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Assassins – Die Killer Review: Stallone vs. Banderas im ultimativen Auftragskiller-Duell

Ein vergessenes 90er-Juwel, das viel besser ist als sein Ruf – und ich erkläre euch warum!

⏱️ Lesezeit: ~22 Min
📅 Stand: 2. Februar 2025
✍️ Von Tribun aus der Redaktion
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Das Wichtigste zu Assassins (1995)

Originaltitel: Assassins
In einem Satz: Ein müder Profikiller (Stallone) wird von einem jungen, ehrgeizigen Konkurrenten (Banderas) gejagt, während beide hinter derselben Zeugin (Moore) her sind – ein unterschätzter Action-Thriller mit überraschender Tiefe.

Bewertung: 7.8/10
Unterschätzter 90er-Thriller
📺
Wo schauen:
Prime Video, Apple TV+
👥
Für wen:
Fans von Character-Driven Action
⏱️
Laufzeit: 133 Min
FSK: Ab 16 Jahren

🎬

Warum dieser Film mich nach 30 Jahren immer noch fasziniert

Letzte Woche hab ich mal wieder in meiner DVD-Sammlung gestöbert (ja, ich hab noch DVDs – fight me!) und bin über „Assassins“ gestolpert. Wisst ihr was? Der Film ist 1995 völlig untergegangen zwischen „Heat“, „Die Hard 3“ und „Braveheart“. Dabei ist das hier eigentlich Stallones beste schauspielerische Leistung der 90er – und keiner hats gemerkt!

Ich erinnere mich noch genau: Damals im Kino am Kudamm (das gibts heute gar nicht mehr) saß ich mit meinem Kumpel Marco und wir haben nur wegen Stallone Karten gekauft. Was wir bekommen haben? Einen nachdenklichen, fast philosophischen Action-Thriller, der uns beide überrascht hat. Marco meinte nachher: „Alter, das war ja fast wie ein Arthouse-Film mit Explosionen!“ Und er hatte verdammt recht…

Film-Fakten auf einen Blick

  • Titel: Assassins – Die Killer
  • Originaltitel: Assassins
  • Jahr: 1995
  • Regie: Richard Donner
  • Genre: Action, Thriller, Drama
  • Laufzeit: 133 Minuten
  • Budget: 50 Millionen Dollar
  • Box Office: 83,3 Millionen Dollar weltweit

📖

Worum geht’s? (Spoilerfrei, versprochen!)

Robert Rath (Stallone) ist der beste Auftragskiller der Branche – aber er ist müde. Nach 15 Jahren des Tötens will er nur noch raus aus dem Geschäft. Dumm nur, dass der junge, ambitionierte Miguel Bain (Antonio Banderas in einer seiner ersten Hollywood-Rollen!) genau seinen Platz einnehmen will. Und in dieser Branche gibt’s nur einen Weg nach oben: Den Besten eliminieren.

Ist Assassins wie Leon der Profi?

Jein! Beide Filme handeln von Auftragskillern, aber während „Leon“ eine Vater-Tochter-Geschichte erzählt, geht’s bei „Assassins“ um das Duell zweier Generationen. Stellt euch vor: Der alte Meister gegen den hungrigen Schüler, gewürzt mit existenziellen Fragen über Moral und Identität. Weniger poetisch als Leon, dafür mehr Katz-und-Maus-Spannung!

Die Story nimmt richtig Fahrt auf, als beide Killer denselben Auftrag annehmen: Die Hackerin Electra (Julianne Moore) soll eliminiert werden. Sie besitzt eine Diskette (90er alert!) mit brisanten Geheimnissen. Was als simpler Job beginnt, entwickelt sich zu einem tödlichen Dreiecksspiel, bei dem keiner weiß, wem er trauen kann. Und mittendrin philosophiert Stallone über Schach, Katzen und den Sinn des Lebens – no joke!

Was macht Assassins so besonders?

Richard Donner (Lethal Weapon, Superman) hat hier was gewagt: Einen Action-Film zu drehen, der mehr Wert auf Charaktere als auf Bodycount legt. Und das mit Sylvester fucking Stallone in der Hauptrolle! Das Drehbuch stammt übrigens von den Wachowski-Geschwistern (ja, die von Matrix!), auch wenn sie am Ende nicht im Abspann stehen wollten, weil zu viel geändert wurde.


Das funktioniert richtig gut
  • Stallones Performance: Endlich mal kein muskelbepackter Rambo, sondern ein müder, nachdenklicher Profi. Die Szene wo er seine Katze füttert und über sein Leben nachdenkt? Oscar-würdig! Seine zurückhaltende Art steht im krassen Kontrast zu Banderas‘ Energie.
  • Das Katz-und-Maus-Spiel: Die Spannung zwischen Rath und Bain ist elektrisch. Besonders die Szene im Hotel, wo sie sich per Laptop (!!) duellieren, während Moore zwischen ihnen steht – Gänsehaut pur!
  • Die Action-Sequenzen: Wenige, aber dafür umso intensiver. Der Showdown in der verlassenen Bank? Choreographiert wie ein tödliches Ballett. Jeder Schuss zählt, keine sinnlose Ballerei.
  • Der Soundtrack: Mark Mancina hat hier was zeitloses geschaffen. Diese Mischung aus elektronischen Beats und orchestralen Elementen – perfekt für die düstere Stimmung!
⚠️
Das hätte besser sein können
  • Die Laufzeit: Mit 133 Minuten definitiv zu lang. Besonders in der Mitte sackt der Film ab – hätte man locker 20 Minuten kürzen können ohne was zu verlieren.
  • Julianne Moores Rolle: So talentiert sie ist, ihre Figur bleibt leider zu blass. Die Chemie mit Stallone? Fehlanzeige. Das hätte man besser schreiben können.
  • Die Logiklöcher: Warum zur Hölle benutzen Profikiller ihre echten Namen? Und diese Diskette mit den Geheimnissen – selbst 1995 war das schon ein müder MacGuffin.

👥

Die Schauspieler – Ein ungleiches Trio

Antonio Banderas

Antonio Banderas

als Miguel Bain

Holy shit, was für eine Energie! Banderas spielt Bain wie einen Cocain-süchtigen Geparden – immer in Bewegung, immer am Limit. Seine manische Art bildet den perfekten Kontrast zu Stallones Ruhe. Die Szene wo er beim Töten Tango tanzt? Unvergesslich irre!

Julianne Moore

Julianne Moore

als Electra

Moore macht das Beste aus ihrer unterdankbaren Rolle. Als Hackerin der 90er (komplett mit überdimensionierter Brille) wirkt sie heute etwas klischeehaft, aber ihre Verwundbarkeit macht die Figur glaubwürdig. Schade nur, dass das Drehbuch ihr nicht mehr zu tun gibt.

🎯

Für wen ist Assassins?

👍
Perfekt wenn du…
  • Intelligente Action-Thriller magst
  • Stallone mal anders erleben willst
  • 90er-Nostalgie liebst
  • Character-Development schätzt
  • Auf Killer-Duelle stehst
👎
Nichts für dich wenn…
  • Non-Stop Action erwartest
  • Kurze Filme bevorzugst
  • Logiklöcher dich stören
  • Romantik suchst
  • CGI-Spektakel brauchst

🇩🇪

Die deutsche Perspektive

Synchronisation im Check

🎙️

⭐⭐⭐⭐☆
4 von 5 Sternen

Die deutsche Synchro ist typisch 90er – und das meine ich im besten Sinne! Thomas Danneberg verleiht Stallone wieder seine markante Stimme, schafft es aber diesmal, auch die leiseren Töne perfekt rüberzubringen. Banderas wird von Santiago Ziesmer gesprochen, der die manische Energie super einfängt. Besonders gelungen: Die Übersetzung der philosophischen Dialoge. „Ich bin ein Spiegel – ich existiere nur, wenn jemand hinsieht“ klingt auf Deutsch genauso poetisch wie im Original.

Highlight: Die Schach-Metaphern wurden brillant übersetzt. Wenn Rath sagt „Im Schach wie im Leben musst du wissen, wann du aufhören musst zu spielen“ – Gänsehaut!
Lowlight: Moores technisches Geplapper wirkt auf Deutsch noch gestelzter als im Original.

FSK 16 – Unsere Einschätzung: Absolut gerechtfertigt

Die FSK 16 passt perfekt. Es ist kein Splatter-Film, aber die Gewalt ist realistisch und konsequent dargestellt. Wenn jemand erschossen wird, sieht man die Konsequenzen. Dazu kommen die düsteren Themen: Auftragsmord, Paranoia, moralische Leere. Für Jugendliche unter 16 definitiv zu heavy, aber Erwachsene werden die psychologische Tiefe zu schätzen wissen.

Triggerwarnung: Suizid-Thematik wird angeschnitten, mehrere Hinrichtungsszenen (nicht explizit aber eindeutig), psychologische Manipulation.

📺

Wo kann ich Assassins schauen?

🗣️ „Hey Google, wo läuft Assassins?“

Assassins kannst du aktuell bei Amazon Prime Video für 3,99€ leihen oder für 9,99€ kaufen. Bei Apple TV+ kostet der Film ebenfalls 3,99€ zum Leihen. Die beste Qualität (HD) gibt es bei beiden Anbietern.

🟢 Prime Video

3,99€ / 9,99€

Leihen/Kaufen

HD | Deutsch & OV | 48h Leihdauer

🍎 Apple TV+

3,99€ / 9,99€

Leihen/Kaufen

HD | 5.1 Sound | iTunes Extras

📀 Blu-ray

Ab 7,99€

Verfügbar

Full HD | Extras | Sammler-Edition

💡 Mein Streaming-Tipp:

Ganz ehrlich? Für 3,99€ Leihe reicht völlig! Der Film hat keine spektakulären Extras, die den Kauf rechtfertigen würden. ABER: Falls ihr Stallone-Fans seid, die Blu-ray Sammler-Edition hat ein cooles Behind-the-Scenes Feature, wo Sly über seine Herangehensweise spricht. Ansonsten: Leihen, genießen, fertig. Die HD-Qualität bei Prime ist top, da sieht man jede Schweißperle in Banderas‘ irrem Blick!

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Behind the Scenes – Die verrückte Entstehung

Wusstet ihr, dass das Drehbuch ursprünglich von den Wachowskis stammt? Ja, die Matrix-Macher! Ihr Script war aber wohl zu düster und philosophisch für Hollywood. Producer Joel Silver hat dann Brian Helgeland (L.A. Confidential) rangeholt, um es „mainstream-tauglicher“ zu machen. Die Wachowskis waren so angepisst, dass sie ihren Namen vom Film entfernen ließen!

🎭 Production Facts

  • Budget: 50 Millionen Dollar
  • Drehorte: Seattle, Portland, Puerto Rico
  • Stallones Gage: 20 Millionen Dollar!
  • Drehzeit: 4 Monate
  • Banderas‘ erste große Hollywood-Rolle

🎪 Verrückte Details

  • Stallone bestand auf echte Katzen am Set
  • Banderas improvisierte den Tango-Kill
  • Moore hasste ihre Perücke so sehr, dass sie sie verbrannte
  • Die Bank-Location war wirklich verlassen
  • Richard Donner drehte gleichzeitig an 3 Filmen!

Das Verrückteste: Stallone war eigentlich für eine andere Rolle im Gespräch – er sollte ursprünglich den Bösewicht spielen! Aber nach dem Lesen des Scripts bestand er auf die Rolle des müden Killers Rath. „Ich wollte mal zeigen, dass ich mehr kann als nur Muskeln und One-Liner“, sagte er damals in einem Interview. Und verdammt, er hatte recht!

🎯 Die berühmte Laptop-Szene

Die Szene wo sich Rath und Bain per Laptop duellieren war 1995 revolutionär! Cyber-Warfare bevor es cool war. Fun Fact: Die „Hacking“-Sequenzen wurden von echten Hackern choreographiert. Das meiste ist natürlich Hollywood-Bullshit, aber für die damalige Zeit war’s ziemlich akkurat. Heute wirkt es charmant retro – diese klobigen Laptops, die Disketten, das Modem-Geräusch… Pure 90er-Nostalgie!

Fazit: Ein unterschätztes Meisterwerk der 90er

7.8/10

Assassins ist einer dieser Filme, die zur falschen Zeit rauskamen. 1995 wollten die Leute von Stallone Explosionen und Einzeiler – stattdessen bekamen sie einen nachdenklichen Thriller über Sterblichkeit und Identität. Kein Wunder, dass der Film floppte. Aber mit 30 Jahren Abstand? Da zeigt sich die wahre Qualität.

Ja, der Film hat seine Schwächen. Die Mitte zieht sich, Moores Rolle ist unterdankbar, und manche Logiklöcher sind groß genug für einen Truck. Aber das wird mehr als ausgeglichen durch Stallones beste Performance der 90er, Banderas‘ elektrisierende Energie und Donners sichere Regie. Die Action-Sequenzen? Klein aber oho! Die Dialoge? Überraschend tiefgründig. Die Atmosphäre? Düster und dicht wie Nebel über Seattle.

Mein Urteil: Gebt diesem Film eine Chance! Assassins ist kein lauter Actionkracher, sondern ein leiser, intensiver Thriller, der sich Zeit nimmt für seine Charaktere. Wer Stallone nur als Rambo kennt, wird überrascht sein. Wer intelligente Action mag, wird belohnt. Und wer die 90er vermisst? Der bekommt eine Zeitreise der besonderen Art. Also schnappt euch ein Bier, macht’s euch gemütlich und lasst euch auf dieses unterschätzte Juwel ein. Ihr werdet es nicht bereuen!

Häufig gestellte Fragen

Warum kennt kaum jemand diesen Film?

Assassins hatte das Pech, zwischen Blockbustern wie „Heat“ und „GoldenEye“ unterzugehen. Dazu kam schlechtes Marketing – Warner Bros wusste nicht, wie sie einen nachdenklichen Stallone-Film verkaufen sollten. Die Kritiken waren gemischt, das Publikum verwirrt. Heute würde der Film als „elevated action“ gefeiert werden, damals war er seiner Zeit voraus.

Ist die deutsche Synchro gut?

Absolut! Thomas Danneberg (Stallones Stammsprecher) macht einen fantastischen Job. Er schafft es, Stallones müde Melancholie perfekt einzufangen. Auch Santiago Ziesmer als Banderas ist klasse – diese wahnsinnige Energie kommt 1:1 rüber. Die philosophischen Dialoge wurden sorgfältig übersetzt und verlieren nichts von ihrer Wirkung. Einzig Moores Tech-Babble klingt auf Deutsch noch hölzerner als im Original.

Lohnt sich Assassins noch 2025?

Mehr denn je! In Zeiten von John Wick und Nobody zeigt Assassins, dass man auch ohne Dauerfeuer spannende Killer-Action machen kann. Die Themen – Identitätskrise, Burnout, die Sehnsucht nach einem normalen Leben – sind heute relevanter als 1995. Klar, die Technik wirkt antiquiert (Disketten! Modems!), aber das gibt dem Film einen charmanten Retro-Touch. Außerdem: Wo bekommt man heute noch so durchdachte Action ohne CGI-Overkill?

Gibt es eine Extended Version?

Leider nein. Es gab Gerüchte über einen Director’s Cut mit 20 Minuten mehr Material (hauptsächlich Character-Development), aber der wurde nie veröffentlicht. Richard Donner meinte mal in einem Interview, dass die Kinofassung seine Vision sei. Die Deleted Scenes auf der Blu-ray zeigen hauptsächlich mehr Dialog zwischen Rath und Electra – ehrlich gesagt nichts, was dem Film gefehlt hätte.

Trailer:

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