Babylon Berlin ist eine deutsche Krimiserie, die in den späten 1920er Jahren in Berlin spielt – einer Zeit, die als „Goldene Zwanziger“ bekannt ist. Die Serie basiert auf den Romanen von Volker Kutscher rund um die Figur Gereon Rath. Die Handlung verwebt historische, politische und gesellschaftliche Themen mit einem dichten Krimiplot. Sie zeichnet sich durch ihre düstere Atmosphäre, aufwendige Kulissen und tiefgründige Charaktere aus.
Staffelübersicht
Staffel 1 (2017): Die erste Staffel führt Kommissar Gereon Rath aus Köln nach Berlin, wo er einen Pornoring zerschlagen soll. Dabei stößt er auf eine weitreichende Verschwörung, die sowohl politische als auch kriminelle Elemente umfasst. Parallel dazu wird Charlotte Ritter eingeführt, eine junge Frau aus einfachen Verhältnissen, die davon träumt, Kriminalassistentin zu werden.
Staffel 2 (2017): Die zweite Staffel vertieft die zuvor eingeführten Handlungsstränge. Gereon und Charlotte arbeiten zusammen, um die Hintergründe eines geheimen Goldtransports aufzudecken, der verschiedene politische Fraktionen und die Berliner Unterwelt involviert. Die politischen Spannungen in Berlin nehmen zu, und die Charaktere müssen sich in einem Netz aus Intrigen und Verrat zurechtfinden.
Staffel 3 (2020): In der dritten Staffel ermitteln Gereon und Charlotte in einer Serie von Morden, die während der Produktion eines Stummfilms geschehen. Die Filmindustrie Berlins wird dabei als glamouröse, aber auch gefährliche Welt dargestellt. Gleichzeitig kämpfen die Charaktere mit persönlichen Dämonen, und die politischen Unruhen in Deutschland eskalieren weiter.
Staffel 4 (2022): Die vierte Staffel spielt im Jahr 1931, einer Zeit wirtschaftlicher Not und politischer Radikalisierung. Gereon und Charlotte sehen sich neuen Herausforderungen gegenüber, während die Bedrohung durch den aufkommenden Nationalsozialismus immer präsenter wird. Die Staffel beleuchtet die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Berlin und zeigt, wie die Gesellschaft zunehmend polarisiert wird.
Regie und Drehbuch: Tom Tykwer, Achim von Borries, Henk Handloegten
Produktion: Stefan Arndt, Uwe Schott, Michael Polle
Musik: Tom Tykwer, Johnny Klimek, Reinhold Heil
Schauspieler |innen:
- Volker Bruch als Gereon Rath: Ein Kommissar aus Köln, der in Berlin mit komplexen Kriminalfällen konfrontiert wird.
- Liv Lisa Fries als Charlotte Ritter: Eine ambitionierte junge Frau aus einfachen Verhältnissen, die davon träumt, Kriminalassistentin zu werden.
- Peter Kurth als Bruno Wolter (Staffeln 1–2): Gereons Kollege mit Verbindungen zur Unterwelt.
- Matthias Brandt als August Benda (Staffeln 1–2): Leiter der politischen Polizei und Verfechter der Weimarer Republik.
- Leonie Benesch als Greta Overbeck (Staffeln 1–3): Eine Freundin von Charlotte, die in politische Intrigen verwickelt wird.
- Lars Eidinger als Alfred Nyssen: Ein Industrieller mit Verbindungen zu politischen Verschwörungen.
- Severija Janušauskaitė als Svetlana Sorokina (Staffeln 1–2): Eine russische Exilantin und Sängerin mit geheimen Absichten.
- Mišel Matičević als Edgar Kasabian, bekannt als „Der Armenier“: Anführer der organisierten Kriminalität in Berlin.
- Fritzi Haberlandt als Elisabeth Behnke: Betreiberin einer Pension und Unterstützerin von Gereon.
- Karl Markovics als Samuel Katelbach: Ein Journalist mit Interesse an politischen Skandalen.
- Jens Harzer als Dr. Anno Schmidt: Ein mysteriöser Arzt mit unkonventionellen Methoden.
- Hannah Herzsprung als Helga Rath: Gereons Schwägerin und Geliebte.
- Benno Fürmann als Gottfried Wendt: Ein politischer Berater mit zweifelhaften Loyalitäten.
- Ronald Zehrfeld als Walter Weintraub: Partner des Armeniers mit eigener Agenda.
- Meret Becker als Esther Kasabian: Ehefrau des Armeniers und ehemalige Schauspielerin.
Wissenswertes über Babylon Berlin
- Zeitliche Einordnung: Babylon Berlin spielt in der Weimarer Republik, konkret in den Jahren 1929 bis 1930, einer Zeit voller sozialer, wirtschaftlicher und politischer Turbulenzen. Es ist die Zeit des Börsencrashs von 1929, der Weltwirtschaftskrise, zunehmender Arbeitslosigkeit und des Aufstiegs extremistischer Kräfte.
- Politische Spannungen: Die Serie zeigt die gesellschaftlichen Spannungen zwischen Kommunisten, Monarchisten, Sozialisten und den aufkommenden Nationalsozialisten. Dies spiegelt die realen politischen Kämpfe der damaligen Zeit wider.
- Soziale Verhältnisse: Die Serie thematisiert die Lebensverhältnisse in den Berliner Arbeiterbezirken und die Stellung der Frau in der Gesellschaft. Charlottes Traum, die erste Kriminalassistentin zu werden, steht symbolisch für den aufkommenden Feminismus der 1920er Jahre.
- Drehort Berlin: Obwohl Berlin ein zentraler Schauplatz der Handlung ist, wurden viele Szenen in Potsdam-Babelsberg in den historischen Filmstudios gedreht. Die aufwendige Rekonstruktion Berlins der 1920er Jahre war eines der größten Produktionsvorhaben der deutschen Fernsehgeschichte.
- Budget und Kosten: Babylon Berlin gilt als die teuerste nicht-englischsprachige Serie der Welt. Die ersten beiden Staffeln kosteten rund 40 Millionen Euro, finanziert durch die ARD, Sky und internationale Partner..
- Klassengesellschaft: Die Serie zeigt die Kluft zwischen Arm und Reich. Während das Nachtleben im „Moka Efti“ von Reichtum und Dekadenz geprägt ist, wird das harte Leben der Arbeiterklasse in den Mietskasernen Berlins dargestellt.
- Kriegstrauma (PTBS): Die posttraumatische Belastungsstörung von Gereon Rath ist ein wiederkehrendes Thema. Gereon, ein Kriegsveteran, wird immer wieder von Flashbacks, Albträumen und unkontrollierbaren Körperreaktionen heimgesucht. Seine Abhängigkeit von Morphium verstärkt die Darstellung der psychologischen Belastungen, die viele Soldaten der Zeit erlebten.
- Internationale Preise: Babylon Berlin gewann zahlreiche Preise, darunter den Grimme-Preis und den Deutschen Fernsehpreis.
- Das Moka Efti als reales Vorbild: Das „Moka Efti“ gab es wirklich. Es war ein Tanzlokal und Kaffeehaus, das zu den bekanntesten Treffpunkten der Bohème in den 1920er Jahren gehörte.
Serientrailer: