π§ πͺ Get Out (2017) β Psycho / Horrorfilm aus den USA von Jordan Peele
Was als harmloser Wochenendausflug beginnt, entwickelt sich ganz langsam zu einem Albtraum mit GΓ€nsehautgarantie. Im Zentrum steht der junge Afroamerikaner Chris, der gemeinsam mit seiner weiΓen Freundin Rose deren Eltern auf dem Land besucht. Anfangs wirkt alles freundlich, fast zu freundlich β ein bisschen schrullig vielleicht, aber harmlos. Doch je lΓ€nger der Besuch dauert, desto seltsamer werden die Begegnungen…
π Die AtmosphΓ€re? Permanent angespannt, aber nie plump. Du merkst, da stimmt was nicht β aber kannst es nicht ganz greifen. Wie so ein schleichender Schatten in der DΓ€mmerung, der erst beim zweiten Hinsehen bedrohlich wird.
π‘ Die lΓ€ndliche Idylle, der schΓΆne Garten, das gepflegte Haus β alles wirkt Γ€uΓerlich perfekt. Und trotzdem liegt eine seltsame KΓ€lte in der Luft. Fremde Blicke. GesprΓ€che, die nicht zu passen scheinen. Und ein Geheimnis, das sich immer tiefer ins Hirn schleicht.
π βGet Outβ kratzt an der OberflΓ€che gesellschaftlicher Themen, ohne mit dem Vorschlaghammer zu kommen. Subtil, unheimlich und mit einer Prise schwarzem Humor durchsetzt.
Wenn du Filme magst, bei denen sich der Horror langsam entfaltet β so leise, dass duβs fast ΓΌberhΓΆrst β dann wirst du bei diesem hier definitiv wach bleiben. Und nach dem Abspann? Da denkst du nochmal ganz anders ΓΌber manches GesprΓ€ch nachβ¦ πΆπ³οΈ
Regie & Drehbuch: Jordan Peele
Produktion: Jason Blum, Sean McKittrick, Edward H. Hamm Jr., Jordan Peele
Kamera: Toby Oliver
Musik: Michael Abels
π Hauptdarsteller:innen:
π€ Daniel Kaluuya als Chris Washington
β Der ruhige, sympathische Protagonist, dessen Perspektive wir im Film folgen β glaubwΓΌrdig, intensiv, mitreiΓend.
π© Allison Williams als Rose Armitage
β Chrisβ Freundin, die ihn zu ihren Eltern einlΓ€dt β charmant, aber mit einer schwer greifbaren Tiefe.
π¨β𦳠Bradley Whitford als Dean Armitage
β Roses Vater β ein wohlhabender Neurochirurg, auf den ersten Blick herzlich, aber irgendwie… zu bemΓΌht?
π©β𦳠Catherine Keener als Missy Armitage
β Roses Mutter β Hypnotherapeutin mit einer sehr ruhigen, fast unheimlich kontrollierten Art.
π§’ Lil Rel Howery als Rod Williams
β Chrisβ bester Freund β sorgt fΓΌr die nΓΆtige Portion Humor und Erdung im Film. Publikumsliebling, ganz klar.
π§ββοΈ Caleb Landry Jones als Jeremy Armitage
β Roses Bruder β exzentrisch, leicht aggressiv, mit seltsam intensiver Energie.
π©π½ Betty Gabriel als Georgina
β Die HaushΓ€lterin β lΓ€chelt zu viel. Und zu falsch. Da stimmt was nicht.
π¨πΎ Marcus Henderson als Walter
β Der GΓ€rtner β wirkt wie aus der Zeit gefallen. Und seine Blicke erzΓ€hlen mehr als seine Worte…
Wissenswertes
π¬ Jordan Peeles Horror-DebΓΌt β und was fΓΌr eins
Jordan Peele war vorher hauptsΓ€chlich als Comedian bekannt (z.β―B. aus Key & Peele) β dass ausgerechnet er ein so packendes, ernstes und gesellschaftskritisches HorrorstΓΌck raushaut, hat viele ΓΌberrascht. Aber genau das war sein Plan: Horror als Spiegel fΓΌr gesellschaftliche Γngste. Und Get Out hat da einen Nerv getroffen.
π‘ Inspiriert von klassischem Horror & RealitΓ€t
Peele hat sich unter anderem von Filmen wie The Stepford Wives (1975) inspirieren lassen β also Geschichten, in denen unter der schΓΆnen OberflΓ€che was zutiefst VerstΓΆrendes brodelt. Dazu kommen seine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen ΓΌber Alltagsrassismus β subtil verpackt, aber immer spΓΌrbar.
π Drehzeit: Kurz & knackig
Gedreht wurde in nur 23 Tagen in Alabama β mit einem eher kleinen Budget von rund 4,5 Millionen Dollar. Und trotzdem (oder gerade deshalb?) fΓΌhlt sich der Film so fokussiert und dicht an.
πΈ Ein Kinohit aus dem Nichts
Das Teil hat an den Kinokassen ordentlich abgerΓ€umt β weltweit ΓΌber 255 Millionen Dollar eingespielt. Und das bei einem Mini-Budget. Blumhouse Productions lΓ€sst grΓΌΓen β die sind ja Spezialisten fΓΌr gΓΌnstige, aber erfolgreiche Horrorfilme.
π Oscar-Geschichte geschrieben
Jordan Peele hat 2018 den Oscar fΓΌr das Beste Originaldrehbuch gewonnen β als erster afroamerikanischer Autor ΓΌberhaupt! Und Get Out war auΓerdem nominiert fΓΌr Bester Film, Beste Regie und Bester Hauptdarsteller (Daniel Kaluuya).
π§ Subtiler Horror statt Splatter
Der Film lebt nicht von Blut und Schockmomenten, sondern von psychologischem Terror. Vieles wirkt βnurβ verstΓΆrend oder schrΓ€g β aber das GefΓΌhl von Bedrohung ist stΓ€ndig da. Gerade das macht ihn so effektiv. Ein klassisches Beispiel fΓΌr βWas du nicht siehst, ist manchmal am schlimmsten.β
π§ Der Milch-Moment (ja, wirklich)
Ein bestimmter Moment im Film, in dem jemand Milch trinkt, wurde von vielen gedeutet β als Symbol fΓΌr Reinheit, UnterdrΓΌckung oder auch einfach als bewusst gesetzter Unbehagen-Faktor. Peele selbst hat spΓ€ter gesagt, dass viele dieser Details zwar bewusst eingesetzt wurden, aber nicht immer eine einzige βrichtigeβ Interpretation hΓ€tten. Es darf spekuliert werden π
π§ Der Titel βGet Outβ β mehrdeutig mit GΓ€nsehaut-Garantie
Im Englischen ruft man βGet out!β gern als Warnung β und genau so wirkt der Titel auch. Aber im Film bekommt dieser Satz noch eine ganz eigene, unangenehme Bedeutung, die sich erst nach und nach entfaltetβ¦aber genau das macht ja gute Horrorfilme aus!
Trailer:
Ich habe den damals sogar im Kino gesehen. Fand den aber recht langweilig. Ich finde der zieht sich zu lang hin. Hab den spΓ€ter nochmal auf DVD oder BR geschaut und auf dem zweiten Blick gefiel der mir besser, aber ist kein Film, den ich jetzt nochmal unbedingt schauen muss.
War echt beeindruckt von „Get Out“! Ich fand den Film mega spannend und gruselig, weil er so clever gemacht war. Die Geschichte und die Wendungen haben mich echt umgehauen, und die Mischung aus Psycho und Horror hat super funktioniert! π§ πͺβ‘οΈ