Kurzinhalt:
Familie Struutz aus Bitterfeld erfüllt sich kurz nach dem Mauerfall einen lang gehegten Traum: eine Urlaubsreise in den Westen – mit dem treuen Trabi namens „Schorsch“. Ziel ist Italien, auf Goethes Spuren nach Neapel. Dabei stolpert die Familie durch die skurrilen Tücken der Nachwendezeit und den Kulturschock zwischen Ost und West. Die Reise wird zu einem chaotischen Abenteuer voller kleiner Katastrophen, Missverständnisse und komischer Begegnungen. Doch am Ende rücken alle enger zusammen – und „Schorsch“ wird zum Symbol für Zusammenhalt und Aufbruch.
Review:
„Go Trabi Go“ ist eine charmante Roadmovie-Komödie, die den Zeitgeist der frühen 90er einfängt. Das Gefühl von Aufbruch, Neugier und der absurde Kulturschock zwischen Ost und West wird herrlich überzeichnet, aber nie respektlos dargestellt. Wolfgang Stumph als Lehrer Struutz überzeugt mit trockenem Humor und einer sympathischen Mischung aus Pedanterie und Idealismus. Auch der Trabi selbst wird zur eigenen Figur mit Seele – laut, klapprig, aber unverwüstlich. Die Witze funktionieren auch heute noch überraschend gut, gerade weil sie oft aus der Beobachtung des Alltags und den liebevollen Klischees entstehen. Die Nebenrollen sind mit viel Herz besetzt, und die Reise durch Deutschland und Italien bleibt abwechslungsreich und unterhaltsam. Der Film macht Spaß, versprüht Optimismus und ist eine wunderbare Momentaufnahme der deutschen Nachwendezeit. Dabei hilft die Mischung aus Slapstick, Gesellschaftssatire und Familienkomödie. Wer damals im Kino war, erlebt eine nostalgische Zeitreise. Und wer den Film heute zum ersten Mal sieht, bekommt einen Einblick in ein besonderes Kapitel deutscher Filmgeschichte.