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Karate Tiger 7

kt7Karate Tiger 7 – To be the Best ist ein Action-Martial-Arts-Film aus dem Jahr 1993 unter der Regie von Joseph Merhi mit Michael Worth, Martin Kove (bekannt aus der Karate Kid-Reihe als Sensei Kreese) und Phillip Troy Linger in den Hauptrollen.

Im heutigen Artikel schnappe ich mir mal wieder einen Kampfsport-Klassiker aus den frühen 90ern – und was für einen! Karate Tiger 7 (der im Original übrigens schlicht „To Be the Best“ heißt) gehört zu dieser seltsamen Reihe deutscher Filmtitel, die eigentlich nix miteinannder zu tun haben. Is‘ aber egal, denn hier gibt’s ordentlich auf die Zwölf! 🥊

📽️ Film-Fakten auf einen Blick:

  • 🎬 Originaltitel: To Be the Best
  • 📆 Erscheinungsjahr: 1993
  • 🎭 Genre: Action, Martial Arts
  • ⏱️ Laufzeit: 99 Minuten
  • 🔞 FSK: 16 (gekürzt) / 18 (uncut)
  • 🎞️ Produktion: PM Entertainment

Während der Vorbereitung auf die Kickbox-Weltmeisterschaft in Las Vegas kommt es zu allerlei Tumult. Eric Kulhane (Michael Worth) und sein Bruder Sam (Phillip Troy Linger) sind Teil des amerikanischen Teams, das von ihrem Vater Rick Kulhane (Martin Kove) trainiert wird. Die beiden Brüder verdienen ihr Geld eigentlich mit Straßenkämpfen, wollen aber bei dem Turnier zu Ruhm und Ehre gelangen.

Doch dann versucht der schmierige Geschäftemacher Jack Rogers (Alex Cord), das Turnier zu manipulieren. Er bietet Eric satte 100.000 Dollar für eine absichtliche Niederlage und entführt sogar dessen Freundin Cheryl (Brittney Powell), um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Doch Eric bleibt standhaft und beweist echten Sportsgeist – selbst wenn das bedeutet, dass er sich nicht nur im Ring, sondern auch auf den Straßen von Vegas ordentlich durchsetzen muss.

Die amerikanischen Kämpfer und ihre asiatischen Rivalen prügeln sich durch allerlei Locations – von Bowlinghallen bis hin zu Hochhäusern – wodurch der Film zu einem wilden Ritt zwischen Turnierkämpfen und Straßenprügeleien wird. Am Ende steht natürlich ein spektakulärer Showdown bevor…

⭐ Stab & Schauspieler

🎬 Filmstab:

  • Regie: Joseph Merhi
  • Drehbuch: Michael January
  • Kamera: Richard Pepin
  • Schnitt: John Weidner, Brian L. Chambers
  • Musik: John Gonzalez
  • Produktion: PM Entertainment Group

Schauspieler|innen:

Schauspieler|in Rolle Deutsche Synchronsprecher|in
Michael Worth Eric Kulhane David Nathan
Martin Kove Rick Kulhane Joachim Tennstedt
Phillip Troy Linger Sam Kulhane Charles Rettinghaus
Brittney Powell Cheryl Manja Doering
Alex Cord Jack Rogers Friedrich Georg Beckhaus
Mike Toney Mario Dennis Schmidt-Foß
Ron Yuan Han Lo Klaus-Dieter Klebsch
Steven Vincent Leigh Hong Do Oliver Siebeck
Vince Murdocco Duke Simon Jäger
Art Camacho Runt Santiago Ziesmer

🎬 Wissenswertes

Die Dreharbeiten zu „Karate Tiger 7“ liefen alles andere als glatt – und das merkt man dem Film manchmal auch an. Die Produktion hatte kaum Vorbereitungszeit, weil Regisseur Joseph Merhi und Produzent Richard Pepin vom Abriss des Sands Hotels in Las Vegas erfahren hatten und dies unbedingt im Film verwenden wollten. Sie eilten mit Team und Equipment nach Vegas, nur um festzustellen, dass der Abriss von der Baubehörde verschoben wurde. Klassischer Fall von „umsonst gehetzt“! 🤦‍♂️

Beim Dreh der Kampfszenen gab’s ä änlich Chaos. Das Team hatte nur halb so viele Statisten wie geplant, um die Zuschauer bei den Turnierszenen darzustellen. Da hat mer’s dann einfach mit cleveren Kamerawinkeln versucht zu vertuschen – hat net immer geklappt, wenn mer genau hinguckt!

Eine teure Szene, in der der Bösewicht vom obersten Stock des Sands-Penthouse geworfen werden sollte, musste wetter­bedingt gestrichen werden. Der Stunt-Koordinator Red Horton weigerte sich bei dem starken Wind, den gefährlichen Sprung durchzuführen.

Der Production Designer David Halver erzählte später in einem IMDB-Review, dass die nachgedrehte Szene mit einer Nachbildung des Hotel-Vordachs dann durch einen Special-Effects-Fehler ruiniert wurde: „Don ‚overload‘ Power vermasselte alles, indem er VIEL ZU VIEL Blitzpulver und Rauch verwendete… man konnte auf den Aufnahmen nichts sehen außer einem riesigen WEISSEN BLITZ!“

💡 Wusstest du schon?

Trotz all dieser Probleme wurde der Film zu einem Erfolg auf dem damals boomenden Videomarkt. In Deutschland wurde er interessanterweise als Teil der „Karate Tiger“-Reihe vermarktet, obwohl diese Filme im Original nichts miteinander zu tun haben. Deutsche Videover­leiher erfanden diese zusammen­gewürfelte Reihe, um mit einem bekannten Titel mehr Zuschauer anzulocken.

🎭 Besetzungs-Trivia

Lustigerweise geht es in „Karate Tiger 7“ – wie in den meisten Filmen der Reihe – gar nicht um Karate, sondern um Kickboxen. Der Originaltitel „To Be The Best“ passt da schon deutlich besser.

Michael Worth, der Hauptdarsteller, wurde später zu einem regelmäßigen Gesicht in den Filmen der Produktionsfirma PM Entertainment. Für ihn war dies nach „Final Impact“ (1992) bereits der zweite große Auftritt in einem Martial-Arts-Film.

Martin Kove nutzte seine Bekanntheit als Sensei Kreese aus „Karate Kid“ geschickt für weitere Rollen als harter Trainer oder Mentor in Kampfsportfilmen – nicht immer mit glänzenden Ergebnissen. Hier spielt er den Vater der beiden Hauptfiguren und ehemaligen Champion, der nach einem manipulierten Kampf seine Karriere verlor.

Der Film wurde anhand eines sehr knappen Drehbuchs von Michael January gedreht, was erklärt, warum manche Szenen so wirken, als wären sie spontan improvisiert worden. Die chaotischen Actionsequenzen zu Beginn des Films – mit mehreren zerstörten Autos und einer explodierenden Helikopterszene – sind typisch für PM Entertainments Stil, die auch mit begrenztem Budget spektakuläre Stunts umsetzten.

🥋 Kampfkunst-Expertise: Die meisten Kämpfer im Film waren tatsächlich erfahrene Martial-Artists, was man an der Qualität der Kampfchoreografien erkennen kann. Art Camacho, der im Film einen der amerikanischen Kämpfer namens „Runt“ spielt, war auch hinter den Kulissen für die Choreografie der Kampfszenen verantwortlich.

Interessanterweise ist der „Schurke“ Hong Do (Steven Vincent Leigh) eigentlich sympathischer als der Protagonist Eric – er hat einen Ehrenkodex und ist weit entfernt vom üblichen eindimensionalen Bösewicht.

Der Film war in Deutschland ursprünglich indiziert und erschien in gekürzter FSK-16-Fassung. Kurios: Trotz der bestehenden Indizierung waren auf mehreren DVD-Veröffentlichungen mit FSK-16-Siegel tatsächlich die ungekürzten Versionen zu finden – ein Fehler, der Sammlern zugute kam. Erst im Februar 2025 erschien eine offizielle ungeschnittene Blu-ray-Version im Mediabook von Fokus Media.

🧬 Film-DNA-Analyse

Karate Tiger 7 steht in einer Tradition von Kampfsport-Turnierfilmen, die mit „Enter the Dragon“ (1973) mit Bruce Lee ihren Anfang nahm. Der eindeutigste Einfluss kommt allerdings von „Bloodsport“ (1988) mit Jean-Claude Van Damme, der das Turnier-Format mit unerlaubten Straßenkämpfen und Wettskandalen kombinierte.

Auch die „Kickboxer“-Reihe hat deutliche Spuren hinterlassen, sowohl was die Kampfszenen als auch das Brüder-Motiv angeht. Man sieht ganz klar, dass PM Entertainment versuchte, den Erfolg dieser Filme zu reproduzieren, aber mit einem deutlich kleineren Budget.

🎬 Für Fans von…

Bloodsport (1988)
Kickboxer (1989)
American Kickboxer (1991)
Best of the Best (1989)
Ring of Fire (1991)
6/10

❓ FAQ

Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Karate Tiger Filmen?

Nein, die „Karate Tiger“-Reihe existiert nur im deutschsprachigen Raum. Die deutschen Verleihfirmen haben verschiedene unabhängige Kampfsportfilme unter diesem Namen veröffentlicht, um vom Erfolg des ersten Films zu profitieren. Im Original haben die Filme unterschiedliche Titel und keine inhaltliche Verbindung.

Warum heißt der Film „Karate Tiger“, wenn es um Kickboxen geht?

Das ist dem deutschen Verleih geschuldet, der einen bekannten Markennamen nutzen wollte. Tatsächlich geht es in den meisten „Karate Tiger“-Filmen gar nicht um Karate, sondern um andere Kampfsportarten wie Kickboxen oder Kung Fu.

Wo kann ich Karate Tiger 7 kaufen oder streamen?

Den Film gibt es auf DVD bei Amazon. Seit Februar 2025 ist auch eine limitierte Mediabook-Edition auf Blu-ray von Fokus Media erhältlich. Streaming-Optionen sind derzeit leider begrenzt.

Wurde der Film in Deutschland zensiert?

Ja, ursprünglich wurde der Film in Deutschland indiziert und erschien in einer gekürzten FSK-16-Fassung. Interessanterweise enthielten viele DVD-Veröffentlichungen trotz FSK-16-Siegel die ungeschnittene Version – ein glücklicher „Fehler“ für Fans. Erst 2025 erschien offiziell die ungeschnittene Fassung auf Blu-ray.

🎬 Für Fans von Karate Tiger 7

Wer den Film mochte, sollte unbedingt einen Blick auf andere Produktionen von PM Entertainment werfen, besonders auf „Ring of Fire“ mit Don „The Dragon“ Wilson. Auch „Final Impact“ mit dem gleichen Hauptdarsteller Michael Worth ist einen Blick wert. In beiden Filmen gibt es die gleiche Mischung aus Turnierkämpfen und Street-Action, aber mit etwas besserer Produktionsqualität.

Falls ihr auf der Suche nach den „besseren“ Kampfsportfilmen der 90er seid, kann ich euch „Best of the Best“ mit Eric Roberts und James Earl Jones empfehlen oder natürlich die originalen „Kickboxer“-Filme mit Jean-Claude Van Damme.

Was meint ihr? War das Ende von Karate Tiger 7 zu vorhersehbar, oder hat es euch mit dem finalen Kampf zwischen Eric und Hong Do doch noch überrascht? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

Trailer:

»Wer sich im Ring nicht durchsetzen kann, hat auf der Straße erst recht nichts zu suchen!« – Rick Kulhane (Joachim Tennstedt)

Autorenbewertung

Ich muss ehrlich sein: Karate Tiger 7 ist kein Meisterwerk. Als ich den Film neulich nach Jahren mal wieder angeschaut hab, musst' ich schmunzeln, wie naiv ich als Teenager war, als ich dachte, das wär' richtig guter Stoff. Die Handlung ist vorhersehbar und dünn wie Pergamentpapier, einige der Dialoge sind so hölzern, dass man Splitter kriegen könnte. ABER – und das ist ein dickes ABER – ich hab mich königlich amüsiert! Die Kampfszenen sind für ein B-Movie dieser Zeit überraschend solide choreografiert, und Michael Worth macht seine Sache als ungestümer Kämpfer mit Herz ganz ordentlich. Vor allem die ersten 10 Minuten mit der wilden Helikopter-Szene und den explodierenden Autos haben einen gewissen trashigen Charme, den moderne Filme einfach nicht mehr haben. Die Las Vegas Kulisse gibt dem Film zusätzlichen Glanz, auch wenn man merkt, dass das Team nur begrenzt Zugang zu den teureren Locations hatte. Für mein nostalgisches Kampfsport-Herz reicht's für solide 7.8/10 Punkte – nicht wegen der filmischen Qualität, sondern wegen des Entertainment-Faktors!

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"Straßen? Wo wir hinfahren, brauchen wir keine Straßen!"

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