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Der längste Tag

dltDer längste Tag (im Original: The Longest Day) ist ein epischer Kriegsfilm aus dem Jahr 1962, der sich mit den Ereignissen des D-Day am 6. Juni 1944 beschäftigt – der Invasion der Alliierten in der Normandie während des Zweiten Weltkriegs. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch von Cornelius Ryan, das 1959 veröffentlicht wurde. Mit einer internationalen Starbesetzung und in Schwarz-Weiß gedreht, erzählt der Film die Landung der Alliierten aus mehreren Perspektiven: sowohl aus der Sicht der Alliierten als auch der Deutschen. Der Titel bezieht sich auf den als längsten Tag beschriebenen 6. Juni 1944, der als Wendepunkt des Krieges gilt.

Handlungsübersicht

Der Film folgt in dokumentarischem Stil den komplexen und großangelegten Vorbereitungen sowie den dramatischen Ereignissen des D-Day, der Operation Overlord, auf beiden Seiten der Kriegsparteien – den Alliierten und den Deutschen.

Die Vorbereitungen auf den D-Day

Der Film beginnt damit, dass sowohl die Alliierten als auch die Deutschen die Vorbereitungen für die bevorstehende Schlacht treffen. Auf der Seite der Alliierten werden die Pläne für die größte amphibische Invasion der Geschichte ausgearbeitet. In den Hauptquartieren der Alliierten in England herrscht Unsicherheit über die Wetterbedingungen, und General Dwight D. Eisenhower, der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte, muss die endgültige Entscheidung treffen, ob die Operation durchgeführt wird.

Auf der anderen Seite ahnen die Deutschen zwar, dass eine Invasion bevorsteht, aber sie sind unsicher, wo genau diese stattfinden wird. Das deutsche Oberkommando unter Adolf Hitler ist teilweise nachlässig und verstreut, da einige der wichtigsten Generäle nicht vor Ort sind, um schnell auf eine mögliche Invasion zu reagieren. Generalfeldmarschall Erwin Rommel, der Kommandeur der Verteidigungstruppen in der Normandie, verlässt beispielsweise den Schauplatz, um seinen Geburtstag in Deutschland zu feiern, da er nicht erwartet, dass die Invasion so bald stattfinden wird.

Die Alliierten Truppen rücken vor

Im Morgengrauen des 6. Juni 1944 beginnt die Invasion. Die Alliierten Truppen, bestehend aus amerikanischen, britischen, kanadischen und anderen Einheiten, setzen an verschiedenen Stränden der Normandie zur Landung an. Der Film zeigt detailliert die verschiedenen Landungsabschnitte, darunter Omaha Beach, Utah Beach und Sword Beach.

  • Fallschirmjäger und Luftlandeoperationen: Zuvor sind bereits Fallschirmjäger hinter den deutschen Linien abgesetzt worden. In einer chaotischen Operation, bei der viele Truppen an falschen Stellen landen, kämpfen sie sich ihren Weg durch die französische Landschaft, um strategisch wichtige Punkte wie Brücken und Straßenkreuzungen zu sichern. Besonders bekannt ist die Szene, in der amerikanische Fallschirmjäger in der Stadt Sainte-Mère-Église landen, und einer von ihnen, John Steele (gespielt von Red Buttons), am Kirchturm hängen bleibt und die Kämpfe hilflos von oben mitverfolgt.
  • Die Landungen an den Stränden: Die Hauptlandungen an den Stränden sind von massiven Verlusten und erbittertem Widerstand geprägt. Besonders der amerikanische Sektor Omaha Beach wird zum Schauplatz von schweren Kämpfen. Die deutschen Verteidigungsstellungen sind stark und viele alliierte Soldaten sterben im Kugelhagel oder auf den Minenfeldern. Schließlich gelingt es den Alliierten jedoch, die Strände zu sichern und einen Brückenkopf in der Normandie zu errichten.

Deutsche Reaktionen und Gegenmaßnahmen

Auf der deutschen Seite herrscht anfangs Verwirrung und Unentschlossenheit, da die Führungskräfte nicht einig sind, ob es sich um die „echte“ Invasion handelt oder ob es nur eine Finte ist. Hitler selbst schläft zu diesem Zeitpunkt, und keiner traut sich, ihn zu wecken, um Verstärkungen zu mobilisieren.

Besondere Merkmale des Films

  • Mehrsprachigkeit: „Der längste Tag“ zeichnet sich dadurch aus, dass die Figuren in ihrer jeweiligen Landessprache sprechen. Deutsche sprechen Deutsch, Franzosen Französisch und die Alliierten Englisch. Dadurch erhält der Film einen authentischen Charakter, der die internationale Dimension des D-Day unterstreicht.
  • Großes Starensemble: Der Film wartet mit einer Vielzahl von bekannten Schauspielern auf, darunter John Wayne, Henry Fonda, Robert Mitchum, Sean Connery und viele mehr. Jede dieser Figuren verkörpert eine Schlüsselfigur oder einen typischen Soldaten oder Offizier, der an der Invasion beteiligt war.
  • Dokumentarischer Stil: Der Film verwendet oft eine semi-dokumentarische Erzählweise. Er ist in Episoden unterteilt, die die Ereignisse des D-Day aus verschiedenen Blickwinkeln und in unterschiedlichen geografischen Bereichen schildern.
  • Realismus: Trotz des Alters des Films gilt er bis heute als einer der realistischsten und detailliertesten Darstellungen des D-Day. Die riesigen Schlachtenszenen, die Originalschauplätze und die detailgetreuen Darstellungen von Ausrüstung und Uniformen tragen zum Eindruck bei, dass der Zuschauer fast wie in einer historischen Dokumentation an den Ereignissen teilnimmt.

Regie:
Ken Annakin (britische Szenen)
Andrew Marton (amerikanische Szenen)
Bernhard Wicki (deutsche Szenen)
Darryl F. Zanuck (Regie für einige Sequenzen, Produzent des Films)
Produzent: Darryl F. Zanuck
Drehbuch:
Cornelius Ryan (basierend auf seinem Buch The Longest Day)
Romain Gary, James Jones, David Pursall, Jack Seddon, Erich Maria Remarque
Kamera: Jean Bourgoin, Walter Wottitz
Musik: Maurice Jarre
Schnitt: Samuel E. Beetley, Elmo Williams
Ausstattung: Vincent Korda

Hauptbesetzung

Alliierte (amerikanische, britische und französische Soldaten)

  • John Wayne als Lieutenant Colonel Benjamin Vandervoort (101. US-Luftlandedivision)
  • Robert Mitchum als Brigadier General Norman Cota (amerikanischer Kommandeur bei der Landung an Omaha Beach)
  • Henry Fonda als Brigadegeneral Theodore Roosevelt Jr. (Führer der Landung an Utah Beach)
  • Eddie Albert als Colonel Thompson
  • Richard Burton als Fliegeroffizier David Campbell (britische Luftwaffe)
  • Sean Connery als Private Flanagan (britischer Soldat)
  • Red Buttons als Private John Steele (Fallschirmspringer, der am Kirchturm in Sainte-Mère-Église hängt)
  • Richard Beymer als Private Albert Lorraine (amerikanischer Fallschirmspringer)
  • Roddy McDowall als Private Morris (britischer Soldat)
  • George Segal als Private Hutchinson (amerikanischer Soldat)
  • Peter Lawford als Lord Lovat (britischer Kommandeur der Spezialeinheiten)
  • Gert Fröbe als Unteroffizier Kaffeekanne (deutscher Soldat, der Alliierten schaden will)
  • Kenneth More als Captain Colin Maud (britischer Marineoffizier mit einem Bulldoggenmaskottchen)
  • Paul Anka als US-Ranger-Soldat
  • Mel Ferrer als Major General Robert Haines (amerikanischer Offizier)
  • Jean-Louis Barrault als Oberstleutnant Charles D. Lanham (amerikanischer Offizier)
  • Christian Marquand als Kapitän Philippe Kieffer (französischer Offizier)
  • Georges Wilson als Père Louis Roulland (französischer Priester)
  • Irina Demick als Janine Boitard (französische Widerstandskämpferin)

Deutsche Truppen

  • Curd Jürgens als General der Artillerie Günther Blumentritt
  • Hans Christian Blech als Major Werner Pluskat (deutscher Offizier, der als Erster die alliierte Invasion kommen sieht)
  • Wolfgang Preiss als Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt
  • Werner Hinz als Generalfeldmarschall Erwin Rommel
  • Paul Hartmann als Generaloberst Jodl
  • Heinz Reincke als Major Friedrich von der Heydte (Kommandeur deutscher Fallschirmjäger)
  • Karl-Otto Alberty als Unteroffizier der Waffen-SS
  • Til Kiwe als Oberstleutnant Helmuth Lang (deutscher Offizier)

Französischer Widerstand

  • Arletty als Madame Barrault (französische Zivilistin)
  • Madeleine Renaud als Madame Lavigne (französische Widerstandskämpferin)

Trailer:

Autorenbewertung

"Der längste Tag" ist ein epischer und aufwändig produzierter Kriegsfilm, der den D-Day und die damit verbundenen menschlichen Tragödien, heroischen Taten und strategischen Entscheidungen auf eindrucksvolle Weise darstellt. Er bietet einen detaillierten Einblick in die Komplexität einer der bedeutendsten militärischen Operationen der Geschichte und lässt die Zuschauer die Dramatik dieses Schlüsselmoments im Zweiten Weltkrieg nachempfinden.
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