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Die Taverne von Jamaika

tavDer Film Die Taverne von Jamaika (Jamaica Inn) von 1939 ist ein britischer Thriller unter der Regie von Alfred Hitchcock, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Daphne du Maurier. Jamaica Inn ist bekannt als Hitchcocks letzter in Großbritannien gedrehter Film, bevor er nach Hollywood ging. Das düstere Setting, die finstere Atmosphäre und die packende Handlung, die sich um Schmuggel und Verrat dreht, haben dem Film einen besonderen Platz im Werk Hitchcocks eingebracht.

Filmhandlung:

Die Geschichte spielt im frühen 19. Jahrhundert an der stürmischen Küste von Cornwall. Die junge Mary Yellen (gespielt von Maureen O’Hara) reist nach dem Tod ihrer Mutter zur Jamaica Inn, einer abgelegenen Taverne, um bei ihrer Tante Patience (gespielt von Marie Ney) zu leben. Schon bald merkt Mary, dass die Taverne ein gefährlicher Ort ist. Sie stellt fest, dass ihr Onkel Joss Merlyn (gespielt von Leslie Banks) die Taverne leitet und in illegale Machenschaften verwickelt ist. Er und seine Bande von Gesetzlosen treiben Wrackpiraterie: Sie bringen Schiffe an die Küste, um sie zu plündern und die Überlebenden zu töten, damit keine Zeugen zurückbleiben.

Mary erkennt die Bedrohung und will sich der Bande widersetzen, besonders als sie sich gezwungen sieht, mit dem mysteriösen Jem Trehearne (gespielt von Robert Newton) zusammenzuarbeiten, der zufällig ebenfalls in die Taverne kommt…

Regisseur: Alfred Hitchcock
Produktion: Erich Pommer und Charles Laughton
Drehbuch: Sidney Gilliat, Joan Harrison, und J.B. Priestley (nach dem Roman von Daphne du Maurier)
Kamera: Harry Stradling Sr.
Musik: Eric Fenby
Schnitt: R.Q. McNaughton

Schauspielerinnen:

  • Maureen O’Hara als Mary Yellen – die mutige und entschlossene Protagonistin
  • Charles Laughton als Sir Humphrey Pengallan – der respektierte, aber heimtückische Friedensrichter
  • Leslie Banks als Joss Merlyn – der gewalttätige Wirt der Jamaica Inn und Komplize in den Pirateriegeschäften
  • Robert Newton als Jem Trehearne – ein Mann mit zwielichtiger Vergangenheit, der Marys Verbündeter wird
  • Marie Ney als Patience Merlyn – Marys eingeschüchterte und leidende Tante

Wissenswertes:

Der Film hat im Laufe der Zeit gemischte Kritiken erhalten. Auf modernen Plattformen wie IMDb oder Rotten Tomatoes liegt die durchschnittliche Bewertung bei etwa 6,3 bis 6,5 von 10 Punkten. Viele Kritiker schätzen die düstere Atmosphäre und die beeindruckende Leistung von Charles Laughton, kritisieren jedoch die leichte Überlänge und die etwas schwerfällige Handlung.

Trailer (engl):

Autorenbewertung

Die Taverne von Jamaika ist ein atmosphärisch dichter Thriller, der Hitchcocks Talent für Spannung und düstere Szenerie zeigt. Das Zusammenspiel zwischen Laughtons charismatischem, finsterem Auftritt und O’Haras lebendiger Darstellung der entschlossenen Mary verleiht dem Film Dramatik und Tiefe. Charles Laughton, der auch als Produzent tätig war, hat sich intensiv in seine Rolle eingebracht, was dem Film zwar zusätzliche Schärfe verleiht, aber Hitchcocks Regie etwas überschattet. Insgesamt sind die Spannungsbögen gut konstruiert, und die sturmgepeitschte Küstenlandschaft trägt zur finsteren Stimmung bei, die sich durch den gesamten Film zieht. Allerdings lässt sich erkennen, dass Hitchcock nicht ganz frei arbeiten konnte, da Laughtons Einfluss in fast jeder Szene präsent ist. Dies führt dazu, dass der Film mehr wie ein düsteres Melodram mit überzeichneten Charakteren wirkt als ein typischer Hitchcock-Thriller mit subtiler Spannung. Trotzdem ist Die Taverne von Jamaika ein faszinierendes Stück, das in seiner Thematik und Bildsprache einige der düsteren Motive vorwegnimmt, die Hitchcock später in Hollywood perfektionieren würde.
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Die Taverne von Jamaika ist ein atmosphärisch dichter Thriller, der Hitchcocks Talent für Spannung und düstere Szenerie zeigt. Das Zusammenspiel zwischen Laughtons charismatischem, finsterem Auftritt und O’Haras lebendiger Darstellung der entschlossenen Mary verleiht dem Film Dramatik und Tiefe. Charles Laughton, der auch als Produzent tätig war, hat sich intensiv in seine Rolle eingebracht, was dem Film zwar zusätzliche Schärfe verleiht, aber Hitchcocks Regie etwas überschattet. Insgesamt sind die Spannungsbögen gut konstruiert, und die sturmgepeitschte Küstenlandschaft trägt zur finsteren Stimmung bei, die sich durch den gesamten Film zieht. Allerdings lässt sich erkennen, dass Hitchcock nicht ganz frei arbeiten konnte, da Laughtons Einfluss in fast jeder Szene präsent ist. Dies führt dazu, dass der Film mehr wie ein düsteres Melodram mit überzeichneten Charakteren wirkt als ein typischer Hitchcock-Thriller mit subtiler Spannung. Trotzdem ist Die Taverne von Jamaika ein faszinierendes Stück, das in seiner Thematik und Bildsprache einige der düsteren Motive vorwegnimmt, die Hitchcock später in Hollywood perfektionieren würde.Die Taverne von Jamaika
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