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Parasite – Wenn Skurrilität zur Kunstform wird

Die verarmte Familie Kim erschleicht sich nach und nach Anstellungen bei einer reichen Familie, indem sie die bisherigen Bediensteten geschickt ausbootet. Alles läuft wie am Schnürchen, bis ein dunkles Geheimnis im Keller des Anwesens die Situation völlig auf den Kopf stellt.
Während die Reichen zum Campen sind, feiern die Kims ihre vermeintliche Eroberung – doch dann läuft alles gnadenlos aus dem Ruder.
Der Film wechselt geschickt von einer Satire zu einem düsteren Thriller mit überraschenden Wendungen.
Am Ende eskaliert die Situation blutig und tragisch, wobei jede Figur den Preis für ihre Entscheidungen zahlen muss.

Parasite ist in seiner Skurrilität einfach ein Erlebnis.
Der Aufbau, wie sich die Familie langsam in das Leben der Reichen einnistet, ist einfach herrlich bissig und clever umgesetzt.
Gerade wenn man denkt, man hat die Richtung des Films verstanden, kommt der Knall mit der Kellerszene – und alles wird nochmals umgekrempelt.
Der Spannungsbogen zwischen Humor und Thriller-Elementen ist dabei meisterhaft ausbalanciert.
Besonders die Szene, in der die Kims vor der Heimkehr der Familie fliehen müssen, ist eine brillante Mischung aus Nervenkitzel und bitterer Komik.
Die Kameraarbeit und die Bildkomposition unterstützen das Ganze perfekt und erzählen subtil noch zusätzliche Geschichten.
Die unterschwellige Gesellschaftskritik trifft einen dabei härter, als man zunächst merkt.
Bong Joon-ho schafft es, ein ernstes Thema so verpackt zu präsentieren, dass man gleichzeitig lacht, schockiert ist und danach nachdenklich zurückbleibt.
Das leicht splattrige Finale ist herrlich überdreht und fügt sich stimmig ins Gesamtkonzept ein.
Alles in allem: Ein wilder Ritt, der absolut zu Recht gefeiert wurde.

Parasite ist ein ungewöhnlicher, brillanter Film, der seine Genrewechsel perfekt beherrscht.
Skurrilität ist hier keine Spielerei, sondern tiefgründiges Stilmittel.
Wer sich auf diese Achterbahnfahrt einlässt, wird belohnt.

Autorenbewertung

Ein Film, der im Gedächtnis bleibt.

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1 Kommentar

  1. Ich kann deiner Einschätzung zu Parasite voll zustimmen – für mich ist die Skurrilität hier auch keine bloße Spielerei, sondern ein cleveres Stilmittel. Gerade der Aufbau, wie sich die Kims nach und nach einnisten, hat mich total gepackt, weil er so herrlich bissig und fein inszeniert ist. Wie du sagst, denkt man irgendwann, man hat den Film durchschaut – und dann kommt diese geniale Wendung mit dem Keller, die alles auf den Kopf stellt. Auch den Wechsel zwischen Humor und Thriller finde ich meisterhaft, besonders in dieser unfassbar spannenden Fluchtszene. Die Kameraarbeit ist wirklich stark, erzählt subtil eigene kleine Geschichten und macht das Ganze noch intensiver.

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