Das Gasthaus an der Themse ist ein deutscher Kriminalfilm aus dem Jahr 1962 und gehört zu den erfolgreichsten Edgar-Wallace-Verfilmungen. Regie führte Alfred Vohrer und wir sehen hier wieder Joachim Fuchsberger als Inspektor Wade.
Filmhandlung:
Die Story handelt von einer mysteriösen Mordserie in London. Im Mittelpunkt steht ein unheimlicher Verbrecher, der nur als „Der Hai“ bekannt ist.Der Name kommt daher, weil er in einem Taucheranzug auftaucht, seine Opfer mit einer Harpune umbringt und danach blitzschnell durch die dunklen Kanäle und die Themse verschwindet.
Die Polizei steht vor einem Rätsel, denn der Mann ist quasi unsichtbar. Inspektor Wade, der bei der Flusspolizei arbeitet, wird auf den Fall angesetzt.Seine Spur führt ihn zum „Mekka“, einer schummrigen Hafenkneipe direkt an der Themse, die von der ziemlich mysteriösen Nelly Oaks betrieben wird. Sie wirkt zwielichtig und scheint mehr zu wissen, als sie zugibt. Dort trifft Wade auch auf Leila Smith, die als Nellys Pflegetochter vorgestellt wird. Aber es dauert nicht lange, bis klar wird, dass Leila eine viel wichtigere Rolle spielt, als man anfangs denkt.
Während Wade seine Ermittlungen weiterführt, tauchen noch mehr verdächtige Figuren auf. Zum Beispiel gibt es den russischen Kaufmann Gregor Gubanow, der nicht gerade vertrauenswürdig herüberkommt, und den zwielichtigen Kapitän Brown, der mit seinem Frachtschiff „Siegel von Troja“ ebenfalls im Fokus der Ermittlungen steht. Irgendwie scheinen alle Beteiligten ihre Finger im Spiel zu haben – jeder verdächtigt jeden, und die Lage wird immer unübersichtlicher.
Regie: Alfred Vohrer
Drehbuch: Johannes Kai (basierend auf dem Roman von Edgar Wallace)
Produktion: Horst Wendlandt
Musik: Martin Böttcher
Kamera: Karl Löb
Schnitt: Hermann Haller
Bauten (Szenenbild): Hans Jürgen Kiebach, Ernst Schomer
Schauspieler|innen:
- Joachim Fuchsberger als Inspektor Wade (Hauptfigur, Flusspolizist und Ermittler)
- Elisabeth Flickenschildt als Nelly Oaks (mysteriöse Betreiberin der Hafenkneipe „Mekka“)
- Brigitte Grothum als Leila Smith (Pflegetochter von Nelly, später entpuppt sie sich als Erbin)
- Heinz Engelmann als Dr. Collins (der Polizeiarzt, der später als der „Hai“ entlarvt wird)
- Klaus Kinski als Gregor Gubanow (russischer Gewürzhändler, zwielichtige Gestalt)
- Eddi Arent als Barnaby (Assistent von Inspektor Wade, sorgt für humorvolle Momente)
- Richard Münch als Kapitän Brown (zwielichtiger Kapitän des Frachters „Siegel von Troja“)
- Otto Waldis als Sergeant Riggins (Mitglied der Polizei, beteiligt an den Ermittlungen)
- Jan Hendriks als Joe Louis (weitere zwielichtige Figur im Umfeld des Gasthauses)
Wissenswertes
- Die Dreharbeiten
Die meisten Edgar-Wallace-Filme wurden in Deutschland gedreht, obwohl sie in London oder an der Themse spielten. Viele Szenen aus „Das Gasthaus an der Themse“ entstanden in den Studios der Rialto Film und an deutschen Drehorten, die die Atmosphäre der nebligen Londoner Hafenviertel nachahmen sollten. Der Einsatz von Nebelmaschinen, engen Gassen und dunklen Kanälen sorgte für eine authentische, unheimliche Atmosphäre. - Kultfaktor durch die Darsteller
Der Film lebt auch von seiner Starbesetzung. Joachim Fuchsberger war der „Kult-Kommissar“ der Edgar-Wallace-Filme und wurde in dieser Rolle zu einer Ikone. Elisabeth Flickenschildt als Nelly Oaks lieferte eine herausragende Darbietung, die von Kritikern und Publikum gleichermaßen gelobt wurde. Klaus Kinski spielte (wie in vielen anderen Wallace-Filmen) eine zwielichtige, verdächtige Figur, die den Zuschauer immer wieder an der wahren Identität des Täters zweifeln lässt. - Unverwechselbarer Humor
Neben der Spannung gibt es in „Das Gasthaus an der Themse“ auch eine Prise Humor, vor allem durch den beliebten Schauspieler Eddi Arent, der in fast jedem Edgar-Wallace-Film in einer humoristischen Nebenrolle zu sehen war. In diesem Film spielt er Barnaby, den tollpatschigen Assistenten von Inspektor Wade, der für die humorvollen Momente sorgt. Diese Mischung aus Grusel, Spannung und Witz ist typisch für die Edgar-Wallace-Filme. - Musik von Martin Böttcher
Der legendäre Komponist Martin Böttcher sorgte für den atmosphärischen Soundtrack des Films. Seine Musik war entscheidend für die düstere Stimmung. Besonders der markante Einsatz von Blasinstrumenten und die bedrohlich wirkenden Melodien haben sich ins Gedächtnis der Zuschauer eingebrannt. Die musikalische Untermalung wurde später als typisch für das Edgar-Wallace-Franchise erkannt. - Besonders in der Nacht – Das Chanson von Elisabeth Flickenschildt
Eines der unvergesslichsten Momente des Films ist der Auftritt von Elisabeth Flickenschildt, die das Lied „Besonders in der Nacht“ vorträgt. Das Lied verleiht der Kneipe „Mekka“ eine schaurig-ironische Atmosphäre und steht sinnbildlich für die zwielichtige Welt, in der die Geschichte spielt. Dieses Chanson wurde zu einem der bekanntesten Musikeinsätze der Edgar-Wallace-Filme. - Finanzieller Erfolg
„Das Gasthaus an der Themse“ war ein großer kommerzieller Erfolg. Der Film lockte Millionen von Zuschauern in die Kinos und trug wesentlich dazu bei, dass die Edgar-Wallace-Reihe weitergeführt wurde. Die Zuschauer liebten die düstere Atmosphäre, die unerwartete Auflösung und die markanten Charaktere. Viele Kritiker bezeichnen diesen Film bis heute als einen der besten und beliebtesten Filme der gesamten Reihe. - Kritiken und Rezeption
Der Film wurde bei Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert. Joachim Fuchsberger wurde zum Inbegriff des klugen, charmanten Ermittlers, und Elisabeth Flickenschildt’s Rolle als Nelly Oaks wurde als eine der besten weiblichen Figuren der Wallace-Filme bezeichnet. Einige Kritiker lobten die clevere Handlung, die überraschende Auflösung und die visuelle Darstellung der düsteren Londoner Atmosphäre. Der Film gehört heute zu den beliebtesten Edgar-Wallace-Verfilmungen aller Zeiten.
Trailer: