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Freddy’s Dead: The Final Nightmare

fdAm 5. September 1991 lief Freddy’s Finale – Nightmare on Elm Street 6 („Freddy’s Dead: The Final Nightmare“) in die deutschen Kinos ein – und sollte eigentlich das endgültige Ende des verbrannten Traumkillers bedeuten. Nach fünf Filmen wollte New Line Cinema dem ikonischen Bösewicht einen spektakulären Abgang spendieren. Was dabei rauskam? Nun ja, sagen wir’s mal so: Der sechste Teil der Horrorfilmreihe unter der Regie von Rachel Talalay ist… speziell geworden. Mit Robert Englund als Freddy Krueger und Lisa Zane als seine Tochter Maggie lieferte der Film einen wilden Mix aus Horror, Comedy und 3D-Wahnsinn ab.

📽️ Film-Fakten auf einen Blick:

  • 🎬 Deutscher Titel: Freddy’s Finale – Nightmare on Elm Street 6
  • 🎬 Originaltitel: Freddy’s Dead: The Final Nightmare
  • 📆 Kinostart (DE): 5. September 1991
  • 🎭 Genre: Horror/Komödie/Thriller
  • ⏱️ Laufzeit: 89 Minuten
  • 🔞 FSK: Ab 18 Jahren (ungekürzte Fassung)
  • 🎞️ Produktion: New Line Cinema
  • 🌐 Land: USA
  • 📍 Drehorte: Sierra Madre, Los Angeles (Kalifornien)
  • 🏆 IMDb-Bewertung: 4,7/10
  • 🍅 Rotten Tomatoes: 22%
  • 💰 Budget: ca. 9-11 Millionen $
  • 💵 Einspielergebnis: 34,9 Millionen $ (USA)
  • 🎬 Teil einer Reihe? Ja (6. Teil)
  • 🔄 Remake/Reboot? Nein

Inhaltsverzeichnis

Die Handlung: Zehn Jahre später…

Stell dir vor, du lebst in einer Stadt, in der es keine Kinder mehr gibt. Klingt gruselig? Ist es auch! Springwood, Ohio, ist zehn Jahre in der Zukunft zu einem gespenstischen Ort geworden. Freddy Krueger hat’s geschafft – er hat tatsächlich jedes einzelne Kind und jeden Teenager der Stadt umgebracht. Nur einer hat überlebt: ein Jugendlicher, der sich an nichts mehr erinnern kann und deshalb den Namen „John Doe“ bekommt.

Dieser John (gespielt von Shon Greenblatt) landet in einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche, wo er auf die Psychologin Maggie Burroughs (Lisa Zane) trifft. Gemeinsam mit drei anderen Teenagern – dem kiffenden Spencer, dem gehörlosen Carlos und der taffen Tracy – machen sie sich auf den Weg zurück nach Springwood. Schlechte Idee, wie sich rausstellt.

Was dann folgt, ist klassisches Freddy-Chaos: Die Teenager fallen einer nach dem anderen in den Schlaf und werden von Krueger auf kreative (und ziemlich abgefahrene) Weise ins Jenseits befördert. Der absolute Höhepunkt? Spencer landet in einem Videospiel, das Freddy mit einem Nintendo Power Glove steuert! Ja, du hast richtig gelesen – der Film nutzt tatsächlich dieses legendäre Gaming-Accessoire der frühen 90er als Mordwerkzeug.

Die große Enthüllung kommt dann gegen Ende: Maggie ist Freddys Tochter! Katherine Krueger, wie sie eigentlich heißt, wurde als Kind zur Adoption freigegeben und hat keine Erinnerung an ihren dämonischen Daddy. Aber jetzt muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen – und zwar mit 3D-Brille auf der Nase!

💡 Wusstest du schon? Die letzten 10-15 Minuten des Films wurden tatsächlich in 3D gedreht! Im Kino bekamen die Zuschauer spezielle Brillen verteilt – allerdings nicht in Deutschland. Die deutsche Kinoversion kam ohne 3D-Effekt daher.

Stab

  • Regie: Rachel Talalay
  • Drehbuch: Michael De Luca, Rachel Talalay
  • Musik: Brian May
  • Schnitt: Janice Hampton
  • Spezialeffekte: John Carl Buechler

Schauspieler|innen:

Schauspieler|in Rolle Deutsche Synchronstimme
Robert Englund Freddy Krueger Hartmut Neugebauer
Lisa Zane Maggie Burroughs/Katherine Krueger Susanna Bonaséwicz
Shon Greenblatt John Doe Frank Schaff
Lezlie Deane Tracy Martina Treger
Breckin Meyer Spencer Michael Pan
Ricky Dean Logan Carlos Oliver Rohrbeck
Yaphet Kotto Doc Friedrich Georg Beckhaus
Johnny Depp Guy on TV (Cameo)
Alice Cooper Mr. Underwood (Freddys Adoptivvater)
Roseanne Barr Childless Woman
Tom Arnold Childless Man

Wissenswertes

Hinter den Kulissen von „Freddy’s Dead“ ging’s richtig rund! Rachel Talalay, die schon bei den vorherigen Nightmare-Filmen als Produzentin dabei war, durfte endlich selbst Regie führen. Und sie hatte einige verrückte Ideen im Gepäck…

Die Peter Jackson Connection

Kaum zu glauben, aber der spätere „Herr der Ringe“-Regisseur Peter Jackson schrieb tatsächlich ein Drehbuch für diesen Film! Sein Script mit dem Titel „A Nightmare on Elm Street 6: The Dream Lover“ hatte einen völlig anderen Ansatz: Teenager würden absichtlich Schlaftabletten nehmen, um in die Traumwelt zu gelangen und den schwach gewordenen Freddy zu verprügeln. Klingt nach „A Clockwork Orange“ meets „Elm Street“, oder? New Line entschied sich aber für Michael De Lucas Version – vielleicht weil sie wirklich ein definitives Ende wollten.

Das „House that Freddy Built“

New Line Cinema verdankte der Nightmare-Reihe so viel Erfolg, dass das Studio den Spitznamen „The House that Freddy Built“ bekam. Kein Wunder also, dass Studioboss Bob Shaye persönlich im Film auftaucht – als Ticketverkäufer an der Bushaltestelle!

Die 3D-Revolution (die keine war)

Das war New Line Cinemas erster 3D-Film! Die Idee: In der finalen Viertelstunde setzt Maggie im Film eine 3D-Brille auf – das Signal für die Kinobesucher, es ihr gleichzutun. Die Brillen wurden sogar von Barq’s Root Beer gesponsert. Dumm nur: In Deutschland kam der Film ohne 3D-Sequenz ins Kino. Wer heute die DVD-Box besitzt, kann das 3D-Finale aber nacherleben – wenn er denn die passenden Brillen hat.

Celebrity Cameo-Parade

Johnny Depp, der im ersten Teil als Glen Lantz sein Filmdebüt gab, kehrte für einen Gastauftritt zurück – als durchgeknallter TV-Moderator in einer Anti-Drogen-Werbung. Im Abspann wird er als „Oprah Noodlemantra“ gelistet! Auch Rocklegende Alice Cooper gab sich die Ehre und spielte Freddys brutalen Adoptivvater. Die Szene, in der er den jungen Freddy mit dem Gürtel verprügelt, gehört zu den verstörendsten des Films.

Freddy Krueger Day

Am 12. September 1991, einen Tag vor dem US-Kinostart, erklärte der Bürgermeister von Los Angeles den „Freddy Krueger Day“. Das sorgte für heftige Kritik – immerhin ehrte man damit einen fiktiven Kindermörder! Selbst Robert Englund fand das etwas daneben und mahnte, man müsse zwischen Film und Realität unterscheiden.

Twin Peaks trifft Elm Street

Der Film entstand zeitgleich mit der Ausstrahlung von David Lynchs „Twin Peaks“, und man merkt’s! Die surrealen Elemente, der schwarze Humor und die völlig abgedrehten Traumsequenzen – das war definitiv vom Lynch-Fieber inspiriert. Besonders die Szene, in der Freddy John Doe mit einem Nagelbett à la Roadrunner-Cartoon plattmacht, schreit förmlich nach dieser Inspiration.

47 Minuten auf dem Schneidetisch

Der ursprüngliche Schnitt war deutlich länger – ganze 47 Minuten landeten auf dem Boden des Schneideraums! Rachel Talalay meinte später, man wollte „schneller zu Freddy kommen“. Schade eigentlich, denn in den geschnittenen Szenen gab’s mehr Charakterentwicklung und sogar eine komplette Sequenz auf dem Springwood-Jahrmarkt.

Die Lezlie Deane Story

Die Schauspielerin Lezlie Deane, die die toughe Tracy spielte, hat eine wilde Vergangenheit: Sie war mal Dallas Cowboys Cheerleader, wurde aber nach sechs Wochen gefeuert – weil sie einen Choreografen geschlagen hatte! Später gründete sie die Techno-Band Fem2Fem, die als erste offen lesbische Popgruppe in die Charts kam und sogar im Playboy erschien. Die Band tourte mit Nine Inch Nails und Marilyn Manson durch Europa.

Produktionsgeheimnisse

Die Dreharbeiten begannen am 14. November 1990 und endeten im Februar 1991. Das Budget von 9-11 Millionen Dollar war für damalige Verhältnisse moderat, aber Rachel Talalay schaffte es, den Film billig aussehen zu lassen – besonders die computergenerierten „Dream Demons“ sahen aus wie aus einer schlechten Samstag-Morgen-Cartoon-Show.

💡 Fun Fact: In einer Szene fliegt Freddy auf einem Besenstiel und ruft: „I’ll get you, my pretty! And your little soul, too!“ – eine direkte Anspielung auf die böse Hexe aus „Der Zauberer von Oz“. Der ganze Film beginnt sogar mit einer Parodie auf den Wirbelsturm aus dem Klassiker!

Die Hauptcharaktere

Freddy Krueger (Robert Englund)

Was soll man noch über Freddy sagen? In seinem (vermeintlich) letzten Auftritt ist er mehr Komiker als Killer geworden. Die Einzeiler fliegen nur so um die Ohren: „Great graphics!“ beim Videospiel-Kill oder „Welcome to Prime Time, bitch!“ – wobei letzterer aus Teil 3 recycelt wurde. Robert Englund spielt ihn gewohnt charismatisch, aber die Bedrohung? Die ist irgendwo zwischen Power Glove und 3D-Brille verloren gegangen.

Maggie Burroughs/Katherine Krueger (Lisa Zane)

Die große Enthüllung: Freddys Tochter! Lisa Zane macht ihre Sache ordentlich als toughe Psychologin mit düsterer Vergangenheit. Besonders in den emotionalen Szenen, wenn sie ihre wahre Identität entdeckt, zeigt sie, was in ihr steckt. Schade nur, dass das Script ihr nicht mehr Raum für Charakterentwicklung gibt.

John Doe (Shon Greenblatt)

Der mysteriöse Teenager ohne Gedächtnis dient hauptsächlich als MacGuffin – er bringt die anderen nach Springwood und stirbt dann auf spektakuläre Weise. Shon Greenblatt spielt die Verwirrung glaubwürdig, aber sein Charakter bleibt blass.

Tracy (Lezlie Deane)

Die Kampfsportlerin mit traumatischer Vergangenheit ist definitiv das Highlight unter den Teenagern. Lezlie Deane bringt eine Intensität mit, die dem Film guttut. Ihre Kampfszenen sind knackig choreografiert, und sie ist eine der wenigen, die Freddy tatsächlich Paroli bieten kann.

Spencer (Breckin Meyer)

In seinem ersten Kinofilm spielt der spätere „Road Trip“-Star einen bekifften Slacker, der in einem Videospiel landet. Die Szene, in der er wie Super Mario durch die Gegend hüpft, während Freddy ihn per Power Glove steuert, ist gleichzeitig der albernste und kultigste Moment des Films.

Doc (Yaphet Kotto)

Der erfahrene Schauspieler verleiht dem Film etwas Gravitas. Als Therapeut, der gelernt hat, seine Träume zu kontrollieren, ist er der einzige Erwachsene, der die Gefahr ernst nimmt. Kotto spielt die Rolle mit einer Würde, die der Film eigentlich nicht verdient hat.

Meine Bewertung

Ach, „Freddy’s Dead“… was soll man dazu sagen? Als ich den Film das erste Mal im Kino gesehen hab (ja, ich bin alt genug dafür!), war ich hin- und hergerissen. Einerseits: Endlich mal was Neues! Freddys Backstory, seine Tochter, die 3D-Sequenz – das klang alles super spannend. Andererseits: Was zur Hölle ist aus meinem geliebten Traumdämon geworden?

Der Film leidet unter einer massiven Identitätskrise. Ist er jetzt Horror? Comedy? Sozialdrama über Kindesmissbrauch? Irgendwie alles und nichts davon. Die Kills sind zwar kreativ (der Videospiel-Tod ist schon legendär), aber null gruselig. Wenn Freddy anfängt, auf nem Besenstiel zu fliegen und Zauberer-von-Oz-Sprüche klopft, dann weiß man: Der Horror ist endgültig tot.

Was mich besonders stört: Die Traumdämonen-Erklärung. Ernsthaft? Kleine CGI-Kaulquappen haben Freddy seine Kräfte gegeben? Das nimmt dem Charakter jegliche Mystik. Manchmal ist weniger mehr, und Freddys Ursprung hätte im Dunkeln bleiben sollen.

Trotzdem hat der Film seine Momente. Die Rückblenden in Freddys Kindheit sind verstörend gut gemacht, besonders die Szene mit Alice Cooper. Lisa Zane gibt als Freddys Tochter alles, und die komplett durchgeknallte Atmosphäre hat durchaus ihren Reiz – wenn man sich drauf einlässt.

GEHT SO
TribunTribunSFILMBEWERTUNG
GEHT NOCH SO:
5/10
"WILDER ABSCHIED MIT SCHWÄCHEN!"
TribunS REZENSION:

Der sechste Nightmare-Film ist ein chaotischer Mix aus Horror und Comedy, der mehr durch seine abgedrehten Ideen als durch echte Spannung überzeugt. Für Fans der Reihe ein Muss, für alle anderen eher verzichtbar. Die 3D-Sequenz und einige kreative Kills retten den Film vor dem totalen Absturz. 🎮👾

Häufig gestellte Fragen

Ist das wirklich Freddys letzter Film?

Nein! 1994 kam „Wes Craven’s New Nightmare“ und 2003 „Freddy vs. Jason“. Das „Final“ im Titel war also gelogen.

Warum sieht Freddy hier anders aus?

Das Make-up wurde vereinfacht und „cartoonhafter“ gemacht, um zum komödiantischen Ton zu passen. Viele Fans hassen das.

Kann ich den Film ohne die anderen Teile verstehen?

Ja, der Film funktioniert eigenständig. Aber du verpasst viele Anspielungen und den emotionalen Impact von Freddys „Ende“.

Gibt’s den Film ungeschnitten in Deutschland?

Ja! Die ungekürzte Fassung war von 1992 bis 2017 indiziert, ist aber jetzt frei erhältlich.

Was hat es mit dem Power Glove auf sich?

Das war ein echtes Nintendo-Zubehör aus den späten 80ern, das kläglich floppte. Der Film macht sich darüber lustig.

Was haltet ihr von Freddys (vorerst) letztem Streich? War das ein würdiger Abschied oder hätte man die Reihe besser nach Teil 3 beenden sollen?

Für Fans von…

Wenn dir „Freddy’s Dead“ trotz aller Schwächen gefallen hat, check mal diese Filme aus:

Nightmare 3: Dream Warriors
Wes Craven’s New Nightmare
Dämonen 2
Braindead
Die Killerhand
Jason X

Besonders „Wes Craven’s New Nightmare“ (1994) solltet ihr euch anschauen – der „echte“ Abschluss der Reihe, in dem Freddy in die reale Welt eindringt. Oder ihr gönnt euch „Braindead“ von Peter Jackson, um zu sehen, was aus seinem verworfenen Nightmare-Drehbuch hätte werden können.

Wo kann ich den Film schauen?

📀 Freddy’s Dead kaufen oder leihen:

  • Streaming: Aktuell bei Amazon Prime Video zum Leihen
  • Digital: Bei Apple TV verfügbar
  • Physisch: Die Nightmare on Elm Street Collection auf Blu-ray enthält alle Filme

Film-DNA: „Freddy’s Dead“ ist beeinflusst von Cartoons wie Looney Tunes, David Lynchs „Twin Peaks“ und natürlich den vorherigen Nightmare-Filmen. Der Einfluss zeigt sich in den übertriebenen Todesequenzen und dem surrealen Humor.

»Wanna know the secret of pain? If you just stop feeling it, you can start using it.« – Young Freddy Krueger

Trailer:

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