Schönheit vergeht… aber dieser Film bleibt.
Kurzinhalt:
Ein gealterter Hollywood-Starlet (Demi Moore) steht vor dem beruflichen Aus – alt, verbraucht, ausrangiert. In einer Welt, in der Jugend und Perfektion alles bedeuten, bleibt ihr scheinbar nur der Rückzug in die Bedeutungslosigkeit. Da bekommt sie das Angebot für „The Substance“ – eine neuartige Substanz, die ihr verspricht, alles zurückzubekommen: Jugend, Schönheit, Relevanz. Was als zweite Chance beginnt, wird zum düsteren Albtraum. Ihr jüngeres Ich wird lebendig – eigenständig, schöner, begehrter… und bald auch gefährlicher.
Die Grenzen zwischen Realität, Wahn und gesellschaftlichem Wertesystem verschwimmen.
In einer grotesken Mischung aus Body-Horror, Gesellschaftskritik und bitterböser Satire prangert der Film gnadenlos den Schönheitswahn an. Die Hauptfigur kämpft nicht nur gegen sich selbst, sondern gegen eine Gesellschaft, die ihr immer wieder sagt: Du bist nicht mehr genug. Ein brutaler Trip durch Eitelkeit, Verzweiflung und das absurde Streben nach Perfektion.
Am Ende bleibt die Frage: Was bleibt von uns übrig, wenn wir uns selbst aufgeben?
Review:
The Substance ist nichts weniger als ein filmisches Brett, das mitten ins Gesicht einer oberflächlichen Gesellschaft schlägt. Regisseurin Coralie Fargeat hat mit diesem Werk einen kompromisslosen Body-Horror-Trip geschaffen, der verstört und fesselt. Demi Moore liefert hier eine Performance ab, die ihre Karriere krönt – verletzlich, wütend, hässlich, stark.
Der Film ist abstoßend und dabei faszinierend – ein Werk, das keine Kompromisse macht und genau das will. Jede Szene schmerzt, weil sie so brutal ehrlich ist. Die Body-Horror-Elemente sind nicht Selbstzweck, sondern bitterböser Kommentar auf Schönheitsideale und Jugendwahn.
The Substance legt den Finger genau dorthin, wo es weh tut – und drückt zu. Die Ästhetik ist knallig, manchmal fast surreal, was den Albtraumcharakter noch verstärkt.
Die Kameraarbeit ist herausragend – mutig, unbequem und immer konsequent. Moore spielt dabei eine Rolle, die man ihr so nicht zugetraut hätte – voller Hingabe und ohne jede Eitelkeit.
Die Musik unterstützt die groteske Stimmung perfekt und verstärkt das beklemmende Gefühl.
Dabei bleibt der Film mehr als nur eine Satire – er ist Anklage, Abrechnung und Horrortrip zugleich.
Jede Szene wirkt bis ins Mark durchdacht und präzise inszeniert.
Die Gewaltszenen treffen nicht nur optisch, sondern auch emotional – selten tat Body-Horror so weh.
Der gesellschaftliche Spiegel, den der Film dabei aufzeigt, ist gnadenlos.
Wer oberflächliche Horror-Unterhaltung sucht, wird hier an seine Grenzen kommen.
Wer sich auf den Film einlässt, wird ihn nicht so schnell vergessen.
The Substance ist unbequem, hässlich, packend und in all seinem Ekel wunderschön konsequent.
Ein cineastisches Statement – und vielleicht der Body-Horror-Film des Jahrzehnts.
[review_whiskeytom bewertung=“10″ text=“Ein kompromissloser, verstörender und bitterböser Schlag gegen den Schönheitswahn. Demi Moore liefert eine der besten Leistungen ihrer Karriere ab – mutig und gnadenlos ehrlich. The Substance ist unbequem, aber genau deshalb so verdammt stark.“ breite=“100%“]