Der Westernfilm Ein Fressen für die Geier aus 1970 (Originaltitel: Two Mules for Sister Sara), unter der Regie von Don Siegel, ist eine Mischung aus Action, Humor und Abenteuer, die in der rauen mexikanischen Landschaft spielt. Clint Eastwood und Shirley MacLaine spielen die Hauptrollen in dieser spannenden Geschichte, die zur Zeit der mexikanischen Revolution angesiedelt ist.
Eine ungleiche Begegnung
Der Film geht los mit Hogan, gespielt von Clint Eastwood. Er ist ein einsamer Söldner, der durch die Wüste läuft und eine Frau namens Sara rettet. Die soll nämlich von drei Männern angegriffen werden. Hogan schießt die Angreifer ab und stellt fest, dass Sara eine Nonne ist. So starten sie zusammen ihre Reise.
Ein Überfall auf die Franzosen
Sara erzählt Hogan, dass sie vor französischen Soldaten flieht, die sie verfolgen, weil sie sich für die Sache der mexikanischen Revolution einsetzt. Hogan hat sein eigenes Ziel: Er will ein französisches Fort überfallen, in dem eine große Menge Gold gelagert wird. Er will die Revolutionäre unterstützen, solange er dafür bezahlt wird. Da ihre Interessen übereinstimmen, beschließen die beiden, gemeinsam zu reisen.
Die Reise durch die Wüste
Während ihrer Reise durch Mexiko müssen Sara und Hogan sich immer wieder gegen französische Soldaten und andere Gefahren wehren. Dabei zeigt sich, dass Sara, obwohl sie immer so unschuldig tut, nicht immer die Wahrheit sagt. Sie raucht Zigarren, flucht und Hogan beginnt zu ahnen, dass sie vielleicht doch nicht die Nonne ist, die sie vorgibt zu sein.
Die beiden haben eine komische Beziehung, weil Sara immer mit ihrer schlagfertigen Art und ihren moralischen Ansprüchen Hogan, der eher pragmatisch und zynisch ist, herausfordert. Hogan ist erst nur auf seinen Vorteil bedacht, aber mit der Zeit entwickelt er eine gewisse Zuneigung zu Sara.
Regie: Don Siegel
Drehbuch: Albert Maltz (basierend auf einer Geschichte von Budd Boetticher)
Produktion: Carroll Case, Martin Rackin
Kamera: Gabriel Figueroa
Musik: Ennio Morricone
Schnitt: Robert F. Shugrue
Schauspieler |innen:
Clint Eastwood als Hogan
Shirley MacLaine als Sara
Manolo Fábregas als Colonel Beltrán
Alberto Morin als General LeClaire
Armando Silvestre als Juan
John Kelly als Captain
Enrique Lucero als Horatio
Wissenswertes
- Der Film basiert auf einer Idee von Budd Boetticher, einem bekannten Western-Regisseur. Ursprünglich sollte er den Film selbst inszenieren, doch es kam zu kreativen Differenzen, und die Regie wurde an Don Siegel übergeben.
- Albert Maltz, der das Drehbuch schrieb, war Teil der „Hollywood Ten“, einer Gruppe von Filmschaffenden, die während der McCarthy-Ära in den USA auf die Schwarze Liste gesetzt wurden. Sein Engagement für diesen Film war daher bemerkenswert.
- Clint Eastwood war zu dieser Zeit bereits ein Superstar, vor allem durch die Spaghetti-Western von Sergio Leone. Mit Ein Fressen für die Geier kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück, um in einem amerikanischen Western mitzuspielen.
- Shirley MacLaine war bekannt für ihre Vielseitigkeit als Schauspielerin. Sie brachte Humor und Charisma in die Rolle der vermeintlichen Nonne Sara, was die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren verstärkte.
- Die Dreharbeiten fanden in Mexiko statt, genauer in der Umgebung von Durango und San Luis Potosí. Diese Orte boten eine authentische Kulisse für die Handlung, die während der mexikanischen Revolution spielt.
- Regisseur Don Siegel hatte eine enge, kreative Beziehung zu Clint Eastwood. Sie arbeiteten später erneut zusammen, unter anderem an Dirty Harry (1971).
- Der Soundtrack stammt von Ennio Morricone, einem der berühmtesten Filmkomponisten aller Zeiten. Seine Musik verleiht dem Film eine charakteristische Atmosphäre, die Spannung und Humor gleichermaßen unterstützt.
- Der Titel Two Mules for Sister Sara (wörtlich übersetzt: „Zwei Maultiere für Schwester Sara“) bezieht sich auf ein wiederkehrendes Motiv im Film. Die Maultiere spielen eine praktische Rolle und symbolisieren zugleich die ungewöhnliche Partnerschaft zwischen Hogan und Sara.
- Shirley MacLaine rauchte echte Zigarren in ihren Szenen, was sie später als besonders unangenehm beschrieb.
- Obwohl Sara zunächst als Nonne dargestellt wird, war es für das Publikum ein Schock, als ihre wahre Identität enthüllt wurde. Dies verlieh der Geschichte eine unerwartete Wendung und machte den Film unvergesslich.
- Einige Kritiker kritisierten den Film für seine langsame Erzählweise, während andere gerade die entspannte, ironische Tonalität als erfrischend empfanden.
- Mit einem Budget von etwa 4 Millionen US-Dollar war der Film ein finanzieller Erfolg und trug zur Festigung von Clint Eastwoods Status als Western-Ikone bei.
- Die Figur von Sara, einer vermeintlichen Nonne, wurde als untypische weibliche Figur für Western gefeiert, da sie nicht nur eine Begleiterin, sondern eine aktive und komplexe Persönlichkeit ist.
- Ursprünglich war Elizabeth Taylor für die Rolle der Sara im Gespräch, doch Shirley MacLaine erhielt schließlich den Zuschlag.
- Der Film gehört zu einer Reihe von Western, die Clint Eastwood Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre dreht, die seinen Ruf als Mann ohne Namen oder wortkargen Revolverhelden weiter ausbauen. Hier zeigt er jedoch auch eine humorvollere Seite.
Trailer: