Ein Amerikaner in Paris

Liebe, Tanz und Paris – in Technicolor.

Kurzinhalt:
Jerry Mulligan, ein ehemaliger GI, beschließt nach dem Zweiten Weltkrieg, in Paris zu bleiben und als Maler sein Glück zu versuchen. Dort lernt er den wohlhabenden Kunstmäzen Milo Roberts kennen, die sein Talent fördern will – und vielleicht auch mehr von ihm will. Gleichzeitig verliebt sich Jerry in die junge Französin Lise Bouvier. Was er nicht weiß: Lise ist bereits mit Henri Baurel verlobt, einem charmanten Nachtclubsänger. Zwischen den drei Männern und der jungen Frau entspinnt sich ein romantisches Dreiecksdrama. Während Jerry versucht, seine Kunst voranzubringen, gerät er emotional immer stärker in einen Konflikt. Die Straßenszenen von Paris bilden eine malerische Kulisse für Begegnungen, Missverständnisse und romantische Momente. Begleitet wird das Ganze von bekannten Gershwin-Songs wie „’S Wonderful“ und „I Got Rhythm“. Höhepunkt des Films ist ein über 15-minütiges Tanzballett, das die Gefühle der Figuren in Bewegung übersetzt. Am Ende muss sich Lise zwischen Pflicht und Herz entscheiden.


Review:
„An American in Paris“ ist vor allem ein Film für Freunde klassischer Hollywood-Musicals. Das Drehbuch selbst ist eher schlicht gestrickt und lebt vor allem von der Inszenierung und den musikalischen Momenten. Gene Kelly trägt den Film mit seinem Charme und seiner unvergleichlichen Tanztechnik. Seine Leichtigkeit auf der Leinwand macht Spaß, auch wenn die Handlung manchmal kaum mehr als eine lose Verbindung zwischen den Tanznummern ist. Besonders gelungen sind die Choreographien, die im Zusammenspiel mit der Musik von George Gershwin eine zeitlose Eleganz entwickeln. Leslie Caron, in ihrem Filmdebüt, bringt jugendliche Frische und Anmut ein, auch wenn ihre Figur nicht besonders tief ausgearbeitet ist. Die Chemie zwischen Kelly und Caron ist charmant, wenn auch etwas idealisiert. Das große Ballett am Ende ist visuell beeindruckend, auch wenn es die Handlung für einen langen Moment komplett anhält. Die romantische Dreiecksbeziehung ist vorhersehbar, aber sie dient als solider Rahmen für die musikalischen Highlights. Paris selbst wird in wunderschön gemalten Kulissen inszeniert, die das Bild einer idealisierten Stadt vermitteln. Manche Dialoge wirken heute etwas altbacken, aber der nostalgische Charme trägt den Film dennoch. Musikalisch überzeugt der Streifen mit Klassikern, die noch immer im Ohr bleiben. Wer ein tiefgründiges Drama sucht, ist hier falsch – wer hingegen eine heitere, elegante Musicalwelt genießen möchte, wird fündig. Gerade die Mischung aus amerikanischem Optimismus und französischer Romantik macht den Reiz aus. Die Tanzszenen sind so präzise, dass sie auch Jahrzehnte später beeindrucken. Allerdings hätte ein etwas dichteres Drehbuch dem Film gutgetan. Für mich funktioniert er am besten als entspannter Sonntagnachmittagsfilm, nicht als großes emotionales Kino. Die Technicolor-Bilder wirken noch heute lebendig. Insgesamt ein Stück Filmgeschichte, das man kennen kann, aber nicht unbedingt lieben muss.

[review_whiskytom bewertung=“5″ text=“Ein Klassiker des Musical-Genres, der vor allem durch Gene Kellys tänzerische Präsenz und Gershwins Musik lebt. Die Handlung ist dünn, aber charmant verpackt. Ideal für alle, die sich für einen Nachmittag in die bunte Traumwelt des alten Hollywood entführen lassen wollen.“ story=“3″ acting=“7″ effects=“0″ soundtrack=“10″ genre=“Musical / Tanzfilm / Romanze“ pros=“Choreographie“ cons=“Seichte Story“]

Schreibe einen Kommentar