James Bond 007 – In tödlicher Mission – da haben wir’s: Roger Moore als Geheimagent seiner Majestät, diesmal in einer Mission, die ihn quer durch Europa führt – von den eisigen Gipfeln bis zu den tiefsten Wassern. Und das Ganze ist eine Spur ernster als die Vorgänger, mit weniger Gadgets und mehr klassischer Agentenspannung.
Filmhandlung:
Alles beginnt mit einem Schiffsunglück – aber nicht irgendeinem. Die St. Georges, ein britisches Spionageschiff, geht vor Griechenlands Küste auf Tauchstation, und mit an Bord: eine hochgeheime Steuerungseinheit namens ATAC. Wer das Ding in die Hände bekommt, kann britische U-Boote kommandieren – ein Albtraum in Zeiten des Kalten Krieges. Die Briten schicken Experten los, um das Wrack zu bergen, aber die Sache geht gewaltig schief, denn plötzlich sind die Wissenschaftler tot.
Und genau hier kommt Bond ins Spiel. Seine Nachforschungen führen ihn zu Melina Havelock, der Tochter der ermordeten Forscher. Eine Frau, die nicht nur gut mit der Armbrust umgehen kann, sondern auch eine persönliche Rechnung offen hat – Rache ist ihr Ding. Gemeinsam nehmen sie die Spur auf, die sie mitten ins Herz der griechischen Unterwelt führt.
Da tauchen dann Gestalten wie der aalglatte Kristatos auf – ein Mann mit Einfluss, Geld und einem ziemlich zwielichtigen Lächeln. Angeblich will er Bond helfen, aber irgendwas an ihm stinkt gewaltig. Auf der anderen Seite steht Columbo, ein schmieriger Schmuggler mit einer Vorliebe für Pistazien – nicht unbedingt jemand, dem man sofort vertrauen würde, aber in dieser Welt ist nicht immer alles, wie es scheint.
Während Bond die Wahrheit aus dem Lügengeflecht schält, geht’s ordentlich zur Sache: halsbrecherische Ski-Verfolgungsjagden in den Alpen, Unterwasser-Action mit Haien (weil’s ohne die ja nicht geht), Schießereien auf Luxusjachten und am Ende ein Showdown, der einem den Atem raubt – irgendwo auf einem unbezwingbaren Felsen, der selbst erfahrenen Kletterern das Fürchten lehrt.
Wer wirklich hinter dem ATAC her ist und ob Bond die Welt mal wieder retten kann? Tja, das wird hier nicht verraten. Aber sagen wir’s mal so: Es geht hoch hinaus – und nicht jeder kommt heil wieder runter. 😉
Regie: John Glen
Drehbuch: Richard Maibaum, Michael G. Wilson (basierend auf Ian Flemings Kurzgeschichten „For Your Eyes Only“ und „Risico“)
Produktion: Albert R. Broccoli
Musik: Bill Conti
Kamera: Alan Hume
Schnitt: John Grover
🎭 Schauspieler |innen
- James Bond – Roger Moore
- Melina Havelock – Carole Bouquet
- Aristotle Kristatos – Julian Glover
- Milos Columbo – Chaim Topol (ja, der aus Anatevka)
- Bibi Dahl – Lynn-Holly Johnson
- Erich Kriegler – John Wyman
- General Gogol – Walter Gotell
- Sir Frederick Gray – Geoffrey Keen
- Tanner – James Villiers
- Q – Desmond Llewelyn
- Miss Moneypenny – Lois Maxwell
Und natürlich ein kurzer Gastauftritt von M – allerdings ohne Bernard Lee, der kurz zuvor verstorben war. Seine Rolle wurde in diesem Film nicht neu besetzt, sondern geschickt umschifft.
Wissenswertes
Dieser Bond war anders. Ernsthafter, bodenständiger, mit weniger überdrehten Gadgets und mehr klassischer Agentenarbeit. Ein bewusster Kurswechsel, nachdem „Moonraker“ (1979) Bond ins Weltall katapultiert hatte und ein Hauch von Sci-Fi durch die Reihe wehte. Die Produzenten wollten zurück auf den Boden der Tatsachen – und genau das hat man hier bekommen.
🔍 Die Rückkehr zur klassischen Spionage
Nach dem eher abgehobenen „Moonraker“ entschied sich Produzent Albert R. Broccoli, den nächsten Film wieder realitätsnaher und härter zu gestalten. Die Vorlage lieferte diesmal nicht ein kompletter Roman von Ian Fleming, sondern zwei seiner Kurzgeschichten: „For Your Eyes Only“ (dt. „In tödlicher Mission“) und „Risico“ – beide aus der gleichnamigen Kurzgeschichtensammlung von 1960. Das Drehbuch bastelte daraus eine eigenständige Geschichte, die sich stark an klassischen Spionage-Thrillern orientierte.
🎥 Regiedebüt von John Glen
Für John Glen, der zuvor als Cutter und Second-Unit-Regisseur an Bond-Filmen gearbeitet hatte, war das sein erster Einsatz als Hauptregisseur. Er sollte in den 80ern die Bond-Reihe prägen und bis „Lizenz zum Töten“ (1989) alle weiteren Filme inszenieren. Glen stand für knackige Action, schnörkellose Inszenierung und einen etwas raueren Ton – und genau das merkt man „In tödlicher Mission“ an.
🎭 Roger Moore wollte fast aussteigen
Roger Moore war sich lange nicht sicher, ob er noch einmal in die Rolle schlüpfen sollte. Mit Mitte 50 war er mittlerweile deutlich älter als seine Vorgänger Sean Connery oder George Lazenby zum Zeitpunkt ihrer Bond-Debüts. Die Produzenten schauten sich tatsächlich nach Alternativen um – unter anderem nach Timothy Dalton, der aber noch absagte, weil er sich zu jung für die Rolle fühlte. Am Ende ließ sich Moore doch noch überreden – und spielte Bond härter als je zuvor.
🎻 Die ungewöhnliche Filmmusik
Komponist Bill Conti, bekannt für seinen mitreißenden „Rocky“-Soundtrack, setzte diesmal auf einen eher untypischen Bond-Sound – mit viel Disco- und Synthie-Elementen. Das kam nicht bei allen Fans gut an. Viele hätten lieber den klassischen Stil von John Barry gehört. Trotzdem wurde das Titellied „For Your Eyes Only“, gesungen von Sheena Easton, ein Riesenhit und erhielt sogar eine Oscar-Nominierung. Fun Fact: Easton ist die einzige Sängerin eines Bond-Songs, die auch im Vorspann zu sehen ist.
🏔 Drehorte – Von Griechenland bis in die Alpen
Der Film nutzt einige atemberaubende Locations:
- Die Tauch- und Küstenszenen wurden in Korfu gedreht – die Klippen, auf denen das Finale stattfindet, gehören zum berühmten Meteora-Kloster auf dem Festland.
- Die actionreichen Ski-Szenen entstanden in Cortina d’Ampezzo in den italienischen Alpen.
- Das Schiffswrack wurde in einem riesigen Wassertank in den Pinewood Studios nachgebaut.
⛷ Die legendäre Skijagd
Die spektakuläre Verfolgungsjagd auf Skiern gehört zu den besten der Reihe. Sie zeigt Bond, wie er sich mit Skiern, Motorrädern und sogar einem Bobschlitten durch die verschneiten Hänge rettet – eine der aufwendigsten Stuntszenen des Films. Roger Moore hatte dafür übrigens einen Ski-Double, weil er selbst kein großer Skifahrer war.
🏛 Ein Bösewicht mit Geschichte
Julian Glover, der den aalglatten Aristoteles Kristatos spielt, ist ein echter Bond-Veteran – nur nicht als Bond-Bösewicht. Er hatte sich schon für die Rolle von James Bond selbst beworben, wurde aber nicht genommen. Stattdessen tauchte er in „Man lebt nur zweimal“ (1967) als kleiner Nebencharakter auf. Später machte er sich als Walter Donovan in „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ (1989) und als Grand Maester Pycelle in „Game of Thrones“ einen Namen.
🦈 Haie, aber keine Laser
Es wäre kein Bond-Film ohne Haie, oder? Die Unterwasser-Szenen, in denen Bond gegen Harpunenschützen und gefräßige Meeresbewohner kämpft, erinnern ein bisschen an „Thunderball“ (1965) – nur ohne übertriebene Gadgets. Die Haie waren übrigens echte, was für die Stuntleute eine echte Herausforderung war.
🎭 Der „fehlende M“
Ursprünglich hätte auch Bernard Lee wieder als M auftreten sollen, aber er verstarb kurz vor Drehbeginn. Statt ihn mit einem neuen Darsteller zu ersetzen, entschieden sich die Macher, die Rolle in diesem Film einfach wegzulassen. Stattdessen übernehmen Q und der Verteidigungsminister einige seiner typischen Aufgaben.
🎤 Der berüchtigte Titelsong-Wettbewerb
Bevor Sheena Easton den offiziellen Song sang, gab es einen offenen Wettbewerb, bei dem Musiker Vorschläge einreichen konnten. Eine Band, die einen Song einsandte, war Blondie. Ihr Beitrag wurde abgelehnt, woraufhin sie ihn kurzerhand als eigenen Song „For Your Eyes Only“ auf ihrem nächsten Album veröffentlichten.
🎬 Ein knallharter Showdown
Das Finale auf dem steilen Klosterfelsen gehört zu den spannendsten der gesamten Reihe. John Glen wollte einen Hitchcock-ähnlichen Nervenkitzel erzeugen – Bond hängt tatsächlich wortwörtlich am seidenen Faden. Viele Szenen wurden von Stuntman Rick Sylvester gedreht, der auch schon für den berühmten Fallschirmsprung in „Der Spion, der mich liebte“ verantwortlich war.
Trailer: