Der Film Rambo III, der 1988 unter der Regie von Peter MacDonald erschien, ist der dritte Teil der legendären Actionfilm-Reihe mit Sylvester Stallone in der Rolle des John Rambo. Der Film verlegt das Geschehen von den amerikanischen Wäldern und dem vietnamesischen Dschungel in die raue Wüste Afghanistans während der sowjetischen Besatzung.
Filmhandlung:
Der Film startet in Thailand, wo John Rambo sich nach den ganzen schlimmen Dingen, die er in den ersten beiden Teilen erlebt hat, zur Ruhe gesetzt hat. Er lebt bescheiden und zurückgezogen in einem buddhistischen Kloster. Seine Tage verbringt er mit Meditation und körperlicher Arbeit, zum Beispiel mit Reparaturen und Bauarbeiten, die den Mönchen zugutekommen. Um die Klostergemeinschaft finanziell zu unterstützen, nimmt Rambo gelegentlich an brutalen Stockkampf-Turnieren teil, bei denen er gegen andere Kämpfer antritt.
Colonel Samuel Trautman, Rambo ehemaliger Vorgesetzter und väterlicher Freund, taucht plötzlich auf. Trautman besucht Rambo, um ihn für eine geheime Mission zu gewinnen. Die CIA will den afghanischen Mudschaheddin Waffen und Ausrüstung liefern, damit sie gegen die sowjetische Besatzung kämpfen können. Rambo hat aber keine Lust mehr auf Krieg. Er will einfach nur noch im Kloster leben.
Das Blatt wendet sich:
Da Rambo nicht mitmachen will, übernimmt Trautman selbst die Führung der Mission. Er begleitet eine kleine Truppe Soldaten nach Afghanistan. Doch leider war die Mission nicht erfolgreich. Die Gruppe wird von einer sowjetischen Einheit unter der Führung des ziemlich brutalen Obersts Zaysen überfallen. Trautman wird gefangen genommen und in eine Festung in den Bergen verschleppt, wo er gefoltert wird, um militärische Informationen preiszugeben. Die Soldaten unter Zaysens Befehl sind dafür bekannt, dass sie gegenüber den afghanischen Widerstandskämpfern richtig brutal vorgehen.
Als die CIA von Trautmans Gefangennahme erfährt, wendet sie sich erneut an Rambo. Diesmal kann Rambo nicht tatenlos zusehen. Er verlässt das Kloster, rüstet sich aus und bricht nach Afghanistan auf, um Trautman zu retten.
Regie: Peter MacDonald
Drehbuch: Sylvester Stallone und Sheldon Lettich
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: John Stanier
Schnitt: James R. Symons, Andrew London, O. Nicholas Brown
Produktion: Buzz Feitshans und Mario Kassar
Schauspieler /innen:
- John J. Rambo: Sylvester Stallone, synchronisiert von Thomas Danneberg.
- Colonel Samuel Trautman: Richard Crenna, synchronisiert von Friedrich W. Bauschulte.
- Colonel Alexei Zaysen: Marc de Jonge, synchronisiert von Jürgen Kluckert.
- Robert Griggs: Kurtwood Smith, synchronisiert von Engelbert von Nordhausen.
- Masoud: Spiros Focás, synchronisiert von Helmut Krauss.
- Mousa: Sasson Gabai, synchronisiert von Yekta Arman.
- Hamid: Doudi Shoua, synchronisiert von Florian Bathke.
- Sergeant Kourov: Randy Raney, synchronisiert von Ronald Nitschke.
Wissenswertes zu Rambo 3
- Wechsel des Regisseurs: Ursprünglich sollte Russell Mulcahy, der Regisseur von Highlander (1986), die Regie übernehmen. Doch es gab kreative Differenzen mit Sylvester Stallone, was dazu führte, dass Mulcahy das Projekt verließ. Daraufhin übernahm Peter MacDonald die Regie. MacDonald war ursprünglich als Kameramann an der Produktion beteiligt und hatte zuvor als Second-Unit-Regisseur an Filmen wie Rambo II und Superman: The Movie gearbeitet.
- Drehbuch: Das Drehbuch wurde von Sylvester Stallone und Sheldon Lettich geschrieben. Lettich hatte zuvor als Co-Autor an Filmen wie Bloodsport gearbeitet. Das ursprüngliche Skript enthielt mehr Charakterentwicklung für Rambo, was später zugunsten von mehr Action gestrichen wurde.
- Dreharbeiten: Die Dreharbeiten fanden nicht in Afghanistan, sondern vor allem in Israel, Thailand und Arizona (USA) statt. Die Wüsten- und Berglandschaften Israels dienten als Kulisse für die afghanische Steppe. Das Set war extrem heiß, mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius, was die Dreharbeiten erschwerte.
- Budget: Mit einem geschätzten Budget von 63 Millionen US-Dollar war Rambo III zu seiner Zeit der teuerste Film, der jemals produziert wurde. Ein großer Teil des Budgets floss in aufwändige Action-Sequenzen, Pyrotechnik und Stunt-Arbeiten.
- Kalter Krieg und sowjetische Invasion in Afghanistan: Rambo III reflektiert die geopolitische Realität der 1980er Jahre. Afghanistan war damals Schauplatz eines blutigen Konflikts zwischen der sowjetischen Armee und den afghanischen Mudschaheddin. Die USA unterstützten die Mudschaheddin mit Waffen und Geld, um die Sowjets zu schwächen, was als „Stellvertreterkrieg“ im Kalten Krieg angesehen wurde. In Rambo III wird Rambo zum Sinnbild dieser Unterstützung, da er den Mudschaheddin hilft, die sowjetischen Truppen zu besiegen.
- Ursprüngliche Widmung: Im ursprünglichen Abspann des Films wurde der Film den „tapferen Mudschaheddin-Kämpfern“ gewidmet, die gegen die Sowjets kämpften. Nach den Anschlägen des 11. September 2001 und der veränderten geopolitischen Lage wurde dieser Satz in einigen späteren Versionen des Films geändert.
- Explosionen und Effekte: Die Actionszenen von Rambo III waren ihrer Zeit voraus. Die spektakuläre Szene, in der ein Panzer frontal mit einem Hubschrauber kollidiert, wurde mit Miniaturen und Modellen gedreht, kombiniert mit realen Explosionen. Die Effekte waren so aufwändig, dass es zu dieser Zeit als eine der beeindruckendsten Actionszenen im Kino galt.
- Stunts: Sylvester Stallone führte viele seiner Stunts selbst durch, darunter auch eine Szene, in der er aus einem brennenden Fahrzeug springt. Da die Dreharbeiten in der Wüste stattfanden, waren die Stuntarbeiten durch die Hitze und den Staub besonders gefährlich.
- Verletzungen am Set: Sylvester Stallone und der Regisseur Peter MacDonald berichteten, dass die Dreharbeiten gefährlich waren. Stallone erlitt während einer Action-Sequenz eine schwere Rückenverletzung.
- John J. Rambo: Rambo entwickelt sich im dritten Teil weiter. Im ersten Film (Rambo: First Blood, 1982) ist er ein traumatisierter Vietnam-Veteran, der von der Gesellschaft abgelehnt wird. Im zweiten Teil (Rambo II, 1985) wird er zu einem Agenten, der eine geheime Rettungsmission in Vietnam ausführt. In Rambo III zeigt er eine neue Seite: Er hat Frieden in einem thailändischen Kloster gefunden, ist aber bereit, seine Ruhe aufzugeben, um seinen Freund Colonel Trautman zu retten. Dies zeigt Rambos Loyalität und seine Fähigkeit zur Opferbereitschaft.
- Colonel Samuel Trautman: Trautman spielt in Rambo III eine größere Rolle als in den vorherigen Filmen. Im Gegensatz zu den vorherigen Teilen, in denen er eher als Ratgeber auftrat, wird er diesmal zur Zielperson der Mission. Seine Gefangennahme gibt der Handlung ihren zentralen Antrieb.
- Politische Kritik: Die Darstellung der afghanischen Mudschaheddin als „Helden“ wurde später kritisiert, da einige der Gruppen, die die USA in den 1980er Jahren unterstützt hatten, später zu den Taliban gehörten. Der Film wird oft als Beispiel für die geopolitische Naivität der 1980er Jahre genannt.
- Gewalt und Altersfreigabe: Die Gewalt in Rambo III ist deutlich intensiver als in den beiden vorherigen Filmen. Die deutschen Behörden stuften den Film aufgrund seiner expliziten Darstellungen lange Zeit als ab 18 Jahren ein. Erst 2016 wurde der Film von der FSK erneut geprüft und schließlich auf FSK 16 heruntergestuft.
- Kritik und Bewertungen: Während Rambo: First Blood von Kritikern wegen seiner psychologischen Tiefe gelobt wurde, erhielt Rambo III überwiegend gemischte bis negative Kritiken. Viele Kritiker sahen den Film als übertrieben patriotisch und in seiner Darstellung des Kalten Krieges als zu simpel.
- Einspielergebnis: Trotz der Kritik war Rambo III ein kommerzieller Erfolg. Der Film spielte 189 Millionen US-Dollar weltweit ein. Er konnte jedoch nicht an den Erfolg von Rambo II anknüpfen, der mit 300 Millionen US-Dollar deutlich erfolgreicher war.
- Sport-Referenz: Rambo III wurde später von der Videospielindustrie inspiriert, mit einem eigenen Spiel für die Sega Mega Drive und Master System.
- Beliebte Filmzitate: Das Zitat „Gott wird dir nicht helfen können. Ich bin dein Gott.“ (gesprochen von Oberst Zaysen) zählt zu den ikonischsten Sprüchen.
- „Die Simpsons“-Parodie: Die Episode „Bart the General“ der Simpsons enthält eine Parodie auf Rambo III, in der Bart Guerilla-Taktiken gegen die Schul-Bullys anwendet.
Trailer: