Die B-Riege übernimmt – und wie!
Im neuesten Kapitel des MCU wird die Bühne frei für Figuren, die sonst eher am Rand der großen Avengers-Spektakel mitlaufen durften. Die Thunderbolts – eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus Ex-Bösewichten, gebrochenen Helden und zwielichtigen Agenten – bekommen ihre Chance, zu zeigen, was in ihnen steckt. Während sich die Welt weiter auf einen bevorstehenden Doomsday zubewegt, müssen sie über sich hinauswachsen – nicht als strahlende Helden, sondern als Menschen mit Fehlern und Geschichte. Im Zentrum steht nicht nur die Action, sondern auch die Frage, was Erlösung eigentlich bedeutet. Und das funktioniert erstaunlich gut.
Der Film schafft es, sich zwischen Witz und Ernst auszubalancieren, ohne in alberne One-Liner oder bedeutungsschwangere Monologe abzurutschen. Gerade durch die geerdete Dynamik innerhalb des Teams entsteht echtes Drama – und echtes Entertainment. Der Cast funktioniert überraschend rund, jeder bekommt seinen Moment, und keiner bleibt nur Stichwortgeber. Die Action ist dynamisch, aber nie überladen – und vor allem: endlich mal ein Antagonist, der keine Karikatur ist. Man merkt dem Skript an, dass hier mitgedacht wurde, nicht einfach Copy-Paste aus früheren MCU-Mustern. Auch optisch setzt der Film eigene Akzente, mit einer Mischung aus düsteren Bildern und stylisher Coolness. Humor kommt nicht zu kurz, aber er durchbricht die Story nicht, sondern trägt sie. Und die letzten zehn Minuten? MCU-Gänsehaut. Ganz ehrlich: Das hier ist The Avengers für eine neue Generation – kantiger, schmutziger, unberechenbarer.