsorglich und liebevoll, im nächsten Moment brutal und unberechenbar. Für Paul beginnt ein psychologisches Katz-und-Maus-Spiel, bei dem er nicht nur um seine künstlerische Freiheit, sondern buchstäblich um sein Leben schreibt.

Während in der Stadt Sheriff Buster die Suche nach dem vermissten Autor aufnimmt, versucht Paul heimlich, einen Fluchtplan zu schmieden. Doch Annie ist wachsam und ihre Reaktionen auf jeden Fluchtversuch werden immer drastischer. In diesem Kammerspiel aus Abhängigkeit, Besessenheit und Gewalt muss Paul all seine Kreativität nutzen, um einen Ausweg aus seiner ganz persönlichen „Misery“ zu finden.

⭐ Stab & Schauspieler

Filmstab:

  • Regie: Rob Reiner
  • Drehbuch: William Goldman (nach dem Roman von Stephen King)
  • Produzent: Andrew Scheinman, Rob Reiner
  • Musik: Marc Shaiman
  • Kamera: Barry Sonnenfeld
  • Schnitt: Robert Leighton

Schauspieler|innen:

Rolle Schauspieler|in Deutsche Synchronstimme
Paul Sheldon James Caan Jürgen Heinrich
Annie Wilkes Kathy Bates Rita Engelmann
Sheriff Buster Richard Farnsworth Friedrich W. Bauschulte
Virginia Frances Sternhagen Tilly Lauenstein
Marcia Sindell Lauren Bacall Ursula Traun

🎬 Wissenswertes

Die Entstehungsgeschichte von „Misery“ ist fast genauso faszinierend wie der Film selbst. Wie ich neulich noch bei einem Filmabend mit meinen Koblenzer Kinokumpels festgestellt hab, wissen erstaunlich wenige Leute, dass dieser Psycho-Thriller eigentlich ziemlich autobiografische Züge trägt. Stephen King hatte die Idee zum Roman während einer ziemlich unschönen Phase seiner Karriere. Er fühlte sich von seinen Fans in eine Ecke gedrängt – alle wollten immer nur Horror von ihm lesen, während er gern mal was anderes ausprobiert hätte. Da hat er sich wohl in seinem Schreibzimmer am Fenster gesessen und gedacht: „Was wäre, wenn einer meiner Fans mich zum Schreiben zwingen würde?“ So isch der King halt, bisschen gruselig, der Gedankengang.

💡 Wusstest du schon?

Ursprünglich sollte gar nicht James Caan die Rolle des Paul Sheldon spielen! Regisseur Rob Reiner hatte eigentlich Warren Beatty, William Hurt und Kevin Kline im Auge – aber die wollten alle net. Sogar Robert De Niro, den ich noch vorige Woche in einem völlig anderen Streifen im Broadway Kino hier in Neuwied gesehen hab, hat abgesagt. Ist im Nachhinein kaum vorstellbar, oder?

🎭 Besetzungs-Trivia

Für Kathy Bates war „Misery“ der große Durchbruch – obwohl sie damals schon 42 war und vorher hauptsächlich Theaterrollen gespielt hatte! Sie gewann für ihre unheimliche Darstellung der Annie Wilkes sofort den Oscar als beste Hauptdarstellerin, was für einen Horrorfilm echt ungewöhnlich ist. Eigentlich wollte man die Rolle zuerst Bette Midler oder sogar Anjelica Huston geben – kannste dir das vorstellen? Wär bestimmt ein komplett anderer Film geworden!

Als ich den Film das erste Mal im Residenz-Kino in Lahnstein gesehen hab, war ich besonders von den Dreharbeiten beeindruckt. Die fanden nämlich fast komplett in chronologischer Reihenfolge statt – recht ungewöhnlich für Hollywood, aber Rob Reiner wollte, dass man Pauls zunehmende körperliche und seelische Erschöpfung wirklich spürt. Und James Caan meinte später in Interviews, dass die Dreharbeiten zu den anstrengendsten seiner Karriere gehörten – und der Mann hat immerhin den „Paten“ gedreht!

Die berühmte „Knöchelbrecher-Szene“ wurde übrigens abgemildert – im Buch hackt Annie Pauls Fuß mit einer Axt ab und kauterisiert die Wunde mit einem Schweißbrenner. Die Filmemacher fanden das zu brutal und zu unrealistisch für Annie, die ja Krankenschwester war und medizinisches Wissen besaß. Stephen King soll angeblich bei einer Testvorführung trotzdem bei genau dieser Szene vor Schreck aus seinem Sitz gesprungen sein – und das will bei dem Mann wirklich was heißen!

Ein Fun Fact, den selbst eingefleischte Filmfans oft verpassen: Der Regisseur des fiktiven „Misery“-Films, den Annie und Paul im Fernsehen sehen, ist tatsächlich Rob Reiner höchstpersönlich in einem Cameo-Auftritt! Und nochwas, was mir erst beim dritten Anschauen aufgefallen ist: Im Hintergrund von Annies Haus kannste in mehreren Szenen Sammlerpuppen sehen – ein subtiler Hinweis darauf, dass sie Paul wie eine lebensgroße Puppe behandelt. Schon bisschen gruselig, wenn man genau hinguckt.

Warum hat Annie Wilkes eigentlich Schweinen Namen von Romanfiguren gegeben?

Das spiegelt ihre verstörte Psyche wider. Annie vermischt Fiktion und Realität und überträgt ihre Obsession mit Pauls Büchern auf ihren Alltag. Die Schweine sind quasi ihre einzigen „Freunde“ neben ihren geliebten Romanfiguren.

Wurde „Misery“ an Originalschauplätzen in Colorado gedreht?

Tatsächlich nein! Obwohl die Geschichte in Colorado spielt, wurden die meisten Außenszenen in Nevada und Kalifornien gedreht. Das Innere von Annies Haus war komplett ein Studioset – perfekt gebaut, um die klaustrophobische Atmosphäre einzufangen.

Hat Stephen King am Drehbuch mitgearbeitet?

Nee, das Drehbuch stammt komplett von William Goldman, der auch „Die Braut des Prinzen“ und „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ geschrieben hat. King war aber mit der Umsetzung sehr zufrieden und hat den Film mehrfach öffentlich gelobt – was bei Verfilmungen seiner Werke nicht immer der Fall ist!

📝 Meine Bewertung

TOP-FILM!
FLIMMERKISTE.NET
FILM BEWERTUNG
FILMPERLE:
9/10
"PACKENDER PSYCHOLOGISCHER ALBTRAUM MIT OSCARREIFER DARSTELLUNG!"
DEINE REZENSION:
Misery ist ein Meisterwerk des psychologischen Horrors, das auch nach über 30 Jahren nichts von seiner beklemmenden Intensität verloren hat. Kathy Bates liefert eine der unvergesslichsten Darstellungen einer Antagonistin der Filmgeschichte ab - zwischen fürsorglicher Krankenschwester und unberechenbarer Psychopathin. Die klaustrophobische Inszenierung und das brillante Drehbuch machen den Film zu einem zeitlosen Klassiker.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich „Misery“ anfangs unterschätzt hatte. Dachte, wird halt son typischer 90er-Jahre-Thriller mit ein bisschen Grusel. Aber Junge, war ich danach platt! Kathy Bates spielt diese Annie Wilkes mit einer Intensität, die mir echt unter die Haut gegangen ist. Wenn die zwischen zuckersüß und komplett durchgeknallt wechselt – da stellen sich mir heute noch die Nackenhaare auf.

Was mich besonders beeindruckt, ist wie der Film mit minimalen Mitteln maximale Spannung erzeugt. Fast das ganze Ding spielt in einem Haus, mit praktisch nur zwei Schauspielern, und trotzdem klebt man die ganzen 107 Minuten wie festgenagelt am Bildschirm. Rob Reiner verzichtet auf billige Schockmomente und setzt stattdessen auf psychologischen Horror, der viel nachhaltiger wirkt.

Die Szene mit dem Holzkeil zwischen den Knöcheln – boah, da hab ich damals im Kinosessel förmlich mitgezuckt! Und das macht der Film ganz ohne übertriebene Splatter-Effekte, einfach durch Andeutungen und Kameraführung. Das ist für mich echtes Filmhandwerk und nicht dieses moderne CGI-Gedöns.

Wenn de mich fragst: „Misery“ gehört zu den Top 3 Stephen-King-Verfilmungen überhaupt, direkt neben „Shining“ und „Die Verurteilten“. Ein zeitloser Klassiker, der zeigt, dass wahre Angst im Kopf entsteht und nicht durch Effekthascherei.

👍 Für Fans von…

Psycho
Shining
Der schwarze Spiegel
Komm und sieh
Das Schweigen der Lämmer

Die „Film-DNA“ von Misery zeigt deutliche Einflüsse von klassischen Psychothrillern wie Hitchcocks „Psycho“, aber auch von Gefangenschaftsdramen. Der Film hat seinerseits spätere Werke wie „Panic Room“, „Zodiac“ oder „Get Out“ inspiriert – alle Filme, die mit klaustrophobischen Elementen und psychologischem Horror arbeiten.

🍿 Wo kann ich Misery streamen?

Aktuell kannst du „Misery“ bei Amazon Prime Video im Abo streamen. Alternativ steht der Film auch bei Netflix zur Verfügung. Natürlich kannst du den Film auch als DVD oder Blu-ray bei Amazon kaufen.

💬 Filmzitate, die man kennen sollte

»Ich bin dein Nummer-Eins-Fan.« – Annie Wilkes (Rita Engelmann)

»Misery ist tot, Paul. Du hast sie umgebracht!« – Annie Wilkes (Rita Engelmann)

»Ich bin nicht Kathy Bates, ich bin Annie Wilkes, und du bringst besser die Spannung zurück, sonst bist du tot, Paul.« – Annie Wilkes (Rita Engelmann)

Der Filmkritiker Roger Ebert schrieb damals über „Misery“: „Dies ist einer der raffiniertesten und beunruhigendsten Thriller seit Jahren. Er spielt mit unseren Ängsten vor Gefangenschaft und Abhängigkeit und führt uns in die Psyche einer wahrhaft erschreckenden Bösewichtin.“ Ich find, da hat der gute Roger ausnahmsweise mal voll ins Schwarze getroffen – auch wenn ich seine Begeisterung für manche Superhelden-Streifen echt nicht nachvollziehen kann.

Der New York Times-Kritiker Vincent Canby dagegen meinte: „Der Film verlässt sich zu sehr auf seinen Schockwert und vernachlässigt die psychologischen Nuancen des Romans.“ Sorry, Vincent, aber da haste komplett daneben gehauen! Gerade die psychologische Komponente ist doch das Herzstück des Films – die subtilen Machtkämpfe, Pauls langsames Vordringen in Annies Psyche, um sie zu manipulieren… alles da!

Was meinst du: War Annie Wilkes von Anfang an böse, oder hat erst Pauls Entscheidung, ihre Lieblingsfigur zu töten, das Monster in ihr geweckt?

Trailer:

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